Der KarstadtQuelle-Konzern lässt nicht mit sich handeln: "KarstadtQuelle-Preise sind Festpreise, sie sind nicht Verhandlungssache. KarstadtQuelle gewährt keine individuellen Rabatte." So knapp und bündig erklärte der Einzelhandelskonzern Ende Juli den Kunden seine Position zur Abschaffung des Rabattgesetzes. Man muss dem Vorstand eine sehr konsequente Haltung attestieren, denn auch nach der anderen Richtung, der Lieferantenseite, feilscht er nicht. In einem Brief vom 1. August an seine Lieferanten verlangt er zwar mit der Bitte um einen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsposition, aber doch recht barsch: "Unsere jeweiligen Konzernunternehmen werden deshalb ab Wareneingang 15. August 2001 eine zusätzliche Bonifikation zur Sicherung unseres gemeinsamen Wachstums in Höhe von 2,5 % des Rechnungsbetrags für Wareneingänge in Abzug bringen". Die 3 000 an die Hemdsärmeligkeit des Handels gewöhnten Lieferanten dürften in helle Aufregung geraten sein, denn so mir nichts, dir nichts binnen zwei Wochen auf eine Marge von 2,5 % zu verzichten, das tut richtig weh. Doch wer weiß, vielleicht genossen sie bisher bei KarstadtQuelle die Bequemlichkeiten des Schlaraffenlandes.
