FOKUS 1 - Jack White AG will 2002 zweistellig wachsen
- Von Ralf Banser - Berlin, 28. Nov (Reuters) - Das Musikproduktionsunternehmen Jack White Productions will sein rasantes Wachstum auch im kommenden Jahr fortsetzen. "2002 streben wir ein zweistelliges Umsatzwachstum bei deutlich verbessertem Ergebnis an", sagte Vorstandschef Jack White am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Einen besonderen Schub verspreche er sich dabei vom US-Geschäft, das bereits im vierten Quartal dieses Jahres einen wesentlichen Beitrag zur Geschäftsentwicklung leisten werde. Für die kommende Woche kündigte White die Zusammenarbeit mit einem US-amerikanischen Popmusiker an. In den ersten neun Monaten rutschte die Berliner Firma wegen einem deutlichen Minus beim Finanzergebnis in die Verlustzone, hob aber ihre Umsatzplanung für das Gesamtjahr an. "Wir sind gerade dabei, einen hochspannenden Weltstar einzukaufen", sagte White. Die Lizenzrechte des amerikanischen Popmusikers würden zwar zunächst nur für den deutschsprachigen Raum gelten, es bestehe aber eine Option, diese auf ganz Europa auszuweiten. Nähere Einzelheiten will er erst Anfang kommender Woche bekannt geben. Jack White produziert unter anderem Künstler wie Tony Marshall, Angelika Milster, Hansi Hinterseer, Roland Kaiser, oder Jonny Logan. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres wies die Gesellschaft den Angaben zufolge nach einem Negativbeitrag von 3,7 (Vorjahr plus 5,1) Millionen DM aus dem Finanzergebnis einen Verlust nach Steuern von 1,8 Millionen DM nach einem Plus von 0,6 Millionen DM im Vorjahreszeitraum aus. Der Umsatz habe sich in den ersten drei Quartalen auf 39,8 (7,2) Millionen DM erhöht. Dies sei maßgeblich auf die Mehrheitsübernahme der VIDAL Investment Inc, Puerto Rico, das US-Vertriebsabkommen mit BMG USA und die Verbreiterung des Beteiligungsportfolios zurückzuführen. Deutlich verbessert habe sich das operative Ergebnis. Bis Ende September sei ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) von plus 1,2 Millionen DM nach minus 3,1 Millionen DM im Vorjahr erzielt worden. Für das Gesamtjahr erwarte das Unternehmen mit Blick auf die laufende Neustrukturierung des Finanzportfolios ein positives Nettoergebnis. Ihre Umsatzprognose für 2001 erhöhte die Gesellschaft auf deutlich über 50 (7,4) Millionen DM nach bisher avisierten 40 Millionen DM. Speziell aus dem US-Geschäft verspreche sich White im vierten Quartal einen deutlichen Umsatzbeitrag. Von den mit BMG geplanten 13 LP-Veröffentlichungen seien bis Ende September erst 2 Alben auf den Markt gekommen, sagte White. Auch VIDAL hat seinen Angaben zufolge den stärksten Monat noch vor sich. "Im Dezember erzielt VIDAL bis zu 40 Prozent seines Jahresumsatzes", sagte der Musikproduzent. Im kommenden Jahr strebe die Jack White Productions AG einen zweistelligen Umsatzanstieg bei deutlich verbessertem Ergebnis an. Konservativ geschätzt, dürfte das US-Geschäft einen Umsatzbeitrag von sechs bis acht Millionen Dollar liefern, sagte White. Schwerpunkt im kommenden Jahr sei die deutliche Vergrößerung des Lizenzrechtebestands, fügte er hinzu. Weitere Akquisitionen seien derzeit zwar nicht vorgesehen. Sollten sich jedoch spannende Firmen anbieten, werde man sich diesen nicht verschließen. Von einer erfolgreichen Klage gegen den früheren Arbeitgeber des einstigen Star-Fondsmanagers Kurt Ochner, die Kapitalanlagegesellschaft der Schweizer Großbank Julius Bär, werde die Jack White Productions AG nicht profitieren. "Die Klage gegen Julis Bär hat mit der AG nichts zu tun. Dies ist eine reine Privatangelegenheit", sagte White und fügte hinzu: "Im Bezuge auf die AG hat Ochner ordentlich performt und kein Geld verbrannt". White hatte am Montag über seinen Anwalt beim Landgericht Frankfurt Klage auf Schadensersatz in Höhe von sechs Millionen DM gegen die Kapitalanlagegesellschaft von Julis Bär erhoben. Diese Schadensersatzsumme ergebe sich aus der Höhe der Verluste, die White mit seinen Investitionen in den Julius Bär Creative-Fonds erlitt, den der einstige Star-Fondsmanager am Neuen Markt, Ochner, gemanaget habe. Die am Neuen Markt notierten Jack-White-Aktien lagen am frühen Nachmittag in einem deutlich schwächerem Gesamtmarkt 6,5 Prozent im Minus bei fünf Euro. ban/ben
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