Siemens: Anhaltende Out-Performance zum ...

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Siemens: Anhaltende Out-Performance zum ... call66
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Siemens: Anhaltende Out-Performance zum ...

 
27.03.11 11:06
#1

Demnächst „feiert“ unser Derivate-PDF seinen zweijährigen Geburtstag. Aber eine derart lange Redaktionskonferenz zum Thema „Tradingidee“ wie dieses Mal gab es noch nie. Geschlagene drei Stunden diskutierten wir, was in der gegenwärtigen Markt-Situation zu tun oder zumindest verantwortbar ist. Die Vorschläge reichten von aggressiven Long-Empfehlungen über „Wetten“ auf Seitwärtsbewegungen bis hin zu hoch gehebelten Short-Trades. Schlussendlich haben wir dann jedoch für eine vergleichsweise exotische Investment-Idee entschieden, welche die Markt-Meinung umsetzt, dass sich die Siemens-Aktie in den nächsten Monaten tendenziell besser entwickeln sollte als der DAX.


Sorgen über Sorgen belasten Aktienmärkte

„Störfeuer“ in Bezug auf eine weiter anhaltende „Rallye“ an den globalen Aktienmärkten gab es zuletzt gleich mehrere: Erst vermieste ein im Zuge der politischen Krisen im Nahen Osten fast schon „explodierender“ Ölpreis den Anlegern die Kauflaune. Und dann „gesellte“ sich noch das gewaltige Erdbeben mit anschließendem Tsunami und eines daraus resultierenden atomaren Super GAUs in Japan hinzu. Zur Stunde hat es immerhin den Anschein, als will sich die Völkergemeinschaft Gaddafis Krieg gegen das eigene Volk nicht mehr länger bieten lassen und ein militärisches Eingreifen der NATO (natürlich ohne direkte Beteiligung der deutschen „Gutmensch-Angsthasen) wird immer wahrscheinlicher. Wer nun jedoch glaubt, dass damit im Nahen Osten alles „ausgestanden“ ist, dürfte einem gewaltigen Irrtum unterliegen. Immerhin ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Situation im Jemen ähnlich eskaliert und auch in anderen Ländern der Region (unter anderem Bahrain) reißen die Proteste gegen die diktatorischen Machthaber nicht ab. Wenigstens kurzfristig ist daher mit einem erkennbar sinkenden Ölpreis eher nicht zu rechnen. Ganz im Gegenteil: Wir können uns vorstellen, dass wir die Jahreshochs beim „schwarzen Gold“ noch längst nicht gesehen haben. Die „Öl-Hausse“ sollte demzufolge auch weiterhin stärkere Aufwärtsbewegungen an den Aktienmärkten unterbinden.

Gleiches gilt für die Situation in Japan. Zwar ist es vorstellbar, dass die durchaus kompetenten japanischen Techniker das Schlimmste im letzten Augenblick noch verhindern. Dennoch wird es selbst im günstigsten Fall ein ganzes Weilchen dauern, bis die japanische Wirtschaft wieder den Stand vor der historischen Natur-Katastrophe erreicht. Klar: Japan ist nicht der „Nabel der Welt“ und ein vorübergehender Wachstums-Einbruch von 1,5 bis zwei Prozent der japanischen Wirtschaftsleistung wird die globale Ökonomie wohl kaum in eine neue Rezession „schicken“. Auf der anderen Seite sind die meisten Industrie-Nationen auf High-Tech-Zulieferungen aus dem „Reich der aufgehenden Sonne“ angewiesen. Bleiben diese – wie momentan – aus, stehen zahllose Produktionsbänder in den USA und Europa still, was durchaus zu einer Abschwächung des Wachstums in diesen Ländern führen könnte. Die Folgen eines atomaren Super-GAUs mag man sich in diesem Zusammenhang gar nicht erst ausmalen. Insgesamt gehen wir davon aus, dass die internationalen großen Aktienindizes nicht zu neuerlichen großartigen „Höhenflügen“ ansetzen werden sondern weitere Korrekturen nicht ausgeschlossen werden können. Überdurchschnittlich stark davon betroffen wäre in diesem Fall – wie eigentlich immer – der DAX, auch weil die abermals entflammte Debatte über einen schnellen und vollständigen Ausstieg aus der Kernenergie die recht schwer gewichteten Versorger belasten könnten. Abgesehen davon hätte der von den „Öko-Freaks“ (auf die Bezeichnung „Öko-Faschisten möchten wir in diesem Rahmen verzichten) deutlich steigende Strompreise zur Folge, die die Wettbewerbsfähigkeit energieintensiver Branchen nicht unerheblich belastet. Leider wird diesem Punkt erheblich weniger Beachtung geschenkt als einer mehr als unwahrscheinlichen atomaren Verseuchung des gesamten Planeten. Unterm Strich erwarten wir somit bis auf weiteres eine eher verhaltene Kurs-Entwicklung beim deutschen Premium-Aktienindex.


