HV-Bericht Dino entertainment AG

Beitrag: 1
Zugriffe: 8.403 / Heute: 1
Readcrest Capital. 1,00 € +0,00%
Perf. seit Threadbeginn:   -98,04%
 
Technology All S. 4.192,98 -3,83%
Perf. seit Threadbeginn:   +125,85%
 
das Zentrum d.:

HV-Bericht Dino entertainment AG

 
18.05.01 21:18

HV-Bericht Dino entertainment AG



Am Donnerstag, dem 10. Mai 2001, trafen sich im Friedrichsbau Varieté in Stuttgart etwa 120 Aktionäre und Aktionärsvertreter zur zweiten ordentlichen Hauptversammlung der Dino entertainment AG seit dem Börsengang im November 1999. Unter den Anwesenden befand sich auch Martin Münzenmayer, der für GSC Research diesen Bericht erstellte.

Einleitung

Vor dem offiziellen Beginn der Hauptversammlung wurde noch ein kleines Kabarett aufgeführt. Nach dessen Beendigung eröffnete der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Hans-Georg Bruns die Hauptversammlung gegen 11:30 Uhr. Er erklärte zunächst den formalen Ablauf der Hauptversammlung und verlas anschließend die Gegenanträge von Herrn Matthias Gaebler zu den Tagesordnungspunkten zwei, drei, vier und fünf.

Sowohl vom Vorstand als auch vom Aufsichtsrat waren alle Mitglieder anwesend. Dr. Bruns erklärte, dass der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 9. März 2001 den Jahresabschluss gebilligt hat und ferner im abgelaufenen Geschäftsjahr stets über die Geschäftsentwicklung informiert worden ist. Danach übergab er das Wort an den Vorstandsvorsitzenden Herrn Christian Neuber.


Bericht des Vorstands

Herr Neuber begrüßte zu Beginn seiner Rede zunächst alle Aktionäre, die Mitarbeiter der Dino entertainment AG und die Vertreter der Medien. Danach erklärte er, die Dino entertainment AG habe die Herausforderung des vergangenen Geschäftsjahres angenommen, und er werde in seiner Rede den Beweis antreten, dass die Ereignisse des Jahres 2000 einmalig gewesen sind. Im Unternehmen habe man aus den Fehlern gelernt und resolut die Konsequenzen gezogen. Dino wolle zum langfristigen Erfolg zurückkehren und bereits im laufenden Geschäftsjahr ein ausgeglichenes Geschäftsergebnis erzielen.

Das vergangene Jahr sei ein besonderes Jahr gewesen. Big Brother, Pokémon, Börsenboom und Börsencrash seien alles Phänomene, die in ihrer Dimension und Interaktion einmalig gewesen seien und bleiben werden. Dino habe sich in diesem „Hexenkessel„ Blessuren geholt und sei angeschlagen gewesen, habe sich aber zwischenzeitlich wieder aufgerappelt und sei heute wieder selbstbewusst und zuversichtlich.

Des Weiteren berichtete Herr Neuber, in 2000 sei die Dino entertainment AG zunächst viel versprechend gestartet und habe die Ernte aus zwei guten Quartalen eingefahren. So sei im ersten Quartal eine Umsatzsteigerung um 25 Prozent und im zweiten Quartal eine um 33 Prozent gegenüber 1999 erzielt worden. Im Gegensatz dazu seien das dritte und vierte Quartal des vergangenen Jahres von der Absatzflaute im Kinder- und Jugendmarkt gekennzeichnet gewesen und darüber hinaus von einem dramatischen Kursrutsch an den Börsen begleitet worden.

Am Jugendmarkt habe sich in 2000 Außergewöhnliches ereignet. Der Pokémon-Hype habe eingesetzt - ein Hype mit fatalen Folgen. Dino habe auf diesen Hype gesetzt und den Einsatz dabei mehr als verloren. Dazu sei es unter anderem gekommen, weil EM.TV als deutscher Lizenzagent die Rechte für Pokémon erst sehr spät genehmigt hat. In der Folge habe Dino die Pokémon-Produkte erst Ende 2000, statt wie ursprünglich geplant im Frühjahr 2000, auf den Markt bringen können.

Während im Frühjahr der Markt noch nach Pokémon gelechzt hat, sei er im Spätsommer bzw. Herbst 2000 bereits durch ausländische Pokémon-Produkte übersättigt gewesen. Außerdem seien dann alle deutschen Produkte gleichzeitig auf den Markt gekommen. Dino sei unter diesen Umständen zunächst noch davon ausgegangen, wenigstens 50 Prozent der Ware im Markt unterzubringen. Der Rest habe abgeschrieben werden müssen, was zu einem ergebniswirksamen Verlust von 2 Mio. DM geführt habe.

Bedingt durch Pokémon habe sich das gesamte Merchandising-Programm wie beispielsweise die Lancierung der „Simpsons„ verzögert. Dieser Umstand sei auf strategische, vertriebs- und produkttechnsiche Gründe zurückzuführen und habe ebenfalls zu Umsatz- und Gewinnausfällen geführt. Der entgangene Umsatz betrage etwa 6 Mio. DM, und der entgangene Deckungsbeitrag belaufe sich auf etwa 2 Mio. DM.

Die Dino entertainment AG hat sich laut Herrn Neuber nach den ersten zwei Quartalen des Jahres 2000, die planmäßig verlaufen sind, auf einen positiven Trend eingestellt und mit einem Jahresumsatz von 90 bis 100 Mio. DM gerechnet. Allerdings sei es in den Quartalen drei und vier zu unvorhersehbaren Umsatzrückgängen in der gesamten Branche gekommen. Auch Firmen wie Lego, Ravensburger und ehapa seien von dieser Entwicklung betroffen gewesen. Der Kampf um die letzte Mark Taschengeld der Kids und Teens sei damit eröffnet gewesen. Dino habe in der Folge die Umsatzerwartungen für das Geschäftsjahr 2000 auf 70 Mio. DM korrigieren müssen.

Nach den hoffnungsvollen ersten zwei Quartalen in 2000 habe sich Dino auch in der Infrastruktur auf einen weiteren Zuwachs eingestellt. Die Zahl der Mitarbeiter sei erhöht worden, und man habe in neue Produktfelder investiert. Beispielsweise habe Dino in Erfolg versprechende Bereiche wie Internet Communities und die Tochtergesellschaft Dino France investiert. Die Kosten für die neue Infrastruktur haben insgesamt 4 Mio. DM betragen.

Insgesamt habe sich zum Zeitpunkt der ersten Gewinnwarnung im Oktober 2000 eine Verfehlung des Deckungsbeitrags von 21 Mio. DM ergeben. Statt 12 Mio. DM sei ein Verlust von 9 Mio. DM gemeldet worden.

Danach habe sich das Pokémon-Desaster noch schlimmer als vermutet entwickelt. Aufgrund einer ausgeprägten Übersättigung des Markts erwiesen sich statt der angenommenen 50 Prozent nur 20 Prozent der Ware als verkäuflich. Deshalb mussten nochmals Bestände abgeschrieben werden, die dann zu weiteren 1,5 Mio. DM Ausfall beim Deckungsbeitrag geführt haben.

Nach der ersten Gewinnwarnung seien Maßnahmen zur Konsolidierung des Unternehmens getroffen worden. Dazu habe auch die Einstellung von wenig profitablen und defizitären Produkten wie Superman, Batman, GirlsClub oder Top-of-the-Pops gehört. Dies habe Maßnahmen in Millionenhöhe verursacht.

