Post-Börsegang startet Mitte Mai
(Die Presse) 29.04.2006
Privatisierung. Die Staatsholding ÖIAG verkauft 49 Prozent der Post.
Wien (ps). An der Wiener Börse geht es Schlag auf Schlag. Auf den Börsegang des Automobilzulieferers Polytec, der am Freitag erstmals gehandelt wurde, folgt jener des Vorarlberger Beleuchtungskonzerns Zumtobel, der seine Aktien noch bis 10. Mai zum Verkauf anpreist. Unmittelbar danach dürfte die Post mit ihrem Werben um die Gunst der Anleger starten. Am Freitag gab sie bekannt, dass die Zeichnungsfrist für den Börsegang Mitte Mai starten soll. Ende Mai oder Anfang Juni soll die Aktie der gelben Post, deren Wert auf eine bis 1,4 Mrd. Euro geschätzt wird, erstmals am Wiener Kurszettel aufscheinen.
Die Staatsholding ÖIAG gibt im Rahmen des Börsegangs 49 Prozent der Anteile ab, der Staat bleibt also Mehrheitsaktionär der Post. Der Erlös aus dem Verkauf, der zwischen 500 und 700 Mill. Euro betragen dürfte, fließt in die Kassen der ÖIAG. Da die Post für ihre geplante Expansion nach Osteuropa und im Bereich Paketlogistik Geld benötigen wird, hat sich das Management bereits vorsorglich eine Kapitalerhöhung genehmigen lassen. Es könnte also durchaus sein, dass die Post binnen kurzer Zeit ein zweites Mal den Kapitalmarkt anzapft.
Im ersten Quartal des laufenden Jahres läuft das Geschäft der Post prächtig. Das Betriebsergebnis (Ebit) kletterte um 53,1 Prozent auf 49 Mill. Euro. Der Quartalsumsatz legte um 5,8 Prozent auf 444,3 Mill. Euro zu. Drei Viertel des Geschäfts wird im Briefgeschäft erzielt. Die Aufhebung des Briefmonopols für Sendungen zwischen 50 und 100 Gramm seit Anfang Jänner, hat sich laut Post nicht spürbar auf das Geschäft ausgewirkt. "Dies zeigt, dass die Österreichische Post sehr gut auf den Liberalisierungsschritt vorbereitet war", so Post-Chef Anton Wais. Die Zahl der Mitarbeiter sank von 25.232 auf 24.236 Beschäftigte.
Noch nicht offiziell bekannt ist, wie groß der Abschlag für die Post-Mitarbeiter und die Kleinanleger ausfallen wird. Beide sollen bei der Zuteilung bevorzugt werden. Auch der Preis soll für Kleinanleger attraktiv gestaltet sein und bei Ausgabe von 70 Mill. Stück zwischen 15 und 20 Euro betragen. Ein Bonus-"Ticket" wie beim Telekom-Börsegang vor sechs Jahren wird es aber nicht geben. Ein ähnliches Modell dürfte aber bei den Mitarbeitern zum Einsatz kommen. Halten sie die Aktie länger als ein Jahr, sollen sie einen zehnprozentigen Bonus in Form von Gratisaktien erhalten.
Die beteiligten Investmentbanken Erste Bank, Raiffeisen Centrobank und Goldman Sachs sind dem Vernehmen nach mit allen Vorbereitungen bereits fertig, mit dem Verkaufsstart wird aber bewusst auf das Ende der Zumtobel-Zeichnungsfrist gewartet. Ab Mitte Mai werden die Post-Aktien flächendeckend in Österreich erhältlich sein. Sie können in allen Sparkassen, Raiffeisenbanken, bei der Bawag PSK sowie in allen Postämtern gezeichnet werden.
(Die Presse) 29.04.2006
Privatisierung. Die Staatsholding ÖIAG verkauft 49 Prozent der Post.
Wien (ps). An der Wiener Börse geht es Schlag auf Schlag. Auf den Börsegang des Automobilzulieferers Polytec, der am Freitag erstmals gehandelt wurde, folgt jener des Vorarlberger Beleuchtungskonzerns Zumtobel, der seine Aktien noch bis 10. Mai zum Verkauf anpreist. Unmittelbar danach dürfte die Post mit ihrem Werben um die Gunst der Anleger starten. Am Freitag gab sie bekannt, dass die Zeichnungsfrist für den Börsegang Mitte Mai starten soll. Ende Mai oder Anfang Juni soll die Aktie der gelben Post, deren Wert auf eine bis 1,4 Mrd. Euro geschätzt wird, erstmals am Wiener Kurszettel aufscheinen.
Die Staatsholding ÖIAG gibt im Rahmen des Börsegangs 49 Prozent der Anteile ab, der Staat bleibt also Mehrheitsaktionär der Post. Der Erlös aus dem Verkauf, der zwischen 500 und 700 Mill. Euro betragen dürfte, fließt in die Kassen der ÖIAG. Da die Post für ihre geplante Expansion nach Osteuropa und im Bereich Paketlogistik Geld benötigen wird, hat sich das Management bereits vorsorglich eine Kapitalerhöhung genehmigen lassen. Es könnte also durchaus sein, dass die Post binnen kurzer Zeit ein zweites Mal den Kapitalmarkt anzapft.
Im ersten Quartal des laufenden Jahres läuft das Geschäft der Post prächtig. Das Betriebsergebnis (Ebit) kletterte um 53,1 Prozent auf 49 Mill. Euro. Der Quartalsumsatz legte um 5,8 Prozent auf 444,3 Mill. Euro zu. Drei Viertel des Geschäfts wird im Briefgeschäft erzielt. Die Aufhebung des Briefmonopols für Sendungen zwischen 50 und 100 Gramm seit Anfang Jänner, hat sich laut Post nicht spürbar auf das Geschäft ausgewirkt. "Dies zeigt, dass die Österreichische Post sehr gut auf den Liberalisierungsschritt vorbereitet war", so Post-Chef Anton Wais. Die Zahl der Mitarbeiter sank von 25.232 auf 24.236 Beschäftigte.
Noch nicht offiziell bekannt ist, wie groß der Abschlag für die Post-Mitarbeiter und die Kleinanleger ausfallen wird. Beide sollen bei der Zuteilung bevorzugt werden. Auch der Preis soll für Kleinanleger attraktiv gestaltet sein und bei Ausgabe von 70 Mill. Stück zwischen 15 und 20 Euro betragen. Ein Bonus-"Ticket" wie beim Telekom-Börsegang vor sechs Jahren wird es aber nicht geben. Ein ähnliches Modell dürfte aber bei den Mitarbeitern zum Einsatz kommen. Halten sie die Aktie länger als ein Jahr, sollen sie einen zehnprozentigen Bonus in Form von Gratisaktien erhalten.
Die beteiligten Investmentbanken Erste Bank, Raiffeisen Centrobank und Goldman Sachs sind dem Vernehmen nach mit allen Vorbereitungen bereits fertig, mit dem Verkaufsstart wird aber bewusst auf das Ende der Zumtobel-Zeichnungsfrist gewartet. Ab Mitte Mai werden die Post-Aktien flächendeckend in Österreich erhältlich sein. Sie können in allen Sparkassen, Raiffeisenbanken, bei der Bawag PSK sowie in allen Postämtern gezeichnet werden.