MET@BOX

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tobias:

MET@BOX

 
22.09.00 15:56
Endlich wiedermal ne Nachricht von MET@BOX nachzulesen bei instock.de.
Was haltet ihr davon?



Metabox bietet privaten Haushalten und Unternehmen einen Internetzugang über Fernsehkabel und -Satellit ohne herkömmlichen PC an. Dazu hat das Unternehmen eine Set-Top-Box entwickelt. Mit dieser sogenannten Metabox ermöglicht die Firma ihren Kunden vorbereitete Informationen aus dem WWW anzusehen. Zusätzlich stellt die Tochtergesellschaft MetaTV Nachrichten und weitere Inhalte zur Verfügung. Die Informationen werden visuell aufbereitet, damit sie auf einem Fernsehbildschirm dargestellt werden können.
Instock sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden von Metabox Stefan Domeyer über MetaTV und das Weihnachtsgeschäft.  


Instock:
Ihre Unternehmenstochter MetaTV ist für den Bereich Content zuständig. Mit welchen Content-Anbietern arbeiten Sie zusammen?  

Domeyer:
Das verändert sich ständig. Wir arbeiten mit „Onvista“ und „Wallstreet Online“ zusammen und haben eine Kooperation mit „Spiegel Online“. Auch diverse kleinere Kunstseiten finden ihren Platz. SIS steuert Sportinformationen bei. Die haben die größte Fußballdatenbank Deutschlands  

Instock:
MetaTV - ist das genau das Angebot, was man sich auch im Internet anschauen kann? Dieser Anblick war ziemlich enttäuschend.  

Domeyer:
Ja. Das was Sie im Augenblick sehen, ist noch unbefriedigend.  

Instock:
Gerade im Hinblick auf Interaktivität, Ihr Markenzeichen, ist das Angebot sehr bescheiden.  

Domeyer:

Das stimmt leider. Hintergrund ist folgender: Es fehlt noch ein Modul beziehungsweise es kann nicht scharf geschaltet werden. Mit diesem Modul könnten wir erweiterte und bessere Inhalte auf die neuen Generationen von Metaboxen bringen.  

Instock:
Was bedeutet das für Ihre neuen Produkte?  

Domeyer:
Alles bleibt zunächst auf die Metabox 50 ausgerichtet. Und Javascript funktioniert hier nicht. Das heißt, die ganzen tollen Sachen, die man mit Java machen kann, sieht man auf einer Metabox 50 nicht. Das Fehlen des besagten Moduls bedeutet, dass auch Nutzer einer Metabox 500 nur das sehen können, was eine Metabox 50 darstellen kann.  

Instock:
Bis wann soll das technische Problem gelöst sein?  

Domeyer:
Bald. Ich bin auch von Woche zu Woche vertröstet worden. Schließlich ist es unsere Standardseite und ich finde die auch langweilig. Aber unsere Techniker haben einen guten Grund, dass sie das Modul noch nicht scharf geschaltet haben. Die Aufteilung auf der Plattform hat noch nicht richtig funktioniert.  

Instock:
Wir haben uns Ihre Boards auf MetaTV angeschaut. Im Bereich Wirtschaft war der letzte Beitrag vom 6.5.2000.  

Domeyer:
Wahrscheinlich wird bei uns nicht so viel über Wirtschaft diskutiert.  

Instock:
Aber Sie müssen doch an Traffic interessiert sein. Da fragt man sich, wie hoch die Akzeptanz Ihrer MetaTV-Boards ist.  

Domeyer:
Bisher ist sie gering. Die Akzeptanz von einem Forum nimmt auch ab mit der Güte der Teilnehmer. Es gibt außerdem kein ausgefeiltes Content-Konzept. Wir wollten zunächst nur verschiedene Themenfelder testen.  

Instock:
Was kommt noch an Content auf Ihre Plattform?  

Domeyer:
DPA - Nachrichten natürlich.  

Instock:
Wo bleibt da die Interaktivität? Interactiv-TV - wie Sie es nennen - impliziert, dass da irgendwas passiert, dass man sich einbringen kann.  

Domeyer:
Interaktivität setzt ein Zusammenspiel von Fernsehen und Internet voraus. Das wollen wir gemeinsam mit den TV-Stationen als Partner machen.  

Instock:
Über MetaTV gelangt man in Ihren MetaShop. Wie viel Umsatz haben Sie bisher mit Metashop generiert?  

Domeyer:
Gar keinen. Metashop besteht nur als Projekt, um die notwendige Software für E-Commerce via TV-Gerät zu schaffen.  

Instock
Aber man konnte doch über Metashop Pfeffermühlen bestellen.  

