In der Kneipe per SMS bestellen

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In der Kneipe per SMS bestellen

 
26.02.02 12:58

Ob Bier, Schweinelendchen oder Musik -- per Mobiltelefon kann der Gast im Stuttgarter Szenelokal "Amadeus" seinen Wunsch ordern, ohne auf den Kellner warten zu müssen. Seit mehreren Monaten schon testet Geschäftsführer Michael Colverson ein neues System, mit dem seine Kundschaft per SMS bestellen kann. Der 33-Jährige ist zwar kein ausgesprochener Fan von Handys. Er meint aber: "Heutzutage muss man den Leuten etwas bieten".

Erlebnisgastronomie heißt das Zauberwort. "Es kommt keiner mehr in die Kneipe, um ein Bier zu trinken. Man muss Innovationen schaffen, um Gäste zu gewinnen", unterstreicht Colverson. Sein Projekt soll in erster Linie unterhalten und Spaß machen. Schließlich "hat ja jeder ein Handy in der Tasche". Gerade bei Hochbetrieb biete diese Art der Bestellmöglichkeit eine schnellere Bedienung.

Dieser Meinung ist auch Jozo Stanic. Er arbeitet schon seit einem Jahr im "Amadeus". Für die Kellner sei es eine Arbeitserleichterung. Einen Weg kann er sich sparen: Die Bestellung per SMS kommt direkt über Funk und wird auf dem Bildschirm hinter dem Tresen angezeigt. Dort erkennt Stanic gleich an dem Glockensymbol, dass ein Kunde einen Wunsch hat. Dabei soll das computergestützte System nicht etwa den Menschen ersetzen. Es sei lediglich ein zusätzlicher Service, falls der Kellner gerade nicht in der Nähe ist, sagt Colverson.

Immer mehr neugierige Gäste und viele Stammkunden wollen wissen, ob es klappt, wenn sie ihre Bierbestellung per Handy übermitteln. Zwar sind manche skeptisch und sagen, "SMS ist zu teuer", dennoch bestellt laut Colverson schon rund ein Drittel der Kundschaft per Mobiltelefon.

Übeltäter, die den Kellnern einen Streich spielen wollen, haben keine Chance. Wenn jemand "innerhalb von fünf Minuten 30 SMS schickt, kommt er auf die schwarze Liste". Colverson lässt dann die Telefonnummern der Sender sperren. Aber so richtig missbrauche es keiner. Außerdem muss der Besteller neben Tisch- und Produktnummer auch einen täglich wechselnden Code an die angegebene Handy-Nummer senden, damit er nicht am nächsten Tag von zu Hause aus Bestellungen aufgibt.

Die Idee der Handy-Bestellung entstand durch Zufall bei Gesprächen zwischen dem Wirt und dem Reutlinger Ingenieur Bernd Herzmann. Der nämlich hatte mit seiner Freundin in einem Gartenlokal gesessen und geraume Zeit auf sein Getränk warten müssen. Daraus war die Frage entstanden: "Wie wäre es denn, wenn wir unser Bier per Handy beim Ober bestellen?" Herzmann legte diese Frage neben anderen Gastronomen auch Colverson vor -- und der realisierte das Projekt. (Melanie Hinckel, dpa) / (wst/c't)

Elend:

Bestellen geht meist ... ABER

 
26.02.02 13:00
das Bier bringen ... und dann auch noch bezahlen wollen ... Grausam langsam.
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