Öl-Förderung: "Wo soll das alles herkommen?"
Der Ölpreis ist schon seit Monaten auf einem hohen Niveau. Nun äußerte sich der saudi-arabische Ölminister Ali al-Naimi gegenüber dem "Spiegel" zum Ölmarkt. Besondere Aufmerksamkeit verdienen seine Ansichten zur langfristigen Entwicklung.
Der Öldurst dürfte in den kommenden 20 bis 25 Jahren erheblich steigen, sagte der Politiker. "Die Projektionen lauten auf knapp 120 Millionen Barrel pro Tag - das sind 40 Millionen Barrel mehr als heute produziert werden. Wo soll das alles herkommen? Wir können froh sein, wenn wir diesen Bedarf jemals stillen."
Der Ölminister von Saudi-Arabien sieht offenbar Probleme am Ölmarkt aufziehen. Trotz der hohen Ölpreise steigt der weltweite Öldurst weiter an. Bis zum Ende des Jahres dürfte die Nachfrage vom derzeitigen Niveau um rund drei Millionen Barrel pro Tag ansteigen, schätzen die Internationalen Energieagentur (IEA) und der Energy Information Administration (EIA), der Informationsstelle des US-Energieministeriums. Gleichzeitig liegen die freien Kapazitäten des Öl-Kartells derzeit nur 1,5 bis zwei Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag, sagte Opec-Chef Purnomo Yusgiantoro vergangene Woche. Somit dürfte die Produktion Ende des Jahres nicht mehr mit der Nachfrage mithalten können. Um die Nachfrage zu decken, müssen die Ölverbraucher-Länder ans Eingemachte gehen - ihre Lagerbestände. Die Öl-Läger dürften sich im Winter also erheblich leeren.
Öl-Durst steigt weiter
Doch damit nicht genug: Im kommenden Jahr soll der Öl-Konsum um durchschnittlich weitere 1,8 Million Barrrel pro Tag zulegen damit auf den höchsten Stand aller Zeiten zulegen.
Der amerikanische Energie-Riese ExxonMobil hatte im Februar eine alarmierende Schätzung veröffentlicht. Danach wird sich die Öl- und Gasproduktion in den kommenden elf Jahren halbieren. Jedenfalls dann, wenn keine neuen Vorkommen erschlossen werden. Doch die Nachfrage nach Öl und Gas wird in diesem Zeitraum um ein Drittel steigen, so die Schätzung. Jeder kann also eine riesige Lücke ausmachen, die nur durch neue Quellen gefüllt werden kann.
Genau das dürfte alles andere als einfach werden. Denn in der überwiegenden Mehrzahl der Förderländer sinkt die Förderung schon seit Jahren - in den USA bereits seit Anfang der Siebziger Jahre, da die amerikanischen Ölquellen schon sehr stark ausgebeutet worden sind. Das Öl-Angebot aus Europa dürfte in der Zukunft ebenfalls weiter abnehmen. Die Förderung der beiden wichtigsten Länder Großbritannien und Norwegen geht bereits seit einigen Jahren zurück. Eine Trendwende ist nicht erkennbar.
Selbst das Opec-Mitglied Indonesien fördert seit mehr als acht Jahren stetig weniger Öl. Im Frühjahr musste das asiatische Land erstmals mehr Öl im- als exportieren. Damit könnte die Opec-Mitgliedschaft von Indonesien bald in Frage stehen. Denn schließlich ist Opec nicht die Abkürzung für Organisation Erdöl "importierender" Staaten. In diesem Fall müsste sich das Öl-Kartell vermutlich auch einen neuen Präsidenten suchen. Denn Purnomo Yusgiantoro stammt aus - Indonesien.
Quelle:
www.boerse.ard.de
Komentar überflüssig! - langsam realisiert die Welt das die Zeit der billigen Energie schneller als jemals gedacht vorbei sein wird ... ohne dafür in irgendeiner Form gewappner zu sein!
