Norddeutsche Affinerie AG: verkaufen (M.M. Warburg)
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Der Analyst von M.M. Warburg&CO, Eggert Kuls, stuft die Aktie der Norddeutschen Affinerie (NA) (ISIN DE0006766504 (Nachrichten/Aktienkurs)/ WKN 676650) von "halten" auf "verkaufen" herunter.
Der Stromvertrag mit Electrabel laufe zum Jahresende aus. Ein ab dem 01.01.2007 gültiger neuer Vertrag sei noch nicht abgeschlossen, möglicherweise müsse sich das Unternehmen temporär an der Strombörse eindecken. Von den vier großen Energieversorgern seien Angebote eingeholt worden, die nach Angaben der NA nahezu identisch gewesen seien. Danach betrage der Preis pro MWh 57 EUR. Dies würde bedeuten, dass die Stromrechnung der NA in Hamburg von bislang 26 Mio. EUR auf 42 Mio. EUR steige. Bislang sei mit einer Zunahme der Kosten um ca. die Hälfte gerechnet worden.
Die Norddeutsche Affinerie habe die Schließung der Rohhütte Werk Nord, einem Teil der Hamburger Anlage und den Abbau von 400 Mitarbeitern als mögliche Antwort darauf avisiert. Die Analysten würden die Schließung der Rohhütte Werk Nord als "ultima ratio" ansehen und würden eine solche Maßnahme aus derzeitiger Sicht nicht für sehr wahrscheinlich halten. So seien noch keine Indikationen bezüglich eventueller Sozialplankosten gegeben worden. Die operativen Ergebnisauswirkungen aus einer möglichen Schließung sollten sich in engen Grenzen halten.
Die Kritik der NA richte sich vor allem gegen die nach ihrer Ansicht überhöhten Strompreise, die sich durch eine oligopolistische Anbieterstruktur in Deutschland sowie hohe Energiesteuern und die Kosten der CO2-Zertifikate ergäben. Der von den Energieversorgern geforderte Strompreis orientiere sich an den aktuellen Notierungen an der Strombörse. Hier erwarte die NA offensichtlich als Großabnehmer mit ca. 650 Mio. MWh einen Discount. Nach Ansicht der Analysten sei die Hoffnung der NA, doch noch zu einem nennenswert niedrigeren Abschluss zu kommen, eher gering.
Aktuell notiere die Aktie nach dem Anstieg um rund 20% seit August 2006 um 16% über dem Kursziel der Analysten. Während voraussichtlich stärker als erwartet ansteigende Energiekosten ab dem 01.01.2007 belasten würden, werde die NA von der deutlich verbesserten Situation im Kupferrecycling stärker als erwartet profitieren. Dieser Effekt werde den Energiekostennachteil gegenüber der bisherigen Schätzung in 2006/07 voraussichtlich sogar überkompensieren, so dass die Analysten per saldo ihre Ergebnisschätzungen für 2006/07 um 4% und für 2007/08 um 4% reduzieren würden. Stabilisierend für den Kurs dürfte sich die Erwartung einer steigenden Dividende für das Geschäftsjahr 2005/06 auswirken.
Die Analysten von M.M. Warburg&CO senken ihr Rating für die Aktie der Norddeutschen Affinerie von "halten" auf "verkaufen". Das Kursziel werde leicht von bislang 19 EUR auf 18,50 EUR verringert. (14.11.2006/ac/a/d)
Offenlegungstatbestand nach WpHG §34b: Das Wertpapierdienstleistungsunternehmen oder ein mit ihm verbundenes Unternehmen handeln regelmäßig in Aktien des analysierten Unternehmens. Das Wertpapierdienstleistungsunternehmen oder ein mit ihm verbundenes Unternehmen gehörte einem Konsortium an, das die innerhalb von fünf Jahren zeitlich letzte Emission von Wertpapieren der Gesellschaft übernommen hat.
