Der Preis für Kupfer stieg vergangene Woche in New York auf den höchsten Stand in mehr als drei Monaten. Der Grund dafür lag in der sich wieder verstärkenden Nachfrage aus China, dem größten Kupferkonsumenten. Chinas Kupferimporte waren im Februar mehr als doppelt so hoch wie im entsprechenden Monat des Vorjahres, da die Baubranche laut einem Bericht der chinesischen Zollbehörde kurz vor der Spitze ihrer Nachfrage steht.
"Die chinesische Wirtschaft wächst mit ungefähr 10 % pro Jahr und ihr Hunger auf Industriemetalle wie z.B. Kupfer wird nicht so schnell gestillt sein," sagte Jim Wyckoff, ein Analyst bei TradingEducation.com aus Florida.
Kupfer für die Lieferung im Mai stieg am Comex der New York Mercantile Exchange auf 3,58 USD pro Pfund. Dies war die höchste Schlussnotierung seit dem Oktober 2006. In den vergangenen vier Jahren hat sich der Preis für Kupfer mehr als verdreifacht.
Das Metall hatte am 11. Mai 2006 seinen Höchststand mit 4,04 USD pro Pfund erreicht. Der Kupferpreis hat seit 2002 in mitten fallender Lagerbestände, einer steigenden Nachfrage aus China und Lieferungsunterbrechungen bei großen Produzenten wie z.B. Chile jedes Jahr haussiert.
Die chinesischen Importe von Kupfer und Kupferlegierungen stiegen laut Einfuhrbehörde im Februar auf 152.651 Tonnen. Das ist nach den Daten von Bloomberg die größte Einfuhrmenge seit Mai 2005.
"Die Nachfrage aus China zeigt kein Nachlassen," sagte Li Ling, ein Händler bei Star Futures Co. in Schanghai. "Da jetzt in China eine Zeit mit Spitzenverbrauch beginnt, haben einige Verarbeitungsbetriebe ihre Einkäufe erhöht."
Der Preis könnte nach Worten von Ron Goodis, ein Futures Trading Director bei Equidex Brokerage Group Inc. in New Jersey, nochmals steigen.
"Kupfer wird das führende Metall sein, einschließlich Gold, Silber und Platin. Die Nachfrage ist gut und die Weltwirtschaft ist weiterhin stark," sagte Herr Goodis.
Eine Reduzierung der Lagerbestände am Donnerstag sei nach Herrn Wyckoff ebenfalls ein bullischer Faktor gewesen.
Die Lagerbestände, die täglich von der London Metal Exchange kontrolliert werden, fielen um 1.525 Tonnen auf 187.775 Tonnen, den niedrigsten Stand seit Dezember 2006. Laut Bloomberg reduzierten sich die Lagerbestände in diesem Monat um 9,7 %.
"Das Angebot nimmt seit geraumer Zeit ab," sagte Donald Selkin, Director der Equity Research bei Joseph Steven & Co. in New York.
"Diese mäßige Verknappung erfolgte aufgrund des Transports von Kupfer aus den Lagerhäusern der London Metal Exchange nach Schanghai, wo die Importe stark angestiegen sind," erklärte John Kemp, ein Analyst in London bei Sempra Metals Ltd. Sempra Metals ist eines der 11 Unternehmen, das auf dem Parkett der London Metal Exchange gehandelt wird.
Ein Bericht der London Metal Exchange vom 20. März 2007 zeigte, dass ein nicht genanntes Unternehmen soviel wie 79 % des gesamten in den zugelassenen Lagerhäusern lagernden Kupfers besaß. Die London Metal Exchange, der größte Metallmarkt der Welt, hat den Namen des Unternehmens nicht bekannt gegeben.
Die London Metal Exchange verfolgt nicht die Bestände der Lagerhäuser in Schanghai. Die Bestände in Lagerhäusern, die sie verfolgt, fielen seit dem Höchststand am 1. Februar von 216.000 Tonnen um 13 % auf 187.775 Tonnen.
Die Lagerbestände, die von der Schanghai Futures Exchange kontrolliert werden, sind in diesem Monat um 81 % auf 56.109 Tonnen gestiegen.
Der Kupferpreis ist seit dem Rekordhoch im Mai 2006 gefallen, nachdem China die Importe reduziert und Lagerbestände aufgebraucht hatte, um die hohen Preise zu vermeiden. Nach Ansicht von Kemp werde jetzt der größte Teil des nach China exportierten Kupfers bei asiatischen Produzenten eingelagert.Autor: Sven Olsson
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