Bei der aktuellen Situation lohnt ein Rückblick auf die Kursentwicklung und Faktenlage der letzten 2-3 Jahre. Der entscheidende Treiber für die Blasenbildung war der DB-Auftrag. Die übrigen Aufträge (1-3) haben nur zum Teil zur Stabilisierung der wegfallenden Arriba Umstellungen beigetragen. Aus diesem Grund mußten Firmen um jeden Preis akquiriert werden, um den Markt weiter im Glauben einer nachhaltigen Wachstumsstory zu lassen.
Die Insidertrades unterstreichen die Entwicklung.
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Phase 1 - Phantasie DB-Auftrag - ab Sommer 2013 bis Sommer 2014
Der extreme Anstieg lässt sich nicht mit der Geschäftsentwicklung 2013 erklären. Insider (Wolf & Co.) wussten bereits über die laufende DB-Ausschreibung Bescheid und bauten ihre Position um ca. 2.000.000 Stck aus. Erst nach einem extremen Kursanstieg und einer möglichen TecDax Aufnahme wurde die breite Öffentlichkeit aufmerksam. In dieser Phase startete RIB auch ein Aktienrückkaufsprogramm.
Phase 2 - Ernüchterung - bis Herbst 2014
Kurz nach der Hochphase vergoldeten Insider (Wolf & Co.) ihr 1. und 2. Aktienpaket und nutzten den hohen Kurs für eine 1. Kapitalerhöhung. Erste Verunsicherungen und schwache Zwischenberichte verunsicherten die Marktteilnehmer. Warum trennt sich Wolf & Co. von den Aktien - wo doch die Aussichten so rosig sind? Zu dieser Phase stiegen auch die Leerverkäufer ein. Die Insider nutzten nochmals die Gelegenheit mit einem sehr kleinen Aktienpaketen, den Kurs weiter puschen.
Phase 3 - Herdentrieb - bis Sommer 2015
Begünstigt durch positive Sondereffekte (spekulativen Anlagen / Neubewertungen der Zukäufe) und der Tatsache, dass die Auftragssumme des DB-Auftrags nicht offiziell kommuniziert wurde, konnten die 20 Mio. Auftragssumme auf 2 Jahre verschleiert verteilt werden. Durch weitere Akquisitionen und steigende Umsätze und Renditen schnellte der Kurs in die Höhe, ungeachtet der extrem hohen Bewertung. Die gezielten PR-Aufträge (1-3) trugen dazu bei. In dieser Phase vergoldeten Insider (Wolf & Co.) ihr 3. und 4. Aktienpaket. Der Markt ignorierte aber alle Indikatoren, weil ja immer noch Käufer mit höheren Kursen vorhanden waren.
Phase 4 - Platzten der Blase - bis Herbst 2015
Genau zur Hochphase konnten die veröffentlichten Zahlen mit den Erwartungen der Marktteilnehmer nicht mehr Schritt halten und es waren erste Risse zu erkennen. Mit der 2. Kapitalerhöhung änderten sich schlagartig alle Bewertungen. Die Folge waren permanent fallende Kurse. Der letzte Quartalsbericht und die darauf folgende Gewinnwarnung führten zum Crash.
Phase 5 - Hoffnung der Geschädigten - bis Frühjahr 2016
Die schwammige Gewinnwarnung mit Reduzierung der Prognose 2015 um 8 Mio. Umsatz/Gewinn und nochmaligen Bandbreite +/- 8 Mio. Umsatz/Gewinn verschafft RIB Luft bis Frühjahr 2016. Viele Marktteilnehmer investieren wieder und die erste Erholung lockt weitere Käufer an. Sollte RIB die Erwartungen der Markteilnehmer mit einem gesunden Wachstum und nachhaltigen Zahlen befriedigen können, steht einer moderaten Kursentwicklung nichts mehr im Weg. Leser können dann die Phase 6 ignorieren.
Phase 6 - Vertrauenskrise - ab Frühjahr 2016
Mit einem steilen Anstieg und erreichen der alten Hochs bildet sich eine noch größere SKS-Formation (3 Jahre). Wenn RIB im Frühjahr / Sommer 2016 nicht überzeugen kann, erleben wir vermutlich einen 2. Crash der noch heftiger ausfallen wird. Damit wäre aber auch das Vertrauen auf längere Zeit zerstört.
Es bleibt auch abzuwarten, was unsere Leerverkäufer machen und welche Strategien sie entwickeln. Sie können mit ca. 4,3% Aktienanteil jetzt das Drehbuch schreiben. In deren Analyseprogrammen ist die bevorstehende grosse SKS-Formation bereits auf den Bildschirmen. Vielleicht trennen die sich von einem Teil ihrer Positionen, um den Kurs zu puschen und die SKS-Formation mit einem kleinen Short-Squeeze zu begünstigen.
Ich bin auch gespannt, was unsere Insider machen. Der Markt wird auf jeden Fall nicht nochmals auf lächerliche 15.000 Stck hereinfallen. Da müssten schon die gleichen Summen wie in 2013 bewegt werden. Da waren es fast 2.000.000 Stck.
Aufgrund der Sachlage werde ich meine Short-Position absichern. Sollte sich eine Bodenbildung abzeichnen und weiterer Erfolgsmeldungen folgen, werde ich dann schrittweise die Short-Position reduzieren und von möglichen steigenden Kursen profitieren. Ab einem Kurs über 11,00 bis 12,00 wird es dann aber sehr gefährlich. Bis dahin bin dann hoffentlich nicht mehr investiert, sofern mir die Gier nicht das Gehirn weggefressen hat ;)
Im Fall von noch weiter fallenden Kurse werde ich dann ebenfalls schrittweise die Short-Position reduzieren. Ein Kurs um die 7 wäre dann ein guter Wechsel von Short zu Long ;)
Ich würde lieber letzteres bevorzugen - im Sinne der RIB-Aktie. Es ist besser, wenn der DB-Auftrag aus den Kurs herausgeschwitzt wird. Ein Neuanfang um die 7,00 wäre für Privatanleger wesentlich besser und stressfreier. Auch würden dann die Leerverkäufer vermutlich Kasse machen. Einen noch niedriger Kurs ist aufgrund der soliden Aktiva und hohen Eigenkapitalquote sehr unwahrscheinlich - es sei den, wie haben eine Vertrauenskrise.
DIE EIGENTLICHEN GEWINNER SIND DIE INSIDER - und da es keinem stört, geht die Party weiter - sofern sich Käufer finden lassen - DIE SIND JA AUCH NICHT IMMER BLÖD ;)
(Verkleinert auf 27%)