Zusätzlich sei auch intern restrukturiert worden. Die Schließung von Büros und die Zahlung von Abfindungen an die Mitarbeiter habe zusätzliche Kosten von rund 1,2 Mio. DM nach sich gezogen. Außerdem habe die schlechte Lage auf den Finanzmärkten zu entgangenen Zinserlösen aus angelegtem Kapital von rund 2,5 Mio. DM geführt. Durch diese unvorhersehbaren Entwicklungen habe sich der Verlust zum Jahresende 2000 von rund 9 Mio. DM auf 15 Mio. DM erhöht.

Anschließend fasste Herr Neuber die bislang aufgezählten Fakten nochmals zusammen. Das Geschäftsjahr 2000 sei das erste Verlustjahr in der Unternehmensgeschichte der Dino Entertainment AG. Bei einem Umsatz von 69,9 Mio. DM sei ein Ergebnis vor Ertragssteuern nach US-GAAP von minus 15,0 Mio. DM erzielt worden. Nach der konsequenten Restrukturierung, der Einstellung defizitärer Produktlinien sowie durch die Umsetzung neuer Markenrechte wolle Dino in 2001 wieder ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen.

Im laufenden Geschäftsjahr sei eine „schwarze Null„ und ein Umsatz von rund 71 Mio. DM geplant. Bereinigt um die im Zuge der Restrukturierung eingestellten Bereiche entspreche dies einer Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr um etwa 25 Prozent.

Die Vorboten für eine „neue Zeitrechnung„ seien die Erfolge des Digimon-Comics sowie der gute Start der Internet-Communities www.310.k.de und www.girlsplanet.de. Wie Herr Neuber betonte, sollen diese Internetseiten für Jungen und Mädchen bereits 2002 zum Break-even geführt werden. Darüber hinaus habe sich die Dino Entertainment AG von ihrem renommierten US-Lizenzpartner Warner Bros. vielfältige Vermarktungsrechte für Printprodukte und Merchandising am Top-Thema Harry Potter gesichert.

Des Weiteren werden bekannte Jugendmarken wie Benjamin Blümchen oder Bibi Blocksberg das Unternehmen wieder auf die „Erfolgsstraße„ zurückführen. Auch Eigenentwicklungen wie „Tiere, Freunde fürs Leben„ oder Neuerscheinungen wie „Quiztime„ (ein Magazin zu den populären Quizshows auf RTL und SAT1) werden in 2001 zum Erfolg beitragen. Außerdem habe das Thema Merchandising zu aktuellen Themen wie Simpsons und Digimon im laufenden Geschäftsjahr einen hohen Stellenwert.

Anschließend erläuterte Herr Neuber den Status Quo der Dino entertainment AG zum Jahresbeginn 2001. Er betonte, bei Dino handle es sich trotz des verlustreichen Jahres 2000 nach wie vor um ein gesundes Medienunternehmen. Zudem seien defizitäre Produkte eingestellt worden, so dass hieraus keine Folgekosten mehr im aktuellen Geschäftsjahr entstehen können. Ferner habe man die Zahl der Mitarbeiter auf derzeit 103 reduziert.

Der auf eine einzelne Aktie von Dino entfallende Anteil der 30 Mio. DM Liquidität, über die das Unternehmen derzeit verfügt, übersteige den aktuellen Börsenkurs der Dino-Aktie. Daran könne man erkennen, dass ein guter Teil des Emissionserlöses noch zur Verfügung steht. Wie beim Börsengang angekündigt, werden diese Mittel in den Ausbau von neuen Geschäftsfeldern und in Erfolg versprechende Akquisitionen und Beteiligungen investiert, wann immer sich eine Gelegenheit bietet.

Die Dino entertainment AG sei aufgrund ihrer Cash-Situation und der Lizenzen ein interessantes Unternehmen für eventuelle Zusammenschlüsse. Entsprechende Anfragen würden geprüft, allerdings sei Dino nicht aktiv auf der Suche nach einem Partner. Ferner sei eine feindliche Übernahme der Dino entertainment AG ausgeschlossen, da sich über 60 Prozent der Aktien in der Hand des Mehrheitseigners (des Vorstandsvorsitzende Christian Neuber) befinden.

Herr Neuber betonte, anhand von zahlreichen Argumenten lasse sich belegen, dass das Geschäftsmodell der Dino entertainment AG auch in Zukunft erfolgreich sein wird. Beispielsweise vergebe man alle Aufgaben, die nicht zur Kernkompetenz von Dino gehören, an externe Dienstleister. So könne Dino schnell auf Trends reagieren, und neue Produkte könne man bei Bedarf kurzfristig entwickeln oder realisieren. Gleichzeitig bleiben die Fixkosten niedrig. Das Produktionsmanagement verfüge europaweit über ein Netzwerk von hoch qualifizierten Konzeptionen und Autoren.

Bei den Objekten von Dino handle es sich um eigenständige Marken mit hoher Popularität, da für sie im beliebtesten Freizeitmedium, dem Fernsehen, geworben wird. Außerdem könne Dino durch die Integration aller drei Print-Bereiche Magazin, Comic und Buch das attraktive Instrument der Cross Promotion einsetzen. Im Rahmen dieser Cross Promotion werde eine gegenseitige Bewerbung in den auflagenstarken hauseigenen Titeln durchgeführt.

Die Zeitschriften von Dino seien für Kinder und Jugendliche oft der Einstieg ins Lesen überhaupt. Als Lizenznehmer führe die Dino entertainment AG erfolgreiche TV-Inhalte in ihren Magazinen weiter. Hinter dem Erfolg der Dino-Produkte stünden jahrelange Erfahrung und der ständige persönliche Kontakt zu eng definierten Zielgruppen. Die permanente Optimierung in Verbindung mit der Cross Promotion in den anderen Produktfamilien und die Werbung im direkten Umfeld der TV-Serien sichere Dino die Spitzenposition als integriertes Medienunternehmen im Markt.

Das neueste Top-Produkt sei ein Quiz-Magazin, dessen Vertrieb über die Kooperation mit dem Axel Springer Verlag läuft. Das dazu gehörige Spiel „Auf dem Weg zum Millionär„ entwickle sich zu einem echten Renner. Obwohl es erst vor zwei Wochen im Handel eingeführt worden ist, habe es sich bereits über 50.000 mal verkauft.

Im Bereich Comic stecken nach Meinung von Herrn Neuber Marketing-Power und Herzblut zugleich. Das sei typisch für Dino und bewirke eine hohe Leser-Blatt-Bindung. Cross Promotions und Kooperationen mit allen großen deutschen TV-Stationen sorgten im Bereich Comic für hohe Umsätze.

Das Joint Venture mit DYNAMIC (der führende Anbieter für Manga und Animé in Japan) öffne Dino den Vertriebsweg für TV, Video/DVD, Print und Merchandising der DYNAMIC-Lizenzen. Damit positioniere sich Dino als Lizenzgeber und konzentriere sich auf die multiple Vermarktung. Neben den Print-Produkten wie Comics und Magazinen gehörten auch Zeichentrickserien, Videos, DVD, Computer- und Konsolenspiele sowie das Merchandising zur Gesamtstrategie von Dino.

Im Bereich Buch habe Dino mittlerweile die Marktführerschaft im Segment der TV begleitenden Bücher für Teenager erlangt. Das Kernprogramm umfasse derzeit rund 40 Titel. Auf dieses Angebot konzentriere die Dino ihre Marketingmaßnahmen, insbesondere die Werbung im Fernsehen und in den Dino-Magazinen.

