Diesen Kommentar von Norbert Lohrke finde ich absolut lesenswert und möchte ihn hier zur Information oder Diskussion stellen. Eigentlich ist dem erstmal nicht viel hizuzufügen...
Und nein, liebe Moderatoren, es ist keine Werbung!
Bitte lesen:
Der Euro ist nicht notwendig
10:58 22.06.11
Wenn Sie Zeitungsleser sind, werden Sie gestern in den überregionalen Zeitungen die seitengroße Anzeige mit dem platten und wenig aussagenden Satz „Der Euro ist notwendig“ gelesen haben.
Eine Behauptung, die auf den ersten Blick eingängig ist, bei näherer Betrachtung eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes darstellt und dümmer und substanzloser nicht sein könnte. Und ungefähr das Niveau von „Deutschland den Deutschen“ hat.
Wie man liest, ist diese Anzeige Resultat des deutsch-französischen Unternehmertreffens, des am herrlichen Südufer des Genfer Sees gelegenen Evian-les-Bains (hoffentlich nicht das Einzige). Und ist zu allem Ungemach noch dazu mit der Kanzlerin abgesprochen.
Und so setze ich – widerspenstig wie ich nun mal bin - einfach die folgende ebenso platte Behauptung dagegen:
Der Euro ist nicht notwendig. Die Deutsche Mark ist notwendig.
Aber schauen wir uns erst einmal an, wer den Aufruf alles unterzeichnet hat und machen wir uns Gedanken aus welchem Grund. 48 Unternehmer und Manager haben diesen Aufruf oder was das auch immer sonst sein soll, unterzeichnet. Wird jedenfalls behauptet.
Sie verzeihen mir meine lieben Journalistenkollegen, wenn ich Ihnen den Unternehmer streichen möchte. Denn ich sehe da im Wesentlichen Vorstände, die nun wirklich mit einem Unternehmer nichts, aber auch gar nichts zu tun haben. Wobei es Ausnahmen geben mag. Denn Unternehmer definiert sich laut Wikipedia wie folgt:
„Der Unternehmer ist der Inhaber (vergleiche Eigentümer) eines Unternehmens beziehungsweise eines Betriebes, den er selbständig und eigenverantwortlich führt. Er trägt das Risiko der Verschlechterung des Geschäftes und das allgemeine Unternehmensrisiko“.
Nun gibt es sicherlich bessere Definitionen. Aber wenn ich den letzten Satz hervorhebe, dann sind die Unternehmer mit Ausnahme von Herrn Burda und Herrn Oetker fast gar nicht vertreten. Wobei ich zugebe, dass ich bei den Franzosen das nicht genau weiß und schon mich vorab entschuldige, wenn ich da einen übersehen haben sollte.
Und so halten wir fest, dass diesen Aufruf diejenigen unterschrieben haben, die wie Politiker auch, auf ein begrenzte Laufzeit (meist 5 Jahre) ein Amt bzw. einen Vorstandsposten innehaben, sich damit für den Rest des Lebens versorgen und für die Entscheidungen, die sie treffen, in aller Regel nicht persönlich haften.
Und so halten wir auch fest, dass die inhabergeführten Unternehmer und Familienbetriebe nicht unterschrieben haben. Weil die ihr Leben lang schuften, statt sich in schönen Lokalitäten zu verlustieren und Aufrufe zu verfassen, dann hoffen genug für die Altersvorsorge zurückgelegt zu haben. Und für jedes noch so kleine Risiko, das sie eingehen mit ihrem gesamten Privatvermögen haften. Und nebenbei noch die meisten Arbeitnehmer dieser Republik beschäftigen und auch in Krisenzeiten halten, statt sie kalt zu feuern. Wie es die Konzerne tun.
Insofern könnte die Ausgangslage nicht unterschiedlicher sein. Und wenn wir das Griechenlanddebakel sehen, dann tun sich mir jedenfalls Parallelen auf.
