Wenn man nicht dazu in der Lage ist, den eigenen Unternehmenswert operativ zu steigern, fängt man jetzt schon an die aktuelle Übernahmewelle (in anderen Sektoren) zum Pushen des eigenen Aktienkurses zu verwenden. Begeben sich jetzt schon Vorstände auf das Niveau von bekannten Pusherkönigen?
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Siemens-Vorstand sieht Gefahr einer feindlichen Übernahme
Siemens befürchtet offenbar einen akuten Heuschreckenbefall. Der Vorstand halte angesichts des derzeit relativ niedrigen Börsenkurses eine feindliche Übernahme für nicht ausgeschlossen, berichtet das Wirtschaftsmagazin Capital in seiner aktuellen Ausgabe und beruft sich dabei auf interne Reden des Vorstandsmitglieds Jürgen Radomski. Der Arbeitsdirektor der Siemens AG habe ein Szenario entworfen, nach dem der Konzern nach einer möglichen Übernahme durch Hedge Fonds oder Private-Equity-Unternehmen zerlegt und ausgeschlachtet werden könne.
Ein höherer Börsenkurs sei nach Meinung des Vorstandes der wirksamste Schutz gegen eine Übernahme. Die Konzernleitung sei nun bestrebt, die Ertragskraft zu verbessern und die angekündigten Gewinn-Margen in den einzelnen Geschäftsbereichen bis zum Frühjahr 2007 zu erreichen. Mit der Schreckensvision versucht der Vorstand nun offenbar, die bisherigen Maßnahmen argumentativ zu unterstützen. Vorstandschef Klaus Kleinfeld treibt den Umbau des Konzerns voran und nimmt dabei auch Stellenabbau und Lohnkürzung in Kauf, während sich der Vorstand eine Gehaltserhöhung gönnt.
Dem Konzern machen insbesondere die Dienstleistungssparte SBS und der in Auflösung befindliche Telekommunikationsbereich Com Probleme. Laut Capital rechnet Siemens bei SBS inzwischen mit einem Verlust von mehr als 700 Millionen Euro; auch der Com-Sparte drohen dem Bericht zufolge rote Zahlen. Das gutgehende Geschäft mit Telekommunikationsnetzen hat Siemens in ein Joint Venture mit Nokia ausgegliedert, die Zukunft des defizitären Telefonanlagenbereichs ist unklar. Die ebenfalls verlustreiche Handyproduktion hatte Siemens an den taiwanischen Hersteller BenQ verkauft, das Unternehmen steht inzwischen in Deutschland vor dem Aus. (vbr/c't)
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Siemens-Vorstand sieht Gefahr einer feindlichen Übernahme
Siemens befürchtet offenbar einen akuten Heuschreckenbefall. Der Vorstand halte angesichts des derzeit relativ niedrigen Börsenkurses eine feindliche Übernahme für nicht ausgeschlossen, berichtet das Wirtschaftsmagazin Capital in seiner aktuellen Ausgabe und beruft sich dabei auf interne Reden des Vorstandsmitglieds Jürgen Radomski. Der Arbeitsdirektor der Siemens AG habe ein Szenario entworfen, nach dem der Konzern nach einer möglichen Übernahme durch Hedge Fonds oder Private-Equity-Unternehmen zerlegt und ausgeschlachtet werden könne.
Ein höherer Börsenkurs sei nach Meinung des Vorstandes der wirksamste Schutz gegen eine Übernahme. Die Konzernleitung sei nun bestrebt, die Ertragskraft zu verbessern und die angekündigten Gewinn-Margen in den einzelnen Geschäftsbereichen bis zum Frühjahr 2007 zu erreichen. Mit der Schreckensvision versucht der Vorstand nun offenbar, die bisherigen Maßnahmen argumentativ zu unterstützen. Vorstandschef Klaus Kleinfeld treibt den Umbau des Konzerns voran und nimmt dabei auch Stellenabbau und Lohnkürzung in Kauf, während sich der Vorstand eine Gehaltserhöhung gönnt.
Dem Konzern machen insbesondere die Dienstleistungssparte SBS und der in Auflösung befindliche Telekommunikationsbereich Com Probleme. Laut Capital rechnet Siemens bei SBS inzwischen mit einem Verlust von mehr als 700 Millionen Euro; auch der Com-Sparte drohen dem Bericht zufolge rote Zahlen. Das gutgehende Geschäft mit Telekommunikationsnetzen hat Siemens in ein Joint Venture mit Nokia ausgegliedert, die Zukunft des defizitären Telefonanlagenbereichs ist unklar. Die ebenfalls verlustreiche Handyproduktion hatte Siemens an den taiwanischen Hersteller BenQ verkauft, das Unternehmen steht inzwischen in Deutschland vor dem Aus. (vbr/c't)