Thomas von der Osten-Sacken
Karslis raus!
Auf der Weltkonferenz gegen Rassismus in Durban hatten vergangenes Jahr Delegierte aus aller Welt die wahren Ursachen des Rassismus entdeckt: Israel und die Juden. Iranische, arabische, lateinamerikanische und europäische Delegierte einte die Erkenntnis, daß zwischen ihnen und einer Welt ohne Diskriminierung nur der jüdische Staat noch stehe.
Spät, aber entschieden kommt jetzt aus Frankfurt Einspruch. Nicht die Juden sind am Rassismus, aber die Ausländer am Antisemitismus schuld. Denn von Antje Vollmer weiß die Welt, daß die Deutschen "gründlich zivilisiert" sind, also keine Antisemiten mehr sein können. "Was also ist", fragt die "Frankfurter Allgemeine", "die Ursache für die Antisemitismusaffäre"? Und antwortet: "Der Fall Karsli/Möllemann ist ... das erste Anschauungsstück, wie sich Deutschland in seinem Wesen wandeln wird, wenn die Einwanderung weiter zunimmt und wenn immer mehr Männer und Frauen, die ihre Sozialisation nicht in der deutschen Gesellschaft erfahren haben, wahlberechtigte Bürger dieser Bundesrepublik werden."
Das deutsch-französische Gipfeltreffen, auf dem Schröder und Chirac kürzlich erklärten, die Frage der Zuwanderung dürfe nicht den rechtspopulistischen Parteien überlassen werden, und eine effektivere Bekämpfung illegaler und sonstiger Einwanderung forderten, ist also nur verständlich im Rahmen einer couragierten anti-antisemitischen Kampagne. Grenzkontrollen, Infrarotkameras, Bürgerwehren an der deutschen Ostgrenze, Rückschiebungen in Länder wie den Irak, Syrien und die Türkei sind nur ein kleiner Teil des aufwendig geführten Kampfes.
Vielleicht sollten zukünftig in Aufnahmelagern und Abschiebehaftanstalten Schilder mit der Aufschrift "Nie Wieder" oder "Wehret den Anfängen" angebracht werden. Schily und seinem Bundesgrenzschutz wäre zudem im Rahmen dieses "Aufstandes der Anständigen" die Kampagne "Abschieben gegen Antisemitismus" nahezulegen.