Die Deutsche Post z.B. hat z.B. auch vor noch gar nicht langer Zeit mit dem gescheiterten Aufbau des Paketgeschäfts in den USA Milliarden an Euro versenkt. Und einen ganzen Flughafen verschenkt (ist wirklich wahr!) Auch Herr Zetsche von der Daimler AG und insbesondere die Aktionäre bekommen noch heute Angstschweiß auf die Stirn, wenn sie den Namen Chrysler hören und von Höllenhunden namens Cerberus träumen. Und ob wir Herrn Obermann, der dem Milliarden-vernichtenden Voicestream Deal seinerzeit auch nicht abgeneigt war, wirklich in dieser Sache folgen sollen, entscheiden Sie bitte selbst. Und auch der Name Evonik steht zu Recht auf der Liste. Da nenne ich nur das Stichwort Altlastenregelung im Zusammenhang mit dem Bergbau und den Langzeitkosten. Da soll es Stimmen geben, die meinen, dass dies wieder einmal zu Lasten der Steuerzahler ging.
Dass Herr Dieckmann von der Allianz unterschrieben hat, wundert mich nicht. Hätte ich die Griechenlandanleihen und auch anderen Anleihen in meinem Depot wie er, stände mein Namen auch unter der Anzeige. Da kann er sich übrigens mit Herrn Oueda von der Société General die Hand reichen. Und auch wenn die Deutsche Bank angabegemäß ihre Griechenlandanleihen auf den Marktwert abgeschrieben haben soll, dann sieht man an der Kaufempfehlung für die Commerzbank AG, deren Kapitalerhöhung sie begleitete, woher der Wind weht.
Bei den Franzosen tue ich mich ein bisschen schwerer. Ich hoffe, Sie sehen mir das nach. Schließlich kann man nicht alles wissen. Aber wenn ich da Alcatel-Lucent lese, die aus der 2006-er Fusion der französischen Alcatel und der amerikanischen Lucent Technologies denke, so gibt es sicherlich positivere Beispiele in der Fusionsgeschichte. Jedenfalls sprachen die folgenden Verluste und über 32 % höheren Entlassungen eine deutliche Sprache. Und die France Telecom hat unter Le Bon seinerzeit bei der Mobilcom auch nicht gerade eine bella Figura gemacht. Oder wie war das mit dem Versprechen eines Aufbaus eines UMTS-Netzes? Das hätte den Riesen mächtig in Schieflage gebracht. Sanofi-Aventis wird übrigens gerade vorgeworfen, dass sie jahrelang Medikamente verkauft haben sollen, deren Verfallsdatum nahte und die obwohl sie eigentlich für Nordkorea gedacht waren, plötzlich in deutschen Apotheken wieder auftauchten. Das hat schon was, oder? Für Vorbildzwecke ist es allerdings weniger geeignet.
Also, hat sich da wieder einmal die sog. „Elite“ getroffen. Vielleicht hätten die sich eher zu Wort melden sollen? Als nämlich das angerichtet wurde, was jetzt nicht sie, sondern die vielen kleinen Steuerzahler ausbaden müssen. Oder habe ich was nicht mitbekommen und die Unternehmen haben für Griechenland ein paar Milliarden gespendet? Wohl eher nicht oder?
Dann will ich dem Gerücht entgegentreten, dass wir den Euro mehr bräuchten als alle anderen. Die Schweiz beweist das Gegenteil. Wenn man gute Unternehmen hat, dann können die trotz eines hohen Wechselkurses erfolgreich wirtschaften. Und dass die Deutsche Mark heute stark wäre, weil die Deutsche Bundesbank im Gegensatz zur EZB keine Staatsanleihen gekauft hätte, ist klar. Die Struktur in der Industrielandschaft würde sich allerdings möglicherweise etwas verschieben. Das gebe ich zu. Ob zu Lasten oder Vorteilen kann man nicht wirklich sagen.
