Hammerinterview mit Bill Gates. Wer zwischen den Zeilen liest, wird Neomedia lesen.
Wie werden wir
in Zukunft leben, Mr. Gates?
Von SVEN GÖSMANN, HANS-JÖRG VEHLEWALD und DANIEL BISKUP (Fotos)
Regiert uns in 30 Jahren ein PC? Regelt das Handy unser Leben? Operieren Computer ohne Ärzte? Microsoft-Gründer Bill Gates spricht weltexklusiv in BILD über seine Visionen für die Welt von morgen.
BILD: Mister Gates, wir leben in einer Welt voller Computer und Software. Wie wird der Computer in den nächsten 30 Jahren unser Leben verändern?
Bill Gates: Computer werden unser Leben einfacher machen. Sie werden auf gesprochene Befehle reagieren und unser Gesicht mit einer Kamera erkennen, unsere Handschrift lesen können. All diese Fähigkeiten werden uns den Umgang mit Handy, PC und Laptop erleichtern. Die Geräte werden außerdem drahtlos miteinander verbunden sein.
BILD: Wozu soll das gut sein?
Gates: Damit wir wichtige Dokumente, die auf dem heimischen PC gespeichert sind, auf unser Handy oder den Laptop im Büro herunterladen können. Unser Terminkalender wird an der Pinnwand im Hausflur oder auf unserer Armbanduhr angezeigt. Fotos der Familie erscheinen auf dem Display im Auto oder auf dem Fernseher im Wohnzimmer, wenn wir wollen.
BILD: Vor 10 Jahren war ein Handy noch Luxus. Heute benutzen es Millionen, telefonieren, fotografieren oder tauschen SMS aus. Wird unser Handy irgendwann normaler Computer?
Gates: Da könnte man auch fragen: Wird Autofahren irgendwann wichtiger als Laufen? Wir haben zwar alle Autos, aber das Laufen wurde deshalb noch nicht abgeschafft.
Im Ernst: Es wird immer Dinge geben, die wir lieber am Handy erledigen und andere, die wir nur auf dem PC tun. Wenn wir z B. ein Haus kaufen wollen und uns Angebote ansehen, wird uns ein kleines Foto auf dem Handy nicht genügen. Das würde ich mir lieber auf dem großen Bildschirm zu Hause angucken. Aber fest steht: Handy und Taschencomputer, so genannte Pocket-PCs, werden in der Zukunft unglaublich viel mehr Dinge für uns erledigen können.
BILD: Zum Beispiel?
Bill Gates beim Interview mit den BILD-Redakteuren Sven Gösmann (38, li.) und Hans-Jörg Vehlewald (39)
Gates: Handys werden uns beim Einkaufen helfen. Sie werden den Strichcode auf Verpackungen lesen und uns automatisch aus dem Internet Infos über die Ware abrufen: Wie sie zum Beispiel in Tests abgeschnitten hat oder auch, ob ich sie anderswo billiger bekomme.Wir können mit dem Foto-Handy ein unbekanntes Verkehrsschild im Ausland übersetzen oder die Speisekarte im Restaurant. Und die Rechnung werden wir auch per Fingerabdruck oder Sprachbefehl am Telefon begleichen.
BILD: Mr. Gates, Ihr Wohnhaus in Seattle steckt schon heute voll raffinierter elektronischer Tricks: Riesige Bildschirme zeigen auf Knopfdruck Kinderfotos, Naturbilder oder berühmte Gemälde, je nach Stimmung verändert sich die Farbe der Wände und die Beleuchtung. Wie wird diese Entwicklung weiter gehen, wie werden Sie zum Beispiel in der Zukunft fernsehen?
Gates: Sicher nicht mit einem DVD-Player. Diese Technik wird sich spätestens in 10 Jahren erledigt haben. Wenn man bedenkt, dass wir heute Musik oder Filme auf silbernen Speicherplatten mit uns herumtragen oder in den Computer einstecken müssen, ist das eigentlich lächerlich. Diese Dinger können zerkratzen oder einfach verloren gehen. Der Fernseher von morgen wird uns ganz einfach das zeigen, was wir wollen – und wann wir es wollen. Wenn wir nach Hause kommen, wird der Heimcomputer wissen, wer wir sind – weil er uns an der Stimme oder unserem Gesicht erkennt. Er wird wissen, was wir gerne gucken, unsere Lieblingsprogramme kennen und was zum Beispiel für unsere Kinder verboten ist. Er wird uns wahlweise Erinnerungsfotos der Familie zeigen – und auf Kommando alle Fotos von der Schwiegermutter aussortieren, wenn wir es wünschen. Oder uns die Late-Night-Show vom Vorabend abspielen. Und wenn wir wollen, können wir dabei auf demselben Bildschirm mit Freunden über die Sendung reden oder uns Kommentare schicken.