Bei den Eigenproduktionen decke Dino die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktkreation und den damit verbundenen Verwertungsrechten bis hin zur Distribution ab. Eigene Buchpräsentationen werden im Fernsehen bei kooperierenden TV-Sendern und in eigenen Publikationen im Rahmen von Cross Marketing beworben.

Im Bereich Merchandising nutze Dino die Synergiefelder zwischen TV- und Lesekonsum. Dino verfüge über die Lizenzrechte zu populären TV-Serien und bediene damit die jungen Zielgruppen. Entlang der Wertschöpfungskette knüpfe Dino an die medial geschaffenen Idole an und vermarkte Fanartikel. Das Topthema im Bereich Merchandising in diesem Jahr sei Harry Potter.

Die Dino-Produkte werden in sämtlichen Handelssparten vertrieben. Allein in Deutschland werden sie in rund 140.000 Verkaufsstellen angeboten. Dabei arbeite Dino mit der Pressegrosso zusammen. Ergänzend sei ein eigener Buchvertrieb aufgebaut worden, der die Konzernwarenhäuser und Buchhandlungen beliefert. Für die Sparte Verbrauchermärkte arbeite Dino mit einem leistungsfähigen externen Vertriebspartner zusammen.

Im Geschäftsfeld New Media eroberten kommunikative Produkte das Internet, und so genannte „communities of interest“ bildeten das Umfeld für Kaufentscheidungen. Pro Woche surfen laut Erhebungen 12 Prozent der 14- bis 19-jährigen mindestens eine Stunde im Internet. Bei Medien- und Entertainment-Produkten für Kinder und Jugendliche sei mittelfristig mit deutlichen Zuwächsen zu rechnen. Dabei träfen die Inhalte von Dino die Erlebniswelt der Kinder und Jugendlichen.

Dino stelle zielgruppenspezifische Websites für Mädchen im Alter von 13 bis 17 Jahren und Jungen im Alter von 15 bis 19 Jahren bereit, und diese seien ein „special-interest-Produkt“ für diese Altersgruppen. Dabei stelle Dino seine Sites im Rahmen von Kooperationen auch anderen Unternehmen zur Verfügung. Beispielsweise werbe ein Online-Reiseveranstalter mit Dino zielgruppenspezifisch und ohne Streuverluste für seine Reisen.

Im Geschäftsfeld TV-Content liefere Dino stets Stoffe mit Erfolgsgarantie. Allerdings werde die Durchsetzbarkeit senderfremder Stoffe in der Programmgestaltung durch den Konzentrationsprozess der TV-Stationen erschwert. Last but not least sei Dino Partner der internationalen Medienindustrie. Dabei arbeiteten nationale und internationale Lizenzgeber wie zum Beispiel Grundy UFA, DC Comics und Lucasfilm sowie die TV-Sender RTL, ProSieben und ARD mit Dino zusammen. Die Basis für diese Zusammenarbeit seien langfristig angelegte, faire Geschäftsbeziehungen.

Dino habe die Zeichen der Zeit erkannt und noch im Jahr 2000 alle notwendigen Schritte unternommen, um 2001 wieder erfolgreich wirtschaften zu können. Heute könne die Dino entertainment AG mit Fug und Recht sagen, dass das Jahr 2000 abgeschlossen ist und dass Dino ohne Altlasten in das Jahr 2001 gestartet ist.

Auch das erste Quartal 2001 spreche für sich. Trotz der konsequenten Bereinigung um defizitäre Produktlinien haben die Umsatzerlöse im ersten Quartal mit 16,1 Mio. DM um 2,8 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gelegen. Das EBIT entspreche mit minus 2,1 Mio. DM den Planungen und sei ein Signal für die positive Trendwende.

Insgesamt sei man für die weitere Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr positiv gestimmt, zumal die Verwertung von Rechten rund um Themen wie Harry Potter und den Quiz-Hype erst in den Folgemonaten umsatz- und ergebniswirksam zu Buche schlagen werden. Für das Gesamtjahr erwarte Dino einen Umsatz von 71 Mio. DM sowie ein ausgeglichenes Ergebnis im Kerngeschäft.

Die Verkäufe nahezu aller Dino-Titel haben wieder angezogen und liegen im ersten Quartal 2001 im Plan. Der Titel Digimon liege sogar über Plan. Trotz der Erhöhung des Publikationsrhythmus habe es bei Digimon keine Einbußen bei den Leserzahlen gegeben.

Im Kerngeschäft Publishing, das 75 Prozent des Gesamtgeschäfts bei Dino ausmacht, solle in 2001 die Gewinnschwelle erreicht werden. Die neuen Geschäftsfelder gelten nach wie vor als Investitionsbereiche. Außerdem sei die Organisationsstruktur der Dino entertainment AG künftig nach Themenwelten gegliedert, das heißt, dass sämtliche Aktivitäten zielgruppenorientiert auf Kids, Girls und Boys fokussiert sind.

Nach dem erfolgreichen Start von Dino in Frankreich stehe nun mit dem italienischen Markt ein weiteres Auslandsengagement an. Die Basis hierfür seien die Rechte des Lizenzpartners Bongo für die Simpsons.

Dino habe es geschafft, sich das Vertrauen der Lizenzgeber trotz der notwendigen Einstellung von renommierten Titeln wie Superman oder Batman zu bewahren. So seien Dino trotz des Ausstiegs bei den Superhelden von Warner Bros. Lizenzprodukte zum Topseller Harry Potter zugesprochen worden. Weitere starke Rechte wie zum Beispiel für Käpt´n Blaubär sowie weitere Harry Potter-Produkte befänden sich bereits in der Startposition. Auch künftig erwarte Dino den Zuschlag zu weiteren Aufsehen erregenden Rechten.

Des Weiteren habe es Dino geschafft, sich im Bereich Merchandising zu etablieren, und man habe mit Digimon und Harry Potter starke Lizenzen zugesprochen bekommen. Der neue Vetriebspartner Ekos werde in diesem Segment zusätzlich für positive Impulse sorgen. Ferner habe der Handel beim ersten offiziellen Auftritt der Dino entertainment AG auf der Spielwarenmesse in Nürnberg Interesse an den Produkten von Dino gezeigt.

Im Bereich New Media unterstreichen nach den Worten von Herrn Neuber mittlerweile eine große Anzahl von Kooperationen, unter anderem mit T-Online und Travel24.com, die starke Position der Dino-Communities im Jugendmarkt. Auch mit einem namhaften Stuttgarter Konzern liefen derzeit Verhandlungen über den Content der Dino entertainment AG. Derzeit werde zwar in den Bereich New Media noch kräftig investiert, aber schon in 2002 sollen in diesem Geschäftsbereich schwarze Zahlen geschrieben werden.

Entscheidende Wachstumsimpulse erwarte man in diesem Jahr von dem Ausbau der Manga/Animé-Schiene. Bei den Mangas handelt es sich um die japanische Form der Comics und bei Animés um die TV- und Computerversionen eben dieser Comics. Sowohl Mangas als auch Animés gelten als der Zukunftstrend auf dem Jugendmarkt, und es existiere schon jetzt in Deutschland eine riesige, stetig wachsende Fangemeinde für diese Produkte.

Das Joint Venture mit DYNAMIC, bei dem beide Partner jeweils 50 Prozent der Anteile übernehmen, sei ein wichtiger Schritt für Dino gewesen. DYNAMIC sei in Japan führender Anbieter in Sachen Manga & Animé und darüber hinaus der weltweit größte Lizenzanbieter im Animé-Bereich. Über das Joint Venture sollen in Deutschland DYNAMIC-Lizenzen für TV, Video/DVD, Print und Merchandising vermarktet werden. Zunächst sollen über 40 Lizenzrechte angeboten werden, in denen mehr als 600 Stunden Animé-TV-Formate enthalten sind.

