Gründe für den Crash!!!

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b121:

Gründe für den Crash!!!

 
24.02.01 20:38
Habe gestern mit einem bekannten diskutiert, der im Dezember einige Puts laufen hatte und damals behauptet hat,
-Dax geht auf 5800 - 6000
-S&P 500 geht auf 1200,
damals habe ich gelächelt, gestern hatten die Zahlen fast gestimmt.

Seiner Meinnung nach waren im Dezember und Januar zu viele Puts draußen mit kurzer Laufzeit, so daß der Markt nochmal ins Plus drehen musste, damit es nicht zu teuer wird und irgendwelche dahergelaufenen Kleinanleger Kasse machen. Jetzt sind diese Puts abgelaufen bzw. wertlos und die Großen Investoren können den Markt bedenkenlos absaufen lassen.

Ich hoffe, dass er damit nicht recht hat, aber seine Argumente waren gut.

1. Amerika gehts wirtschaftlich schlecht, Aussichten noch schlechter.
2. Alle leben dort auf Pump.
3. Amerika hatte die Wahl zwischen einem Looser und einem Oberlooser, für den Sie sich dann entschieden haben. Bush ist das schlimmste was passieren konnte.
4. Man darf nicht vergessen, das Amerika nicht nur aus Wall Street und Manhattan besteht. Hier gibt es massig einfachste Landbevölkerung, deren Schulbildung und Allgemeinbildung praktisch nicht vorhanden ist.
5. Seiner Meinung nach werden Bänker dort nicht zum soliden Vermögensaufbau ausgebildet, sondern nur zum Zocken (was Sie angeblich gut können).

Habt Ihr Meinungen dazu oder eigene Erfahrungen, einige haben doch bestimt schon mal längere Zeit in den Staaten gelebt oder sind beruflich regelmäßig dort?

Ich hoffe auf Anregungen - B12

Hat jemand dazu eine Meinung
ak10:

Jetzt noch nen crash das wäre heavy...

 
24.02.01 20:41
hauptsache ich bekomme meine CE Consumer vorher noch los
ak10:

mit puts konnte man doch in letzter Zeit wirklich

 
24.02.01 20:44
gut Geld machen.So ganz logisch is det nich oder vielleicht nur nicht auf den ersten Blick aber ich denk die Banken haben kein wirkliches Interresse
daran den Markt noch weiter absaufen zu lassen,und schon garnicht die Fondmanager.

Gruß  
proxicomi:

Interessante Theorie..

 
24.02.01 23:06
aber deren geschäfte sind auch abgesichert, diese instrumente sind von finanzingineuren entwickelt worden. das heißt, sie haben alle eventualitäten bedacht, außerdem gibt es für die banken auch noch das futuregeschäft das bedeutend höhere gewinne abwirft, als verkaufsOSen so können sie z.b., hier ihre "Verluste" kompensieren.
am dienstag, glaube war das, da kursierte ein gerücht, nachdem in san franzisco, am terminboard hätte man sehr viele futures glattgestellt, woraufhin der markt sank.
naja, aber die banken verstehen ihr spiel sehr gut.
nur leuten mit einer bescheidenen kapitaldecke, hätte ich schon frühzeitig zum ausstieg geraten.

gruß
proxi
jopius:

Ausstieg ist gut - aber draussen bleiben !

 
24.02.01 23:58
redcrx:

Zitat ...

 
25.02.01 00:08
aus der FAQ der Citibank zu deren Warrants:

"Wenn ich einen Verlust mit dem Optionsschein erleide, wer streift den Gewinn ein? Der Emittent?"

"Dem Emittent ist es viel lieber, wenn Sie mit seinen Optionsscheinen Gewinne als Verluste machen. Der Gewinn des Emittenten entsteht aus der Spanne zwischen dem Optionsscheinhandel und des dazugehörigen Absicherungsgeschäftes."

-----
Also freu ich mich über meine Gewinne und die Bank darüber, daß ich fleißig trade - hoffentlich ;-).

