WKN: A2PUZ3
ISIN: US92556H2067
Symbol: PARA
Branche: Unterhaltung/Freizeit
Herkunft: USA
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Überraschung im Übernahmepoker:
Der als fix geglaubte Deal zwischen Paramount und Skydance Media gerät ins Wanken. Ein überraschendes Gegenangebot in letzter Minute könnte die Übernahme des Medienriesen noch kippen. Die Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die Branche haben.
Witold Pryjda, 22.08.2024 08:56 Uhr
Verbessertes Angebot von Bronfman
Die Übernahme des US-Medienkonzerns Paramount Global schien bereits besiegelt, doch nun kommt wieder Bewegung in die Sache: Denn der bereits als sicher geltende Deal mit Skydance Media könnte in letzter Minute noch platzen. Wie Reuters berichtet, hat der Medienmanager Edgar Bronfman Jr. zuletzt ein Übernahmeangebot für Paramount abgegeben und hat dieses nun kurzfristig deutlich erhöht. Bronfman, der bereits am Montag mit einem Angebot von 4,3 Milliarden US-Dollar in den Ring gestiegen war, legte nun noch einmal nach. Sein neues Gebot beläuft sich auf insgesamt sechs Milliarden Dollar. Diese unerwartete Entwicklung zwingt den Paramount-Vorstand dazu, die Verhandlungen zu verlängern und das neue Angebot ernsthaft zu prüfen.
Das neue Angebot von Bronfman setzt sich wie folgt zusammen:
2,4 Milliarden Dollar für den Kauf von National Amusements, der Holdinggesellschaft der Redstone-Familie, die die Kontrolle über Paramount hält.
400 Millionen Dollar als potenzielle Vertragsstrafe an Skydance, sollte deren Übernahmeversuch scheitern.
1,5 Milliarden Dollar zur Verbesserung der finanziellen Situation von Paramount.
Ein zusätzlicher Betrag von 1,7 Milliarden Dollar für ein Übernahmeangebot an die Inhaber von Paramount-Aktien der Klasse B ohne Stimmrecht.
Der entscheidende Unterschied zum vorherigen Angebot liegt im letzten Punkt. Bronfman ermöglicht den Aktionären damit, ihre Anteile für 16 Dollar pro Aktie zu verkaufen. Damit überbietet er das Angebot von Skydance, das 15 Dollar pro Aktie vorsah, allerdings für eine größere Anzahl von Aktien.
Um die aktuelle Situation besser zu verstehen, empfiehlt sich ein Blick auf die Vorgeschichte: Paramount Global, früher als ViacomCBS bekannt, entstand 2019 durch die Fusion von CBS und Viacom. Zum Konzern gehören neben dem namensgebenden Filmstudio auch Fernsehsender wie CBS, MTV und Nickelodeon sowie der Streamingdienst Paramount+. Seit Monaten verhandelt Shari Redstone, die Kontrollinhaberin von Paramount, mit verschiedenen Interessenten über einen möglichen Verkauf. Anfang Juli schien der Deal mit Skydance Media unter der Führung von David Ellison bereits in trockenen Tüchern. Doch die Verhandlungen zuvor verliefen alles andere als reibungslos. Der ursprüngliche Plan sah nämlich vor, dass Skydance für rund 8,4 Milliarden Dollar National Amusements übernehmen und anschließend mit Paramount fusionieren würde. Dieser Deal stieß jedoch auf erheblichen Widerstand bei den Aktionären, die ihn als zu vorteilhaft für die Redstone-Familie ansahen. In der Folge wurde der Vertrag mehrfach nachgebessert.
Neue Pokerrunde startet.
Das neue Angebot von Bronfman stellt nun eine ernsthafte Alternative dar. Sein Hauptargument: Der Verzicht auf eine Fusion mit Skydance würde die Verwässerung der Anteile bestehender Aktionäre verhindern. Zudem betont er, dass sein Deal weniger komplex sei und schneller umgesetzt werden könne. Allerdings steht Bronfman vor erheblichen Herausforderungen. Zum einen muss er noch detaillierte Finanzierungsnachweise vorlegen. Laut Informationen von Reuters gehören zu seiner Investorengruppe unter anderem Fortress Investment Group und Jeff Ubben, Gründer und Managing Partner von Inclusive Capital Partners. Zum anderen verfügt das Skydance-Lager mit David Ellison und seinem Vater Larry, dem Mitbegründer von Oracle, über beträchtliche finanzielle Ressourcen. Sie haben das Recht, ihr Angebot ebenfalls nachzubessern. Die Entscheidung liegt nun bei einem Sonderausschuss des Paramount-Vorstands. Dieser muss prüfen, ob Bronfmans Angebot tatsächlich "überlegen" ist oder zumindest das Potenzial dazu hat. Um mehr Zeit für diese Evaluation zu gewinnen, wurde die Frist für Gegenangebote um 15 Tage bis zum 5.September verlängert. Auswirkungen auf die Medienbranche. Der Ausgang dieses Übernahmepokers könnte weitreichende Folgen für die gesamte Medienbranche haben. Paramount gilt als einer der letzten großen, unabhängigen Medienkonzerne in den USA. Eine Übernahme würde die ohnehin starke Konsolidierung in der Branche weiter vorantreiben. Gleichzeitig steht Paramount vor enormen Herausforderungen. Der Konzern muss hohe Schulden abbauen und gleichzeitig massiv in den Ausbau seines Streaming-Angebots investieren, um im hart umkämpften Markt bestehen zu können.Sowohl Skydance als auch Bronfman versprechen, dem Unternehmen das dafür nötige Kapital zur Verfügung zu stellen.
