Niedrige Bewertung – was übersieht der Markt?
BYD könnte Tesla bei der Gesamtautoproduktion im Jahr 2023 geschlagen haben, aber der chinesische Konkurrent hat immer noch nur ein Zehntel des Marktwerts. Wie geht es weiter für die BYD-Aktie?
Im vergangenen Jahr hat sich der Kurs der Tesla-Aktie ungefähr verdoppelt. BYDs Aktien stiegen dagegen nur um etwa zehn Prozent. Gibt es Probleme, wie zum Beispiel ein Überangebot, die der Markt übersieht? Die Nachricht, dass Waren Buffett seinen Anteil aus nicht näher genannten Gründen immer weiter reduziert, trägt ebenfalls nicht zur guten Stimmung der Anleger bei.
Ein Grund für die niedrige Bewertung sei, dass BYD keine auffälligen Märkte wie Norwegen dominiert, die "wahrscheinlich einen größeren Einfluss auf den Aktienkurs haben würden" als die Elektrifizierung von Autos in Brasilien, so Taylor Ogan, CEO von Snow Bull Capital.
BYD hat die Kosten gesenkt, indem es teure Autobatterien selbst entwickelt und gleichzeitig verschiedene Fahrzeugmodelle für unterschiedliche Preissegmente anbietet. "Ich denke, BYD wird einen ähnlichen Aufschwung erleben wie Tesla, wenn die Leute erkennen, dass BYD ein Energieunternehmen ist", zitiert CNBC Ogan. Er geht davon aus, dass der Markt erst im Jahr 2025 erkennen wird, wie leistungsfähig BYD ist.
Mehrere Analysten stufen die BYD-Aktie als Kauf ein. Die Zwölf-Monats-Kursziele würden BYD allerdings in Bezug auf den Marktwert noch nicht in die Nähe von Tesla bringen. Nomuras Analyst für chinesische Autos, Joel Ying, schätzt BYD mit einem Kursziel von 382 Hongkong-Dollar ein. Das entspricht einem Kurspotenzial von über 86 Prozent. Er merkt aber auch an, dass die Aktie davon profitieren könnte, dass BYD als Batterielieferant für das Elektroauto-Projekt des chinesischen Smartphone-Herstellers Xiaomi fungiert.
Auch die Großbank HSBC analysiert die gegenwärtige Schwäche der BYD-Aktie. Trotz beeindruckender neuer Modelle prognostiziert die Bank für BYD im Jahr 2024 Herausforderungen beim Wachstum. HSBC führt dies auf eine verringerte Verhandlungsmacht der Produkte und zunehmende Lagerbestände zurück, was auf eine abnehmende Nachfrage hindeutet. Zudem könnte die höhere Basis aus dem Jahr 2023 das Wachstum beeinträchtigen. Folglich senkt die Bank auch das Kursziel für BYD auf 356 Hongkong-Dollar HKD, verglichen mit dem früheren Ziel von 391 HKD. Trotzdem sieht die HSBC weiterhin erhebliches Potenzial und bekräftigt ihre Kaufempfehlung.
Ebenso zeigt sich der australische Broker Macquarie bullish. Aufgrund starker Technologien, Skalenvorteilen und einer überlegenen Kostenstruktur betrachtet Macquarie BYD als einen der Hauptgewinner der Elektrifizierung. Man erwartet eine weiter zunehmende Profitabilität in den kommenden Jahren. Mit einem Ziel von 310 HKD sieht auch Macquarie großes Potenzial für die Aktie.
Quelle: wallstreetONLINE Zentralredaktion
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