Und was die Absicherung der Fremdwährungsgeschäfte betrifft, so mag ich falsch liegen. Aber seit nach dem Krieg bis hin zur Euroeinführung meine ich, dass das ganz gut geklappt hat. Jedenfalls sind wir mal so schlapp Exportweltmeister geworden. Trotz dieser blöden Deutschen Mark und ohne Milliardentransfers an Griechenland, Irland, Island und sonstigen. Unglaublich oder?
Wie war das eigentlich möglich Ihr 48 Unternehmer und Manager? Ohne Euro hätte das doch gar nicht funktionieren dürfen, oder? Jedenfalls wenn ich manchen von Fachwissen ungetrübten Politikern und diesen Unsinn nachplappernden Journalisten Glauben schenken möchte. Was ich mit Sicherheit nicht tue.
Fakt ist, dass ein Land, das seine komparativen Vorteile in der weltweiten Arbeitsteilung nutzt, kein Problem wegen des Wechselkurses haben muss. Im Gegenteil. Denkt vielleicht einer dieser Halbwissenden mal darüber nach, dass eine starke D-Mark in Zeiten wie diesen die ganzen Importe, also Rohstoffe dramatisch verbilligen würde, wovon endlich einmal auch der normale Bürger was hätte und auch die Mittelständler. Wobei die Industrie sich mit langfristigen Aufträgen bzw. Produktionsverlagerungen weltweit sowieso auf jedes Szenario einstellen kann. Also, was wollen die eigentlich?
Nein. Profitiert haben von der Abschaffung der Deutschen Markt und der Einführung des Euro vor allem die europäischen Länder, die uns heute Sorgen machen. Und zwar allein über die niedrigen Zinsen. Womit sie sich reichlich mit Geld für den Konsum und leider nicht die Investition in Infrastruktur und den Aufbau von Industriestrukturen versorgten. Das sagen im Übrigen auch Prof. Dr. Starbatty und viele, viele andere Professoren. Und der ist im Gegensatz zum Regierungsberater Prof. Dr. Fuest schon etwas länger auf den Beinen und international anerkannt. Und profitieren tun in diesem Europa die Lobbygruppen und Unproduktiven, die schmarozerhaft jede Menge Geld und Subventionen aus dem System saugen.
Und so wird derzeit – was diese Diskussion betrifft – (Sie verzeihen mir bitte wieder einmal) ein solcher fachfremder Scheiß erzählt, dass sich mir, Herrn Starbatty und zahlreichen Volkswirten in Deutschland die Fußnägel nach oben rollen.
Und so mag es Sie überraschen, dass wir – die das etwas anders sehen - keine rechts- oder linksradikalen Dumpfbacken sind, sondern ganz normale Familienväter und Unternehmer, denen dieses Land noch am Herzen liegt und die im Gegensatz zu den Konzernen und Konzernlenkern nicht einfach unsere Aktivitäten ins Ausland verlagern können. Und für alles was wir tun auch gerade stehen. Und nicht dann, wenn wir für unsere Entscheidungen gerade stehen müssen, unser Gedächtnis verlieren, unsere Anschriften plötzlich nicht mehr wissen und so tun, als ob wir Demenz hätten. Wie die Herren Börisg, Sommer, Ricke, Middelhoff und viele andere mehr.
Wobei das in diesem Europa, ob auf Konzernseite oder der Seite der Politik hilfreicher denn je ist. Demenz als Grundlage eines vereinten Europas. Dann mus man sich nicht mehr an das erinnern, was man in grauer Urzeit verbrochen hat.
Und so wird es sie überraschen, dass auch ich am Ende das Fazit ziehe, dass ein Euro wünschenswert ist.
Aber nicht so. Und, wenn es in Europa so weitergeht, dann will ich jedenfalls meine gute alte Deutsche Mark und meine gute alte Deutsche Bundesbank zurück. Weil ich es satt habe, für das Versagen anderer meinen Kopf hinzuhalten.
Und da bin ich mit Sicherheit nicht der einzige in Deutschland. Es wird wohl noch ein zwei mehr geben, die sich einen gesunden Menschenverstand erhalten haben, oder?
