Spekulationsblasen und Notenbanken

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Pate100:

Spekulationsblasen und Notenbanken

 
30.03.05 15:22

Spekulationsblasen und Notenbanken - sind Gold und Rohstoffe die Nächsten?

Dieses Referat wurde anlässlich des Rohstoff- und Goldkongress am 12. März 2005 in München gehalten.


Guten Tag, meine Damen und Herren!

Zumindest aus Sicht eines kritischen Beobachters und „contrarian“ Anlegers leben wir in wahrhaft außergewöhnlichen Zeiten. Kriege werden Friedensmissionen genannt, Schulden gelten als Wohlstand und ökonomisch nicht zu rechtfertigende Preissteigerungen bei Aktien oder Immobilien werden uns ebenfalls als die Schaffung von Wohlstand verkauft. Und die größten Inflationisten, die die Welt je gesehen hat, die modernen Notenbanken, haben es geschafft, sich der Öffentlichkeit als Währungshüter und Wächter der Stabilität zu verkaufen. Das alles grenzt fast an ein Wunder - ein Wunder moderner Kommunikationstechnik, die früher gerade heraus Regierungspropaganda hieß.

Wir leben in einer Zeit, in der die Gesetze der Ökonomie scheinbar außer Kraft gesetzt werden können dank umfangreicher Interventionen und Manipulationen seitens aufgeblähter Staatsapparate. Wir befinden uns in der wahrhaft erstaunlichen Situation, dass trotz des Zusammenbruchs der Planwirtschaften Osteuropas der Glaube an den Staat und seine Bürokraten ein geradezu lachhaftes Ausmaß angenommen hat. Selbst Naturkatastrophen am anderen Ende der Welt sollen in Zukunft, wenn nicht verhindert, so doch dank staatlicher Weitsicht vorhersehbar gemacht werden – am besten natürlich unter Einsatz deutscher Technik und Krediten der Staatsbank KfW.


In ungewöhnlichen Zeiten kann es helfen, sich auf einige grundlegende Zusammenhänge in Wirtschaft und Gesellschaft zu besinnen, um den Lügenschleier ein wenig zu lüften und am Ende beherzt ausrufen zu können: "Der Kaiser ist ja nackt!"

In diesem Sinne werde ich zunächst einen Abriss der wirtschaftlichen Entwicklungstheorie Schumpeters geben, in der ich ein hervorragendes Modell ökonomischen Fortschritts sehe. Dann schließt sich eine Betrachtung der Theorie des Wirtschaftszyklus’ an, wie sie zuerst von Ludwig von Mises ausgearbeitet und von Hayek verfeinert wurde. Am Ende dieses relativ theoretischen, aber dennoch - wie ich hoffe - sehr lebendigen Teils beleuchte ich die Rolle der Notenbanken beim Entstehen des Wirtschaftszyklus, mache mir zwischendurch ein paar Gedanken über die Entstehung von Wohlstand und komme schließlich auf Inflation zu sprechen. Da Spekulationsblasen lediglich eine Ausprägung von Inflation sind, und wir in Zeiten scheinbar permanenter Spekulationsblasen leben, werde ich eine einfache Checkliste vorstellen. Diese kann uns helfen, diejenigen Märkte oder Marktsegmente zu erkennen, die eine ungesunde Überhitzung zeigen und folglich unter Chance-Risiko-Aspekten für Anleger nicht attraktiv sind. Sie kann uns aber gleichermaßen bei der Identifikation von chancenreichen Sektoren als Wegweiser dienen, allerdings lediglich als strategischer Wegweiser, um Trends von 10 bis 20 Jahren aufzuspüren. In unserer sehr kurzlebigen Finanzmarktwelt ist der Bedarf für strategische Überlegungen leider nicht mehr allzu groß. Schließlich hat speziell das Fernsehen zahlreiche Menschen daran gewöhnt, dass Finanzmarktentwicklungen im selben Stil und Ton kommentiert werden wie Boxkämpfe. Das dürfen Sie - meine lieben Zuhörer - von mir hier nicht erwarten.

