Vor allem im Frühjahr, oder jetzt im Herbst, gibt es im Geschäft von Werner viel zu tun. Er
kann dann zu Hause kaum abschalten. Ständig schwirren plagende Gedanken durch seinen
Kopf. Romantische Stimmung kommt dabei selten auf. Das weiß auch Renate, seine Frau.
Sie gibt sich auch alle Mühe dies zu respektieren.
Doch auch sie ist nicht gefühlskalt und an so manchen Tagen, umgibt sie ein Gefühl von
Sinnlichkeit. In solchen Momenten wünschte sie sich, daß Werner noch der alte stürmische
Liebhaber aus seiner Studienzeit wäre. Damals reichte ein Blick und sie trieben es an Ort
und Stelle. Sogar öffentliche Gebäude waren dann nicht sicher, sofern sich irgendwo eine
kleine Nische oder ein Abstellraum befand.
Manchmal schien es ihr so, als ob die Flamme der Leidenschaft mit jedem Jahr ein wenig
mehr verlischt. Aber sie wollte sich nicht kampflos dem drohenden Unheil der Lieblosigkeit
unterwerfen. Auch wenn die Jahre die eine oder andere Falte in ihrem Gesicht gezeichnet
hatten und sich die Gewichtsverteilung an ihrem Körper etwas verschoben hatte, so war sie
doch eine Frau, die zu fast allem bereit war.
Die Vorbereitung begannen schon am Morgen, kurz nachdem Werner zur Arbeit gefahren
war. Wenn er am Abend zurückkäme, sollte er eine Überraschung erleben. Renate begann
damit, im Wohnzimmer für reichlich Platz zu sorgen.
Sie konnte sich noch gut erinnern, wie sie früher öfters aus dem Bett gefallen sind, weil ihre
leidenschaftliche Vereinigung oftmals mit zahllosen, unkontrollierbaren Stellungswechseln
begleitet wurden, die den Rahmen eines Bettes bei weitem überschritten. Renate erkor den
großen Wohnzimmerteppich als ihren neuen Spielplatz aus. Er war wirklich groß und zudem
würde gegen Abend die Sonne genau auf diese Stelle scheinen.
In ihrer Phantasie erlebte sie jetzt schon die erste stürmische Umarmung, wenn Werner nach
Hause käme und den Teppich als Sexspielplatz erkennen würde. Sie spürte die ersten
Erregungsstürme in sich und prüfte mit der Hand, ob ihr Körper im Schritt genauso reagierte,
wie früher, wenn sie sich ein derartiges Spiel ausdachte. Sie war mit der Prüfung mehr als
zufrieden. Sie beließ ihre Hand eine Weile im Schritt und strich mit den Fingerspitzen über
diese sensible Stelle.
Sie musste sich regelrecht zwingen, weiter an ihrem Vorhaben zu arbeiten. In der Küche
begann sie das leicht verträgliche Abendessen vorzubereiten. Es war eigentlich etwas
Banales, Käse- und Wurstschnittchen, dazu Salat in kleinen Portionen, Spargel in Schinken
gerollt und ein Shrimp-Cocktail. Das sollte als Liebesspeise für Zwischendurch reichen.
Doch obwohl die kleinen Happen recht schnell gemacht sein sollten, so wandte sie doch
sehr, sehr viel Zeit auf, damit man die Liebe, mit dem es gemacht wurde, auch zu sehen war.
So legte sie jeweils zwei Shrimps zu einem Herz und gab das Mayonnaise-Dressing inmitten
hinein. So schichtete sie das weite Glas bis oben hin voll. Bei der Zubereitung kam es öfters
vor, daß ihre Finger abgeleckt werden mussten.
Dabei erinnerte sie sich, wie Werner das früher mit Vorliebe getan hat. Es erregte sie. Vor
allem deshalb, weil Werner außerordentlich gut mit seiner Zunge umgehen konnte. Das hatte
er auch öfters in ihrem Schritt oder an ihren Nippeln unter Beweis gestellt.
Renate legte eine Pause ein, lehnte sich an den Tisch und legte ihre Hände auf ihre Brüste.
Ganz sanft umspielte sie mit ihren Fingerspitzen ihre erregten Nippel, so wie es Werner
gemacht hatte. Dazu schloss sie ihre Augen und träumte von Vergangenem.
Sie spürte die mächtig werdende Erregung. Sie konnte das Eau de Toilette von Werner
riechen, welches er damals so gerne verwendet hatte. Dazu fühlte sie sich so jung wie
damals, auch wenn das gerade mal zehn Jahre her war.
Bevor sie sich zu weiteren Höhenflügen hinreisen ließ, wurde sie durch die Türklingel jäh aus
ihren Träumen gerissen. Sie sah kurz auf die Uhr und lächelte dann wissend.
"Hallo Gaby", begrüßte sie ihre Freundin und nahm das ihr entgegen gehaltene Päckchen.
"Viel Spaß dann noch", meinte Gaby hämisch grinsend, ehe Renate wieder die Türe schloss.
Renate ging mit dem Päckchen ins Wohnzimmer und riß es auf. Sie wusste ja schon vom
Inhalt. Sie hoffte nur, daß es ihr passte. Aber mit den Änderungen, die Gaby vorgenommen
hatte, sollte ihr das Cheerleaderkostüm wieder passen.