Domeyer:
Ja, Sie können ein bisschen was bestellen. Das sind kleine Partnerschaften. Es geht darum zu testen und auszuprobieren.  

Instock:
Sie probieren Sich jetzt auch auf dem Fernsehmarkt aus. Welchen Hintergrund hatte die Übernahme der Fernsehmarke Graetz? Die Firma ist doch nicht ohne Grund pleite gegangen.  

Domeyer:
Die Marke ist durchgereicht worden und vor sechs bis sieben Jahren bei Thompson angekommen. Damit war sie in Frankreich und dann hat Continental Edison sie übernommen, die größte Fernsehfabrik Europas. Und von denen haben wir die Marke jetzt gekauft, um einen besseren Zugang zum Fachhandel zu bekommen.  

Instock:
War es nötig, die Marke zu kaufen? Wäre es nicht besser gewesen, dass Continental die Marke behält und dass man zwischen den beiden Unternehmen Lizenzverträge schließt?  

Domeyer:
Das hängt davon ab, was die Sache hergibt. Wenn ein gutes Geschäft dahinter steckt, sind Lizenzzahlungen immer die schlechtere Wahl.  

Instock:
Sie haben gesagt, Sie sehen Fernsehhersteller wie Loewe und Phillips nicht als Konkurrenten sondern als Kunden. Sie wollen denen Ihre Medien auf den Bildschirm bringen. Diese potenziellen Kunden sind nach der Graetz-Übernahme doch jetzt Ihre Konkurrenten, oder?  

Domeyer:
Ja natürlich. Aber ich verliere doch nichts. In meinem Feld können Sie mir nichts tun und ich will denen auch nichts tun. Ich meine, je weiter das Feld ist, desto mehr wird sich das gegenseitig befruchten. Ich glaube nicht, dass Loewe so glücklich ist, mit dem Bereich interaktive Fernseher allein am Markt zu sein. Die haben viel mehr Angst, dass der nächste, der um die Ecke kommt beispielsweise aus der Türkei ist und ein Billigangebot macht. Graetz wird mit Sicherheit kein Billigangebot.  

Instock:
Kommt man in einen Laden und sieht das unüberschaubare Angebot an Fernsehern, erscheint unsicher, warum sich der Kunde für einen Graetz-Fernseher entscheiden sollte.  

Domeyer:
Das hängt davon ab, was das für ein Kunde ist. Wenn er viel Geld ausgibt, kauft er sich vorher mal eine Testzeitschrift. Für uns geht jetzt das normale Spiel los. Neben unserer Marke muss auch Qualität stimmen. Am Ende muss „Computerbild“ sagen: Wow, wir testen nie Fernseher, aber den haben wir genommen.  

Instock:
Die Entwicklungskosten für den neuen Fernseher werden sehr hoch sein, oder?  

Domeyer:
Nein. Es fügt sich gut. Wir haben ja die Spezifikation für das Grundig-Chassis schon mal gemacht.  

Instock:
Es wird also nicht mehr viel entwickelt?  

Domeyer:
Nicht viel. Wir müssen noch ein wenig Arbeit reinstecken. Aber wir tun es so schnell, dass man diese Geräte noch dieses Jahr noch kaufen kann.  

Instock:
Zum Weihnachtsgeschäft werden die neuen Produkte definitiv schon da sein?  

Domeyer:
Ja.  

Instock:
Was soll davon als Umsatzpotenzial noch in diesem Jahr in der Gewinn- und Verlustrechnung auftauchen?  

Domeyer:
Das kann ich Ihnen jetzt nicht sagen. Wir müssen mit Graetz bei allen Zentraleinkäufern durch und natürlich auch bei den Filialleitern. Dann gibt es die diversen Messen. Da müssen jetzt Graetz-Geräte und Amstrad-Geräte stehen und nicht nur Metaboxen. Erst wenn diese Runde rum ist, fängt das Ordergeschäft für Weihnachten an. In vier Wochen kann ich dem Händler sagen: Wenn Du jetzt nichts mehr bestellst dann kriegst Du nichts mehr zu Weihnachten. Dann können wir auch erst Zahlen prognostizieren.  

Instock:
Das wollen Sie noch alles vor Weihnachten schaffen? Da sind doch noch sehr hohe Aufwendungen für Logistik und Marketing nötig.  

Domeyer:
Wir haben einen funktionierenden Außendienst, der durch die Zusammenführung mit dem Vertrieb unserer Tochter Amstrad noch gestärkt wird. Natürlich müssen die sich erst untereinander neu organisieren. Danach wird es übrigens noch weitere Produkte unter dem Namen Greatz geben, zum Beispiel Set-Top-Boxen.  

Vielen Dank für das Gespräch.  




ReWolf:

ist doch schon alt o.T.

 
22.09.00 16:09
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