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Alle Jahre wieder kommen die sogenannten Wirtschaftsweisen zu ihren Herren nach Berlin. Sie dürfen für einen ach so kurzen Moment das Blitzlichtgewitter genießen, mit dem die Presse ihrem Auftritt öffentliches Gewicht verleiht. Hände drücken, Schultern klopfen, Schnittchen essen und natürlich politische Kontakte knüpfen, das ganze schaurige Gehabe moderner Politik-Beratung steht auf dem Programm. Der offizielle Höhepunkt ist natürlich die Überreichung des "Jahresgutachtens".

Eine Durchsuchung des dankenswerterweise als PDF-Dokument vorliegenden "Gutachtens" des Jahres 2004 nach dem Wort "Schock" zeigt nicht weniger als 218 Fundstellen. Damit trifft uns im Durchschnitt auf jeder fünften Seite des "Gutachtens" ein Schock. Wir lesen von Ölpreisschocks, Wechselkursschocks, Nachfrageschocks und Angebotsschocks, von Technologieschocks, Preisschocks und Geldmarktschocks, von Schockperioden gar, was immer das auch sein mag. Die Bedrohung scheint also immer irgendwie von außen zu kommen.

Wie kann das sein, wo Wirtschaft und Gesellschaft doch bis auf ganz wenige Ausnahmen wie beispielsweise Naturkatastrophen das Ergebnis menschlichen Handelns sind? Da diese von Schocks geprägte Sichtweise der Welt sich nicht deckt mit meinen Erfahrungen in dieser Welt, habe ich Mitte der 1990er Jahre begonnen, nach besseren Erklärungen zu suchen. Fündig wurde ich zunächst bei Joseph Schumpeter. Dieser große Ökonom entwarf vor fast 100 Jahren eine kapitalistische Entwicklungstheorie, die ohne externe Schocks bestehen kann.

Im Zentrum dieses Modells stehen Unternehmer, rührige Menschen mit Ideen, Zielen und Plänen, und die von solchen Leuten ersonnenen Innovationen.


Unternehmer sind nicht blöd

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Nun sind die Unternehmer ja nicht blöd, werden Sie vielleicht einwenden. Dieser Prozess ist einsichtig und klar, und Menschen sind lernfähig. Wieso soll es unter diesen Umständen immer wieder zur Wiederholung des gleichen Fehlers kommen?
Genau diese Frage haben sich auch einige überaus kluge Ökonomen gestellt, und geantwortet: Es muss irgend eine alle Unternehmer gleichermaßen in die Irre führende Größe geben, um dieses Rätsel lösen zu können.


Der Zinssatz

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Und tatsächlich, diese Größe gibt es, es ist der Zins.

Pate100:

Teil2

 
30.03.05 15:23

Spekulationsblasen und Notenbanken - sind Gold und Rohstoffe die Nächsten?

Der Wirtschaftszyklus

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Mit dieser Antwort ist uns der Übergang geglückt von Schumpeters deskriptivem Modell zu dem den Wirtschaftszyklus erklärenden Modell von Ludwig von Mises.

Die Notenbank ist die zentrale Planungsbehörde, mit geradezu unglaublicher Macht, die sie in der Vergangenheit immer wieder auf überaus zerstörerische Weise entfesselt hat. Genau so, wie Planungsbehörden in der Sowjetunion der Hybris erlagen, sie wüssten den „richtigen“ Preis von Brot und Butter, tun unsere Notenbank-Bürokraten so, als wüssten sie den "richtigen" Preis des Geldes, also den Zins. Jedenfalls tun sie meistens so.

“For the moment, the broadly unanticipated behavior of world bond markets remains a conundrum. Bond price movements may be a short-term aberration, but it will be some time before we are able to better judge the forces underlying recent experience.”

Alan Greenspan in einer Rede vom 16.2.2005. Eine freie Übersetzung dieser Passage lautet: "Wir US-Zentralbanker haben keinen blassen Schimmer, warum die langfristigen Zinsen in den vergangenen Monaten gefallen sind und was das bedeuten mag."
Wir gratulieren dem Superstar der staatlichen Wirtschaftslenkung für diese ungewöhnlich klare und ehrliche Aussage. Bescheidenheit und das Eingeständnis völlig normaler menschlicher Grenzen im Verstehen einer komplexen Welt sind wir aus dieser zu Hybris neigenden Quelle leider nicht gewöhnt.