Es war manchmal doch gut, nostalgisch veranlagt zu sein und nicht alles wegzuwerfen, was
einem im Moment als nicht mehr tragbar erschien. Auf dem Boden des Päckchens fand
Renate dann doch etwas, was sie nicht erwartet hatte.
Gaby hatte ihr einen großen Lollipop und einen gewöhnlichen Dildo, mit der Bemerkung
'Falls du sonst nichts zum Verwöhnen bekommst ...' mit in das Päckchen gelegt. Renate
schmunzelte und legte beides auf den Teppich.
Da es bis zu Werners Heimkehr noch ausreichend Zeit war, brauchte sie sich beim
Zurechtmachen nicht zu beeilen. Sie flechte ihre Haare zu zwei Zöpfen, die Werner damals
zum Anlass nahm, sie damit aufzog und 'Pippi' genannt hatte.
Danach schminkte sie ihre Lippen feuerrot. Sie sollten so auffällig sein, daß er nicht
widerstehen könnte, sie zu küssen. Außerdem trug sie sein Lieblingsparfum an alle Stellen
auf, an dem sie von ihm geküsst werden möchte. Und das war eigentlich überall.
Es war schon ein seltsames Gefühl, mitten am Tag nackt vor dem Schminkspiegel zu sitzen.
Immer wieder unterbrach sie die Schönheitspflege und verfiel in einen Tagtraum, in dem sie
in Erinnerungen schwelgte. Stets waren sie mit der leisen Hoffnung verbunden, daß es noch
einmal so schön würde.
Plötzlich hörte sie, wie jemand den Schlüssel in die Haustüre steckte und herumdrehte. Es
konnte nur Werner sein, der viel zu früh nach Hause kam. Renate schlüpfte schnell in Rock
und Shirt ihres Kostüms, stürmte ins Wohnzimmer und warf sich bäuchlings auf den Teppich.
Sie legte sich so hin, daß Werner sie nur von hinten sehen konnte.
Sie öffnete das bereitgelegte Buch und schob ihren Rock etwas höher, damit er einen
direkten Blick auf ihren Hintern werfen konnte. Sie schaffte es rechtzeitig bevor die
Wohnzimmertür aufging und Werner hereinkam.
Er brauchte einige Augenblicke, bis er in der sehr aufreizenden Dame auf dem Teppich
seine Frau wiedererkannte. Sein Mund ließ sich sekundenlang nicht mehr schließen. Doch
dann klärte sich sein erstauntes Gesicht auf und zauberte ein verschmitztes Lächeln darauf.
Leise legte er seinen Aktenkoffer beiseite und kniete sich hinter seine Frau. In seinen Augen
war aufkeimende Lust zu lesen. Seine Hände glitten sanft über die weiche Haut. Er konnte
nicht fassen, daß seine Frau so etwas für ihn tat.
Doch dann stutzte er. Woher hatte sie gewußt, daß er früher nach Hause käme. Sie konnte
das nicht wissen. Hatte sie vielleicht doch auf einen anderen Verehrer gewartet. Doch dann
tat er diesen Gedanken als Blödsinn ab. Renate war gar nicht dazu fähig. Er wusste um ihre
Liebe und schämte sich dann, daß er nicht schon früher auf den Gedanken gekommen war,
daß auch sie seine Liebe spüren wollte. Und das eben nicht nur einmal wöchentlich im Bett.
Renate spürte seine Hände viel intensiver als sonst. Sie bemerkte erst viel später, daß sie
das Buch verkehrt herum geöffnet hatte. Sie hielt ihre Augen sowieso geschlossen, um die
Berührung ausgiebig zu genießen.
Doch plötzlich riss sie erstaunt die Augen auf. Werners Hände schoben sich nach
anfänglicher Zurückhaltung direkt zwischen ihre Beine. Kurz darauf folgte auch sein Mund,
der fleißig ihren blanken Hintern küsste.
Immer intensiver und direkter wurde sein Werben um ihre Gunst und er ließ sie keinen
Moment im Zweifel, daß er so gierig und stürmisch war wie früher. Schon bald hatte sich
auch Werner ausgezogen und legte sich direkt neben sie.
Während sie schmusten, drängelte er immer mehr. Sie war nur zu bereit, es ihm auch zu
gestatten. Doch anstatt sich über sie zu legen, zog er sie über sich. Sie setzte sich zu einem
Ritt auf seinen Schoß, während seine Hände unter ihr Shirt krochen, um die hüpfenden Bälle
festzuhalten.
Für beide wurde es ein wahres Sexfest. Immer wieder änderten sie die Stellung. Zum Glück
hatte Werners Potenz in den letzten Jahren nicht nachgelassen, so daß sie sämtliche
bekannten und unbekannten Stellungen ausprobieren konnten.
Als Renate vor Anstrengung und Erregung immer müder wurde, stellte sie sich nur noch auf
alle Viere und ließ sich von Werner kräftig von hinten nehmen. Sie legte dabei ihren Kopf auf
die Hände, schloss die Augen und ließ ihren Gefühlen freien Lauf.
Als Werner das Zittern und die Zuckungen in Renates Körper spürte, hielt er sich ebenfalls
nicht mehr zurück. Mit finalen Stößen kam er zum Abschluß. Wortlos kuschelten sie
abschließend zusammen, aßen ein wenig und sahen sich ansonsten wortlos an.
Sie brauchten auch nichts zu sagen, denn heute sprachen sie Sex und diese Sprache kann
man nicht übersetzen.
ENDE