Ganz neu sei der Geschäftsbereich „Kundenzeitschriften“, der Konzeptionen, Inhalte und Komplettlösungen für Kundenzeitschriften, Kundenbeilagen und Internet-Seiten anbietet, die sich konsequent an jugendliche Zielgruppen wenden. Der Gründung dieses Geschäftsbereichs seien intensive Marktstudien für Kundenzeitschriften, Marktanalysen und Zielgruppenstudien vorausgegangen. Dabei sei herausgekommen, dass viele Unternehmen das Instrument Kundenzeitschrift bereits zur Kundenbindung nutzen, dass aber gerade bei der Zielgruppe der jungen Kunden noch ein großes Potenzial zu erschließen ist.

Das Team des neuen Geschäftsbereichs entwickle und realisiere Kundenzeitschriften, Newsletter und Beilagen, und es erstelle Inhalte, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zugeschnitten sind. Dazu gehörten auch Marketingstrategien und Marktuntersuchungen, um Marken und Produkte optimal zu integrieren. Im Sinne einer übergreifenden Kommunikation werde aber nicht nur Know-how für den Print-Bereich angeboten, sondern es werden auch die Bereiche Merchandising und Internet abgedeckt.

Herr Neuber ist der Meinung, dass Dino wieder den Anschluss an erfolgreiche Zeiten gefunden hat und dass das Jahr 2000 mit seinen Ereignissen ein einmaliger Ausrutscher gewesen ist. Danach nahm er zu den Gegenanträgen von Herrn Matthias Gaebler Stellung und erklärte, auch Dino sei genau wie Herr Geabler mit dem Verlauf des Jahres 2000 nicht zufrieden. Allerdings sei man bei Dino der Ansicht, dass der Vorstand und der Aufsichtsrat alles in die Wege geleitet haben, um Dino rasch aus der Krise herauszumanövrieren. Dass Fehler gemacht wurden, liege jedoch auf der Hand.

Ein gutes Management sei dadurch gekennzeichnet, dass es die Herausforderung annimmt, aus Fehlern lernt und auch schmerzhafte Konsequenzen konsequent durchzieht. Dazu zähle beispielsweise die Einstellung der Superhelden und das Ausscheiden des Finanzvorstands Johannes Schneider. Dino sei angeschlagen gewesen, sei aber aufgestanden und habe im Team weitergekämpft - eine Eigenschaft, die Gewinner auszeichne.

Dino sei davon überzeugt, dass sie das Vertrauen der Hauptversammlung rechtfertigen kann. Außerdem seien der Aufsichtsrat und der Vorstand der Meinung, dass aus professioneller Sicht keinerlei Einwände gegen eine Wahl der KPMG als Wirtschaftsprüfer sprechen. Die KPMG sei eine renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und kenne zudem die Besonderheiten der Medienbranche sehr genau.

Anschließend bat Herr Neuber die Aktionäre um die Zustimmung zum Aktienrückkauf, da dieser Vorratsbeschluss den Handlungsspielraum der Dino entertainment AG erweitere. Die Aktien könnten zum einen als Akquisitionswährung eingesetzt werden, und zum anderen könnten sie im Rahmen eines Aktienoptionsprogramms für verdiente, engagierte Mitarbeiter verwendet werden. Ein solches Aktienoptionsprogramm sei mehr als gerechtfertigt, denn ohne das starke Team hätte Dino den Turn-around so schnell nicht geschafft. Dabei sprach Herr Neuber seinen Dank an die gesamte Mannschaft aus.

Herr Neuber erklärte abschließend, er würde sich auch im Namen aller Mitarbeiter freuen, wenn die Aktionäre den Weg der Dino AG auch in den kommenden Monaten aufmerksam verfolgen und kritisch begleiten. Dino befinde sich auf dem Weg zum integrierten Medienunternehmen in einer vom Umbruch gekennzeichneten Industrie.


Allgemeine Aussprache

Die erste Wortmeldung kam von Herrn Gerhard Roh als Vertreter der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK), der erklärte, bei der Dino entertainment AG seien im abgelaufenen Geschäftsjahr einige „Warnsignale“ übersehen worden. Dafür könne aber nicht ausschließlich der Vorstand beschuldigt werden, denn auch der Aufsichtsrat trage Verantwortung, dass Risiken frühzeitig erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Eine Umsatz- und Ergebnisverfehlung an sich sei noch kein „Beinbruch“ - leider habe Dino im letzten Jahr jedoch ein sehr schlechtes Ergebnis erzielt.

Bereits zum Zeitpunkt der letzten Hauptversammlung im Mai 2000 habe es „Warnsignale“ gegeben, die jedoch übersehen worden seien. Der Kurs der Dino-Aktie sei seit Mai letzten Jahres relativ drastisch um 85 Prozent zurückgegangen. Hierfür gebe es zwei wesentliche Ursachen. Zum einen habe der Neue Markt insgesamt ziemlich stark korrigiert, und zum anderen seien bei Dino fatale Fehler gemacht worden. So sei es vermessen gewesen, trotz der „Warnsignale“ Mitarbeiter einzustellen. Diesbezüglich wäre es besser gewesen, eine weniger forsche Strategie zu fahren.

Bereits bei der relativ geringen Umsatzsteigerung im zweiten Quartal habe es sich um ein Warnsignal gehandelt. Im dritten Quartal habe es dann sogar überhaupt keine Gewinnsteigerung mehr gegeben. In diesem Zusammenhang merkte Herr Roh kritisch an, die Gewinnwarnung von Dino sei doch relativ spät herausgegeben worden. Er betonte auch, nun komme es darauf an, die gleichen Fehler nicht wieder zu machen, sondern aus diesen zu lernen.

Anschließend bat Herr Roh um eine Erläuterung des negativen Finanzergebnisses im vierten Quartal 2000, und er fragte darüber hinaus nach die Zusammensetzung des Wertpapierbestands der Dino entertainment AG. Das Hauptproblem im Bereich Merchandising sei, dass die Artikel oft nur für eine relativ kurze Zeit „in“ sind. Sobald das Interesse bei den Kindern und Jugendlichen für bestimmte Artikel nachlasse, seien diese nur noch äußerst schwer abzusetzen, so dass der Handel häufig Restbestände zurückgeben muss.

Herr Roh erklärte weiter, unter anderem komme es darauf an, dass sich die Deckungsbeiträge bei Dino wieder verbessern. Diesbezüglich merkte er an, im letzten Jahr wäre es besser gewesen, die Bücher zu verschenken als diese zu verkaufen. Die Dino entertainment AG müsse in Zukunft unbedingt bei ihren Kernkompetenzen bleiben und dürfe sich nicht „verzetteln“.

Bezug nehmend auf das Risk-Management-System bei Dino erklärte Herr Roh, es gehöre zum Aufgabenbereich des Wirtschaftsprüfers zu überprüfen, ob dieses Instrument ausreicht. Im Rahmen eines solchen Systems müssten sämtliche Risiken festgestellt und dokumentiert werden, und darüber hinaus müsse man prüfen, was sich als optimale Strategie anbietet, um die Risiken zu minimieren. Die Aufgabe eines Aufsichtsrats bestehe auch darin, den Vorstand zu beraten. Bei Dino müsse der Aufsichtsrat zukünftig aktiver werden und versuchen, rechtzeitig auf Risikofaktoren hinzuweisen.

