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12.02.02 18:17
12.02.2002



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Frodo vorn, Potter raus

Die Hobbits greifen nach den Oscars - der "Herr der Ringe" wurde 13 Mal nominiert.


Eingeschlagen: Der "Herr der Ringe - Die Gefährten" gehört zu den Top-Favoriten


Beverly Hills - Fabelwesen aus Mittelerde, eine Pariser Nachtklub-Sängerin und ein schizophrener US-Mathematiker sind in diesem Jahr die Top-Favoriten für die Oscars. 13 Mal greifen die Hobbits und Elfen aus dem Fantasy-Film "Der Herr der Ringe - Die Gefährten" von Regisseur Peter Jackson nach den goldenen Statuen, darunter nach der für den besten Film des Jahres 2001.

In dieser sowie insgesamt in jeweils acht Kategorien wurden am Dienstag von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences auch Baz Luhrmanns Musical "Moulin Rouge" mit Nicole Kidman und Ron Howards Drama "A Beautiful Mind" mit Russell Crowe für die Vergabe der begehrtesten Filmpreise der Welt am 24. März nominiert.

"Amelie" vor Moritz Bleibtreu

Die weiteren Anwärter auf den Oscar für den besten Film sind das Gesellschaftsdrama "In the Bedroom" und die satirisch-düstere Kriminalkomödie im englischen Adelsmilieu "Gosford Park". Der von Deutschland vorgeschlagene Film "Das Experiment" mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle erwies sich als chancenlos.



Abgeschlagen: Der deutsche Beitrag "Das Experiment" landete bei der Nominierung unter ferner liefen


In der Kategorie bester fremdsprachiger Film gehen der französische Beitrag "Amelie" und "No Man's Land" aus Bosnien-Herzegowina als Favoriten ins Rennen. Weitere Anwärter sind hier "Elling" aus Norwegen, "Son of the Bride" aus Argentinien und der indische Film "Lagaan".

Russell Crowe könnte zum zweiten Mal in direkter Folge einen Oscar als bester Hauptdarsteller gewinnen, was bisher nur Tom Hanks gelungen war. Crowe, der im vergangenen Jahr eine Statue des US- Filmakademie als "Gladiator" bekam, wurde für seine herausragende Darstellung des von Schizophrenie-Anfällen geplagten Nobelpreisträgers John Nash in "A Beautiful Mind" nominiert.

Gleichberechtigung

Zum ersten Mal seit 1972 wurden gleich drei schwarze Filmstars für die Ehrung als beste Schauspieler des Jahres aufgestellt: Will Smith als Boxkampf-Legende Muhammad Ali in "Ali", Denzel Washington als korrupter Polizist in dem Thriller "Training Day" sowie bei den Damen Halle Berry als Witwe eines Hingerichteten in "Monster's Ball".

 


Bei den Herren können sich auch Sean Penn mit "I am Sam" und Tom Wilkinson Hoffnungen machen, der in "In the Bedroom" den Mörder seines Sohnes umbringt. Mit demselben Film hat sich Sissy Spacek in die Rolle der großen Favoritin für den Damen-Oscar gespielt. Die Nobelpreisträgerin stellte an der Seite Wilkinsons die verbitterte Mutter des getöteten Sohnes dar, die ihren Mann zu dem verzweifelten Racheakt treibt. Sie war von der Kritik überschwänglich gelobt worden und hat für diese Rolle bereits einen Golden Globe gewonnen.

Weitere Oscar-Anwärterinnen für Hauptrollen sind Judi Dench ("Iris"), Nicole Kidman ("Moulin Rouge") und Renee Zellweger ("Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück").

Mythen, Monster, Mutationen

Oscar-Chancen hat auch ein gemütliches grünes Monster: "Shrek - Der tollkühne Held" wurde als bester Trickfilm aufgestellt. In dieser neuen Kategorie werden zum ersten Mal Oscars vergeben. Dabei dürfe es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen "Shrek" aus dem Hause DreamWorks und Disney's "Monsters, Inc" kommen. Der dritte Anwärter ist hier "Jimmy Neutron: Boy Genius".



David Lynch gehört zu den Anwärtern auf einen Oscar für die beste Regie mit seinem von der Filmkritik hoch eingeschätzten rätselhaften und satirischen Komödien-Krimi "Mulholland Drive", in dem unter anderem Hollywoods Filmbosse durch den Kakao gezogen werden. Bessere Chancen dürfte hier jedoch Peter Jackson mit "Der Herr der Ringe" haben, neben Ron Howard mit "A Beautiful Mind".

Starke Mitbewerber sind auch die Regisseure Ridley Scott, der für sein Somalia- Kriegsdrama "Black Hawk Down" aufgestellt wurde, und Robert Altmann für "Gosford Park".




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