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und stets hohe Renditen.
Ihr Norbert Lohrke
Und nein, liebe Moderatoren, es ist keine Werbung!
Bitte lesen:
Der Euro ist nicht notwendig
10:58 22.06.11
Wenn Sie Zeitungsleser sind, werden Sie gestern in den überregionalen Zeitungen die seitengroße Anzeige mit dem platten und wenig aussagenden Satz „Der Euro ist notwendig“ gelesen haben.
Eine Behauptung, die auf den ersten Blick eingängig ist, bei näherer Betrachtung eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes darstellt und dümmer und substanzloser nicht sein könnte. Und ungefähr das Niveau von „Deutschland den Deutschen“ hat.
Wie man liest, ist diese Anzeige Resultat des deutsch-französischen Unternehmertreffens, des am herrlichen Südufer des Genfer Sees gelegenen Evian-les-Bains (hoffentlich nicht das Einzige). Und ist zu allem Ungemach noch dazu mit der Kanzlerin abgesprochen.
Und so setze ich – widerspenstig wie ich nun mal bin - einfach die folgende ebenso platte Behauptung dagegen:
Der Euro ist nicht notwendig. Die Deutsche Mark ist notwendig.
Aber schauen wir uns erst einmal an, wer den Aufruf alles unterzeichnet hat und machen wir uns Gedanken aus welchem Grund. 48 Unternehmer und Manager haben diesen Aufruf oder was das auch immer sonst sein soll, unterzeichnet. Wird jedenfalls behauptet.
Sie verzeihen mir meine lieben Journalistenkollegen, wenn ich Ihnen den Unternehmer streichen möchte. Denn ich sehe da im Wesentlichen Vorstände, die nun wirklich mit einem Unternehmer nichts, aber auch gar nichts zu tun haben. Wobei es Ausnahmen geben mag. Denn Unternehmer definiert sich laut Wikipedia wie folgt:
„Der Unternehmer ist der Inhaber (vergleiche Eigentümer) eines Unternehmens beziehungsweise eines Betriebes, den er selbständig und eigenverantwortlich führt. Er trägt das Risiko der Verschlechterung des Geschäftes und das allgemeine Unternehmensrisiko“.
Nun gibt es sicherlich bessere Definitionen. Aber wenn ich den letzten Satz hervorhebe, dann sind die Unternehmer mit Ausnahme von Herrn Burda und Herrn Oetker fast gar nicht vertreten. Wobei ich zugebe, dass ich bei den Franzosen das nicht genau weiß und schon mich vorab entschuldige, wenn ich da einen übersehen haben sollte.
Und so halten wir fest, dass diesen Aufruf diejenigen unterschrieben haben, die wie Politiker auch, auf ein begrenzte Laufzeit (meist 5 Jahre) ein Amt bzw. einen Vorstandsposten innehaben, sich damit für den Rest des Lebens versorgen und für die Entscheidungen, die sie treffen, in aller Regel nicht persönlich haften.
Und so halten wir auch fest, dass die inhabergeführten Unternehmer und Familienbetriebe nicht unterschrieben haben. Weil die ihr Leben lang schuften, statt sich in schönen Lokalitäten zu verlustieren und Aufrufe zu verfassen, dann hoffen genug für die Altersvorsorge zurückgelegt zu haben. Und für jedes noch so kleine Risiko, das sie eingehen mit ihrem gesamten Privatvermögen haften. Und nebenbei noch die meisten Arbeitnehmer dieser Republik beschäftigen und auch in Krisenzeiten halten, statt sie kalt zu feuern. Wie es die Konzerne tun.
Insofern könnte die Ausgangslage nicht unterschiedlicher sein. Und wenn wir das Griechenlanddebakel sehen, dann tun sich mir jedenfalls Parallelen auf.
