Emmi hat heute den Startschuss für den Börsengang gegeben. Insgesamt sollen eine Million neue Aktien emittiert und zu 90 bis 100 Franken je Aktie bei Schweizer Investoren platziert werden. Bei einer guten Nachfrage werden zusätzliche 85'000 Titel über eine Mehrzuteilungsoption ausgegeben. Mit dem Erlös will das führende Schweizer Milchverarbeitungsunternehmen neue Absatzmärkte im In- und Ausland erschliessen und die Innovationsführerschaft in Europa ausbauen. Die Zeichnungsfrist läuft bis zum 3. Dezember. Als erster Handelstag ist der 6. Dezember vorgesehen. Mit dem Börsengang wurden die UBS sowie die Zürcher Kantonalbank betraut. Am Markt rechnet man mit einem erfolgreichen, wenn auch nicht spektakulären Börsengang. Die seit dem Jahr 2001 am Markt gehandelte Wandelanleihe schloss heute 8 Prozent tiefer auf 140. «Spekulanten haben im Vorfeld des Börsengangs den Kurs nach oben gedrückt, nun nehmen sie Gewinne mit», sagt ein Beobachter.
Preisspanne von 90 bis 100 Franken attraktiv
Die indizierte Preisspanne für Emmi von 90 bis 100 Franken je Aktie wird von vielen Marktteilnehmern als attraktiv bezeichnet. Experten beziffern den Buchwert des Milchkonzerns auf 125 Franken pro Titel. Mittelfristig wird allerdings nur ein organisches Umsatzwachstum von jährlich 2 bis 3 Prozent erwartet. Bereits heute lässt das aktuelle Kursniveau der Wandelanleihe auf einen Eröffnungskurs von über 100 Franken schliessen. Marktkreise geben sich mehrheitlich zuversichtlich. Bei Emmi handelt es sich nach Austriamicrosystems, Basilea und Ypsomed um den vierten Börsengang an der Schweizer Börse in diesem Jahr. Das Umfeld hat sich spürbar verbessert. Die Aktienemission sollte deshalb mehrfach überzeichnet werden.
Stimmenmehrheit bleibt bei den Milchproduzenten
Im Rahmen des geplanten Börsengangs will der Verband Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) den Stimmenanteil von 60 auf 51 Prozent reduzieren. Dass die ZMP nach der Aktienemission weiterhin das absolute Stimmenmehr hält, könnte zu Zielkonflikten führen. «Die Milchproduzenten sind an hohen Rohmilchpreisen interessiert», sagt ein Branchenkenner. Um national und international konkurrenzfähig zu bleiben, ist Emmi aber auf sinkende Rohmilchpreise angewiesen. «Zielkonflikte zwischen den Mehrheitsaktionären und den Publikumsaktionären sind damit vorprogrammiert», erklärt der Branchenkenner weiter.
Weniger Subventionen vom Bund?
Ein weiteres Thema sind die Milch-Subventionen des Bundes. Derzeit werden die Rohmilchlieferanten auf eidgenössischer Ebene mit Subventionen gefördert. Die Zahlungen erfolgen indirekt über Emmi selbst. Eine geplante Reduktion der Subventionen dürfte das operative Geschäft von Emmi negativ beeinträchtigen.
Secret Service rechnet mit einem erfolgreichen Börsengang von Emmi. Der Emissionspreis dürfte am oberen Ende der Preisspanne von 90 bis 100 Franken zu liegen kommen. Die Bäume werden allerdings nicht in den Himmel wachsen: Das tiefe organische Wachstum, mögliche Zielkonflikte sowie eine geringere Subventionstätigkeit des Bundes dürften deutliche operative Fortschritte verunmöglichen. Das Gewinnpotenzial ist für den Publikumsaktionär deshalb begrenzt. Branchenbeobachter rechnen jedoch mit einer attraktiven Dividendenausschüttung. (bam)
Preisspanne von 90 bis 100 Franken attraktiv
Die indizierte Preisspanne für Emmi von 90 bis 100 Franken je Aktie wird von vielen Marktteilnehmern als attraktiv bezeichnet. Experten beziffern den Buchwert des Milchkonzerns auf 125 Franken pro Titel. Mittelfristig wird allerdings nur ein organisches Umsatzwachstum von jährlich 2 bis 3 Prozent erwartet. Bereits heute lässt das aktuelle Kursniveau der Wandelanleihe auf einen Eröffnungskurs von über 100 Franken schliessen. Marktkreise geben sich mehrheitlich zuversichtlich. Bei Emmi handelt es sich nach Austriamicrosystems, Basilea und Ypsomed um den vierten Börsengang an der Schweizer Börse in diesem Jahr. Das Umfeld hat sich spürbar verbessert. Die Aktienemission sollte deshalb mehrfach überzeichnet werden.
Stimmenmehrheit bleibt bei den Milchproduzenten
Im Rahmen des geplanten Börsengangs will der Verband Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) den Stimmenanteil von 60 auf 51 Prozent reduzieren. Dass die ZMP nach der Aktienemission weiterhin das absolute Stimmenmehr hält, könnte zu Zielkonflikten führen. «Die Milchproduzenten sind an hohen Rohmilchpreisen interessiert», sagt ein Branchenkenner. Um national und international konkurrenzfähig zu bleiben, ist Emmi aber auf sinkende Rohmilchpreise angewiesen. «Zielkonflikte zwischen den Mehrheitsaktionären und den Publikumsaktionären sind damit vorprogrammiert», erklärt der Branchenkenner weiter.
Weniger Subventionen vom Bund?
Ein weiteres Thema sind die Milch-Subventionen des Bundes. Derzeit werden die Rohmilchlieferanten auf eidgenössischer Ebene mit Subventionen gefördert. Die Zahlungen erfolgen indirekt über Emmi selbst. Eine geplante Reduktion der Subventionen dürfte das operative Geschäft von Emmi negativ beeinträchtigen.
Secret Service rechnet mit einem erfolgreichen Börsengang von Emmi. Der Emissionspreis dürfte am oberen Ende der Preisspanne von 90 bis 100 Franken zu liegen kommen. Die Bäume werden allerdings nicht in den Himmel wachsen: Das tiefe organische Wachstum, mögliche Zielkonflikte sowie eine geringere Subventionstätigkeit des Bundes dürften deutliche operative Fortschritte verunmöglichen. Das Gewinnpotenzial ist für den Publikumsaktionär deshalb begrenzt. Branchenbeobachter rechnen jedoch mit einer attraktiven Dividendenausschüttung. (bam)