Der Ölpreis ist schon seit Monaten auf einem hohen Niveau. Nun äußerte sich der saudi-arabische Ölminister Ali al-Naimi gegenüber dem "Spiegel" zum Ölmarkt. Besondere Aufmerksamkeit verdienen seine Ansichten zur langfristigen Entwicklung.
Der Öldurst dürfte in den kommenden 20 bis 25 Jahren erheblich steigen, sagte der Politiker. "Die Projektionen lauten auf knapp 120 Millionen Barrel pro Tag - das sind 40 Millionen Barrel mehr als heute produziert werden. Wo soll das alles herkommen? Wir können froh sein, wenn wir diesen Bedarf jemals stillen."
Der Ölminister von Saudi-Arabien sieht offenbar Probleme am Ölmarkt aufziehen. Trotz der hohen Ölpreise steigt der weltweite Öldurst weiter an. Bis zum Ende des Jahres dürfte die Nachfrage vom derzeitigen Niveau um rund drei Millionen Barrel pro Tag ansteigen, schätzen die Internationalen Energieagentur (IEA) und der Energy Information Administration (EIA), der Informationsstelle des US-Energieministeriums. Gleichzeitig liegen die freien Kapazitäten des Öl-Kartells derzeit nur 1,5 bis zwei Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag, sagte Opec-Chef Purnomo Yusgiantoro vergangene Woche. Somit dürfte die Produktion Ende des Jahres nicht mehr mit der Nachfrage mithalten können. Um die Nachfrage zu decken, müssen die Ölverbraucher-Länder ans Eingemachte gehen - ihre Lagerbestände. Die Öl-Läger dürften sich im Winter also erheblich leeren.
Öl-Durst steigt weiter
Doch damit nicht genug: Im kommenden Jahr soll der Öl-Konsum um durchschnittlich weitere 1,8 Million Barrrel pro Tag zulegen damit auf den höchsten Stand aller Zeiten zulegen.
Der amerikanische Energie-Riese ExxonMobil hatte im Februar eine alarmierende Schätzung veröffentlicht. Danach wird sich die Öl- und Gasproduktion in den kommenden elf Jahren halbieren. Jedenfalls dann, wenn keine neuen Vorkommen erschlossen werden. Doch die Nachfrage nach Öl und Gas wird in diesem Zeitraum um ein Drittel steigen, so die Schätzung. Jeder kann also eine riesige Lücke ausmachen, die nur durch neue Quellen gefüllt werden kann.
Genau das dürfte alles andere als einfach werden. Denn in der überwiegenden Mehrzahl der Förderländer sinkt die Förderung schon seit Jahren - in den USA bereits seit Anfang der Siebziger Jahre, da die amerikanischen Ölquellen schon sehr stark ausgebeutet worden sind. Das Öl-Angebot aus Europa dürfte in der Zukunft ebenfalls weiter abnehmen. Die Förderung der beiden wichtigsten Länder Großbritannien und Norwegen geht bereits seit einigen Jahren zurück. Eine Trendwende ist nicht erkennbar.
Selbst das Opec-Mitglied Indonesien fördert seit mehr als acht Jahren stetig weniger Öl. Im Frühjahr musste das asiatische Land erstmals mehr Öl im- als exportieren. Damit könnte die Opec-Mitgliedschaft von Indonesien bald in Frage stehen. Denn schließlich ist Opec nicht die Abkürzung für Organisation Erdöl "importierender" Staaten. In diesem Fall müsste sich das Öl-Kartell vermutlich auch einen neuen Präsidenten suchen. Denn Purnomo Yusgiantoro stammt aus - Indonesien.
Quelle:
www.boerse.ard.de
Komentar überflüssig! - langsam realisiert die Welt das die Zeit der billigen Energie schneller als jemals gedacht vorbei sein wird ... ohne dafür in irgendeiner Form gewappner zu sein!