Zusammenfassung
FCC genehmigt Übernahme von Skydance in Höhe von 8 Milliarden US-Dollar
Chairman Carr begrüßte das Versprechen des Unternehmens, keine DEI-Programme zu etablieren.
Mariella Moon, Reporter
Fr, 25. Juli 2025 um 5:20 Uhr
Die Regulierungsbehörden werden Skydances nicht im Wege stehen Paramount-Akquisition. Die Federal Communications Commission hat genehmigt der 8-Milliarden-Dollar-Kauf von Paramount Global und seinen Tochtergesellschaften, einschließlich der Muttergesellschaft von CBS Network. In einer Erklärung sagte FCC-Vorsitzender Brendan Carr, er begrüße "Skydances Engagement, signifikante Änderungen im einst geschichtsträchtigen CBS-Sender-Netzwerk vorzunehmen". Skydance, sagte er, habe schriftliche Verpflichtungen eingegangen, um sicherzustellen, dass seine "Nachrichten- und Unterhaltungsprogramme eine Vielfalt von Standpunkten über das politische und ideologische Spektrum hinweg verkörpern werden". Er sagte auch, dass Skydance "verpflichtet hat, dass es keine DEI-Programme etablieren wird".
"Die Amerikaner vertrauen den nationalen Nachrichtenmedien nicht mehr, um vollständig, genau und fair zu berichten. Es ist Zeit für eine Veränderung... Diese Verpflichtungen würden, wenn sie umgesetzt würden, es CBS ermöglichen, im öffentlichen Interesse zu agieren und sich auf faire, unvoreingenommene und faktenbasierte Berichterstattung zu konzentrieren. Dies würde den Prozess der Rückeroberung des Vertrauens der Amerikaner einleiten. Die heutige Entscheidung markiert auch einen weiteren Schritt in den Bemühungen der FCC, heimtückische Formen der DEI-Diskriminierung zu beseitigen", heißt es in einer Erklärung von Carr.
FCC-Kommissarin Anna M. Gomez gab jedoch eine Erklärung ab, in der sie sagte, dass sie den Deal "im Lichte der Auszahlung und anderer beunruhigender Zugeständnisse, die Paramount gemacht hat, um eine grundlose Klage beizulegen", nicht unterstützen kann. Anfang Juli, Paramount Zustimmt, 16 Millionen Dollar zu zahlen um die Klage beizulegen, die Donald Trump wegen eines CBS-Interviews mit Kamala Harris während des Präsidentschaftswahlkampfs 2020 eingereicht hatte. Seine Anwälte beschuldigten das Netzwerk, ihre Antworten auf "Verwirrung, Täuschung und Irreführung der Öffentlichkeit" zu bearbeiten.
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Rechtsexperten sagten damals, dass Paramount sich möglicherweise niedergelassen habe, um sicherzustellen, dass es keine Hindernisse für die Genehmigung des Zusammenschlusses gebe. Als die Nachricht über die Übernahme zum ersten Mal herauskam, sagte das Unternehmen, dass es plant, seine Streaming-Technologie wieder aufzubauen und gleichzeitig die Kosten unter seinem neuen CEO David Ellison zu senken. Paramount investierte schließlich Milliarden in seinen Streaming-Dienst Paramount+, und er musste noch einen Gewinn erzielen. Das Unternehmen sagte, dass es die 16 Millionen Dollar für Trumps zukünftige Präsidentenbibliothek verteilt und ihn nicht "direkt oder indirekt" bezahlte.
"In einem beispiellosen Schritt nutzte diese einst unabhängige FCC ihre enorme Macht, um Paramount unter Druck zu setzen, eine private rechtliche Einigung zu vermitteln und die Pressefreiheit weiter zu untergraben", sagte Gomez in ihrer Erklärung. "Wieder einmal untergräbt die Agentur die legitimen Bemühungen zur Bekämpfung von Diskriminierung und Ausweitung der Möglichkeiten, indem sie ihre Autorität überschreitet und in Beschäftigungsangelegenheiten eingreift, die anderen Regierungsstellen mit angemessener Zuständigkeit in diesen Fragen vorbehalten sind. Noch alarmierender ist, dass es jetzt nie zuvor gesehene Kontrollen über Newsroom-Entscheidungen und redaktionelles Urteil verhängt, was eine direkte Verletzung des Ersten Verfassungszusatzes und des Gesetzes darstellt."
Sie fügte hinzu: "Die Paramount-Auszahlung und diese rücksichtslose Genehmigung haben diejenigen ermutigt, die glauben, dass die Regierung ihre Macht missbrauchen kann - und sollte - sie missbrauchen, um finanzielle und ideologische Zugeständnisse zu machen, eine bevorzugte Behandlung zu verlangen und eine positive Medienberichterstattung zu sichern. Es ist ein dunkles Kapitel in einer langen und wachsenden Geschichte des Missbrauchs, die die Pressefreiheit in diesem Land bedroht. Aber solche Verletzungen dauern nur, wenn Institutionen Kapitulation über Mut wählen. Es ist an der Zeit, dass Unternehmen, Journalisten und Bürger gleichermaßen aufstehen und ihre Stimme erheben, denn unkontrollierte und unbestrittene Macht hat in Amerika keinen rechtmäßigen Platz."
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| 126 | Paramount Global B | Mr. Millionäre | Katakuna | 13.08.25 17:53 | ||
| 2 | 166 | ViacomCBS | nobody_VI2020 | AKTIENPROFI1990 | 19.11.22 14:29 |