Marktradikaler Marxist fordert Zwangsversicherung.

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Karlchen_I:

Marktradikaler Marxist fordert Zwangsversicherung.

 
21.08.02 20:11
Hochwasserschäden. So geht es doch nicht weiter - es muss Ordnung in das Chaos gebracht werden.

Die Elementarschäden häufen sich zusehends. Immer wenn ein Schaden aufgetreten ist, wird der Staat in die Pflicht genommen. Und wenn es sich um große Schäden handelt, kommt es zu einer Spendeneuphorie. Das Helfersyndrom wird dann zu einer die Volksgemeinschaft auszeichnenden Eigenschaft.

Es geht aber auch anders als chaotisch. Der Staat setzt Rahmenbedingungen und der Markt wird es richten. Folgender Vorschlag:

Jeder Haushalt (bzw. jedes Unternehmen) wird zum Abschluss einer Elementarschadensversicherung verpflichtet. Jede Versicherungsgesellschaft, die am besagten Wettbewerb teilnehmen will, muss für alle Regionen eine solche Versicherung abschließen. Rosinenpicken wird ausgeschlossen. Die Höhe der Versicherungsprämie richtet sich nach der - von den Versicherungen zu bestimmenden - Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines Schadens. Um die Haushalte in ihrer Gesamtheit nicht zu belasten, werden gewisse Steuersenkungen gewährt. Damit kauft sich der Staat von künftigen Katastrophenhilfen frei. Deshalb treten für sich genommen keine konjunkturdämpfenden Effekte ein.

Nun tritt der markt in Kraft. Eigentümer von Grundstücken mit einer hohen Schadenswahrscheinlichkeit müssen hohe Prämien zahlen, bei geringer Schadenswahrscheinlichkeit fallen nur geringe Prämien an. Bewohner gefährdeter Gebiete werden in besonders starkem Maße zu ökologischem Verhalten veranlasst sein - ebenfalls ökologisch verhalten werden sich die Bewohnern in Gebieten mit geringen Gebieten, denn sie wollen nicht in eine höhere Schadensklasse rutschen. Umstellen werden sich die örtlichen, mitunter bornierten Behörden, den sie werden mit den Anforderungen der Bürger konfrontiert, möglichst so zu handeln, dass keine Elementarschäden auftreten.


Was halter Ihr von dem Konzept?
chreil:

Ruhig, Roter! o.T.

 
21.08.02 20:13
utscheck:

und dann.....

 
21.08.02 20:24
wir ein Tagebau entstehen, dass Grundwasser wird abgesenkt. Zum Abtrasport der Rohstoffe wird ein Fluß begradigt und die Versicherung steigt. Der "kleine" Mann ist wieder der angesch.....ne.

Oder anders. Die Versicherung steigt nicht weil in der Statistik noch kein Hochwasser war. Deshalb niedrigste Stufe. Durch die Begradigung kommt es zur Umweltkatastrophe und ein von der Versicherung nicht zu tragender Schaden entsteht oder ist zumindestens existensgefährdend für den Versicherer.

Die Firma ist übrigens auch schon Pleite und die Behörden kommen mit Gutachten die von kurrupten Gutachtern geschrieben wurden, die nicht mehr greifbar sind.

Tolle Idee. War nur so ein spontaner Einfall von mir. Bin mir sicher, da kommt noch mehr, sollten sich unsere klugen Köpfe an der Debatte beteiligen.

Grundgedanke ist nicht schlecht. Eines der wenigen Dinge, die in der DDR noch Jahrhunderte funktioniert hätten, aber nur weil kein Profitdenken dahinter steckte, sondern wirklich nur die Absicherung.

utscheck  
utscheck:

habich ganz vergessen.

 
21.08.02 20:28
Habe selten gehört, dass der Einzelne eine Begradigung durchführte oder Flussauen trocken gelegt hat, auch wenn er wusste, dass seine Versicherungsbeiträge nicht steigen.

utscheck

Karlchen_I:

Rationalität versus Betroffenheitsgedöns.....

 
22.08.02 12:36
Nun, wie ist es mit meinem Vorschlag? Keiner eine Meinung dazu? Ist mal was Konkretes - nichts zum Schwadronieren.



@utscheck: Mein Vorschlag zielt gerade darauf, dass sich die Bürger mehr als bisher beteiligen. Wenn sie mitbekommen, dass irgendeine Sauerei an ihrer Umwelt geplant ist, die die Versicherungsprämien in die Höhe treiben, dann werden sie sich schon dagegen wehren. Genau das ist das Prinzip: Politisierung über den Geldbeutel - ist wohl nicht verwerflich.