Die Deutsche Post z.B. hat z.B. auch vor noch gar nicht langer Zeit mit dem gescheiterten Aufbau des Paketgeschäfts in den USA Milliarden an Euro versenkt. Und einen ganzen Flughafen verschenkt (ist wirklich wahr!) Auch Herr Zetsche von der Daimler AG und insbesondere die Aktionäre bekommen noch heute Angstschweiß auf die Stirn, wenn sie den Namen Chrysler hören und von Höllenhunden namens Cerberus träumen. Und ob wir Herrn Obermann, der dem Milliarden-vernichtenden Voicestream Deal seinerzeit auch nicht abgeneigt war, wirklich in dieser Sache folgen sollen, entscheiden Sie bitte selbst. Und auch der Name Evonik steht zu Recht auf der Liste. Da nenne ich nur das Stichwort Altlastenregelung im Zusammenhang mit dem Bergbau und den Langzeitkosten. Da soll es Stimmen geben, die meinen, dass dies wieder einmal zu Lasten der Steuerzahler ging.
Dass Herr Dieckmann von der Allianz unterschrieben hat, wundert mich nicht. Hätte ich die Griechenlandanleihen und auch anderen Anleihen in meinem Depot wie er, stände mein Namen auch unter der Anzeige. Da kann er sich übrigens mit Herrn Oueda von der Société General die Hand reichen. Und auch wenn die Deutsche Bank angabegemäß ihre Griechenlandanleihen auf den Marktwert abgeschrieben haben soll, dann sieht man an der Kaufempfehlung für die Commerzbank AG, deren Kapitalerhöhung sie begleitete, woher der Wind weht.
Bei den Franzosen tue ich mich ein bisschen schwerer. Ich hoffe, Sie sehen mir das nach. Schließlich kann man nicht alles wissen. Aber wenn ich da Alcatel-Lucent lese, die aus der 2006-er Fusion der französischen Alcatel und der amerikanischen Lucent Technologies denke, so gibt es sicherlich positivere Beispiele in der Fusionsgeschichte. Jedenfalls sprachen die folgenden Verluste und über 32 % höheren Entlassungen eine deutliche Sprache. Und die France Telecom hat unter Le Bon seinerzeit bei der Mobilcom auch nicht gerade eine bella Figura gemacht. Oder wie war das mit dem Versprechen eines Aufbaus eines UMTS-Netzes? Das hätte den Riesen mächtig in Schieflage gebracht. Sanofi-Aventis wird übrigens gerade vorgeworfen, dass sie jahrelang Medikamente verkauft haben sollen, deren Verfallsdatum nahte und die obwohl sie eigentlich für Nordkorea gedacht waren, plötzlich in deutschen Apotheken wieder auftauchten. Das hat schon was, oder? Für Vorbildzwecke ist es allerdings weniger geeignet.
Also, hat sich da wieder einmal die sog. „Elite“ getroffen. Vielleicht hätten die sich eher zu Wort melden sollen? Als nämlich das angerichtet wurde, was jetzt nicht sie, sondern die vielen kleinen Steuerzahler ausbaden müssen. Oder habe ich was nicht mitbekommen und die Unternehmen haben für Griechenland ein paar Milliarden gespendet? Wohl eher nicht oder?
Dann will ich dem Gerücht entgegentreten, dass wir den Euro mehr bräuchten als alle anderen. Die Schweiz beweist das Gegenteil. Wenn man gute Unternehmen hat, dann können die trotz eines hohen Wechselkurses erfolgreich wirtschaften. Und dass die Deutsche Mark heute stark wäre, weil die Deutsche Bundesbank im Gegensatz zur EZB keine Staatsanleihen gekauft hätte, ist klar. Die Struktur in der Industrielandschaft würde sich allerdings möglicherweise etwas verschieben. Das gebe ich zu. Ob zu Lasten oder Vorteilen kann man nicht wirklich sagen.
Und was die Absicherung der Fremdwährungsgeschäfte betrifft, so mag ich falsch liegen. Aber seit nach dem Krieg bis hin zur Euroeinführung meine ich, dass das ganz gut geklappt hat. Jedenfalls sind wir mal so schlapp Exportweltmeister geworden. Trotz dieser blöden Deutschen Mark und ohne Milliardentransfers an Griechenland, Irland, Island und sonstigen. Unglaublich oder?
