Erfasst auf Schritt und Tritt: Spitzeltools im RealPlayer
Quelle: de.internet.com/artikel/index.jsp?2009668
Der BigBrotherAward der Kategorie "Szenepreis" ging am Wochenende an die Firma RealNetworks, in Deutschland vertreten durch die RealNetworks GmbH in Hamburg, für ihr Produkt "RealPlayer". "Beim RealPlayer werden und wurden verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, um den Benutzer zu überwachen und sein Netzkonsumverhalten eindeutig zuzuordnen. Bis zur letzten Version des RealPlayers gehörte dazu eine GUID, eine globale User-ID, die sich bei Rechnern mit Netzwerkkarte unter anderem aus Medien-Adresse der Karte berechnet. Hiermit sollte eine noch genauere Identifikation der Benutzer als über IP-Adressen oder ähnliches ermöglicht werden", urteilte die Jury des Überwachungspreises.
In der neusten Version des RealPlayers sei dieses Feature zum Ausspähen zwar nicht entfernt worden, allerdings bei der Standardinstallation ausgeschaltet. Gleichzeitig ändere RealNetworks seine "Privacy Policy" dementsprechend, dass nun Global User-IDs ausdrücklich zu den Daten gehören, die RealNetworks von seinen Kunden bekommen möchte. Versteckt unter anderen Möglichkeiten, den RealPlayer nach Hause telefonieren zu lassen (unter anderem der Sammlung von IP-Adressen und Cookies) werde hier dem Kunden erklärt, dass globale User-IDs in vielen anderen Software-Produkten vorkommen und nur dem Konsumenten zu Gute kommen, da Anbieter damit ja das Programm personalisieren können. Mit der standardmäßig ausgeschalteten GUID in der aktuellen Version von RealPlayer sei es auch nicht einfach zu leben: Wenn der Anbieter wünscht, dass diese angeschaltet gehört, geht ein Fehlerfenster auf, nebst einer Beschreibung, wie man die Abschaltung der GUID-Übertragung wieder rückgängig machen kann. Der Sinn dieser Botschaft für den Anwender sei klar: Datenschutz ist ein Defekt, den es auszuschalten gilt.
"Die Motivation für die Sammlung der Daten ist schlicht Gier"
Die Motivation für die Sammlung der Daten sei schlicht Gier, heiss es weiter bei der Preisverleihung. Jedes Datum, das gesammelt wird, sollte aber erklärt und begründet werden. Wenn eine Firma Software kostenlos verschenkt und darum um so versessener auf die Daten ihrer Kunden ist, so stellt sich die Frage, wo denn das Kerngeschäft des Unternehmens liegt. Datenschutz und die ehrliche Behandlung von Kunden sind kein Luxus, der erst in der Vollversion zu haben ist, sie sind ein Menschenrecht und bei einer seriösen Firma selbstverständlich zu erwarten. (as)
Al grüßt
Quelle: de.internet.com/artikel/index.jsp?2009668
Der BigBrotherAward der Kategorie "Szenepreis" ging am Wochenende an die Firma RealNetworks, in Deutschland vertreten durch die RealNetworks GmbH in Hamburg, für ihr Produkt "RealPlayer". "Beim RealPlayer werden und wurden verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, um den Benutzer zu überwachen und sein Netzkonsumverhalten eindeutig zuzuordnen. Bis zur letzten Version des RealPlayers gehörte dazu eine GUID, eine globale User-ID, die sich bei Rechnern mit Netzwerkkarte unter anderem aus Medien-Adresse der Karte berechnet. Hiermit sollte eine noch genauere Identifikation der Benutzer als über IP-Adressen oder ähnliches ermöglicht werden", urteilte die Jury des Überwachungspreises.
In der neusten Version des RealPlayers sei dieses Feature zum Ausspähen zwar nicht entfernt worden, allerdings bei der Standardinstallation ausgeschaltet. Gleichzeitig ändere RealNetworks seine "Privacy Policy" dementsprechend, dass nun Global User-IDs ausdrücklich zu den Daten gehören, die RealNetworks von seinen Kunden bekommen möchte. Versteckt unter anderen Möglichkeiten, den RealPlayer nach Hause telefonieren zu lassen (unter anderem der Sammlung von IP-Adressen und Cookies) werde hier dem Kunden erklärt, dass globale User-IDs in vielen anderen Software-Produkten vorkommen und nur dem Konsumenten zu Gute kommen, da Anbieter damit ja das Programm personalisieren können. Mit der standardmäßig ausgeschalteten GUID in der aktuellen Version von RealPlayer sei es auch nicht einfach zu leben: Wenn der Anbieter wünscht, dass diese angeschaltet gehört, geht ein Fehlerfenster auf, nebst einer Beschreibung, wie man die Abschaltung der GUID-Übertragung wieder rückgängig machen kann. Der Sinn dieser Botschaft für den Anwender sei klar: Datenschutz ist ein Defekt, den es auszuschalten gilt.
"Die Motivation für die Sammlung der Daten ist schlicht Gier"
Die Motivation für die Sammlung der Daten sei schlicht Gier, heiss es weiter bei der Preisverleihung. Jedes Datum, das gesammelt wird, sollte aber erklärt und begründet werden. Wenn eine Firma Software kostenlos verschenkt und darum um so versessener auf die Daten ihrer Kunden ist, so stellt sich die Frage, wo denn das Kerngeschäft des Unternehmens liegt. Datenschutz und die ehrliche Behandlung von Kunden sind kein Luxus, der erst in der Vollversion zu haben ist, sie sind ein Menschenrecht und bei einer seriösen Firma selbstverständlich zu erwarten. (as)
Al grüßt