AnalystCorner: Pixelpark – Kapitalerhöhung schafft Spielraum für Akquisitionen
performaxx Research
Rupert Stöger
30. Mai 2005 In den letzten Jahren ist es ruhig um die Pixelpark AG geworden. Die Zahlen zum Geschäftsjahr 2004 ließen erstmals wieder ein wenig aufhorchen. Rupert Stöger von performaxx-Research ist der Meinung, dass sich der positive Trend auch im laufenden Jahr fortsetzten wird. Für ihn ist die Aktie ein klarer Kauf.
Pixelpark AG
WKN 126225
Branche Internetservice
Land Deutschland
Aktuelle Empfehlung Kaufen
Kurs bei Besprechung 1,63 Euro
Datum 30.05.2005
Börsenkennzahlen
Unternehmen Pixelpark AG
52 Wochen Hoch 1,69 Euro
52 Wochen Tief 1,09 Euro
Marktkapitalisierung 13 Mio. Euro
Erwähnte Unternehmen
Name WKN Kauf Verk. News
Pixelpark AG 126225
AnalystCorner fragte nach!
AC: Herr Stöger, zu Zeiten des Neuen Marktes war Pixelpark in aller Munde. Nun sind seit dem New-Economy-Hype einige Jahre vergangen. Was hat sich bei dem Unternehmen seitdem getan?
Stöger: Viel, sehr viel sogar. Die ehemalige Multimediaagentur hat eine umfassende Umstrukturierung hinter sich und wurde vom neuen Managementteam um den Vorstandsvorsitzenden Michael Riese konsequent auf Profitabilität getrimmt.
AC: Mit welchem Erfolg?
Stöger: Die Umstrukturierung ging zunächst mit massiven Umsatzeinbußen einher. Auf Sicht führten die Maßnahmen jedoch zu einer nachhaltigen Stärkung des Unternehmens. Heute ist Pixelpark ein innovativer Management- und Technologiedienstleister für digital gestützte Geschäftsprozesse.
AC: Können Sie das Geschäftsmodell einmal näher erläutern?
Stöger: Gerne. Pixelpark hat sein Serviceangebot verbreitert und ist mit den vier Geschäftsbereichen Beratung, Technologie, Agentur und Solutions jetzt ein Full-Service-Anbieter von integrierten Multimedia- und IT-Dienstleistungen und kann die gesamte Wertschöpfungskette nutzen.
AC: Wie ist die Gesellschaft am Markt positioniert?
Stöger: Pixelpark profitiert von seinem sehr gut eingeführten Markennamen, der zu den bekanntesten in der Branche zählt – allein dadurch ist die Gesellschaft hervorragend positioniert. Die Kundenstruktur ist ausgewogen und branchenunabhängig. Pixelpark bedient eine Reihe namhafter Unternehmen.
AC: Macht sich diese Stellung auch im Zahlenwerk bemerkbar?
Stöger: Ja, das kann man wohl sagen. Die Geschäftszahlen für 2004 spiegeln eindeutig den Erfolg der Umstrukturierung wider.
AC: Inwiefern?
Stöger: Mit einem Umsatzplus von 28% auf 18,2 Mio. Euro ist Pixelpark klar auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Im Gegensatz zu vielen Turn-around-Kandidaten aus der Branche hat Pixelpark den Break-even bereits erreicht. Im zweiten Halbjahr 2004 wurde die operative Gewinnschwelle überschritten. Einzig die Belastung aus einem negativen Einmaleffekt verhinderte noch einen Nettogewinn.
AC: Welche Strategie verfolgt die Unternehmensführung nach dem erfolgreichen Turn-around?
Stöger: Eine konsequente Wachstumsstrategie. Das schließt auch die Akquisition geeigneter Wettbewerber mit ein. Übernahmekandidaten müssen jedoch die strengen Kriterien der Unternehmensführung erfüllen und nicht nur in das Portfolio der Holding passen, sondern auch bei den Geschäftszahlen überzeugen.
AC: Ist in diesem Zusammenhang auch die geplante Kapitalerhöhung zu sehen?
Stöger: Ja, denn mit 5,8 Mio. Euro hat Pixelpark eine hübsche Cash-Reserve und für sein operatives Wachstum keine frischen Mittel nötig.
AC: Aber?
Stöger: Um seine erfolgreiche Geschäftsstrategie noch besser umsetzen und seine Marktpositionierung durch strategische Übernahmen weiter stärken zu können, hat das Management des schuldenfreien Unternehmens beschlossen, eine Kapitalerhöhung von bis zu 3,9 Mio. Euro zu evaluieren. Damit verschafft sich Pixelpark zusätzlichen Spielraum für weitere Akquisitionen.
AC: Erste Meldungen sind bereits heute Vormittag über den Ticker gelaufen.
Stöger: Pixelpark hat in einer Pressemitteilung angekündigt, sein Angebot im Bereich Financial Services zu erweitern. Dazu wurden alle Rechte an der Finanzsoftware Netlife Finance Suite von der Netlife Internet und Software GmbH erworben. Zum Kaufpreis wurde allerdings Stillschweigen vereinbart.
AC: Ein Blick auf den Chart zeigt, dass die Aktie zuletzt schon ordentlich gelaufen ist. Hat die Aktienkursentwicklung der positiven Entwicklung vorgegriffen, oder schlummert hier noch Potenzial?
Stöger: Meiner Meinung nach hat der Kurs der Pixelpark-Aktie den Turn-around und die vielversprechenden Perspektiven des Unternehmens noch nicht umgesetzt. Allein der Cash-Anteil beträgt je Aktie etwa 0,32 Euro – wobei wir bereits von einer erhöhten Aktienanzahl durch eine Kapitalerhöhung ausgehen.
AC: Was kann man für das laufende Geschäftsjahr erwarten? Kann der Anleger mit dem nachhaltigen Erreichen der Gewinnzone rechnen?
Stöger: Auf alle Fälle. Wir erwarten neben einem starken operativen Wachstum mit dem größeren Spielraum aus einer Kapitalerhöhung einen weiteren positiven Impuls für die aggressive Expansion des Unternehmens und rechnen für das laufende Geschäftsjahr abermals mit einem deutlichen Umsatzschub auf rund 25 Mio. Euro. Beim Gewinn sollte die Marke von 1 Mio. Euro durchbrochen werden. Auf dem aktuellen Kursniveau ist die Aktie von Pixelpark attraktiv bewertet.
AC: Daher empfehlen Sie die Aktie auch zum Kauf. Wo sehen Sie das Kursziel?
Stöger: Unter fundamentalen Aspekten bietet die Pixelpark-Aktie langfristig großes Potenzial. Auf Basis unserer Wachstumsannahmen liegt der faire Wert je Aktie bei rund 1,90 Euro. Daher ist die Aktie für uns ein klarer Kauf.
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