Nasdaq: Historische Charts signalisieren weiteren Absturz
Schlechte Karten hat die US-Technologiebörse Nasdaq bei manchen Analysten. Sie sehen vor allem Potential für Kurseinbrüche.
NEW YORK (bloomberg). Der Kursverlauf des Nasdaq Composite Index in den vergangenen Jahren weist Ähnlichkeiten zum Chart des Dow Jones während der wilden zwanziger Jahren und der Weltwirtschaftskrise auf, warnt Ed Hyman. Hyman gilt als Koryphäe: Er ist zwei Jahrzehnte lang immer wieder von US-Fondsmanagern zum besten Volkswirt des Landes gewählt worden.
Sollte die Nasdaq weiter dem Muster des Dow zwischen 1924 und 1932 folgen, hieße das, daß der Nasdaq-Index noch mindestens ein Jahr weiter fallen würde. Der Dow Jones kam in den betreffenden Jahren auf einen Rekordverlust von 89 Prozent - unterliegt der Nasdaq-Index tatsächlich einer vergleichbaren Entwicklung, könnte die Technologiebörse noch bis auf 546 Punkte abrutschen.
Allerdings relativiert Hyman, Leiter des Researchunternehmens International Strategy Investment Group (ISI), daß man nicht mit dieser Zuspitzung rechne: Der Abwärtstrend der Nasdaq nähere sich seinem Ende. Die ISI Group nimmt an, daß die US-Verbraucher das Niedrigzinsniveau ausgenutzt haben, um ihre Hypotheken umzuschulden. Daher sei jetzt mehr Geld für den Konsum frei. Dies sollte die Konjunktur und Unternehmensgewinne antreiben und Kurssteigerungen zur Folge haben. Schon im dritten Quartal werden die US-Wirtschaft um 3,5 Prozent wachsen, so die Prognose der ISI-Group.
Andere orten stärkere Gefahr: "Wir denken, daß es noch weiter nach unten gehen könnte - bis auf 500", sagt Rudolph-Riad Younes, der den Julius Bär International Equity Fonds verwaltet. "Wir werden noch erleben, wie die Technologiewerte zusammenbrechen."
Häufig rote Zahlen
Seit dem Rekordhoch von 5048 Punkten vom 10. März 2000 sind 14 von den 100 größten Nasdaq-Werten um 90 Prozent und oder mehr abgesackt. Der Index hat in dieser Zeit zwei Drittel des Werts verloren. Noch immer erwirtschaftet knapp ein Drittel der 3719 Mitglieder an der Technologiebörse keinen Gewinn. Und von denen, die schwarze Zahlen vorweisen konnten, haben viele ihren Überschuß genutzt, um Aktien zurückzukaufen als Mitarbeiter ihre Aktienoptionen ausnützen. Angesichts der Investitionsflaute bei Computern und Software sind einige Nasdaq-Werte wie Vitesse Semiconductor und JDS Uniphase gegenüber ihrem Rekordhoch um 99 Prozent abgerutscht. "Die Leute machen dafür die Konjunktur verantwortlich, aber ein schwaches Wirtschaftswachstum bewirkt keinen Kurseinbruch von 90 Prozent", sagt Younes.
Einige Marktbeobachter sagen, daß die Nasdaq weniger abhängig von Technologiewerten werden muß, wenn sie den Abwärtstrend durchbrechen will. Computer- und Telekomwerte machen 49 Prozent des Index aus. "Die Nasdaq war als Börsensegment für kleine, rasch wachsende Unternehmen gedacht. Technologiewerte sind keinen kleinen, rasch wachsenden Unternehmen mehr. Jetzt sind sie nur noch Aktien für totes Kapital", sagt James Bianco, Präsident von Bianco Research.
Schlechte Karten hat die US-Technologiebörse Nasdaq bei manchen Analysten. Sie sehen vor allem Potential für Kurseinbrüche.
NEW YORK (bloomberg). Der Kursverlauf des Nasdaq Composite Index in den vergangenen Jahren weist Ähnlichkeiten zum Chart des Dow Jones während der wilden zwanziger Jahren und der Weltwirtschaftskrise auf, warnt Ed Hyman. Hyman gilt als Koryphäe: Er ist zwei Jahrzehnte lang immer wieder von US-Fondsmanagern zum besten Volkswirt des Landes gewählt worden.
Sollte die Nasdaq weiter dem Muster des Dow zwischen 1924 und 1932 folgen, hieße das, daß der Nasdaq-Index noch mindestens ein Jahr weiter fallen würde. Der Dow Jones kam in den betreffenden Jahren auf einen Rekordverlust von 89 Prozent - unterliegt der Nasdaq-Index tatsächlich einer vergleichbaren Entwicklung, könnte die Technologiebörse noch bis auf 546 Punkte abrutschen.
Allerdings relativiert Hyman, Leiter des Researchunternehmens International Strategy Investment Group (ISI), daß man nicht mit dieser Zuspitzung rechne: Der Abwärtstrend der Nasdaq nähere sich seinem Ende. Die ISI Group nimmt an, daß die US-Verbraucher das Niedrigzinsniveau ausgenutzt haben, um ihre Hypotheken umzuschulden. Daher sei jetzt mehr Geld für den Konsum frei. Dies sollte die Konjunktur und Unternehmensgewinne antreiben und Kurssteigerungen zur Folge haben. Schon im dritten Quartal werden die US-Wirtschaft um 3,5 Prozent wachsen, so die Prognose der ISI-Group.
Andere orten stärkere Gefahr: "Wir denken, daß es noch weiter nach unten gehen könnte - bis auf 500", sagt Rudolph-Riad Younes, der den Julius Bär International Equity Fonds verwaltet. "Wir werden noch erleben, wie die Technologiewerte zusammenbrechen."
Häufig rote Zahlen
Seit dem Rekordhoch von 5048 Punkten vom 10. März 2000 sind 14 von den 100 größten Nasdaq-Werten um 90 Prozent und oder mehr abgesackt. Der Index hat in dieser Zeit zwei Drittel des Werts verloren. Noch immer erwirtschaftet knapp ein Drittel der 3719 Mitglieder an der Technologiebörse keinen Gewinn. Und von denen, die schwarze Zahlen vorweisen konnten, haben viele ihren Überschuß genutzt, um Aktien zurückzukaufen als Mitarbeiter ihre Aktienoptionen ausnützen. Angesichts der Investitionsflaute bei Computern und Software sind einige Nasdaq-Werte wie Vitesse Semiconductor und JDS Uniphase gegenüber ihrem Rekordhoch um 99 Prozent abgerutscht. "Die Leute machen dafür die Konjunktur verantwortlich, aber ein schwaches Wirtschaftswachstum bewirkt keinen Kurseinbruch von 90 Prozent", sagt Younes.
Einige Marktbeobachter sagen, daß die Nasdaq weniger abhängig von Technologiewerten werden muß, wenn sie den Abwärtstrend durchbrechen will. Computer- und Telekomwerte machen 49 Prozent des Index aus. "Die Nasdaq war als Börsensegment für kleine, rasch wachsende Unternehmen gedacht. Technologiewerte sind keinen kleinen, rasch wachsenden Unternehmen mehr. Jetzt sind sie nur noch Aktien für totes Kapital", sagt James Bianco, Präsident von Bianco Research.