Der Ölpreis hat sich vor dem Wochenende auf hohem Niveau gehalten. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI 144,10 Dollar und notierte damit 0,8 Prozent niedriger als am Vortag, als der Preis zeitweise auf ein Rekordhoch bei 145,85 Dollar gestiegen war. Die in Europa führende Nordseesorte Brent notierte mit 145,03 Dollar das Fass 0,7 Prozent niedriger. "Der Anstieg auf die Marke von 150 Dollar scheint nur noch reine Formsache und nur eine Frage von wenigen Wochen oder sogar Tagen zu sein, weil auch die Nähe zu dieser magischen Grenze für anhaltendes spekulatives Interesse sorgt", prognostizierten die Rohstoff-Analysten der Commerzbank.
Händlern zufolge hat der Markt weiterhin die Entwicklungen im Atomstreit mit Iran im Blick. Es wird befürchtet, dass Israel die Atomanlagen des Iran angreifen könnte und der Iran daraufhin die für die Ölversorgung wichtige Straße von Hormus blockiert. Allerdings habe sich zuletzt nicht viel an der Situation geändert, sagte Analyst Takeda Makoto von Bansei Securities. "Ich denke, der Markt wird von spekulativen Geldern und nicht fundamentalen Faktoren getrieben", schlussfolgerte er. Seit Jahresanfang hat der Ölpreis über 50 Prozent zugelegt, und vor einem Jahr war ein Barrel Öl noch für die Hälfte des aktuellen Preises zu haben. Neben der Unsicherheit um die Lage im Nahen Osten und Spekulanten werden von Experten vor allem der schwache Dollar und die starke Nachfrage aus Schwellenländern für den Anstieg verantwortlich gemacht.
Gold noch unterbewertet
Am Freitag verlief das Geschäft an den Rohstoffmärkten jedoch ruhiger als sonst, da die amerikanischen Marktteilnehmer wegen des US-Unabhängigkeitstages fehlten. Auch beim Gold machte sich das bemerkbar, wie Händler sagten. Der Preis für das gelbe Edelmetall sank um 0,1 Prozent auf 931,70 Dollar. Am Mittwoch war Gold noch bis auf ein 10-Wochen-Hoch bei 946,50 Dollar gestiegen, doch seitdem drückte der steigende Dollar auf die Kurse. Allerdings sei Gold im Gegensatz zu Öl unterbewertet, sagte Rohstoff-Analyst Frank Schallenberger von der LBBW. Die Wahrscheinlichkeit, dass die 1.000-Dollar-Marke im Laufe des Sommers wieder getestet werde, sei sehr hoch.
Der Kupferpreis sank um 1,6 Prozent auf 8.520 Dollar die Tonne. "Das lange Wochenende in den USA dürfte viele Marktteilnehmer zu Gewinnmitnahmen veranlasst haben, nachdem Kupfer innerhalb von drei Wochen um 14 Prozent gestiegen war", hieß es dazu von den Commerzbank-Analysten. Gleichwohl dürften nach Streiks in peruanischen Kupferminen dafür sorgen, dass sich die Kursverluste in Grenzen halten.
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