Neuartiges Medikament gegen Malaria

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Thomastrada.:

Neuartiges Medikament gegen Malaria

 
13.12.02 11:09
Neuartiges Medikament gegen Malaria «hochwirksam»

Gießen (dpa) - Im Kampf gegen die Tropenkrankheit Malaria haben Gießener Forscher ein Medikament entwickelt, das den Erreger einer aktuellen Studie zufolge innerhalb von zwei Tagen abtöten kann.

In einer klinischen Untersuchung mit 27 Patienten im afrikanischen Gabun habe sich der erstmals zur Behandlung von Malaria eingesetzte Wirkstoff Fosmidomycin als «hochwirksam» erwiesen, teilte die Universität Gießen am Donnerstag mit.

Die Ergebnisse der Studie unter Leitung des Tübinger Tropenmediziners Prof. Peter Kremsner werden am Samstag (14. Dezember) im britischen Fachjournal «The Lancet» veröffentlicht.

Bereits 48 Stunden nach Beginn der Therapie waren die Erreger der verheerenden Tropenkrankheit dem Artikel zufolge im Blut der Patienten nicht mehr nachweisbar. Die Erkrankten, die in drei Gruppen eingeteilt worden waren, hätten das Medikament drei, vier oder fünf Tage lang eingenommen. Von den Patienten, die mindestens vier Tage lang mit drei Mal täglich 1,2 Gramm Fosmidomycin behandelt wurden, seien 90 Prozent auch nach zwei Wochen «frei von Erregern» gewesen.

Nach Darstellung von Hassan Jomaa vom biochemischen Institut der Gießener Universität weist Fosmidomycin einen völlig neuen Wirkmechanismus auf: Das Antibiotikum greife ein Enzym an, das der Malaria-Erreger Plasmodium falciparum - aber nicht der Mensch - für einen spezifischen Stoffwechselweg benötige. Daher sei die Substanz für Menschen ungiftig. Fosmidomycin war bereits in den 70er Jahren von japanischen Pharmaunternehmen als Unkrautvernichtungsmittel und potenzielles Antibiotikum erforscht worden.

In etwa drei Jahren soll das Medikament nach dem Willen der Forscher marktreif sein. Um Therapiedauer und Häufigkeit der Dosen zu senken, arbeiten Jomaa und Kremsner bereits an einem neuen Präparat, das Fosmidomycin mit einem anderen anti-parasitären Mittel kombiniert. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich bis zu 2,7 Millionen Menschen an Malaria.


Wer das Zeug produzieren soll, scheint nicht dabei zu stehen - schade!
Gruß,
T.
Gesundheitse.:

Fujisawa

 
13.12.02 11:20
Eine Zellorganelle pflanzlichen Ursprungs ist möglicherweise ein Schwachpunkt des Malariaerregers Plasmodium falciparum. Der Gießener Wissenschaftler Dr. Hassan Jomaa hat eine Substanz gefunden, die den Apicoplasten absterben läßt, einen für Plasmodien lebensnotwendigen Zellbestandteil. Nachdem Jomaa an der Universität in Gießen die Wirksamkeit der Substanz im Tiermodell nachweisen konnte, sucht er jetzt händeringend nach einem finanzkräftigen Partner.

Die Substanz Fosmidomycin, ein vermeintlicher Rohrkrepierer aus der Forschungspipeline des japanischen Unternehmens Fujisawa Pharmaceuticals, habe sich im Tierversuch als potentes Anti-Malariamittel erwiesen, resumiert Jomaa die Untersuchungen, die er gemeinsam mit seinen Kollegen aus der Arbeitsgruppe des Gießener Molekularbiologen Professor Dr. Ewald Beck vorgenommen hat.

Die WHO schlug Jomaa vor, seine Patente für 150.000 Dollar wieder an Fujisawa zu verkaufen. Das Angebot hält Jomaa vollkommen inakzeptabel. Jomaa: "Das wäre das Ende der Arbeitsgruppe. Den Betrag verbrauchen wir in zwei Monaten." Allein für die Anmeldung der Patente habe er eine ähnlich große Summe aufbringen müssen.

Knorpp lehnt den Vorschlag ebenfalls vehement ab, schließlich hat die Universität und damit auch das Land Hessen ein vielfaches in die Entwicklung gesteckt. "Das Projekt sollte weiter in Hessen, zumindest aber in Deutschland bleiben." In zwei bis drei Jahren könnte das Medikament in den Markt eingeführt werden, sagte er. Er sieht

Jomaa und Beck sind ebenfalls an einer Kooperation mit einem Pharmaunternehmen interessiert, "allerdings zu fairen Bedingungen", wie Beck klarstellte. "Maximal 40 Millionen DM ausstehende Entwicklungskosten sind ein Klacks im Vergleich zu der Summe, die ein Unternehmen investiert, wenn sie ein Medikament neu entwickelt." Diese können bei mehr als 500 Millionen DM liegen. Besonders attraktiv sei das Projekt, weil es auch Aussichten auf die Behandlung andere Parasiten-Erkrankungen biete. Diese Untersuchungen seien allerdings noch in einem sehr frühen Stadium.

Unterstützung bei der Partnersuche erhoffen sich die Gießener Wissenschaftler vom hessischen Wirtschaftsministerium. Knorpp: "Schließlich geht es um 40 intelligent Arbeitsplätze, die in der Region gehalten werden sollen." Bislang hat das Ministerium allerdings noch keine Zusagen gemacht. Knorpp befürchtet deshalb, dass die Wissenschaftler den Standort Hessen möglicherweise verlassen müssen.

Thomastrada.:

Hast Du da Passagen

 
13.12.02 11:22
weggeschnitten?  
Gesundheitse.:

@ Thomastradamus

 
13.12.02 11:24
Ja, alles fachliche und über den Mechanismus - sonst liest das ja keiner. Artikel ist aus einer älteren PZ.
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