Siemens als „Krisen-Profiteur“

Dies jedoch schließt nicht aus, dass einzelne DAX-Titel auch künftig überdurchschnittliche Kurs-Zuwächse verzeichnen. Ein Kandidat, dem wir das am ehesten zutrauen, ist die Siemens-Aktie, die uns in der Vergangenheit über geeignete Derivate schon mehrfach überaus ansehnliche Gewinne bescherte. In den abgelaufenen Monaten wiesen die Titel des Münchener „Elektro-Riesen“ schon eine signifikante Out-Performance gegenüber dem DAX auf und wir rechnen damit, dass dies auch in den nächsten Monaten so bleiben wird. Der Konzern verfolgt unverändert eine sinnvolle Fokussierung auf hochrentable Bereiche und trennt sich zunehmend von Problem-Geschäftsfeldern. Die Geschäftsaussichten sind dank randvoller Auftragsbücher hervorragend und die Bewertung der Aktie unverändert moderat. Zudem könnte das operative Geschäft der Münchener vor allem durch die Lage in Japan und die Atom-Diskussion hierzulande einen zusätzlichen Schub erhalten. Immerhin gehört Kraftwerkbau zu den „Steckenpferden“ des Unternehmens. Und neue Kraftwerke (egal ob Öl-, Gas- oder Kernkraftwerke) wird man sowohl in Japan als auch in Deutschland einige brauchen, insbesondere wenn im „Land der Dichter und Denker“ unter Risiko-Erwägungen sämtliche Atom-Reaktoren abgeschaltet werden sollten. Insofern könnte Siemens von den aktuellen Krisen schlussendlich sogar profitieren. Von dem hohen Bedarf an weiteren Kraftwerken in den boomenden Schwellenländern wollen wir an dieser Stelle gar nicht erst reden. Erstklassig läuft es darüber hinaus auch in der Medizintechnik-Sparte, die ebenfalls für üppige Margen bekannt ist.  Natürlich wird der Kurs der Siemens-Aktie als „DAX-Schwergewicht“ nicht „in den Himmel“ steigen, wenn der DAX zeitgleich weiter „Federn lässt“. Eine deutliche relative Out-Performance gegenüber dem deutschen Leitindex sollte aber allemal drin sein.


Alpha-Call (Siemens/DAX) einen Versuch wert

Ein optimales Investment für die geschilderte Marktmeinung sind so genannte Alpha-Turbo-Optionsscheine Siemens long / DAX short. Wir haben uns für das Produkt der DZ Bank mit der WKN (DZ0CM7) entschieden. Mit Alpha-Optionsscheinen wird nicht auf eine absolute Performance eines bestimmten Basiswerts gesetzt sondern darauf, dass sich ein Underlying (in unserem Fall die Siemens-Aktie) relativ gesehen besser entwickelt als ein anderer Basiswert (vorliegend der DAX). Dies hat zur Folge, dass man mit diesen Produkten auch dann ansehnliche Gewinne erzielt, wenn die Siemens-Aktie zwar fällt, aber eben weniger stark als der DAX. Die Scheine weisen bei einer überschaubaren Laufzeit bis zum 05.12.2011 einen Hebel auf die Performance-Differenz von fünf Prozent (rechnerischer Hebel 2,7), was bedeutet, dass sofern die Siemens-Aktie zehn Prozent besser performt als der DAX (auch relativ) ein Gewinn von stattlichen 50 Prozent erzielt wird. Seit Auflegung am 26.06.2010 generierte die Siemens-Aktie vom Vergleich zum DAX eine Out-Performance von knapp 15 Prozent. Dank der Hebelwirkung legte das betreffende Zertifikat um satte 70,5 Prozent zu. Die Scheine sind mit einer Knock-out-Schwelle bei 0,18 Euro ausgestattet. Sollte es wieder erwarten dazu kommen, dass die Siemens-Aktie so viel schlechter läuft als der DAX, dass der Kurs des Alpha-Optionsscheins auf 0,18 Euro fällt, wird das Produkt vorzeitig fällig und zum Restwert zurückbezahlt, der in etwa bei den besagten 0,18 Euro (oder sogar leicht darunter) liegt. Wir ordern – wie gewohnt – über Scoach an der Frankfurter Börse 1.000 Stück des betreffenden Alpha-Scheins ohne Limit. Vom Setzen eines eigenen Stopps sehen wir derzeit allerdings noch ab.

Dieser Artikel ist erschienen im Derivate pdf-Magazin. | 23.März 2011

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alles in allem...

 
#2
...lässt sich feststellen, dass es gar nicht so schlimm ist, wenn nur der halbe Planet atomar verseucht ist. Zur Not bauen wir halt einen Zaun.


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