Motorola muß einen Milliardenverlust hinnehmen

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sir charles:

Motorola muß einen Milliardenverlust hinnehmen

 
24.01.02 09:55
Handy- und Chip-Krise beschert Motorola Milliardenverlust

Hightech-Konzerne schreiben zwar rote Zahlen, blicken aber optimistisch in die zweite Jahreshälfte.


 Der Handy-Boom ist zu Ende - und schon setzen die Hersteller einschließlich der Chip-Lieferanten auf einen neuen Aufschwung. Das ist der Tenor der in dn vergangenen Tagen veröffentlichten GeschäftseErgebnisse. Noch bevor Weltmarktführer Nokia (heute, Donnerstag) und Ericsson (Freitag) ihre Jahresergebnisse präsentiert haben, wird an Motorola die ganze Tragweite des Rückfalls deutlich.


Der US-Hersteller ist sowohl bei Handys und Chips als auch bei Telekom-Lösungen betroffen. Motorola berichtete in der Nacht auf Mittwoch nicht nur für das vierte Quartal 2001 den ersten operativen Verlust seit 71 Jahren, sondern verärgerte auch Analysten zum drittenmal in drei Jahren, indem sie Sonderbelastungen aus der Bilanz nahmen. Nur so gelang es, den Nettoverlust mit 697 Mill. Dollar (788,7 Mill. €/10,85 Mrd. S) in Grenzen zu halten. Nach US-GAAP betrug das Minus 3,9 Mrd. Dollar - und das bei einem um ein Fünftel auf 30 Mrd. Dollar gesunkenen Umsatz. Die größten Verlustbringer waren die Bereiche Halbleiter und Telekom-Lösungen, während der Handy-Bereich knapp positiv abschnitt. Beim Umsatz fielen alle drei zurück.


Auch bei Siemens trug die Mobilfunksparte schwarze Zahlen zur Bilanz des ersten Quartals 2001/02 bei. Diese fiel nach dem jüngsten Milliardenverlust wieder positiv aus. Wie bei Motorola machte auch beim deutschen Konzern die Netzwerk/
Telekom-Sparte schwere Verluste. Auch der Halbleiter-Bereich lag im Minus - das letzte Mal: Siemens hat Anfang Dezember seine Anteile am Chip-Hersteller Infineon verkauft.


Bei den optimistischen Ausblicken sind Motorola und Infineon die Spitzenreiter. Christopher Galvin, Chef des US-Konzerns, will im zweiten Halbjahr in die Gewinnzone zurückkehren "und auf Ganzjahresbasis profitabel sein". Voraussetzung sei, daß es "zu keinen unerwarteten Zwischenfällen politischer oder ökonomischer Natur" komme, sagte der Motorola-General.


Ähnlich äußerte sich Infineon-Chef Ulrich Schumacher: "Es spricht einiges dafür, daß wir im abgelaufenen Quartal die Talsohle des schlimmsten Markteinbruchs in der Halbleiterbranche erreicht haben." Sowohl die Volumina als auch die Stückpreise würden ab März/
April wieder steigen. Schumacher hat bei Vorlage der Quartalszahlen am Montag einen Verlust für das Gesamtjahr (per 30. September) angekündigt, sieht aber derzeit keinen Bedarf an einem weiteren Personalabbau. Infineon - Mutter des gleichnamigen Villacher Chip-Werks - hat zuletzt den Mitarbeiterstand um 5000 Personen reduziert.


Im Gegensatz zu Infineon hat Konkurrent STMicroelectronics einen Nettogewinn von 257 Mill. Dollar verbucht. Analysten zeigten sich allerdings wenig beeindruckt, zumal der Umsatz im vierten Quartal um 34 Prozent niedriger war als ein Jahr zuvor. Für das erste Quartal sagt der französisch-italienische Hersteller ein Umsatzminus zwischen drei und sieben Prozent voraus.


Software bringt Gewinn

Die beiden größten Softwarehäuser Deutschlands haben im Vorjahr zweistellig zugelegt. Der Walldorfer Konzern SAP steigerte das operative Ergebnis um 18 Prozent auf 1,47 Mrd. Euro (20,22 Mrd. S), den Umsatz um 17 Prozent auf 7,34 Mrd. Euro. Die Nummer zwei, die Software AG in Darmstadt, legte beim Umsatz nach vorläufigen Zahlen sogar um 41 Prozent auf 588 Mill. Euro (8,09 Mrd. S) zu. Das vierte Quartal sei bei Umsatz wie operativem Ergebnis das beste in der mehr als 30jährigen Firmengeschichte, so das Unternehmen

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