de.ria.ru/business/20120927/264529465.html
Russische Konzerne haben am Donnerstag mit industriemäßiger Ölgewinnung auf dem Block Junin-6 im Delta des Orinoco-Flusses in Venezuela begonnen.
Das teilte der Präsident von Russlands größtem Ölförderer Rosneft, Igor Setschin, Journalisten vor Ort mit. Geplant sei, in der ersten Phase bis zu 450 000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag zu gewinnen. Insgesamt sollten 3010 Förderbohrungen niedergebracht werden, sagte er.
Das Feld wird vom russisch-venezolanischen Gemeinschaftsunternehmen PetroMiranda erschlossen, an dem 60 Prozent der Anteile der staatliche venezolanische Energieversorger PdVSA und die restlichen 40 Prozent das russische Nationale Ölkonsortium hält. Zum Konsortium gehören Rosneft, LUKoil, TNK-BP, Gazprom Neft und Surgutneftegaz, die jeweils 20 Prozent der Anteile am Projekt kontrollieren.
Setschin erinnerte daran, dass Russland für seine Beteiligung am Projekt der venezolanischen Seite eine Prämie von etwas mehr als einer Milliarde Dollar zahlen soll, von denen bereits 600 Millionen überwiesen wurden. Bislang seien in das Projekt rund 800 Millionen Dollar investiert worden.
"Die Beteiligung an der Erschließung eines der größten Lagerstätte Venezuelas ist für Russland ein groß angelegtes Projekt, das neben unseren anderen Projekten einen beachtlichen Beitrag zur Entwicklung der venezolanischen Wirtschaft leistet… Wir danken den Führungen Venezuelas und Russlands für die Unterstützung dieses Vorhabens."
Setschin erinnerte ferner an die Verpflichtung Russlands, ein Kraftwerk zu bauen, das mit Abfällen der Ölproduktion betrieben wird. "Wir haben unser Versprechen eingehalten. Künftig werden wir auch mit Gas betriebene Kraftwerke in Venezuela bauen", sagte der Rosneft-Chef.
Zuvor hatte der Surgutneftegaz-Konzern die Absicht bekundet, seinen 20-prozentigen Anteil an Junin-6 an Rosneft abzutreten. Das sagte ein ranghoher Mitarbeiter des Nationalen Erdölkonsortiums, der anonym bleiben wollte, am Mittwoch. Nach der Übernahme des Surgutneftegaz-Pakets wird Rosneft zur Verwaltungsgesellschaft für Junin-6. Bislang wurde das Projekt von der Gazprom-Öltochter Gazprom Neft verwaltet.
Der Investitionsbedarf des auf 25 Jahre angelegten Projekts wird auf 20 Milliarden US-Dollar geschätzt. Beide Staaten hatten ein Jahr lang verhandelt, bevor am 10. März 2010 ein Abkommen unterzeichnet wurde.
Die erkundeten Reserven des im Delta des Orinoco-Flusses liegenden Ölfeldes Junin-6 betragen 52,6 Milliarden Barrel (je 159 Liter). Die gesamten Ölreserven in Venezuela belaufen sich nach Expertenschätzung auf 211,17 Milliarden Barrel Öl.
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