Produkt von Sal. Oppenheim kombiniert zehn Zertifikate auf europäische Aktien – Papier gilt als teuer
Die Zeiten, in denen Anleger blind auf Analystenurteile vertraut haben, sind längst vorbei. Als Ideen- und Impulsgeber für das eigene Investment sind die Expertenempfehlungen – wie sie im neuen Top-Select-Outperformance-Zertifikat von Sal. Oppenheim ( WKN: SAL6TS ) zusammengefasst sind – aber durchaus sinnvoll: Sie liefern Anregungen, ohne die Anleger aus der Pflicht zu entlassen, sich eine eigene Meinung zu bilden.
FRANKFURT/M. Das Outperformance-Zertifikat ist ein Dachzertifikat, das zehn Zertifikate enthält, die Sal. Oppenheim auf europäische Aktien emittiert hat, denen die hauseigenen Analysten das größte Kurspotenzial zutrauen. Das Dachzertifikat bietet sich für Anleger an, die von steigenden Aktienkursen profitieren wollen und bereit sind, Verluste in Kauf zu nehmen. Das Papier deckt unter anderem die Branchen Chemie, Telekommunikation, Energie und Banken ab.
Dabei behält Sal. Oppenheim die Aktien ein, um dem Anleger bei steigenden Kursen über einen eingebauten Hebel höhere Gewinne auszuzahlen: Steigt der Kurs der italienischen Bank Unicredito beispielsweise um einen Euro über den Ausgabepreis des Zertifikates in Höhe von 4,20 Euro, verteuert sich das Zertifikat um 1,50 Euro. Dieser Gewinn trägt zu zehn Prozent zur Wertsteigerung des Dachzertifikates bei, wie bei den anderen neun darin enthaltenen Papieren auch. Im Durchschnitt liegt der Hebel für das Dachzertifikat bei 1,44 – die Anleger profitieren mit dem Zertifikat daher fast anderthalbmal stärker als mit dem Direktkauf der zehn Einzelaktien.
Das Problem dabei: Ein solches Produkt kann immer nur so gut sein, wie die Analysten, die die Aktien ausgewählt haben. Und die Analysten von Sal. Oppenheim schnitten in den vergangenen zwei Jahren mit ihren Empfehlungen für die im Dachzertifikat enthaltenen Aktien allenfalls durchschnittlich ab. Das zumindest belegen die Daten des US-Analysehauses Starmine, das regelmäßig den Erfolg von Analystenempfehlungen untersucht. Anleger, die allein die Anlageidee reizt, könnten sich ebenso gut Aktienempfehlungen anderer Häuser ansehen und auf diese Werte entsprechende Zertifikate erwerben, wenn sie nicht gleich die Einzelaktien kaufen wollen, sagt Martin Stötzel vom Zertifikatespezialisten Rhein-Asset-Management.
„Zudem ist der Aktienkorb fix. Sollten die Sal. Oppenheim-Analysten ihre Einschätzung zu den enthaltenen Aktien während der zweijährigen Laufzeit des Dachzertifikates ändern, hat das keinen Einfluss mehr auf dessen Zusammensetzung“, sagt Michael Hinz vom Wuppertaler Vermögensverwalter MPF AG.
Zwar verteilen Anleger ihr Risiko auf ein kleines, ausgewähltes europäisches Aktienportfolio und wissen genau, in welche Werte sie investieren. Allerdings könne man mit diesem Produkt allein seinen Aktienanteil nicht komplett im Gesamtportfolio ersetzen, sagt Stötzel. Denn für ein vernünftiges Risikomanagement seien zehn Aktien aus vier Branchen zu wenig.
Anleger müssten zudem beachten, dass sich der Kursverlauf des Papiers zu Beginn der Laufzeit relativ eng an den einzelnen Basiswerten orientiere. Je länger die Laufzeit, desto stärker schwanke das Dachzertifikat im Vergleich zu den zugrunde liegenden Aktien, sagt Stötzel. „Hohe Gewinne können zum Laufzeitende schnell zusammen schmelzen, wenn die Aktienkurse dann wieder zurückkommen.“
Und auch die Kosten sollten Anleger nicht aus dem Auge verlieren: Die Gebühren für das Zertifikat in Höhe von 1,25 Prozent pro Jahr seien laut Stötzel zwar nicht überzogen. Die Margen, die sich Sal. Oppenheim in dieses Produkt hineinrechne (Spread rund ein Prozent), seien allerdings nicht transparent. Hinz findet das Dachzertifikat für größere Anlagesummen ab 10 000 Euro deshalb zu teuer. Da seien Investments in die einzelnen Zertifikate lohnender.