Anstatt dem Meister der zentralen Zinsplanung den Rat zu geben, seine asiatischen Kollegen zu fragen, ob deren exzessive Käufe amerikanischer Staatsanleihen vielleicht etwas mit den "rätselhaften" Verzerrungen an den Anleihemärkten zu tun haben könnten, nehmen wir diesen einfachen Gedanken Greenspans auf und entwickeln ihn ein bisschen weiter.

Der Markt für festverzinsliche Wertpapiere umfasst bekanntlich verschiedene Laufzeiten. Beginnend mit langjährigen Anleihen, über die Greenspan hier spricht, können wir kontinuierlich kürzere Laufzeiten betrachten bis wir bei den kürzesten Laufzeiten, den Tagesgeldern angekommen sind. Kann es auf diesem langen und kontinuierlichen Weg entlang der Zinsstrukturkurve irgendeinen Punkt geben, an dem Greenspans eingestandene Ahnungslosigkeit plötzlich nicht mehr gilt? Natürlich nicht. Und dennoch haben die geldpolitischen Zentralkomitees, auch Notenbanken genannt, die Macht, den kurzfristigen Zins nach Belieben zu manipulieren.

Da der US-Notenbank noch immer die Rolle des Leithammels zukommt, spielt sie in meinen Überlegungen die Hauptrolle. Die anderen Akteure sind zumindest in den vergangenen Jahrzehnten lediglich gefällige Mitläufer gewesen, und es wird überaus spannend sein zu beobachten, wie sich dieses Gefüge in der Zukunft verändern mag. Da Alan Greenspan maßgeblich die Politik der US-Notenbank in den letzten fast 20 Jahren geprägt hat, fällt ihm die Hauptverantwortung für die meiner Meinung nach katastrophale Geldpolitik der letzten Jahre zu, deren Folgen erst in den kommenden Jahren wirksam und sichtbar werden.




SAKU:

Vorsicht!!

 
30.03.05 15:27
Schumpeter war Ösi ;o)
Pate100:

Teil 3

 
30.03.05 15:28

lol Saku...:-)

 

Die Rolle der Notenbank

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Eine auch in deutscher Übersetzung erschienene Biografie Greenspans beginnt mit folgendem Satz: "Wer hätte gedacht, dass ein Volkswirtschaftler es zum Superstar bringen würde, den beliebtesten Filmstars und Rockidolen der Welt ebenbürtig?"

Ja, allerdings. Wer hätte das gedacht! Wo doch Notenbanker früher, also vor der Apotheose Greenspans, sprichwörtliche Partypupser waren, deren Aufgabe darin bestand, die Bar zu schließen, noch bevor die meisten Gäste sinnlos betrunken waren. Nicht so Alan Greenspan.

Schauen wir uns kurz an, was die Lichtgestalt unter den Bürokraten tatsächlich geleistet hat.

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Pate100:

teil4

 
30.03.05 15:32

Wie entsteht Wohlstand?

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Angesichts dieses beängstigenden Schuldenbergs stellt sich hier die Frage, wie eigentlich Wohlstand entsteht.

Heute soll das nicht mehr gelten. Heutzutage steht am Anfang die Gelddruckmaschine und ihre dunkle Rückseite, die Verschuldung.

Kann es tatsächlich möglich sein, Wohlstand zu schaffen, indem wir Geld drucken und Schulden machen?
Die Antwort auf diese Frage können Sie sich bitte selbst geben.

Ich jedenfalls bleibe bei der vielleicht altmodischen Variante der Wohlstandsschaffung und befürchte überall dort, wo dieser zugegebenermaßen oft mühsame Weg verlassen wird, unangenehme Konsequenzen.

Und damit sind wir bei dem Thema Inflation angekommen.


Inflation

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Die zweite Definition verschleiert ganz bewusst die Ursache von Preissteigerungen und öffnet Manipulationen Tür und Tor. Welche Preise werden gemessen? Wer misst sie? Mit welchen Methoden?

Die Defizite dieser heutzutage weitgehend akzeptierten Definition sind offensichtlich, die Vorteile der klassischen Definition ebenfalls.

Empirische Forschungen bestätigen übrigens den Zusammenhang zwischen wachsenden Geldmengen und steigenden Preisen. Aufgrund der hohen Komplexität moderner Volkswirtschaften ist dieser Zusammenhang aber kein einfacher, linearer, sondern ein hoch komplizierter und nur tendenziell gültiger.

