AKTIONÄRSBRIEF 02/2009
21. Oktober 2009
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Sehr geehrte Aktionärinnen, sehr geehrte Aktionäre,
im Juli 2009 haben wir Sie erstmals in Form eines Aktionärsbriefs über die Entwicklungen
rund um die United Energy Group informiert – und viel positives Feedback
hierfür erhalten. Diese neue Art der Kommunikation wollen wir auch künftig fortsetzen
und freuen uns, Ihnen heute den zweiten Aktionärsbrief präsentieren zu können.
Damit Sie diesen nicht nur in Ihrem Postfach, sondern auch auf unserer Website
schnell und einfach finden können, haben wir die Internetpräsenz der United Energy
Group in den letzten Wochen überarbeitet. Sie wurde um Altlasten bereinigt und an
unsere neue Strategie im Energiesektor angepasst. Dabei haben wir auch den Bereich
Investor Relations neu strukturiert. Gleichzeitig wurde die Umsetzung einer
komplett neuen Webpage zunächst bis Anfang 2010 vertagt. Hintergrund dieser Entscheidung
ist die rasante Entwicklung, die die United Energy Group derzeit erfährt.
So wollen wir zunächst weitere Entscheidungen, Verträge und Projekte abwarten, bis
wir diese in einem neuen Ganzen zusammenfügen.
Ich hatte Ihnen die Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2008/09 zum Ende des
dritten Quartals 2009 angekündigt. Leider konnten wir diesen Termin nicht halten, da
die aktuellen sowie intensiven Arbeiten auf dem Balkan – auf die ich später noch
ausführlich eingehen werde – unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit erfordert
haben und wir vor dem Hintergrund unserer eingeschränkten Ressourcen priorisieren
mussten. Für diese Verzögerung möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen, wobei
ich mir sicher bin, dass unsere oberste Priorisierung auf das daily business auch in
Ihrem Sinne ist.
Dieses daily business hat uns in den vergangenen drei Monaten viel Neues beschert.
Nach der Berufung von Herrn Thomas Diekötter zum COO konnten wir mit seinem
Einsatz unsere regionale Strategie für Südosteuropa implementieren und Tochtergesellschaften
in Belgrad und Banja Luka gründen. Die Gründung dieser beiden Gesellschaften
ist der konsequente Schritt zum Eintritt in die Energiemärkte am Balkan, da wir so kontinuierliche Präsenz, lokale Verankerung und regionale Vernetzung,
kurz einen optimalen und direkten Marktzugang sicherstellen können.
Es war auch ein wichtiger Schritt in Bezug auf eine strategische Kooperation, die wir
nur wenige Tage später zur Unterschrift gebracht haben. Gemeinsam mit der DECOTRA
Engineering d.o.o. wird die United Energy Group künftig Kraftwerksprojekte
entwickeln, um dem steigenden Energiebedarf auf dem Balkan gerecht zu werden.
Darüber hinaus werden wir auch in Geschäftsfeldern Energy Consulting und Energy
Trading zusammenarbeiten. Die DECOTRA zeichnet sich dabei sowohl für den Bereich
Lizenzen und Genehmigungen als auch für die technische Entwicklung und die
Konstruktion der Anlagen verantwortlich. Wir selbst übernehmen in der Partnerschaft
die Segmente Finanzierung, Management und Controlling der gemeinsamen Energieprojekte.
In dieser Konstellation haben wir nur wenige Wochen nach der Kooperationsvereinbarung
und nach einer erfolgreich durchgeführten Feasibility-Studie entschieden, in
der serbischen Stadt Loznica unser erstes gemeinsames Gaskraftwerk zu realisieren
und zu betreiben. Damit sind wir zusammen mit DECOTRA der erste private Kraftwerksbetreiber
in Serbien. Dies belegt die Nachhaltigkeit unserer Balkanstrategie,
das hohe Potenzial dieses Marktes und die Passgenauigkeit unserer Kooperation mit
DECOTRA. Der Standort Loznica ist dabei strategisch besonders wertvoll, da es sich
hier um ein Grenzkraftwerk zwischen Serbien und Bosnien-Herzegowina handelt.
Dies ermöglicht uns sowohl Zugang zum serbischen Heimatmarkt als zum wichtigen
regionalen Markt auf dem Balkan.
Auf der Basis mehrerer Entwicklungs- und Ausbaustufen wird in Loznica eine Gesamtleistung
von ca. 260 MW installiert. Neben der Stromproduktion wird das Kraftwerk
das Fernwärmenetz der Kommune und der Region sowie zukünftig darüber hinaus
die neu angesiedelten Industriebetriebe mit Prozessdampf versorgen. Dabei
wird der CO2-Ausstoss durch neue Energien und Techniken deutlich minimiert. In
den kommenden Wochen werden final die Anlagentechnik sowie die Auslegung des Kraftwerkes festgelegt und die entsprechenden Ausschreibungsprozesse durchgeführt.
Parallel werden die bereits vorliegenden Genehmigungen an das endgültige
Design der Anlage angepasst sowie die vorverhandelten Verträge mit der Stadt Loznica
wie auch den Industriekunden unterzeichnet. Darüber hinaus wollen wir soweit
witterungsbedingt möglich bereits in diesem Jahr mit den ersten Fundamentarbeiten
beginnen. Der eigentliche Baubeginn für das Kraftwerk ist auf den 1. Mai 2010 terminiert.
Neben Loznica haben wir sieben weitere Energieprojekte in den Bereichen Wasser,
Wind und Gas identifiziert, die wir gemeinsam mit DECOTRA realisieren wollen. Diese
haben bereits Feasibility-Studien absolviert. Sobald seitens der Städte und Kommunen
entsprechende Genehmigungen vorliegen, werden wir Ihnen diese Projekte
auch ausführlich vorstellen können.
Doch nicht nur in Serbien kommen wir Tag für Tag weiter voran, auch in der Republik
Srpska erzielen wir konsequent Fortschritte. So wurden hier jüngst die notwendigen
Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht, um ein privatwirtschaftliches Engagement
und nachhaltige Private-Public-Partnerships im Energiesektor zu ermöglichen.
Dies ist ein lang erwarteter, wichtiger Meilenstein unserer Strategie für den Balkan im
Allgemeinen und für die Republik Srpska im Besonderen, Wir sind daher zuversichtlich,
auch hier in Kürze über die ersten konkreten Projekte sprechen zu können.
Sie sehen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, wir haben in den vergangenen Wochen
viel geschafft. Auf diesen Erfolgen wollen wir uns jedoch nicht ausruhen – im
Gegenteil: Sie bilden für uns die erforderliche Grundlage, den Einstieg in die Energiemärkte
auf dem Balkan vollständig zu vollziehen und die United Energy Group
und ihre Aktie wieder zu altem Wert zurückzuführen. Dieser Prozess wird nicht von
heute auf morgen abgeschlossen sein, sondern er muss kontinuierlich mit viel Einsatz
und Engagement fortgeschrieben werden.
Dies leisten insbesondere Herr Witte und Herr Diekötter, unser gesamtes Team und
ich sehr gerne und auch Sie können uns dabei unterstützen – indem Sie uns weiterhin
Ihr Vertrauen schenken!
Mit herzlichem Glückauf
Dr. Rolf Haferkamp
Chief Executive Officer