Danach erkundigte sich Herr Roh, was sich hinter den Beteiligungen EARSandEYES und Planetactive verbirgt, und kritisierte dann die Höhe der Vorstandsvergütung. Ein schlecht bezahlter Vorstand sei zwar auch nicht wünschenswert, aber bei der Vergütung in Höhe von 1,6 Mio. Euro pro Jahr handle es sich doch um einen recht stolzen Betrag.

Bezüglich des Kursverlaufs der Aktie meinte Herr Roh, der Aktienkurs sei hauptsächlich von den schlechten Ergebnissen nach unten gerissen worden. Schwarze Zahlen seien in Zukunft sehr wichtig, damit sich die Dino von der Konkurrenz absetzen kann. Er hoffe, dass bei Dino noch in diesem Jahr die Wende erreicht wird. Anschließend beendete er seine Rede, indem er sich bei den Mitarbeitern der Dino entertainment AG für die geleistete Arbeit bedankte und bei den Anwesenden für deren Aufmerksamkeit.

Als zweiter Redner meldete sich Herr Wallner von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zu Wort und erklärte zu Beginn seiner Rede, der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2000 sei katastrophal ausgefallen. Der Kurs der Aktie sei seit der Emission von 22 Euro um 73 Prozent auf aktuell knapp sechs Euro gefallen. Allerdings trage das Unternehmen größtenteils keine Verantwortung für den Kursverlauf der Aktie.

Herr Wallner wies auch darauf hin, ein Aktionär müsse bei Engagements am Neuen Markt generell wissen, was er tut. Ferner seien die Aktien von Medienunternehmen allgemein relativ riskant. Der Grund für den totalen Kursabsturz der Dino-Aktie sei vor allem in dem sehr schlechten Jahresabschluss 2000 zu sehen. Die Leistung des Managements im vergangenen Geschäftsjahr könne durchaus als miserabel bezeichnet werden. Das zu lange Festhalten an Pokémon und das Verschlafen von Trends wie etwa Reality-TV seien zwei der großen Fehler, die im letzten Jahr begangen worden sind.

Des Weiteren kritisierte Herr Wallner, offensichtlich sei bislang bei Dino kein Kostenmanagement angewendet worden. Auch ein effizientes Risk-Management-System habe im letzten Jahr gefehlt. Wichtig sei in diesem Zusammenhang, dass die Kosten keinesfalls den Umsatz übersteigen dürfen. Die Sprache im Geschäftsbericht bezeichnete Herr Wallner als sehr jugendlich, und er merkte an, im vergangenen Jahr sei bei Dino wohl auch so gewirtschaftet worden. Das Führen einer Aktiengesellschaft sei jedoch „blutiger Ernst“, und insbesondere im Mediensektor sei der Wettbewerb „knallhart“.

Eventuell habe man bei Dino, aufgrund des zumindest im ersten Halbjahr 2000 sehr hohen Aktienkurses, zeitweise den Sinn für die Realität verloren. Zukünftig komme es darauf an, das operative Geschäft zu stärken und sich dabei vor allem auf die Kernkompetenzen zu konzentrieren. Auch etwas mehr Kostenbewusstsein sei durchaus angebracht. Zudem müsse Dino sowohl die Mitarbeiter als auch die Aktionäre ermutigen.

Anschließend fragte Herr Wallner, welche konkreten Maßnahmen geplant sind, um Trends in Zukunft zielsicherer aufzuspüren. Er erkundigte sich auch, wie sichergestellt wird, dass ein Produkt eines Geschäftsbereichs nicht das Produkt eines anderen Geschäftsbereichs lahmlegt.

Ferner wollte Herr Wallner erfahren, was aus der Strategie der Dino entertainment AG geworden ist, sich vom Lizenznehmer zum Lizenzgeber zu entwickeln. Bis jetzt sei Dino jedenfalls immer noch in einem großen Umfang auf Fremdlizenzen angewiesen. In seiner nächsten Frage erkundigte er sich nach den Segmentergebnissen im Vergleich zum Vorjahr sowie nach den Planungen in den einzelnen Segmenten.

Außerdem wollte Herr Wallner wissen, wann wieder mit positiven Erträgen aus Finanzanlagen zu rechnen ist. Darüber hinaus fragte er nach der genauen Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Erträge und der sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

Bezüglich der Vorstandsvergütung merkte Herr Wallner an, der Vorstand der Württembergischen Hypothekenbank AG, dem drei Mitglieder angehören, erhalte lediglich eine Vergütung von 1,25 Mio. Euro. Durch diesen Vergleich werde deutlich, dass die Vorstandsvergütung der Dino entertainment AG, bei der nur zwei Vorstandsmitglieder tätig sind, eindeutig zu hoch ist.

Danach fragte Herr Wallner, wie viel Geld aus dem Emissionserlös noch vorhanden und wofür das bereits ausgegebene Geld verwendet worden ist. Bezüglich einer Ausweitung der Auslandsaktivitäten der Dino entertainment AG bat er um nähere Informationen.

Bezug nehmend auf die Gegenanträge von Herrn Matthias Gaebler erklärte Herr Wallner, er könne es durchaus verstehen, dass Aktionäre, die mit der Aktie von Dino sehr viel Geld verloren haben, sehr enttäuscht sind. Allerdings sei es nicht richtig, dem Vorstand die Entlastung zu verweigern, da dieser dabei ist, das „Schiff wieder auf den richtigen Kurs“ zu bringen. Eine Verweigerung der Entlastung wäre nur dann empfehlenswert, wenn dieser in die eigene Tasche gewirtschaftet hätte, was aber bei Dino definitiv nicht der Fall sei.

Den geplanten Aktienrückkauf bezeichnete Herr Wallner als kontraproduktiv. Ein Rückkauf eigener Aktien mache nur bei großen Unternehmen Sinn, bei denen das operative Geschäft gut läuft. Ein Aktienrückkauf bedeute auch, dass man seinen Aktionären in gewissem Maße mißtraut. Ferner sei es nicht die Aufgabe des Managements, zukünftige Beteiligungen mit Aktien zu finanzieren. Dessen Aufgabe sei es vielmehr, das operative Geschäft in Ordnung zu bringen. Darüber hinaus seien durch den geplanten Aktienrückkauf kaum Auswirkungen auf den Kurs zu erwarten, weshalb es empfehlenswert sei, den geplanten Rückkauf eigener Aktien zurückzuziehen.

Nach seinen detaillierten Ausführungen zu diesem Thema fragte Herr Wallner noch, woher Dino überhaupt das Geld für den geplanten Aktienrückkauf nehmen will. Danach beendete er seine Rede, indem er betonte, die Lernphase der Dino entertainment AG sollte nun abgeschlossen sein und das Unternehmen müsse schnellstmöglich wieder „in den Ring zurückfinden“.

Anschließend trat Herr Rudolf Gaebler ans Rednerpult, der stellvertretend für seinen Sohn, Herrn Matthias Gaebler, sprach. Er zeigte sich erfreut über das Kabarett-Stück, das vor der offiziellen Eröffnung der Hauptversammlung aufgeführt wurde. Dieses Kabarett beschreibe die Lage des Unternehmens sinnbildlich sehr gut (Anmerkung des Autors: in dem Kabarett wurde ein Mann hereingetragen, der sich unter anderem kaum auf den Beinen halten konnte und immer wieder umzukippen drohte).

Anschließend fragte Herr Gaebler, wie es dazu kommen konnte, dass andere Firmen bei der Vermarktung von Pokémon-Produkten schneller waren. Ferner wollte er nähere Details zu der Kooperation der Dino entertainment AG mit Time Warner erfahren. Weitere Fragen bezogen sich auf die Kosten für die Beteiligung an EARSandEYES, die Zahl der im letzten Jahr entlassenen Mitarbeiter, die Höhe der Lizenzgebühren im abgelaufenen Geschäftsjahr sowie die Kosten für die beiden „Designated Sponsors“.

