Neues Dachzertifikat mit Tücken

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EinsamerSam.:

Neues Dachzertifikat mit Tücken

 
26.10.04 09:43
Produkt von Sal. Oppenheim kombiniert zehn Zertifikate auf europäische Aktien – Papier gilt als teuer

Die Zeiten, in denen Anleger blind auf Analystenurteile vertraut haben, sind längst vorbei. Als Ideen- und Impulsgeber für das eigene Investment sind die Expertenempfehlungen – wie sie im neuen Top-Select-Outperformance-Zertifikat von Sal. Oppenheim ( WKN: SAL6TS ) zusammengefasst sind – aber durchaus sinnvoll: Sie liefern Anregungen, ohne die Anleger aus der Pflicht zu entlassen, sich eine eigene Meinung zu bilden.

FRANKFURT/M. Das Outperformance-Zertifikat ist ein Dachzertifikat, das zehn Zertifikate enthält, die Sal. Oppenheim auf europäische Aktien emittiert hat, denen die hauseigenen Analysten das größte Kurspotenzial zutrauen. Das Dachzertifikat bietet sich für Anleger an, die von steigenden Aktienkursen profitieren wollen und bereit sind, Verluste in Kauf zu nehmen. Das Papier deckt unter anderem die Branchen Chemie, Telekommunikation, Energie und Banken ab.

Dabei behält Sal. Oppenheim die Aktien ein, um dem Anleger bei steigenden Kursen über einen eingebauten Hebel höhere Gewinne auszuzahlen: Steigt der Kurs der italienischen Bank Unicredito beispielsweise um einen Euro über den Ausgabepreis des Zertifikates in Höhe von 4,20 Euro, verteuert sich das Zertifikat um 1,50 Euro. Dieser Gewinn trägt zu zehn Prozent zur Wertsteigerung des Dachzertifikates bei, wie bei den anderen neun darin enthaltenen Papieren auch. Im Durchschnitt liegt der Hebel für das Dachzertifikat bei 1,44 – die Anleger profitieren mit dem Zertifikat daher fast anderthalbmal stärker als mit dem Direktkauf der zehn Einzelaktien.

Das Problem dabei: Ein solches Produkt kann immer nur so gut sein, wie die Analysten, die die Aktien ausgewählt haben. Und die Analysten von Sal. Oppenheim schnitten in den vergangenen zwei Jahren mit ihren Empfehlungen für die im Dachzertifikat enthaltenen Aktien allenfalls durchschnittlich ab. Das zumindest belegen die Daten des US-Analysehauses Starmine, das regelmäßig den Erfolg von Analystenempfehlungen untersucht. Anleger, die allein die Anlageidee reizt, könnten sich ebenso gut Aktienempfehlungen anderer Häuser ansehen und auf diese Werte entsprechende Zertifikate erwerben, wenn sie nicht gleich die Einzelaktien kaufen wollen, sagt Martin Stötzel vom Zertifikatespezialisten Rhein-Asset-Management.

„Zudem ist der Aktienkorb fix. Sollten die Sal. Oppenheim-Analysten ihre Einschätzung zu den enthaltenen Aktien während der zweijährigen Laufzeit des Dachzertifikates ändern, hat das keinen Einfluss mehr auf dessen Zusammensetzung“, sagt Michael Hinz vom Wuppertaler Vermögensverwalter MPF AG.

Zwar verteilen Anleger ihr Risiko auf ein kleines, ausgewähltes europäisches Aktienportfolio und wissen genau, in welche Werte sie investieren. Allerdings könne man mit diesem Produkt allein seinen Aktienanteil nicht komplett im Gesamtportfolio ersetzen, sagt Stötzel. Denn für ein vernünftiges Risikomanagement seien zehn Aktien aus vier Branchen zu wenig.

Anleger müssten zudem beachten, dass sich der Kursverlauf des Papiers zu Beginn der Laufzeit relativ eng an den einzelnen Basiswerten orientiere. Je länger die Laufzeit, desto stärker schwanke das Dachzertifikat im Vergleich zu den zugrunde liegenden Aktien, sagt Stötzel. „Hohe Gewinne können zum Laufzeitende schnell zusammen schmelzen, wenn die Aktienkurse dann wieder zurückkommen.“

Und auch die Kosten sollten Anleger nicht aus dem Auge verlieren: Die Gebühren für das Zertifikat in Höhe von 1,25 Prozent pro Jahr seien laut Stötzel zwar nicht überzogen. Die Margen, die sich Sal. Oppenheim in dieses Produkt hineinrechne (Spread rund ein Prozent), seien allerdings nicht transparent. Hinz findet das Dachzertifikat für größere Anlagesummen ab 10 000 Euro deshalb zu teuer. Da seien Investments in die einzelnen Zertifikate lohnender.

Quelle: handelsblatt.com, Bericht von Petra Hoffknecht

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EinsamerSam.:

Rückruf-Zertifikate für jeden Anlage-Geschmack

 
27.10.04 13:26
Rückruf-Zertifikate für jeden Anlage-Geschmack

Abseits der Bonus-Ecke profiliert die HVB sich weiterhin als führender Anbieter der so genannten „Callable“-Zertifikate, der in puncto Namensgebung momentan am schlimmsten verballhornten Produktgattung.