Lesen Sie morgen in BILD
Wie werden wir
in Zukunft leben, Mr. Gates?
Von SVEN GÖSMANN, HANS-JÖRG VEHLEWALD und DANIEL BISKUP (Fotos)
Regiert uns in 30 Jahren ein PC? Regelt das Handy unser Leben? Operieren Computer ohne Ärzte? Microsoft-Gründer Bill Gates spricht weltexklusiv in BILD über seine Visionen für die Welt von morgen.
BILD: Mister Gates, wir leben in einer Welt voller Computer und Software. Wie wird der Computer in den nächsten 30 Jahren unser Leben verändern?
Bill Gates: Computer werden unser Leben einfacher machen. Sie werden auf gesprochene Befehle reagieren und unser Gesicht mit einer Kamera erkennen, unsere Handschrift lesen können. All diese Fähigkeiten werden uns den Umgang mit Handy, PC und Laptop erleichtern. Die Geräte werden außerdem drahtlos miteinander verbunden sein.
BILD: Wozu soll das gut sein?
Gates: Damit wir wichtige Dokumente, die auf dem heimischen PC gespeichert sind, auf unser Handy oder den Laptop im Büro herunterladen können. Unser Terminkalender wird an der Pinnwand im Hausflur oder auf unserer Armbanduhr angezeigt. Fotos der Familie erscheinen auf dem Display im Auto oder auf dem Fernseher im Wohnzimmer, wenn wir wollen.
BILD: Vor 10 Jahren war ein Handy noch Luxus. Heute benutzen es Millionen, telefonieren, fotografieren oder tauschen SMS aus. Wird unser Handy irgendwann normaler Computer?
Gates: Da könnte man auch fragen: Wird Autofahren irgendwann wichtiger als Laufen? Wir haben zwar alle Autos, aber das Laufen wurde deshalb noch nicht abgeschafft.
Im Ernst: Es wird immer Dinge geben, die wir lieber am Handy erledigen und andere, die wir nur auf dem PC tun. Wenn wir z B. ein Haus kaufen wollen und uns Angebote ansehen, wird uns ein kleines Foto auf dem Handy nicht genügen. Das würde ich mir lieber auf dem großen Bildschirm zu Hause angucken. Aber fest steht: Handy und Taschencomputer, so genannte Pocket-PCs, werden in der Zukunft unglaublich viel mehr Dinge für uns erledigen können.
BILD: Zum Beispiel?
Bill Gates beim Interview mit den BILD-Redakteuren Sven Gösmann (38, li.) und Hans-Jörg Vehlewald (39)
Gates: Handys werden uns beim Einkaufen helfen. Sie werden den Strichcode auf Verpackungen lesen und uns automatisch aus dem Internet Infos über die Ware abrufen: Wie sie zum Beispiel in Tests abgeschnitten hat oder auch, ob ich sie anderswo billiger bekomme.Wir können mit dem Foto-Handy ein unbekanntes Verkehrsschild im Ausland übersetzen oder die Speisekarte im Restaurant. Und die Rechnung werden wir auch per Fingerabdruck oder Sprachbefehl am Telefon begleichen.
BILD: Mr. Gates, Ihr Wohnhaus in Seattle steckt schon heute voll raffinierter elektronischer Tricks: Riesige Bildschirme zeigen auf Knopfdruck Kinderfotos, Naturbilder oder berühmte Gemälde, je nach Stimmung verändert sich die Farbe der Wände und die Beleuchtung. Wie wird diese Entwicklung weiter gehen, wie werden Sie zum Beispiel in der Zukunft fernsehen?
Gates: Sicher nicht mit einem DVD-Player. Diese Technik wird sich spätestens in 10 Jahren erledigt haben. Wenn man bedenkt, dass wir heute Musik oder Filme auf silbernen Speicherplatten mit uns herumtragen oder in den Computer einstecken müssen, ist das eigentlich lächerlich. Diese Dinger können zerkratzen oder einfach verloren gehen. Der Fernseher von morgen wird uns ganz einfach das zeigen, was wir wollen – und wann wir es wollen. Wenn wir nach Hause kommen, wird der Heimcomputer wissen, wer wir sind – weil er uns an der Stimme oder unserem Gesicht erkennt. Er wird wissen, was wir gerne gucken, unsere Lieblingsprogramme kennen und was zum Beispiel für unsere Kinder verboten ist. Er wird uns wahlweise Erinnerungsfotos der Familie zeigen – und auf Kommando alle Fotos von der Schwiegermutter aussortieren, wenn wir es wünschen. Oder uns die Late-Night-Show vom Vorabend abspielen. Und wenn wir wollen, können wir dabei auf demselben Bildschirm mit Freunden über die Sendung reden oder uns Kommentare schicken.
Lesen Sie morgen in BILD