Quelle: handelsblatt.com, Bericht von Petra Hoffknecht
...be invested
Der Einsame Samariter
Die Zeiten, in denen Anleger blind auf Analystenurteile vertraut haben, sind längst vorbei. Als Ideen- und Impulsgeber für das eigene Investment sind die Expertenempfehlungen – wie sie im neuen Top-Select-Outperformance-Zertifikat von Sal. Oppenheim ( WKN: SAL6TS ) zusammengefasst sind – aber durchaus sinnvoll: Sie liefern Anregungen, ohne die Anleger aus der Pflicht zu entlassen, sich eine eigene Meinung zu bilden.
FRANKFURT/M. Das Outperformance-Zertifikat ist ein Dachzertifikat, das zehn Zertifikate enthält, die Sal. Oppenheim auf europäische Aktien emittiert hat, denen die hauseigenen Analysten das größte Kurspotenzial zutrauen. Das Dachzertifikat bietet sich für Anleger an, die von steigenden Aktienkursen profitieren wollen und bereit sind, Verluste in Kauf zu nehmen. Das Papier deckt unter anderem die Branchen Chemie, Telekommunikation, Energie und Banken ab.
Dabei behält Sal. Oppenheim die Aktien ein, um dem Anleger bei steigenden Kursen über einen eingebauten Hebel höhere Gewinne auszuzahlen: Steigt der Kurs der italienischen Bank Unicredito beispielsweise um einen Euro über den Ausgabepreis des Zertifikates in Höhe von 4,20 Euro, verteuert sich das Zertifikat um 1,50 Euro. Dieser Gewinn trägt zu zehn Prozent zur Wertsteigerung des Dachzertifikates bei, wie bei den anderen neun darin enthaltenen Papieren auch. Im Durchschnitt liegt der Hebel für das Dachzertifikat bei 1,44 – die Anleger profitieren mit dem Zertifikat daher fast anderthalbmal stärker als mit dem Direktkauf der zehn Einzelaktien.
Das Problem dabei: Ein solches Produkt kann immer nur so gut sein, wie die Analysten, die die Aktien ausgewählt haben. Und die Analysten von Sal. Oppenheim schnitten in den vergangenen zwei Jahren mit ihren Empfehlungen für die im Dachzertifikat enthaltenen Aktien allenfalls durchschnittlich ab. Das zumindest belegen die Daten des US-Analysehauses Starmine, das regelmäßig den Erfolg von Analystenempfehlungen untersucht. Anleger, die allein die Anlageidee reizt, könnten sich ebenso gut Aktienempfehlungen anderer Häuser ansehen und auf diese Werte entsprechende Zertifikate erwerben, wenn sie nicht gleich die Einzelaktien kaufen wollen, sagt Martin Stötzel vom Zertifikatespezialisten Rhein-Asset-Management.
„Zudem ist der Aktienkorb fix. Sollten die Sal. Oppenheim-Analysten ihre Einschätzung zu den enthaltenen Aktien während der zweijährigen Laufzeit des Dachzertifikates ändern, hat das keinen Einfluss mehr auf dessen Zusammensetzung“, sagt Michael Hinz vom Wuppertaler Vermögensverwalter MPF AG.
Zwar verteilen Anleger ihr Risiko auf ein kleines, ausgewähltes europäisches Aktienportfolio und wissen genau, in welche Werte sie investieren. Allerdings könne man mit diesem Produkt allein seinen Aktienanteil nicht komplett im Gesamtportfolio ersetzen, sagt Stötzel. Denn für ein vernünftiges Risikomanagement seien zehn Aktien aus vier Branchen zu wenig.
Anleger müssten zudem beachten, dass sich der Kursverlauf des Papiers zu Beginn der Laufzeit relativ eng an den einzelnen Basiswerten orientiere. Je länger die Laufzeit, desto stärker schwanke das Dachzertifikat im Vergleich zu den zugrunde liegenden Aktien, sagt Stötzel. „Hohe Gewinne können zum Laufzeitende schnell zusammen schmelzen, wenn die Aktienkurse dann wieder zurückkommen.“
Und auch die Kosten sollten Anleger nicht aus dem Auge verlieren: Die Gebühren für das Zertifikat in Höhe von 1,25 Prozent pro Jahr seien laut Stötzel zwar nicht überzogen. Die Margen, die sich Sal. Oppenheim in dieses Produkt hineinrechne (Spread rund ein Prozent), seien allerdings nicht transparent. Hinz findet das Dachzertifikat für größere Anlagesummen ab 10 000 Euro deshalb zu teuer. Da seien Investments in die einzelnen Zertifikate lohnender.
Quelle: handelsblatt.com, Bericht von Petra Hoffknecht
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Der Einsame Samariter