Analyse-Datum: 14.11.2006
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Der Analyst von M.M. Warburg&CO, Eggert Kuls, stuft die Aktie der Norddeutschen Affinerie (NA) (ISIN DE0006766504 (Nachrichten/Aktienkurs)/ WKN 676650) von "halten" auf "verkaufen" herunter.
Der Stromvertrag mit Electrabel laufe zum Jahresende aus. Ein ab dem 01.01.2007 gültiger neuer Vertrag sei noch nicht abgeschlossen, möglicherweise müsse sich das Unternehmen temporär an der Strombörse eindecken. Von den vier großen Energieversorgern seien Angebote eingeholt worden, die nach Angaben der NA nahezu identisch gewesen seien. Danach betrage der Preis pro MWh 57 EUR. Dies würde bedeuten, dass die Stromrechnung der NA in Hamburg von bislang 26 Mio. EUR auf 42 Mio. EUR steige. Bislang sei mit einer Zunahme der Kosten um ca. die Hälfte gerechnet worden.
Die Norddeutsche Affinerie habe die Schließung der Rohhütte Werk Nord, einem Teil der Hamburger Anlage und den Abbau von 400 Mitarbeitern als mögliche Antwort darauf avisiert. Die Analysten würden die Schließung der Rohhütte Werk Nord als "ultima ratio" ansehen und würden eine solche Maßnahme aus derzeitiger Sicht nicht für sehr wahrscheinlich halten. So seien noch keine Indikationen bezüglich eventueller Sozialplankosten gegeben worden. Die operativen Ergebnisauswirkungen aus einer möglichen Schließung sollten sich in engen Grenzen halten.
Die Kritik der NA richte sich vor allem gegen die nach ihrer Ansicht überhöhten Strompreise, die sich durch eine oligopolistische Anbieterstruktur in Deutschland sowie hohe Energiesteuern und die Kosten der CO2-Zertifikate ergäben. Der von den Energieversorgern geforderte Strompreis orientiere sich an den aktuellen Notierungen an der Strombörse. Hier erwarte die NA offensichtlich als Großabnehmer mit ca. 650 Mio. MWh einen Discount. Nach Ansicht der Analysten sei die Hoffnung der NA, doch noch zu einem nennenswert niedrigeren Abschluss zu kommen, eher gering.
Aktuell notiere die Aktie nach dem Anstieg um rund 20% seit August 2006 um 16% über dem Kursziel der Analysten. Während voraussichtlich stärker als erwartet ansteigende Energiekosten ab dem 01.01.2007 belasten würden, werde die NA von der deutlich verbesserten Situation im Kupferrecycling stärker als erwartet profitieren. Dieser Effekt werde den Energiekostennachteil gegenüber der bisherigen Schätzung in 2006/07 voraussichtlich sogar überkompensieren, so dass die Analysten per saldo ihre Ergebnisschätzungen für 2006/07 um 4% und für 2007/08 um 4% reduzieren würden. Stabilisierend für den Kurs dürfte sich die Erwartung einer steigenden Dividende für das Geschäftsjahr 2005/06 auswirken.
Die Analysten von M.M. Warburg&CO senken ihr Rating für die Aktie der Norddeutschen Affinerie von "halten" auf "verkaufen". Das Kursziel werde leicht von bislang 19 EUR auf 18,50 EUR verringert. (14.11.2006/ac/a/d)
Offenlegungstatbestand nach WpHG §34b: Das Wertpapierdienstleistungsunternehmen oder ein mit ihm verbundenes Unternehmen handeln regelmäßig in Aktien des analysierten Unternehmens. Das Wertpapierdienstleistungsunternehmen oder ein mit ihm verbundenes Unternehmen gehörte einem Konsortium an, das die innerhalb von fünf Jahren zeitlich letzte Emission von Wertpapieren der Gesellschaft übernommen hat.
Analyse-Datum: 14.11.2006