Erneute Zinssenkung der FED
Alan Greenspan, der Chef der amerikanischen Notenbank senkt nach Börsenschluß am Donnerstag erneut die Zinsen und zwar den Diskontsatz (Refinanzierungssatz der Banken, die sich von der Notenbank Geld leihen) um weitere 25 Basispunkte. Ebenso wie Meldung vom vergangenen Tag überraschte auch diese Nachricht die Börsianer. Nun fragen sich aber viele, was wohl dahinterstecken mag, zumal am Freitag der Arbeitsmarktbericht um 14:30 unserer Zeit, d.h. vor Eröffnung der US-Märkte vorgelegt wird. Wird dieser Arbeitsmarktbericht womöglich so schlecht ausfallen, dass eine Art "Sicherheitseinlage" notwendig ist, um die schwer angeschlagenen Märkte letztendlich zu stabilisieren? Die Spekulationen erreichen im Hinblick darauf jedenfalls den Höhepunkt. Und selbst wenn die Arbeitsmarktdaten schlecht ausfallen sollten, mittelfristig wird Greenspans Konjunkturspritze auf jeden Fall helfen. Wie bereits mehrere Male auf diesem Portal angekündigt, steht eine Trendwende an den Technologiebörsen unmittelbar bevor. Schaut man sich die Charttechnik der NASDAQ genau an, so kann diese Prognose nur bestätigt werden. Es riecht nämlich förmlich nach einer Umkehrformation. Schlechter sieht es allerdings beim NEMAX aus. Aber auch dort zeichnet sich eine Wende bereits ab. Da die Unsicherheit der Marktteilnehmer immer noch sehr groß ist, dürfen wir auch in den nächsten Tagen mit starken Schwankungen an den Finanzmärkten rechnen. Doch letztendlich heißt es für uns Anleger, sich bereits jetzt für die nächste Börsensaison zu positionieren. Besonders bei den NEMAX-Titeln sollte man jedoch sehr genau auf Qualität achten und nur die besten Werte herauspicken (Fundamentaldaten wie Umsatz- und Ertragsdaten müssen hier sehr genau unter die Lupe genommen werden). Der im Frühling des vergangenen Jahres begonnene Selektionsprozeß geht nämlich weiter. Diejenigen Unternehmen, die überleben werden, haben deshalb zukünftig besonders gute Chancen, sich erfolgreich zu etablieren.
Greenspans Zinssenkungsreihe wird auf jeden Fall einen neuen Liquiditätsschub bringen. Wir sind der Meinung, dass eine Rezession in den USA somit nicht in Frage kommt. Zu mächtig ist einfach die amerikanische Notenbank und deren Möglichkeiten, einem deutlichen Wirtschaftsabschwung vorzubeugen. Was allerdings weiterhin Sorge bereitet, sind die hausgemachten Probleme (Betrügereien der sogenannten "Großen" etc.) am Neuen Markt. Deshalb sollte man während einer möglichen bzw. wahrscheinlichen Hausse an den Märkten nicht wie früher alles blind kaufen, sondern genau prüfen und sich vor allem anhand zuverlässiger Quellen informieren. Natürlich hinterlassen Querelen wie oben erwähnt Spuren vor allem, was das Anlegervertrauen angeht, dennoch sind wir der Meinung, dass es selbst an dem wirklich schwer angeschlagenen Neuen Markt immer noch gute Werte bzw. Unternehmen gibt (über einige davon ist hier bereits zuvor gesprochen worden). Was zur Zeit wirklich noch fehlt sind gute Meldungen und eine Konjukturspritze der europäischen Zentralbank á la Greenspan. Trotzdem sollte man zuversichtlich sein, dass auch dies bald geschieht.
quelle: www.finanzstadt.de