(ffs) Der Irakkonflikt hat schon vor Ausbruch des Krieges mehr als eine Billion Dollar an den amerikanischen Börsen vernichtet. Das ergab eine Studie der US-Universitäten Stanford und Harvard. Mit „Saddam-Securities“ schätzen die Wissenschaftler den Einfluss der Kriegsängste auf den Börsenhandel ein.
Die US-Aktienmärkte verloren allein durch die Erwartung des Krieges im Irak Kapital in Höhe von 1,1 Billionen Dollar. Die Auswirkungen seien bis zu 95 Prozent in den Aktienkursen berücksichtigt, heißt es in der erst kürzlich veröffentlichten Studie.
Nach Ausbruch des Krieges am Donnerstag vergangener Woche konnte der Dow Jones die Handelswoche mit einem kräftigen Plus von 8,4 Prozent beenden. Einen Wochengewinn in dieser Höhe hat es schon seit Oktober 1982 nicht mehr gegeben. „Die Kosten des Krieges sind bereits seit einer Weile eingepreist, sagte Wirtschaftswissenschaftler Eric Zitzewitz. Die Märkte hatten insbesondere auf die Dauer des Krieges spekuliert.
Mit Hilfe eines neuen Finanzinstrumentes konnten die Wissenschaftler die Auswirkungen der Kriegsängste auf das Börsengeschehen einschätzen. Die Entwicklung des Handels mit den so genannten „Saddam Securities“ zeigt die Wahrscheinlichkeit einer Absetzung des irakischen Präsidenten Saddam Hussein.
Die Papiere wurden an der irischen Internet-Wettbörse Tradesports gehandelt. Der Besitzer erhält 10 Dollar je Anteilsschein, wenn Saddam bis zu einem bestimmten Datum abgesetzt wird. Das „Saddam-Wertpapier“ für März notierte am Freitag bei 7,80 Dollar. Das bedeutet: Die geschätzte Wahrscheinlichkeit, das Hussein bis Ende des Monats gestürzt wird, liegt bei 78 Prozent. Am Donnerstag lag der Kurs bei 6,50 Dollar.
[ Montag, 24.03.2003, 12:46 ]

