Der Schein trügt bei Conergy
Bei den meisten Kurs-Providern notiert die Conergy-Aktie angesichts einer drastischen Kapitalerhöhung über 50 Prozent im Minus. Doch betrachtet man den Wert des Titels genauer, sieht die Welt schon viel schöner aus.
Im Zuge der angekündigten Kapitalerhöhung will Conergy 363 Millionen neue Aktien zu je 1,10 Euro ausgeben. Mit diesem Kapitalschritt wird das Grundkapital von Conergy mehr als verzehnfacht. Diese zusätzlichen Titel bewirken eine Verwässerung des Aktienwerts, da sich am Wert des Unternehmens nichts ändert, sich dieser aber auf mehr Anteile verteilt. Das spricht für fallende Kurse bei Conergy.
Doch mit der Kapitalmaßnahme haben die Conergy-Altaktionäre auch ein Bezugsrecht für die für 2008 rückwirkend dividendenberechtigten Aktien erhalten: Für jedes Papier können sie zehn neue erwerben. Diese Bezugsrechte sind seit heute und noch bis zum 28. November an der Börse handelbar.
Noch keine Einstiegskurse?
Berechnet man die Veränderung des Aktienkurses inklusive Bezugsrechte, so waren aber die Conergy-Aktien am Dienstag nicht der größte Verlierer, sondern vielmehr der größte Gewinner im TecDax: Bei Notierungen von 2,29 Euro lag der Titel rund 66 Prozent im Plus. Der gestrige Schlusskurs von 4,15 Euro entspricht nämlich einem Preis von 1,38 Euro je Aktie ex Bezugsrechte. Der rein rechnerische Wert für die Bezugsrechte vor dem heutigen Handelsstart lag damit bei 3,10 Euro. Am Dienstag schwankte der Kurs der Bezugsrechte zwischen 3,50 und 2,00 Euro.
Trotz des heutigen Kursanstiegs warnen Analysten vor einem Einstieg bei Conergy-Aktien: So liegt etwa das neue Kursziel der Analysten von SES Research bei 0,80 Euro. Und Independent Research senkte sein Conergy-Ziel von 3,00 auf 1,00 Euro. Eine mögliche Investitionszurückhaltung auf Grund der Konjunkturschwäche könnte ein Risiko für die angekündigte Kapitalerhöhung sein, betonte Analyst Sven Diermeier.
Quelle: boerse.ard.de, 18.11.08, 16:48 Uhr
Wenn man einen Schlumpf würgt, in welcher Farbe läuft er dann an?