Neuartiges Medikament gegen Malaria «hochwirksam»
Gießen (dpa) - Im Kampf gegen die Tropenkrankheit Malaria haben Gießener Forscher ein Medikament entwickelt, das den Erreger einer aktuellen Studie zufolge innerhalb von zwei Tagen abtöten kann.
In einer klinischen Untersuchung mit 27 Patienten im afrikanischen Gabun habe sich der erstmals zur Behandlung von Malaria eingesetzte Wirkstoff Fosmidomycin als «hochwirksam» erwiesen, teilte die Universität Gießen am Donnerstag mit.
Die Ergebnisse der Studie unter Leitung des Tübinger Tropenmediziners Prof. Peter Kremsner werden am Samstag (14. Dezember) im britischen Fachjournal «The Lancet» veröffentlicht.
Bereits 48 Stunden nach Beginn der Therapie waren die Erreger der verheerenden Tropenkrankheit dem Artikel zufolge im Blut der Patienten nicht mehr nachweisbar. Die Erkrankten, die in drei Gruppen eingeteilt worden waren, hätten das Medikament drei, vier oder fünf Tage lang eingenommen. Von den Patienten, die mindestens vier Tage lang mit drei Mal täglich 1,2 Gramm Fosmidomycin behandelt wurden, seien 90 Prozent auch nach zwei Wochen «frei von Erregern» gewesen.
Nach Darstellung von Hassan Jomaa vom biochemischen Institut der Gießener Universität weist Fosmidomycin einen völlig neuen Wirkmechanismus auf: Das Antibiotikum greife ein Enzym an, das der Malaria-Erreger Plasmodium falciparum - aber nicht der Mensch - für einen spezifischen Stoffwechselweg benötige. Daher sei die Substanz für Menschen ungiftig. Fosmidomycin war bereits in den 70er Jahren von japanischen Pharmaunternehmen als Unkrautvernichtungsmittel und potenzielles Antibiotikum erforscht worden.
In etwa drei Jahren soll das Medikament nach dem Willen der Forscher marktreif sein. Um Therapiedauer und Häufigkeit der Dosen zu senken, arbeiten Jomaa und Kremsner bereits an einem neuen Präparat, das Fosmidomycin mit einem anderen anti-parasitären Mittel kombiniert. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich bis zu 2,7 Millionen Menschen an Malaria.
Wer das Zeug produzieren soll, scheint nicht dabei zu stehen - schade!
Gruß,
T.
Gießen (dpa) - Im Kampf gegen die Tropenkrankheit Malaria haben Gießener Forscher ein Medikament entwickelt, das den Erreger einer aktuellen Studie zufolge innerhalb von zwei Tagen abtöten kann.
In einer klinischen Untersuchung mit 27 Patienten im afrikanischen Gabun habe sich der erstmals zur Behandlung von Malaria eingesetzte Wirkstoff Fosmidomycin als «hochwirksam» erwiesen, teilte die Universität Gießen am Donnerstag mit.
Die Ergebnisse der Studie unter Leitung des Tübinger Tropenmediziners Prof. Peter Kremsner werden am Samstag (14. Dezember) im britischen Fachjournal «The Lancet» veröffentlicht.
Bereits 48 Stunden nach Beginn der Therapie waren die Erreger der verheerenden Tropenkrankheit dem Artikel zufolge im Blut der Patienten nicht mehr nachweisbar. Die Erkrankten, die in drei Gruppen eingeteilt worden waren, hätten das Medikament drei, vier oder fünf Tage lang eingenommen. Von den Patienten, die mindestens vier Tage lang mit drei Mal täglich 1,2 Gramm Fosmidomycin behandelt wurden, seien 90 Prozent auch nach zwei Wochen «frei von Erregern» gewesen.
Nach Darstellung von Hassan Jomaa vom biochemischen Institut der Gießener Universität weist Fosmidomycin einen völlig neuen Wirkmechanismus auf: Das Antibiotikum greife ein Enzym an, das der Malaria-Erreger Plasmodium falciparum - aber nicht der Mensch - für einen spezifischen Stoffwechselweg benötige. Daher sei die Substanz für Menschen ungiftig. Fosmidomycin war bereits in den 70er Jahren von japanischen Pharmaunternehmen als Unkrautvernichtungsmittel und potenzielles Antibiotikum erforscht worden.
In etwa drei Jahren soll das Medikament nach dem Willen der Forscher marktreif sein. Um Therapiedauer und Häufigkeit der Dosen zu senken, arbeiten Jomaa und Kremsner bereits an einem neuen Präparat, das Fosmidomycin mit einem anderen anti-parasitären Mittel kombiniert. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich bis zu 2,7 Millionen Menschen an Malaria.
Wer das Zeug produzieren soll, scheint nicht dabei zu stehen - schade!
Gruß,
T.