Der renommierte Schweizer Professor Peter Bernholz hat in seinem 2003 erschienenen wirtschafts-historischen Buch diesen Zusammenhang in aller Klarheit empirisch überprüft. Er schreibt:
Einige seiner zusammenfassenden Ergebnisse lauten
"Das politische System tendiert dazu, Inflation zu favorisieren. Alle großen Inflationen wurden von Königen oder Regierungen verursacht."
"Alle überlieferten Hyperinflationen haben im 20. Jahrhundert stattgefunden, also unter willkürlichen Papiergeldsystemen mit der Ausnahme der Hyperinflation während der Französischen Revolution, als das französische Währungssystem ebenfalls auf einem Papiergeld-Standard basierte."
"Notwendige Bedingung zur Vermeidung von Inflation sind Währungssysteme, die den Herrschenden, Politikern und Regierungen die Hände binden."
"Hyperinflationen sind immer verursacht durch Defizite des Staatshaushalts, die überwiegend durch Geldschöpfung finanziert werden."
„Ein ständiger Fluss neuen Geldes in die Wirtschaft führt erst nach einer mehr oder weniger langen Zeit zu Inflation, wenn das alte Geld auch im Ausland verwendet wird."

Übrigens finden sich die meisten der von Bernholz aus der Historie abgeleiteten Schlussfolgerungen auch in den Schriften von Ludwig von Mises, dem großen Mann der Österreichischen Schule der Ökonomie.
Insofern könnte man Bernholz‘ Arbeit als empirische Überprüfung einige Aussagen der Österreichischen Schule ansehen.

Bernholz nennt übrigens 29 Episoden der Hyperinflation. Angesichts der Fülle dieser Beispiele hat der zur Zeit weltweit verbreitete Glaube an die Vorzüge, ja Notwendigkeit ungedeckten Papiergeldes, das von Zentralbanken "gehütet" wird, geradezu etwas Religiöses. Man muss fest daran glauben, um nicht von der Macht der sinnlichen Wahrnehmung vom Gegenteil überzeugt zu werden oder wenigstens Zweifel zu hegen.



SAKU:

;o) du wärst bereits grün...

 
30.03.05 15:33
...ich darf aber nicht.
Pate100:

Teil 5

 
30.03.05 15:38

Spekulationsblasen

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Ergebnis

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Wir haben in den vergangenen von Greenspan geprägten Jahren eine regelrechte Liquiditätsschwemme erlebt. Sobald sich irgendwo eine echte oder auch nur eine eingebildete Krise zeigte, löste das bei der Greenspan Fed einen Pawlow’schen Reflex aus: Zinsen senken und Liquidität bereitstellen. Die langfristigen Folgen spielen dabei offensichtlich keine Rolle.

Zunächst führte das zur vermutlich größten Aktienblase aller Zeiten, aus der in den Jahren 2000-2003 die heiße Luft zu entweichen begann. Dieser notwendige Bereinigungsprozess hatte kaum begonnen, als Greenspan im Januar 2001 mit einer schnelle Folge von Zinssenkungen ein geradezu explosionsartiges Geldmengenwachstum anstieß.
Ergebnis: Am Aktienmarkt bildete sich eine Echoblase, die klassischen Kennzahlen fundamentaler Bewertung befinden sich auf Niveaus, die mit denen des Jahres 1929 mithalten können. Und bei den Wohnimmobilien kann ebenfalls getrost von einer Spekulationsblase gesprochen werden.

Wie alle Blasen werden auch diese Blasen platzen und vermutlich eine Rezession auslösen. Die Notenbank hat begonnen, die Zinsen anzuheben. Wie üblich werden steigende Zinsen die Nadel sein, die die existierenden Blasen zum Platzen bringen wird.