Wie war das eigentlich möglich Ihr 48 Unternehmer und Manager? Ohne Euro hätte das doch gar nicht funktionieren dürfen, oder? Jedenfalls wenn ich manchen von Fachwissen ungetrübten Politikern und diesen Unsinn nachplappernden Journalisten Glauben schenken möchte. Was ich mit Sicherheit nicht tue.
Fakt ist, dass ein Land, das seine komparativen Vorteile in der weltweiten Arbeitsteilung nutzt, kein Problem wegen des Wechselkurses haben muss. Im Gegenteil. Denkt vielleicht einer dieser Halbwissenden mal darüber nach, dass eine starke D-Mark in Zeiten wie diesen die ganzen Importe, also Rohstoffe dramatisch verbilligen würde, wovon endlich einmal auch der normale Bürger was hätte und auch die Mittelständler. Wobei die Industrie sich mit langfristigen Aufträgen bzw. Produktionsverlagerungen weltweit sowieso auf jedes Szenario einstellen kann. Also, was wollen die eigentlich?
Nein. Profitiert haben von der Abschaffung der Deutschen Markt und der Einführung des Euro vor allem die europäischen Länder, die uns heute Sorgen machen. Und zwar allein über die niedrigen Zinsen. Womit sie sich reichlich mit Geld für den Konsum und leider nicht die Investition in Infrastruktur und den Aufbau von Industriestrukturen versorgten. Das sagen im Übrigen auch Prof. Dr. Starbatty und viele, viele andere Professoren. Und der ist im Gegensatz zum Regierungsberater Prof. Dr. Fuest schon etwas länger auf den Beinen und international anerkannt. Und profitieren tun in diesem Europa die Lobbygruppen und Unproduktiven, die schmarozerhaft jede Menge Geld und Subventionen aus dem System saugen.
Und so wird derzeit – was diese Diskussion betrifft – (Sie verzeihen mir bitte wieder einmal) ein solcher fachfremder Scheiß erzählt, dass sich mir, Herrn Starbatty und zahlreichen Volkswirten in Deutschland die Fußnägel nach oben rollen.
Und so mag es Sie überraschen, dass wir – die das etwas anders sehen - keine rechts- oder linksradikalen Dumpfbacken sind, sondern ganz normale Familienväter und Unternehmer, denen dieses Land noch am Herzen liegt und die im Gegensatz zu den Konzernen und Konzernlenkern nicht einfach unsere Aktivitäten ins Ausland verlagern können. Und für alles was wir tun auch gerade stehen. Und nicht dann, wenn wir für unsere Entscheidungen gerade stehen müssen, unser Gedächtnis verlieren, unsere Anschriften plötzlich nicht mehr wissen und so tun, als ob wir Demenz hätten. Wie die Herren Börisg, Sommer, Ricke, Middelhoff und viele andere mehr.
Wobei das in diesem Europa, ob auf Konzernseite oder der Seite der Politik hilfreicher denn je ist. Demenz als Grundlage eines vereinten Europas. Dann mus man sich nicht mehr an das erinnern, was man in grauer Urzeit verbrochen hat.
Und so wird es sie überraschen, dass auch ich am Ende das Fazit ziehe, dass ein Euro wünschenswert ist.
Aber nicht so. Und, wenn es in Europa so weitergeht, dann will ich jedenfalls meine gute alte Deutsche Mark und meine gute alte Deutsche Bundesbank zurück. Weil ich es satt habe, für das Versagen anderer meinen Kopf hinzuhalten.
Und da bin ich mit Sicherheit nicht der einzige in Deutschland. Es wird wohl noch ein zwei mehr geben, die sich einen gesunden Menschenverstand erhalten haben, oder?
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und stets hohe Renditen.
Ihr Norbert Lohrke