ftd.de, Mi, 12.12.2001, 14:19
J.P. Morgan verlangt von Enron Milliarden
Die US-Großbank J.P. Morgan Chase hat den insolventen Energie-Händler Enron auf einen Milliardenbetrag verklagt. J.P. Morgan ist nicht die einzige Bank, die klagt.
"Wir klagen im Auftrag einer Gruppe von Banken, für die wir bei mehreren Produkten der führende Abwickler sind", sagte Bank-Sprecherin Kristen Lemkau am Dienstagabend. J.P. Morgan verlangt 2,1 Mrd. $ von Enron. Die Bank, eine der größten Enron-Gläubiger, erhebe Anspruch auf Forderungen gegen Enron-Kunden, liquide Mittel und weitere Vermögensgegenstände Enrons, hieß es in der beim New Yorker Konkursgericht eingereichten Klageschrift. Enron-Sprecher Vance Meyer sagte, er könne zu der Klage bislang nichts sagen. Nun will der Energie-Ausschuss des US-Kongresses Enron-Topmanager zur größten Unternehmenspleite der US-Geschichte befragen.
Einblick in die Bücher
J.P. Morgan wolle sein Geld absichern und Einblick in die Enron-Bücher sowie die Beteiligung an Sequoia Financial Assets erhalten, hieß es aus Kreisen der Bank. Über Sequoia habe Enron in komplexer Weise Forderungen gegen Kunden vorfinanziert. Die Bank klage, da Sequoia als rechtlich eigenständiges Unternehmen bislang nicht unter Gläubigerschutz stehe, begründete die Klageschrift weiter. Die Großbanken J.P. Morgan und Citigroup sind mit mehreren hundert Millionen $ bei Enron engagiert. Sie versuchen derzeit auch andere Gläubiger für die Finanzierung von 1,5 Mrd. $ zur Neuordnung Enrons zu gewinnen.
Enron war in die Schieflage geraten, nachdem der einstige Börsenliebling im Laufe des Herbstes rückwirkend seine Bilanzen geändert hatte. Durch nur tröpfchenweise Information der Finanzmärkte verspielte der Konzern weiteres Vertrauen. Zuletzt war noch eine als Rettung geplante Fusion mit dem kleineren Konkurrenten Dynegy gescheitert. Inzwischen fordert auch der Energie-Ausschuss des US-Kongresses Enron auf, Dokumente über die Schieflage des Unternehmens bereit zu stellen.
© 2001 Reuters Limited.
J.P. Morgan verlangt von Enron Milliarden
Die US-Großbank J.P. Morgan Chase hat den insolventen Energie-Händler Enron auf einen Milliardenbetrag verklagt. J.P. Morgan ist nicht die einzige Bank, die klagt.
"Wir klagen im Auftrag einer Gruppe von Banken, für die wir bei mehreren Produkten der führende Abwickler sind", sagte Bank-Sprecherin Kristen Lemkau am Dienstagabend. J.P. Morgan verlangt 2,1 Mrd. $ von Enron. Die Bank, eine der größten Enron-Gläubiger, erhebe Anspruch auf Forderungen gegen Enron-Kunden, liquide Mittel und weitere Vermögensgegenstände Enrons, hieß es in der beim New Yorker Konkursgericht eingereichten Klageschrift. Enron-Sprecher Vance Meyer sagte, er könne zu der Klage bislang nichts sagen. Nun will der Energie-Ausschuss des US-Kongresses Enron-Topmanager zur größten Unternehmenspleite der US-Geschichte befragen.
Einblick in die Bücher
J.P. Morgan wolle sein Geld absichern und Einblick in die Enron-Bücher sowie die Beteiligung an Sequoia Financial Assets erhalten, hieß es aus Kreisen der Bank. Über Sequoia habe Enron in komplexer Weise Forderungen gegen Kunden vorfinanziert. Die Bank klage, da Sequoia als rechtlich eigenständiges Unternehmen bislang nicht unter Gläubigerschutz stehe, begründete die Klageschrift weiter. Die Großbanken J.P. Morgan und Citigroup sind mit mehreren hundert Millionen $ bei Enron engagiert. Sie versuchen derzeit auch andere Gläubiger für die Finanzierung von 1,5 Mrd. $ zur Neuordnung Enrons zu gewinnen.
Enron war in die Schieflage geraten, nachdem der einstige Börsenliebling im Laufe des Herbstes rückwirkend seine Bilanzen geändert hatte. Durch nur tröpfchenweise Information der Finanzmärkte verspielte der Konzern weiteres Vertrauen. Zuletzt war noch eine als Rettung geplante Fusion mit dem kleineren Konkurrenten Dynegy gescheitert. Inzwischen fordert auch der Energie-Ausschuss des US-Kongresses Enron auf, Dokumente über die Schieflage des Unternehmens bereit zu stellen.
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