Der Holzmann-Konzern hat die Sanierungsbemühungen für endgültig gescheitert erklärt. Die Aktien sind von der Deutschen Börse vom Handel ausgesetzt worden, der Insolvenzantrag wird in Kürze erwartet.
Frankfurt am Main - Das Unternehmen teilte am Donnerstag mit, die Gespräche mit den Banken seien endgültig gescheitert. Das Insolvenzgericht Frankfurt hat bisher aber noch keinen Antrag des Unternehmens auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens erhalten, sagte ein Sprecher des Gerichts.
Noch heute wird Holzmann indes zu einer Pressekonferenz einladen, bei der der Termin für den Antrag bekannt gegeben werden könnte. Die Notierung der Holzmann-Aktie wurde um 9.30 Uhr bis voraussichtlich 10.30 Uhr ausgesetzt. Der letzte Kurs vor dem Handelsstopp lag bei 4,40 Euro, ein Minus von 11,7 Prozent gegenüber dem Vortagesstand.
Der Frankfurter Baukonzern steht am Abgrund, nachdem Dresdner Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank am späten Dienstag Nein zur Sanierung gesagt haben. Die rund 23.000 Beschäftigten des zweitgrößten deutschen Baukonzerns - davon etwa 10.000 in Deutschland - befürchten mittlerweile das Schlimmste.
Die drei Großbanken hatten entschieden, die bis zuletzt auf dem Tisch liegenden Vorschläge enthielten kein "tragfähiges Fortführungskonzept", so ein Commerzbank-Sprecher. Unter diesen Bedingungen könne man die Pläne der Deutschen Bank "leider nicht weiter unterstützen", ergänzte die Dresdner Bank. Neben sachlichen Meinungsverschiedenheiten soll aber auch die Art des Auftretens der Vertreter der Deutschen Bank einen Kompromiss verhindert haben.
Die Deutsche Bank als Hauptaktionär und Hauptgläubiger des angeschlagenen Bauriesen hatte noch am Mittwoch mitgeteilt, sich weiter gegen die drohende Pleite stemmen zu wollen. "Wir arbeiten mit Hochdruck an allen Fronten", sagte ein Sprecher. Der wirtschaftliche Schaden im Falle eines Zusammenbruchs des Baukonzerns sei für alle Beteiligten weitaus größer als eine gemeinsame Sanierungslösung mit dem Ziel Holzmann in geordneten Bahnen zu verkaufen. "Das können wir nicht verantworten".
Die anhaltenden Bemühungen hinter den Kulissen zielten darauf ab, in einem ersten Schritt wieder Eigenkapital für Holzmann zu schaffen. Über eine Kaufoption auf die profitable Holzmann-Tochter HSG sowie einen Forderungsverzicht sollten die Banken zusammen 200 Millionen Euro aufbringen. Dem drohenden Verlust von 237 Millionen Euro für 2001 steht nämlich nur noch ein Eigenkapital von 125 Millionen Euro gegenüber.
In einem zweiten Schritt war vorgesehen, die Altlasten - vor allem verbliebene Immobilien und Projekte mit überzogenen Mietgarantien - in eine eigenständige Gesellschaft zu überführen. Daran sollten sich die Gläubigerbanken beteiligen. Ohne eine solche Altlasten-Regelung gilt Holzmann mit Finanzschulden von 1,6 Milliarden Euro als unverkäuflich.
spiegel.de
Frankfurt am Main - Das Unternehmen teilte am Donnerstag mit, die Gespräche mit den Banken seien endgültig gescheitert. Das Insolvenzgericht Frankfurt hat bisher aber noch keinen Antrag des Unternehmens auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens erhalten, sagte ein Sprecher des Gerichts.
Noch heute wird Holzmann indes zu einer Pressekonferenz einladen, bei der der Termin für den Antrag bekannt gegeben werden könnte. Die Notierung der Holzmann-Aktie wurde um 9.30 Uhr bis voraussichtlich 10.30 Uhr ausgesetzt. Der letzte Kurs vor dem Handelsstopp lag bei 4,40 Euro, ein Minus von 11,7 Prozent gegenüber dem Vortagesstand.
Der Frankfurter Baukonzern steht am Abgrund, nachdem Dresdner Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank am späten Dienstag Nein zur Sanierung gesagt haben. Die rund 23.000 Beschäftigten des zweitgrößten deutschen Baukonzerns - davon etwa 10.000 in Deutschland - befürchten mittlerweile das Schlimmste.
Die drei Großbanken hatten entschieden, die bis zuletzt auf dem Tisch liegenden Vorschläge enthielten kein "tragfähiges Fortführungskonzept", so ein Commerzbank-Sprecher. Unter diesen Bedingungen könne man die Pläne der Deutschen Bank "leider nicht weiter unterstützen", ergänzte die Dresdner Bank. Neben sachlichen Meinungsverschiedenheiten soll aber auch die Art des Auftretens der Vertreter der Deutschen Bank einen Kompromiss verhindert haben.
Die Deutsche Bank als Hauptaktionär und Hauptgläubiger des angeschlagenen Bauriesen hatte noch am Mittwoch mitgeteilt, sich weiter gegen die drohende Pleite stemmen zu wollen. "Wir arbeiten mit Hochdruck an allen Fronten", sagte ein Sprecher. Der wirtschaftliche Schaden im Falle eines Zusammenbruchs des Baukonzerns sei für alle Beteiligten weitaus größer als eine gemeinsame Sanierungslösung mit dem Ziel Holzmann in geordneten Bahnen zu verkaufen. "Das können wir nicht verantworten".
Die anhaltenden Bemühungen hinter den Kulissen zielten darauf ab, in einem ersten Schritt wieder Eigenkapital für Holzmann zu schaffen. Über eine Kaufoption auf die profitable Holzmann-Tochter HSG sowie einen Forderungsverzicht sollten die Banken zusammen 200 Millionen Euro aufbringen. Dem drohenden Verlust von 237 Millionen Euro für 2001 steht nämlich nur noch ein Eigenkapital von 125 Millionen Euro gegenüber.
In einem zweiten Schritt war vorgesehen, die Altlasten - vor allem verbliebene Immobilien und Projekte mit überzogenen Mietgarantien - in eine eigenständige Gesellschaft zu überführen. Daran sollten sich die Gläubigerbanken beteiligen. Ohne eine solche Altlasten-Regelung gilt Holzmann mit Finanzschulden von 1,6 Milliarden Euro als unverkäuflich.
spiegel.de