Des Weiteren bat Herr Gaebler um eine Aufgliederung der sonstigen Rückstellungen, und er fragte nach der Höhe der Fehlbeträge bei den eingestellten Magazinen sowie nach den Kosten für die Erstellung des Geschäftsberichts. Außerdem erkundigte er sich nach dem Grund für das Ausscheiden des Finanzvorstands Schneider im November 2000 und nach der Höhe der Abfindung, die Herr Schneider erhalten hat. Diesbezüglich stellte Herr Gaebler auch die Frage, wie lange der Vertrag von Herrn Schneider normalerweise noch gelaufen wäre.

Auch Herr Gaebler kritisierte wie seine Vorredner die Höhe der Vorstandsvergütung und stellte die Frage, weshalb eine derart hohe Vergütung überhaupt vom Aufsichtsrat genehmigt wird. In diesem Zusammenhang erkundigte er sich auch nach der Laufzeit des Vorstandsvertrags sowie nach der Höhe der variablen Vergütung. Eine weitere Frage von Herrn Gaebler bezog sich auf die Höhe der Abschreibungen, die durch ein Engagement der Dino entertainment AG in einem Fonds von Julius Bär angefallen sind.

Anschließend wollte Herr Gaebler noch wissen, wie sich die Zahl der Mitarbeiter im letzten Geschäftsjahr und in den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres entwickelt hat. Zudem wollte er die Höhe der Umsätze in den Geschäftsbereichen New Media und Merchandising erfahren. Er beendete seine Rede mit der Erklärung „Dino müsse wieder zum Dinosaurier mutieren“.

Die nächste Wortmeldung kam von Herrn Bernhard Koch-Heinzeler. Dieser erklärte, jemand, der als Aktionär der ersten Stunde noch investiert ist, sei eigentlich ein Freund von Dino. Allerdings falle es ihm relativ schwer, weiterhin an den Erfolg des Unternehmens zu glauben und damit ein Freund der Dino entertainment AG zu bleiben.

Dann fragte Herr Koch-Heinzeler, woher die Dino entertainment AG angesichts der Krise in der Zeitschriftenbranche zukünftig ihr Wachstum beziehen möchte und welche neuen Produkte geplant sind. Außerdem wollte er erfahren, wie es bei Dino mit der Schaffung eigener Rechte aussieht und wie das Unternehmen trotz kurzlebiger Trends den nachhaltigen Unternehmenserfolg sichern will.

Des Weiteren erkundigte sich Herr Koch-Heinzeler nach den Gründen, warum die durch den Börsengang zugeflossenen Mittel nicht schon bisher für Akquisitionen eingesetzt worden sind. In diesem Zusammenhang wollte er auch erfahren, wie viel von dem Emissionserlös noch vorhanden ist. Zudem erklärte er, er hoffe, dass es bei Dino nicht so laufen wird wie bei anderen Start-Up-Unternehmen, die in der letzten Zeit vermehrt bekannt geben mussten, dass die gesamte Liquidität aufgebraucht ist.

Abschließend fragte Herr Koch-Heinzeler noch, woher der Vorstand der Dino entertainment AG die Erfahrung für das Führen einer börsennotierten Aktiengesellschaft hat, und er beendete seine Rede, indem er sich bei den Anwesenden für deren Aufmerksamkeit bedankte.

Beim nächsten Redner handelte es sich um Herrn Markus Maile, der in seiner ersten Frage wissen wollte, warum sich Dino von den „Superhelden“ getrennt hat und welche Comic-Serien dabei konkret eingestellt worden sind. Danach fragte er, ob geplant ist, im Rahmen des Joint Venture mit DYNAMICS in Deutschland auch Produkte für Erwachsene zu vermarkten.

In seiner dritten und letzten Frage bezog sich Herr Maile auf das Themengebiet „Herr der Ringe“. Diesbezüglich wollte er wissen, ob sich Dino schon um Lizenzen bemüht hat, die seines Wissens nach jedoch bereits komplett vergeben worden sind. Danach bedankte sich auch Herr Maile bei den Anwesenden für deren Aufmerksamkeit.


Antworten

Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Bruns erklärte, aufgrund der Fülle der gestellten Fragen könnten lediglich die wesentlichen beantwortet werden. Ferner stellte er fest, dass Frau Heidi Ihle für den ausgeschiedenen Finanzvorstand Johannes Schneider in die Bresche gesprungen ist. Dabei handle es sich aber nicht um eine Dauerlösung. Ein Ersatz für Frau Ihle sei allerdings bisher noch nicht gefunden worden. Anschließend begann der Vorstandsvorsitzende, Herr Christian Neuber, mit der Beantwortung der Fragen.

Bezug nehmend auf eine Frage von Herrn Koch-Heinzeler erklärte Herr Neuber, er habe sein Studium der Betriebswirtschaftslehre 1976 abgeschlossen und danach unter anderem bei Dr. Oetker und Ferrero gearbeitet. Außerdem sei er auch eine Zeitlang in der Geschäftsführung der Egmont-Gruppe tätig gewesen und habe schon beim Kinderbuchverlag Franz Schneider gearbeitet. Insgesamt sei er bereits 20 Jahre im Kinder- und Jugendbereich tätig und habe in dieser Zeit schon Einiges mitgemacht, aber die absolute Ausschließlichkeit, wie es bei Pokémon der Fall war, habe er davor noch nicht erlebt.

Des Weiteren betonte Herr Neuber, Dino habe die Umsatzsteigerungen im ersten und zweiten Quartal ohne Pokémon erreicht, und man sei bei Pokémon einfach zu zuversichtlich gewesen. Es existiere allerdings kein Instrumentarium, um derartige Entwicklungen wie bei Pokémon zu prognostizieren. Bei diesem handle es sich schlicht und einfach um ein unerklärbares Phänomen.

Die zukünftige Unternehmensstrategie basiere auf etablierten Klassikern wie etwa M.A.D., Simpsons und „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“. Außerdem habe man gelernt, nicht mehr so stark in einen Trend zu investieren. Diese Erkenntnis werde auch beim derzeitigen Top-Thema Harry Potter berücksichtigt. Bei diesem rechne Dino damit, dass bereits bis zum Start des Films die Umsätze größtenteils getätigt sind.

Anschließend nahm Frau Heidi Ihle als Finanzvorstand der Dino entertainment AG zu den Ausführungen von Herrn Roh bezüglich des Risk-Management-Systems Stellung. Bei Dino gebe es ein Handbuch zum Risk-Management, und Investitionen über 500 DM müssten in einem Genehmigungsverfahren beschlossen werden. Ferner existiere ein Ausstiegsverfahren für kritische Produkte, und es werde ein monatliches Reporting durchgeführt.

Das Risk-Managemt-System sei bereits vom Aufsichtsrat begutachtet worden und werde darüber hinaus bis Jahresende von einem unabhängigen Wirtschaftsprüfungsunternehmen geprüft. Dabei werde es sich nicht um die KPMG handeln, da diese bereits als Abschlussprüfer für Dino tätig ist.

Auf die Frage von Herrn Gaebler nach der Entwicklung der Mitarbeiterzahl antwortete Frau Ihle, zum 31.12.2000 seien insgesamt 119 Mitarbeiter bei der Dino entertainment AG beschäftigt gewesen, und diese Zahl sei zum 31.3.2001 auf 103 zurückgegangen. Außerdem sei geplant, noch einige Mitarbeiter zu entlassen, die dann auch nicht ersetzt werden sollen. Diese Entlassungen seien notwendig, um ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen.