Je nach Emittent muss man sich mit den Etiketten „Express“ (Hypo-Vereinsbank), „MaxiRend“ (DZ BANK), „miniMAX“ (Bankgesellschaft Berlin), „Zanonia“ (LB Baden-Württemberg), „Athene Protect“ (BNP Paribas) oder „Side Step“ (Commerzbank) herumschlagen – obwohl doch immer eine Struktur gemeint ist, die unter bestimmten Bedingungen schon vorzeitig mit einem mehr oder weniger erklecklichen Aufschlag zurückgezahlt wird. Aus diesem Grundprinzip lassen sich allerdings unterschiedliche Chance/Risiko-Profile ableiten, weshalb wir uns angesichts der zunehmenden Emissionsflut an einen kleines „Callable-ABC“ wagen wollen.

Ausgangspunkt sind dabei die auf eine Seitwärtsbewegung ausgelegten Papiere. Unabhängig vom Emittenten lautet die Regel hier: Sofern der Basiswert an einem der üblicherweise drei bis fünf Stichtage seinen Stand bei Emission erreicht oder überschritten hat, ist sofort Schluss; falls nicht, wird die Laufzeit um ein Jahr verlängert. Liegt der Basiswert auch am letzten Stichtag noch „unter Wasser“, verhindert eine 20- bis 40prozentige Schutzgrenze zunächst Schlimmeres – innerhalb dieser Sicherheitszone gibt’s noch eine Rückzahlung zum Emissionspreis, erst bei darüber hinausgehenden Einbußen trägt man dann auf einen Schlag sämtliche Verluste. Diesem Standard-Mechanismus folgen alle im vorangegangenen Absatz erwähnten Papiere, von A wie „Athene“ bis Z wie „Zanonia“. Lediglich die Commerzbank tanzt aus der Reihe: Die „Side Step“-Zertifikate kommen gänzlich ohne Risikopuffer daher und sind deshalb nur für etwas offensivere Seitwärts-Spekulanten geeignet; die Variante „Side Step Plus“ beinhaltet dagegen statt einer Schutzgrenze einen veritablen „Airbag“ und bringt dadurch auch jenseits des Risikopuffers immer geringere Verluste als ein Direktinvestment. Wirklich lohnend ist das jedoch nicht, da man für das Mehr an Sicherheit zu hohe Abstriche bei der Rendite hinnehmen muss.

Allen Zertifikaten dieser Basis-Kategorie ist gemein, dass der erste Stichtag zum Zeitpunkt der Emission stets etwas mehr als ein Jahr entfernt ist. Wer gleich zu Anfang mit von der Partie ist, braucht selbst bei frühestmöglicher Rückzahlung seinen Ertrag nicht mit dem Fiskus zu teilen.

Die Hypo-Vereinsbank hat diesen defensiven Mechanismus mit mittlerem Zeithorizont nun in verschiedene Richtungen weiterentwickelt. Ein erster Schritt waren die (namentlich nicht extra gekennzeichneten) Papiere mit maximal zweijähriger Terminierung und quartalsweisen Stichtagen. Hier geht es also nicht um steuerfreie Erträge, sondern um eine möglichst rentable Kursfrist-Anlage. Alle zwei bis drei Monate legen die Bayern eine entsprechend an das Marktniveau angepasste Neuemission vor; gleichzeitig sollten nicht steuersensitive Investoren aber auch die bereits notierten Zertifikate nicht aus dem Auge verlieren. Uns gefällt vor allem das im Frühjahr bei einem Euro Stoxx 50-Niveau von 2 907,46 Punkten aufgelegte Papier (ISIN DE 000 A0A QT3 7). Die ersten beiden Stichtage sind bereits verstrichen, so dass es am 23. November 2004 schon in die dritte Runde geht. Schafft der paneuropäische Super-Index bis dahin den Sprung auf oder über den Referenz-Stand, winkt eine Rückzahlung von 105,25 Euro. Gemessen am aktuellen Briefkurs (98,40 Euro) sind also in nur sechs Wochen 6,96 Prozent Rendite drin – und dafür muss der Euro Stoxx 50 (aktuell: 2 800 Punkte) bloß um 3,8 Prozent zulegen. Ein netter Hebel also und trotzdem kommt man obendrein in den Genuss eines Risikopuffers: Falls es im November nichts wird, hat man noch fünf weitere Chancen auf Rendite (der Rückzahlungsbetrag steigt von Quartal zu Quartal um 1,75 Euro) und falls alle Stricke reißen und der Euro Stoxx XX 50 keine dieser Chancen verwandelt, hilft am Ende natürlich auch hier die Schutzgrenze. Oberhalb eines Index-Stands von 2 326 Zählern gibt’s am 28. Februar 2006 immerhin 100,00 Euro zurück.

Quelle: handelsblatt.com, Bericht von Christian W. Röhl und Werner H. Heussinger


Hier eine Auswahl von „Callable“-Zertifikaten und/oder Zanonia-Zertifikaten

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Neues Dachzertifikat mit Tücken 1688735
PM:

Auch hier:

 
27.10.04 13:53
Alle Callable Strukturen sin bei uns in einer Gruppe zusammengefasst (Zertifikate -> Suche -> Garantie-Zertifikate -> SideStep/MaxiRend/Express):

Hier alle

bye, Paul.
EinsamerSam.:

Paul hat nicht die Quelle genannt ;-)

 
27.10.04 15:57
Danke Paul, der Link passt super. Ich wollte oben nur zwei Beispiele nennen.

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