Aus Inhalten im Internet Geld zu machen, ist etwa so einfach wie die Transformation von Blei in Gold. Eine Prise Sex wäre da oft hilfreich - und darauf will Medienberichten zufolge künftig auch Realnetworks setzen. Das panische Dementi folgte prompt.
Der Streaming-Media-Pionier aus Seattle plant Informationen von CNet zufolge, seinen "RealOne SuperPass"-Dienst, der vor allem von Fernsehnachrichten- und Audio-Clips sowie Baseball- und Basketball-Spieleübertragungen lebt, um Adult-Content zu erweitern. Was alsgleich Analysten wie Phil Leigh von Raymond James dazu veranlasste, über die negative Imagewirkung von nackter Haut zu schwadronieren - wohlgemerkt mit Verweisen auf den letztjährigen Rückzug des familienkompatiblen Infoportals Yahoo aus dem Erotikgeschäft.
Prompt rudert RealNetworks nun zurück und gibt an, die Story entbehre jeder Grundlage: Gemäß Sprecherin Cara Jacobson seien in absehbarer Zeit keine Sexangebote geplant. Schließlich zähle der "SuperPass"-Dienst mit 750.000 zahlenden Kunden zu den erfolgreichsten kostenpflichtigen Content-Angeboten im Netz.
Dabei befände sich Real in bester Gesellschaft. Das renommierte San Franciscoer E-Zine Salon.com offeriert schon seit vergangenem Jahr Online-Erotik gegen Bares. Google macht Kasse mit "Pay-for-Placements" für Porno-Sites. Und auch das Suchportal AskJeeves machte lange Zeit keinen Hehl daraus, eine Erotik-Version namens AskSex.com zu lancieren - verwarf die Pläne jedoch wieder.
Erfolgreichen Cybersex-Unternehmern zufolge stehen immer wieder prominente Portale für Kooperationsgespräche auf der Matte. Die meisten Inhalteanbieter lassen bislang dennoch ihre Finger vom "Cybersmut", da sie gleichzeitig um ihre Reputation und Stammkundschaft bangen.
Dass auch bei RealNetworks das Thema Online-Sex diskutiert wird, liegt schon deshalb nahe, da kaum ein anderes Unternehmen besser um den Stand des über eine Milliarde US-Dollar schweren Websex-Biz weiß: Das Gros der Anbieter setzt schließlich für Videoübertragungen auf RealNetworks-Technik. Und nachdem sich das Software-Lizenzierungsgeschäft gemäß dem letzten Quartalsbericht generell deutlich rückläufig entwickelt, dürften erweiterte "SuperPass"-Programme nur neue Nutzer bringen.
Wie die Erfahrung aus dem US-Kabelfernsehen zeigt - der "SuperPass"-Dienst versteht sich ja als eine Art Online-Pendant dessen - müssen die Reaktionen auf Pay-per-view-Erotikprogramme parallel zum jugendfreien Rahmenprogramm nicht immer in heftige Proteste ausarten.
spiegel.de
Der Streaming-Media-Pionier aus Seattle plant Informationen von CNet zufolge, seinen "RealOne SuperPass"-Dienst, der vor allem von Fernsehnachrichten- und Audio-Clips sowie Baseball- und Basketball-Spieleübertragungen lebt, um Adult-Content zu erweitern. Was alsgleich Analysten wie Phil Leigh von Raymond James dazu veranlasste, über die negative Imagewirkung von nackter Haut zu schwadronieren - wohlgemerkt mit Verweisen auf den letztjährigen Rückzug des familienkompatiblen Infoportals Yahoo aus dem Erotikgeschäft.
Prompt rudert RealNetworks nun zurück und gibt an, die Story entbehre jeder Grundlage: Gemäß Sprecherin Cara Jacobson seien in absehbarer Zeit keine Sexangebote geplant. Schließlich zähle der "SuperPass"-Dienst mit 750.000 zahlenden Kunden zu den erfolgreichsten kostenpflichtigen Content-Angeboten im Netz.
Dabei befände sich Real in bester Gesellschaft. Das renommierte San Franciscoer E-Zine Salon.com offeriert schon seit vergangenem Jahr Online-Erotik gegen Bares. Google macht Kasse mit "Pay-for-Placements" für Porno-Sites. Und auch das Suchportal AskJeeves machte lange Zeit keinen Hehl daraus, eine Erotik-Version namens AskSex.com zu lancieren - verwarf die Pläne jedoch wieder.
Erfolgreichen Cybersex-Unternehmern zufolge stehen immer wieder prominente Portale für Kooperationsgespräche auf der Matte. Die meisten Inhalteanbieter lassen bislang dennoch ihre Finger vom "Cybersmut", da sie gleichzeitig um ihre Reputation und Stammkundschaft bangen.
Dass auch bei RealNetworks das Thema Online-Sex diskutiert wird, liegt schon deshalb nahe, da kaum ein anderes Unternehmen besser um den Stand des über eine Milliarde US-Dollar schweren Websex-Biz weiß: Das Gros der Anbieter setzt schließlich für Videoübertragungen auf RealNetworks-Technik. Und nachdem sich das Software-Lizenzierungsgeschäft gemäß dem letzten Quartalsbericht generell deutlich rückläufig entwickelt, dürften erweiterte "SuperPass"-Programme nur neue Nutzer bringen.
Wie die Erfahrung aus dem US-Kabelfernsehen zeigt - der "SuperPass"-Dienst versteht sich ja als eine Art Online-Pendant dessen - müssen die Reaktionen auf Pay-per-view-Erotikprogramme parallel zum jugendfreien Rahmenprogramm nicht immer in heftige Proteste ausarten.
spiegel.de