CMGI rollt Asien auf!
Nur 24 Stunden nachdem CMGI (Nasdaq.CMGI Kurs / Chart News) die Gründung eines $1
Milliarde-Technologiefonds bekannt gegeben hat, ließ das Unternehmen erneut eine Bombe platzen:
Gemeinsam mit Pacific Century CyberNetworks (Nasdaq:PCCLF Kurs / Chart News), eine der größten
Internet-Beteiligungsgesellschaften Asiens, wird das Unternehmen ein 50-50 Joint Venture gründen. Das
neue Unternehmen mit dem Namen CMGI Asia wird seinen Hauptsitz in Hongkong haben. CMGI Asia
wird sich unter anderem an Internet-Firmen im asiatisch-pazifischen Raum beteiligen.
David Wetherell, der Vorstandsvorsitzende von CMGI stößt durch dieses Joint Venture die Tore zum
asiatischen Markt auf. Experten halten Asien für einen der schnellstwachsenden Internet-Märkte der Welt.
Waren 1998 erst 12,9 Millionen Menschen in der Region (ohne Japan) online, so soll die Zahl bis 2003
auf 95 Millionen steigen.
Wetherell hat in den vergangenen Jahren immer wieder sein ausgeprägtes Gespür für die Zeichen der
Zeit bewiesen. So beteiligte er sich schon frühzeitig an jungen Internetunternehmen, die später zu
großen Firmen wurden. Dazu gehören zum Beispiel der eMail-Dienst Critical Path (Nasdaq:CPTH Kurs /
Chart News), das Internet-Portal Lycos (Nasdaq:LCOS Kurs / Chart News) und der Marketing-Spezialist
Engage Technologies (Nasdaq:ENGA Kurs / Chart News). Die Firmen hatten sich nach dem Börsengang
in kürzester Zeit für CMGI zu einer wahren Goldgruben entwickelt. CMGI hält derzeit 63 Beteiligungen an
Internetfirmen, darunter 18 Mehrheitsbeteiligungen. Im laufenden Jahr soll sich die Beteiligungsanzahl
auf 120 rund verdoppeln. Dazu beitragen werden Joint Ventures zwischen CMGI Asia und den
Tochterunternehmen (Mehrheitsbeteiligungen) von CMGI. Dabei will sich der amerikanische
Mutterkonzern jeweils einen Anteil von 60 Prozent an diesen Partnerschaften sichern - die restlichen 40
Prozent sind für die Kooperationspartner vorgesehen.
Aber CMGI Asia wird Wetherell nicht nur den Weg nach Asien ebnen, sondern gleichzeitig auch viele
neue Geschäftsverbindungen bringen. Denn der Chef hinter Pacific Century Cyberworks ist Richard Li
Tzar-kai, der Sohn eines einflussreichen Hongkong-Chinesen (Immobilien, Aktien), dessen Kontakte in
der Region vielleicht sogar noch höher einzustufen sind, als mögliche Beteiligungen.
Richard Li selbst hat ebenfalls hochgesteckte Ziele: Innerhalb der nächsten fünf Jahre will er zehn
Prozent (16 Millionen) der asiatischen Haushalte über seine Breitband-Internetzugänge erreichen.
Zudem plant er mit seinem Unternehmen einer der führenden Content Provider (Anbieter von Inhalten)
im asiatischen Raum zu werden. Dieses Ziel kann kurzfristig zu einem Joint Venture zwischen CMGI Asia
und Alta Vista führen. Mögliche Marketingvorhaben könnte Engage Technologies (haben jüngst erst
Adsmart und Flycast übernommen) umsetzen.
Der Einstieg CMGIs in den asiatischen Markt öffnet dem Unternehmen ein bisher kaum einzuschätzendes
Potenzial. Und Richard Li hat mit dem Verkauf des Satellitensenders Star TV an den australischen
Medienmogul Rupert Murdoch sein Talent als Geschäftsmann schon bewiesen. Zudem verfügt das
Unternehmen über exzellente Kooperationspartner (u.a. Hikari Tsushin), die die Reichweite und
Durchschlagskraft von Cyberworks nochmals erhöhen. CMGI rüstet auf: B2B-Fonds, Technologie-Fonds,
Einzelbeteiligungen und länderübergreifende Kooperationen. Wer sich CMGI kauft, braucht sich nicht
die Arbeit zu machen auf dem Aktienmarkt einzelne erfolgversprechende Internetunternehmen
auszugraben. Den Job erledigt David Wetherell - und eigentlich doch auch viel besser.
Empfehlung: Kaufen und Liegenlassen!