Danach nahm Herr Neuber zu einigen Ausführungen von Herrn Wallner Stellung und erklärte, Dino verfüge über viele hochqualifizierte und überdurchschnittlich engagierte Mitarbeiter. Leider sei zeitweise der Kurs als „Maß der Dinge“ betrachtet worden. Die Mitarbeiter empfänden darüber hinaus Freude an der Arbeit im Comic-Bereich und arbeiteten sehr professionell und engagiert. Deshalb sei geplant, diese Mitarbeiter auch zu belohnen. Ferner könnten gute Mitarbeiter nur mit attraktiven Aktienoptionsprogrammen im Unternehmen gehalten werden.

Wie Herr Neuber betonte, sind Entscheidungen bei Dino, wie zum Beispiel der Ausstieg bei der Superhelden-Serie, schwer durchzusetzen. Außerdem sei es nicht leicht, sich von Menschen zu trennen, die Leistung gebracht haben und mit denen man sich verbunden fühle.

Bezüglich der Kritik von Herrn Roh, bei Dino habe man „Warnsignale“ übersehen, entgegnete Herr Neuber, die Dino habe sich im Mai 2000 sehr stark gefühlt, da die Zahlen zu dieser Zeit deutlich über Plan gelegen haben. Außerdem habe Dino zu diesem Zeitpunkt wie üblich mit einem guten Geschäft im Sommer gerechnet, denn ein „Sommerloch“ gebe es bei Dino nicht. Ganz im Gegenteil sei der Sommer bei Dino sogar die beste Zeit, in der zwischen 20 und 30 Prozent mehr Hefte verkauft werden als üblich. Dieser höhere Absatz resultiere auch aus der Belieferung der Auslandsmärkte im Sommer.

Nachteilig auf Dino ausgewirkt habe sich bei Pokémon auch die Tatsache, dass bei Rechten ohne Sprachbarrieren ohne weiteres auch spanische und italienische Merchandising-Unternehmen Pokémon-Produkte in Deutschland vertreiben konnten. Unabhängig davon habe es zum Zeitpunkt der letzten Hauptversammlung im Mai 2000 noch keinerlei Anzeichen dafür gegeben, dass das geplante Umsatzziel nicht erreicht wird.

Bezüglich der Frage von Herrn Koch-Heinzeler, inwieweit das zukünftige Wachstum der Dino entertainment AG von Lizenzen abhängig ist, antwortete Herr Neuber, auch weiterhin werde eine gewisse Abhängigkeit von Lizenzen bestehen. Wichtige Lizenzen müssten auf jeden Fall gekauft werden. Die Kosten hierfür könne man aber im Moment nicht nennen.

Dino wolle sich zukünftig, soweit möglich, zu einem Lizenzgeber entwickeln. In diesem Zusammenhang sei es gut vorstellbar, Lizenzen zu der erfolgreichen Eigenentwicklung „Tiere, Freunde fürs Leben“ zu verkaufen. Mit diesem Magazin befinde sich Dino auf Platz zwei bei den Tiermagazinen in Deutschland. Derzeit verkaufe man 100.000 Exemplare der Tierzeitschrift, und die Tendenz bei der Auflage des Magazins sei steigend. Ziel sei es, Marktführer bei Tierzeitschriften bis Ende 2001 zu werden und darüber hinaus weitere Marken zu entwickeln.

Man könne sich auch vorstellen, ein Buch mit dem Titel „Tiere, Freunde fürs Leben“ herauszubringen. Auf jeden Fall habe sich „Tiere, Freunde fürs Leben“ bereits als Marke bei den Händlern etabliert. Zudem gebe es schon einige Interessenten für diese Marke, die beispielsweise auch im Rahmen einer Tonträger-Produktion genutzt werden könnte. Auch Fernsehsender interessierten sich im Rahmen einer etwaigen Entwicklung einer Serie mit dem Titel „Tiere, Freunde fürs Leben“. Vorteilhaft für die Fernsehsender sei dabei die erhöhte Planungssicherheit beim Kauf der bereits etablierten und überaus erfolgreichen Marke.

Anschließend beantwortete Frau Ihle eine Frage von Herrn Wallner nach den Einzelpositionen bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Bei den größten Positionen in Höhe von 8 Mio. DM handle es sich um Beratungskosten, Personalnebenkosten und Gebäudekosten sowie um Gebäudenebenkosten. Kosten für Porto-, Telefon-, EDV- und Reisekosten zählten ebenso zu den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wie auch die Kosten für die Hauptversammlung und die Investor Relations-Arbeit oder Werbekosten und Ähnliches.

Die Rückstellungen für Pokémon beliefen sich auf 1,4 Mio. DM, und man habe auch Rückstellungen für andere Lizenzen sowie für ausstehende Rechnungen, Urlaubsansprüche, Kosten der Hauptversammlung, Abfindungen und Ähnliches gebildet.

Danach erklärte Herr Neuber, bei EARSandEYES handle es sich um eine führende Online-Marktforschungsgesellschaft mit großer Bedeutung. Unter anderem nähmen deren Dienste Lego und Unilever in Anspruch. Dino habe für 4 Mio. DM eine Beteiligung an EARSandEYES erworben. Das Unternehmen werde voraussichtlich schon im kommenden Jahr profitabel arbeiten, so dass sich die Investition für Dino auf alle Fälle auszahlen werde.

Die Planetactive GmbH sei eine reine Internet-Agentur, an der sich Dino mit 20 Mio. DM beteiligt habe, um beim Börsengang des Unternehmens dabei zu sein. Dieser sei zwischenzeitlich aufgrund der angespannten Lage an den Finanzmärkten jedoch verschoben worden. Allerdings seien Vereinbarungen getroffen worden, dass Dino die investierte Summe zurückbekommen kann, falls ein Börsengang auf absehbare Zeit nicht zu Stande kommt. Außerdem sei die Werthaltigkeit der Beteiligung von der KPMG bestätigt worden.

Anschließend erklärte Herr Neuber, der Dino entertainment AG sei beim Börsengang im November 1999 ein Emissionserlös von 52 Mio. DM zugeflossen. Derzeit verfüge man noch über eine Liquidität von etwa 30 Mio. DM. Der Emissionserlös sei bisher bewusst nicht für Akquisitionen genutzt worden, da Dino nicht bereit gewesen sei, überhöhte Preise hierfür zu bezahlen. Man habe sich zwar nach geeigneten Objekten umgeschaut, sei dann aber zu der Erkenntnis gekommen, dass der Einsatz zu hoch ist.

Bezüglich der Trennung von den Superhelden betonte Herr Neuber, diese sei unumgänglich gewesen, da man mit dieser Comic-Serie Defizite erwirtschaftet habe. Dino habe sich „schweren Herzens“ von der Serie getrennt und könne auch nicht nachvollziehen, wie die Wettbewerber damit Gewinne erwirtschaften.

Danach erklärte Herr Neuber, die Dino entertainment France S.A.R.L. habe bereits im ersten Quartal 2001 die Gewinnschwelle erreicht. Außerdem sei ein Engagement in Italien geplant, da der italienische Markt sehr stark sei. Dort könnten zum Beispiel die Simpsons gut vermarktet werden. Außerdem sei eine Vermarktung von „Fuurama“ in Italien geplant.