Wenn jeder die Umweltgefahren in seiner persönlichen Kasse spürt, dann wird er auch entsprechend handeln. Wenn aber die Sache nur abstrakt bleibt, hin und wieder der Staat in die Pflicht genommen wird oder die Spendenwut ausbricht, dann passiert nur wenig. Hochwasser wird nur bei aktuellen Anlässen als ein Problem empfunden - und dann widmet man (der medienbeeinflusste Bürger) sich einem neuen Thema.

Mir geht es um die Aufhebung der Distanz vom - eher unverbindlichen - Allgemeinen hin zum Persönlichen. Es geht darum: Jeder ist mehr oder minder verantwortlich für das Ganze - um endlich einen Kontrapunkt dagegen zu setzen: Keiner ist verantwortlich, und der Staat wird es schon richten.

Eben eine marxistische Position, die in der DDR, SPD, CDU usw. in das Gegenteil verkehrt wurde.
Karlchen_I:

Keiner eine Meinung?????????? Leute......

 
22.08.02 13:02
Wegen der Spenderei wurde hier richtig Wind gemacht. Und wenn dann mal was weniger Chaotisches kommt: Still ruht der See!

Wie denn nun? Erwarte Gegenargumente - oder sind alle überzeugt? (Klingt zugegebenermaßen überheblich)
mod:

Karlchen_I,

 
22.08.02 13:20
stimme Dir zu, aber
wie willst Du die Mehrzahl der vielen Betonköpfe in der
S . .  überzeugen?
Wir kennen doch dort die Interna.
Klick bitte auf meine ID und Du kennst meine
Grundposition.

Viele Grüsse
m.
Fraeulein Holle:

ich bin ueberzeugter STALINIST!!!! o.T.

 
22.08.02 13:21
mod:

Karlchen,ich verweise auf meine URL o.T.

 
22.08.02 13:23
vega2000:

@Karlchen_I Gegenvorschlag

 
22.08.02 13:58
Steck deinen Vorschlag in die Tonne:
Marktradikaler Marxist fordert Zwangsversicherung. 759021

Mal im ernst: Dein Vorschlag ist sozial total unausgewogen & benachteiligt Bürger in Hochwassergefährdeten Gebieten erheblich (Passau z.B.). Welche Versicherung bietet schon Verträge an, bei denen schon von vornherein klar ist das sie zahlen muß, -Verlustgeschäfte sind keine guten Geschäfte. Da wir alle ein Teil dieses Staates sind, finde ich die jetzt getroffene Regelung, die Schäden u. a. durch ein verschieben der Steuerreform zu finanzieren, vernünftiger.
Marktradikaler Marxist fordert Zwangsversicherung. 759021
Karlchen_I:

@mod: Habe ich gesehen. Schon merkwürdig, dass ...

 
22.08.02 14:01
wir hier einer Meinung sind: "Merkwürdig" im wörtlichen Sinne.

Aber ist nun mal so, wer setzt schon auf die Eigeninitiative? Gesetzt wird auf politische oder administrative Einflussnahme, denn die Heere von Politikern und Bürokraten müssen ja irgendwie ihre Existenzberechtigung nachweisen.

Der Trend geht in Richtung: Der anonyme Staat wird schon machen. Bis zum Zusammenbruch wurde uns das im Staatssozialismus ( ein Wort: ein Gegensatz) vorgeführt. Aber dieser nominal existiert gehabt habene Sozialismus (besser: Sozialmus) hat abgewirtschaftet.

Also: Ich bin so frei - und möchte möglichst wenig vom Staatsapparat zu spüren bekommen.
Karlchen_I:

@Vega: Mein Vorschlag zielt nicht auf die ....

 
22.08.02 14:08
Subventionierung Einzelner durch die Gemeinschaft. Das stimmt. Aber warum soll die Gemeinschaft die besonderen Gefährdungen Einzelner finanzieren? Gibt auch keinen Sinn.

Wer in einem Hochwasser gefährdetem Gebiet ein Grundstück hat, soll es bitteschön auch entsprechend versichern. Wenn er es nicht kann, soll er die Finger davon lassen. Warum sollte ich die Wahnsinnstat Einzelner finanzieren, die in einem Überschwemmungsgebiet gebaut haben?  
vega2000:

Dann fang mit den Rauchern an

 
22.08.02 14:09
Marktradikaler Marxist fordert Zwangsversicherung. 759035
Karlchen_I:

Wiseo mit den Rauchern anfangen?......

 
22.08.02 14:24
Die Raucher sind außen vor. Die entlasten ja wohl die Rentenkassen.

Anfangen würde ich mit dem SPD/CDU/FDP-Sozialmus: Den Bauern, bei denen etwa die Hälfte ihrer Einkünfte aus Umverteilungsmasse anderer besteht. Die sollen bitteschön nach nunmehr 50 Jahren lernen, selbst ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Wenn das Stoiber an die Macht kommmt, wird das aber nicht passieren. Die Bauern werden weiter auf unsere Kosten leben können.
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