Übrigens scheint auch der Großmeister der Gelddruckmaschine selbst mit allem zu rechnen:
„Yet history cautions that people experiencing long periods of relative stability are prone to excess. We must thus remain vigilant against complacency, especially since several important economic challenges confront policymakers in the years ahead.” (Die Geschichte warnt uns jedoch, dass Menschen nach lang anhaltenden Zeiten relativer Stabilität anfällig für Exzesse werden. Wir müssen wachsam bleiben gegenüber Selbstgefälligkeit, insbesondere da die politischen Entscheidungsträger in den kommenden Jahren gleich mehreren wichtigen ökonomischen Herausforderungen ins Auge sehen müssen.)
Ob Greenspan bei dieser düsteren Prognose an die unserer Meinung nach sehr unangenehmen Folgen seiner Geldpolitik gedacht haben mag? Noch wurde uns die Rechnung für die in der Ära Greenspan aufgeblasenen Spekulationsblasen nicht präsentiert. Aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben. Das weiß natürlich auch der mächtigste Geldpolitiker der Welt.

Und dann? Wie wird es danach weitergehen? Werden die deflationären Megabären dann ihren Tag an Sonne erleben? Ich halte die Wahrscheinlichkeit eines deflationären Kollapses in Zeiten ungedeckter Währungen für überaus gering. Denn die Notenbanken verfügen über die Macht und das Instrumentarium, beliebige viel neues Geld zu schaffen. Und insbesondere die US-Notenbankbürokraten haben keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit gelassen, das auch zu tun.


Pate100:

letzter Teil

 
30.03.05 15:42

Helikopter Ben

Spekulationsblasen und Notenbanken 1877420

Erinnern sie sich noch an Ben Bernanke, den US-Notenbanker? Als ausgewiesener Inflationist trieb er uns bereits Ende 2002 den Angstschweiß auf die Stirn mit seinen geldpolitischen Äußerungen. Er sagte damals: „Aber die US-Regierung verfügt über eine Technologie, genannt Druckerpresse (...), die es ihr gestattet, ohne Kosten so viele US-Dollars zu produzieren, wie sie will. (...) Natürlich wird die US-Regierung nicht beginnen, Geld zu drucken, um es beliebig zu verteilen (Helikopter-Geld genannt, Anm. Berliner Effektenbank), obwohl es, wie wir später sehen werden, praktische geldpolitische Maßnahmen gibt, die diesem Verhalten nahe kommen.“
Während freiheitsliebende Menschen ob dieser starken Staatsworte das blanke Entsetzen packt, sehen Politiker darin offensichtlich nur eine erfreuliche und deutliche Anbiederei, die den Sender der Botschaft für höhere bürokratische Weihen empfiehlt. Jedenfalls soll Bernanke demnächst den Vorsitz des President’s Council of Economic Advisors übernehmen. Ich sehe darin einen Hinweis darauf, dass Bernanke – so er den Mächtigen im Weißen Haus auch in seiner neuen Funktion zu gefallen weiß - die Nachfolge von Alan Greenspan als Notenbankpräsident antreten wird.
Damit zerstreuen sich eventuell gehegte Hoffnungen auf eine geldpolitische Wende zum Besseren nach der Ära Greenspan.

Das Bild dieses hübschen Hubschraubers habe ich übrigens dieser Studie der Federal Reserve Bank of Dallas entnommen. Es handelt sich dabei um eine von mehreren Studien der US-Notenbank, in denen sich die Autoren ausgiebig über unkonventionelle Geldpolitische Maßnahmen ausgelassen haben, mit deren Umsetzung wir in den kommenden Jahren rechnen müssen.

Und damit sind wir bei unserem Fazit angelangt.


Fazit

Spekulationsblasen und Notenbanken 1877420

Warum? Das Wissen über die verheerenden Folgen inflationärer Geldpolitik wird sich meiner Meinung nach in den kommenden Jahren aufgrund der sichtbaren Preissteigerungen mehr und mehr herumsprechen. Der alte Gedanke, ein Vermögen gegen Inflation schützen zu müssen, wird eine Renaissance erleben. Und die Umsetzung dieses Gedankens wird eine Flucht in reale Vermögenswerte, in Rohstoffe und Edelmetalle auslösen.
Die zahlreichen zusätzlichen für Gründe für eine langfristige Fortsetzung der noch jungen Rohstoff- und Edelmetall-Hausse, die in meiner rein geldpolitischen Betrachtung keine Rolle spielen durften, werden Ihnen sicherlich die noch folgenden Redner präsentieren.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Spekulationsblasen und Notenbanken 1877420

© Claus Vogt 2005



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