Frau Ihle antwortete auf eine diesbezügliche Frage von Herrn Wallner, bei den sonstigen betrieblichen Erträgen handle es ich im Wesentlichen um die Auflösung von Rückstellungen, Kursgewinne und Ähnliches. Auf die Frage von Herrn Gaebler nach den Kosten für die beiden Designated Sponsors entgegnete Frau Ihle, hierbei drehe es sich um einen sechsstelligen DM-Betrag, der jährlich zu diesem Zweck aufgewendet wird. Bei den Designated Sponsors handle es sich um die Commerzbank und die BW-Bank.

Anschließend erläuterte Herr Neuber, dass der Deckungsbeitrag im abgelaufenen Geschäftsjahr lediglich durch einzelne Produkte nach unten gezogen worden ist. Auf eine entsprechende Frage von Herrn Gaebler antwortete er, die Zusammenarbeit mit Time Warner sei bisher erfolgreich verlaufen und werde weiterhin fortgesetzt. Bei Time Warner handle es sich um einen wichtigen Partner der Dino entertainment AG.

Mit bereits eingestellten Serien seien unterschiedlich hohe Fehlbeträge erwirtschaftet worden. So belaufe sich der bei „Top of the Pops“ entstandene Fehlbetrag auf 1,7 Mio. DM, und der Fehlbetrag bei „Girls Club“ liege bei 0,7 Mio. DM. Darüber hinaus haben die Comic-Serien aus der Reihe „Superhelden“ einen Verlust von 600.000 DM verursacht.

Dann erwiderte Herr Neuber auf eine weitere Frage von Herrn Maile, die Dino verhandle schon seit über einem Jahr über Lizenzen zu „Herr der Ringe“. Dieses werde sicher ein großer Kinoerfolg, aber es sei fraglich, ob sich auch die Produkte gut verkaufen werden. Zusätzlich befänden sich bei der Dino entertainment derzeit zahlreiche Produkte in der Planung. Unter anderem handle es sich bei den zukünftigen Themen um Käpt´n Blaubär, Benjamin Blümchen, Bibi Blocksberg, die japanischen „Mangas“ sowie „Final Fantasy“.

Anschließend betonte Herr Neuber, bei der Bekanntgabe der Gewinnwarnung im letzten Jahr seien die gesetzlichen Vorschriften eingehalten worden. Frau Ihle erklärte, der Fonds von Julius Bär, an dem Dino Anteile hält, investierte zu einem großen Teil in Renten, Wandel- und Optionsanleihen i. Als Beimischung seien aber auch diverse Nebenwerte und Aktien des Neuen Markts enthalten. Durch den Fonds seien Abschreibungen von 40.000 DM für das vergangene Jahr und darüber hinaus weitere Abschreibungen für das erste Quartal 2001 notwendig. Für die weitere Entwicklung des Fonds sei man aber positiv gestimmt.

Auf eine Frage von Herrn Wallner bezüglich der Organisationsstruktur der Dino entertainment AG antwortete Herr Neuber, die Dino verfüge durch die Gliederung nach Themenwelten über große Wettbewerbsvorteile, da die Fachleute in den jeweiligen Bereichen ihre Kompetenzen besser nutzen können. Beispielsweise könne geprüft werden, ob für Händler, die bereits das Magazin „Quiztime“ im Programm haben, eventuell auch das dazugehörige Spiel in Frage kommt.

Anschließend nahm der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Bruns zu der Kritik an der Höhe der Vorstandsvergütung Stellung und erklärte, der Aufsichtsrat sei anfangs auch überrascht gewesen von der Höhe der Vergütung. Man vertrete jedoch die Meinung, dass eine marktgerechte Vergütung sehr wichtig ist und dass dabei auch das Anforderungsprofil berücksichtigt werden muss. Zudem müsse die Vergütung einem Vergleich mit den Vorstandsvergütungen bei anderen am Neuen Markt notierten Medienunternehmen standhalten.

Bezüglich der Kritik am geplanten Aktienrückkaufprogramm entgegnete Herr Dr. Bruns, alle Voraussetzungen hierfür seien gegeben. Der Markt sei ausreichend liquide, und Dino verfüge über 30 Mio. DM Cash. Dabei betonte er, bisher habe Dino noch nie Fremdkapital eingesetzt. Ferner handle es sich bei der geplanten Beschlussfassung über den Rückkauf eigener Aktien um einen Vorratsbeschluss, der nicht zwingend sofort umgesetzt werden muss, sondern erst später, wenn Aktien beispielsweise im Rahmen eines neuen Stock-Options-Programms benötigt werden.


Abstimmungen

Bei einer Präsenz von 64,65 Prozent des Grundkapitals wurde allen Tagesordnungspunkten bei einer moderaten Zahl an Gegenstimmen zugestimmt. Es wurde über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2000 sowie über die Beschlussfassung zum Erwerb von eigenen Aktien abgestimmt.

Bei der Abstimmung über die Entlastung des Vorstands gab es 3.669 Gegenstimmen und 11.360 Stimmenthaltungen, der Aufsichtsrat wurde bei 3.245 Gegenstimmen ebenfalls 11.360 Stimmenthaltungen entlastet. Ferner gab es bei der bei der Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2001 insgesamt 3.474 Gegenstimmen und 11.305 Stimmenthaltungen, und bei der Abstimmung über den Aktienrückkauf wurden 1.944 Gegenstimmen sowie 11.085 Stimmenthaltungen gezählt.

Als Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2001 wurde die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG gewählt.


Fazit und Schlussworte

Mit Sicherheit war die Entwicklung im Geschäftsjahr 2000 für das Management der Dino entertainment AG größtenteils nicht vorhersehbar. Unabhängig davon ist jedoch der drastische Kursrückgang der Aktie für die Aktionäre alles andere als erfreulich. In diesem Zusammenhang wird wieder einmal deutlich, wie wichtig das Setzen und konsequente Einhalten von Stopp-Kursen bei Engagements am Neuen Markt ist.

Derzeit sind die hohen Cash-Reserven sowie die Strategie der Dino entertainment AG, künftig unabhängiger von Fremdlizenzen zu werden, sehr positiv zu werten. Von Vorteil ist auch, dass das Unternehmen über umfangreiche „Human-Resourcen“ in Form eines engagierten und motivierten Mitarbeiterteams verfügt.

Die Chancen stehen unter anderem aufgrund der zahlreichen geplanten Produkte nicht schlecht, dass Dino die Aktionäre noch im laufenden Jahr mit Erfolgsmeldungen überraschen kann. Inwiefern sich solche Meldungen dann auf den Kurs der Dino-Aktie auswirken, bleibt jedoch abzuwarten.


Kontaktadresse

Dino entertainment AG
Rotebühlstraße 87
70178 Stuttgart

Tel.: 0711/94768-0
Fax: 0711/94768-30

Email: Info@DinoAG.de
Internet: www.DinoAG.de


Investor Relations
Steffen Volkmer

Tel.: 0711/94768-824
Fax: 0711/94768-830
Email: IR@DinoAG.de


Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen

Neueste Beiträge aus dem Readcrest Capital Forum

Wertung Antworten Thema Verfasser letzter Verfasser letzter Beitrag
  407 Readcrest Capital AG whiskas HonestMeyer 10.12.24 14:08
  59 An Alle UNBEDINGT LESEN, das ist KEIN WITZ!! LARA CROFT Happy End 25.04.21 09:52
    NEWS EROLL   25.04.21 02:22
  30 Business Media - Findet eine Wiederbelebung statt? ullmni01 BoersenhundRE 25.04.21 02:01
  27 Aktuelle Adhocs und meldepflichtige News jack303 youmake222 24.04.21 23:57

--button_text--