Siemens-Gewinn bricht weiter ein
Der Siemens-Gewinn ist zum Start ins neue Geschäftsjahr weiter eingebrochen. Das Ergebnis nach Steuern ist im ersten Quartal 2005/06, das am (30. September endete, um 19 Prozent auf 813 Millionen Euro gesunken, teilte die Siemens AG vor der Hauptversammlung am heutigen Donnerstag in München mit. Die Einbußen sind laut dem Konzern unter anderem auf hohe Restrukturierungskosten in der Telekommunikationssparte und beim IT-Dienstleister SBS zurückzuführen. Der Siemens-Gewinn war bereits im Geschäftsjahr 2004/05 stark gesunken. Eine Prognose für das laufende Jahr gab Siemens nicht ab.
Umsatz und Auftragseingang konnte Siemens so stark steigern wie seit Jahren nicht mehr. Die Erlöse wuchsen auf vergleichbarer Basis vor allem dank einer starken Nachfrage in Asien um 22 Prozent auf 20,7 Milliarden Euro. Der Auftragseingang legte sogar um 31 Prozent auf knapp 26,8 Milliarden Euro zu.
Konzern-Chef Klaus Kleinfeld zeigte sich trotz der Ertragseinbußen zufrieden: "Wir sind gut in 2006 gestartet." Das erste Quartal bestätige die "Stärke des Siemens-Portfolios", das Wachstum generiere auf Basis innovativer Lösungen, starker Präsenz in Wachstumsmärkten und aufbauend auf Akquisitionen, kommentierte Kleinfeld. Die meisten Bereiche hätten ihre Gewinne gesteigert, die Aufräumarbeiten belasteten aber noch das Ergebnis. Alle Aktivitäten seien auf das Ziel ausgerichtet, dass bis Frühjahr 2007 alle Bereiche die Renditevorgaben erfüllen.
Eines der Sorgenkinder Kleinfelds, die Telekommunikationssparte Com, konnte laut Siemens im ersten Quartal zweistellige Wachstumsraten erreichen; der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 10 Prozent auf auf 3,420 Milliarden Euro, der Auftragseingang ebenfalls um 10 Prozent auf auf 3,894 Milliarden Euro. Der operative Gewinn sank allerdings um 13 Prozent auf 323 Millionen Euro. Der IT-Dienstleister Siemens Business Services (SBS), der in Teilen bis zum dritten Quartal des Siemens-Geschäftsjahrs an Fujitsu Siemens verkauft werden soll, erzielte beim Umsatz ein Plus von 12 Prozent auf 1,406 Milliarden Euro, der Auftragseingang ging um 19 Prozent auf 1,505 Milliarden Euro zurück. Der operative Verlust stieg von 25 auf 229 Millionen Euro.
Andere Bereiche von Siemens konnten dagegen richtig glänzen, so legte beispielsweise Automation and Drives beim Umsatz um 28 Prozent, beim Auftragseingang um 42 Prozent und beim Gewinn um 19 Prozent zu. Industrial Solutions erreichte ein Umsatzplus von 45 Prozent und eine Steigerung des Auftragseingangs um 55 Prozent, der Gewinn kletterte um 57 Prozent. Bei Medical Solutions stieg der Umsatz um 20 Prozent, der Auftragseingang um 6 Prozent und der operative Gewinn um 14 Prozent. (jk)