Sherlock:

Wenn ich wüßte, daß ein Fonds, in den ich mein

 
25.02.01 12:28
Geld einzahle, liquide Mittel im Überfluß hält und den Markt absaufen läßt, weil er shortet oder in Puts steckt, dann würde ich ihn getrost anzeigen. Fonds sind verpflichtet, das Geld der Anleger in Aktien genau definierter Branchen bzw. Märkte zu stecken. Auch Fonds sind zur Rechenschaft verpflichtet und können es sich nicht leisten, mit ihren liquiden Mitteln zu prahlen. Glaubt doch sowas bitte nicht.

Und zu den obigen Punkten:
1. Amerika gehts wirtschaftlich schlecht, Aussichten noch schlechter.

Wird halt großmundig verkündet, genau wie im letzten Jahr, als gesagt wurde, Amerika gehe es prächtig. Amerika gehts weder besser noch schlechter als vor einem Jahr.

2. Alle leben dort auf Pump.

Blabla.

3. Amerika hatte die Wahl zwischen einem Looser und einem Oberlooser, für den Sie sich dann entschieden haben. Bush ist das schlimmste was passieren konnte.

Subjektiv.

4. Man darf nicht vergessen, das Amerika nicht nur aus Wall Street und Manhattan besteht. Hier gibt es massig einfachste Landbevölkerung, deren Schulbildung und Allgemeinbildung praktisch nicht vorhanden ist.

Blabla. Das ist wie in jedem anderen Industriestaat auch.

5. Seiner Meinung nach werden Bänker dort nicht zum soliden Vermögensaufbau ausgebildet, sondern nur zum Zocken (was Sie angeblich gut können).

Blabla. Gibt es in dem ganzen auch etwas Fundiertes, Nachprüfbares als die Panikmache?


Sherlock  
Garion:

Nun, ob es auf- oder abwärts geht, da gebe ich

 
25.02.01 13:42
mal lieber keinen Tip ab - ich würde mit 90%iger Wahrscheinlichkeit sowieso falsch liegen :D

Aber da hier offenbar schonmal Gründe für ein crashendes Amerika gesammelt werden, will ich mal einen Punkt dazutun, der meiner Ansicht nach bisher kaum oder gar nicht diskutiert wurde.


Fakt ist offensichtlich (man belehre mich eines besseren), daß in Amiland viele dottcoms zusammengebrochen sind - gut für den Markt wird immer gesagt.

Aber was ist mit den Banken? Haben all die kleinen Firmchen nicht Kredite am Hals, die sie nun nicht zurückzahlen können?
Ok, da es bisher nur kleine Unternehmen in den Ruin getrieben hat, hält sich die Größe der "faulen Kredite" sicherlich in Grenzen, für die Banken sind das wahrscheinlich nur "peanuts".
Was aber geschieht, wenn eine Pleitewelle mittelgroße oder gar große dottcoms überrollt? Und was passiert, wenn die Amerikaner ihre Konsumentenkredite nicht zurückzahlen können?
Ich weiß nicht, wie viele Konsumentenkredite es da gibt und welche Einkommensklassen sich vor allem dieser bedienen, aber Fakt ist meiner Ansicht nach folgendes:
Je länger die amerikanische Wirtschaft nicht wächst (oder schlimmer noch sogar schrumpft), desto größer wird auch die Wahrscheinlichkeit, daß größere Dottcoms in die Brüche gehen bzw. die Konsumenten pleite sind.

Warum?

Nun, viele "new-economy"-Buden gingen mit ihren Wachstumsplänen zur Bank und bekamen daraufhin Kredit. Geht das Wachstum aber nun zurück, dann bekommen sie weniger Aufträge (die old-economy wird in Zeiten des Nichtwachstums selbst lieber Geld sparen). Bekommen die Firmen der new-economy weniger Aufträge, erfüllen sie ihre Planzahlen nicht und bekommen bald ein Problem mit ihrer Hausbank.

Auf der anderen Seite gibt es den Durchschnittsamerikaner, dem in den vergangenen Jahren immer nachgesagt wurde, er habe aufgrund eines guten, gewinnträchtigen Depots Konsumentenkredite bei den Banken aufgenommen. Ob das so ist, weiß ich nicht, vielleicht einer von euch?
Jedenfalls, WENN das stimmt, dann haben diese Amerikaner auch langsam leichte Schlafstörungen, denn ihr Depot ist kaum noch was wert und deckt den Kredit nicht mehr ab (und von den mageren Löhnen können sie wenig zurückzahlen, solange ihr Konsumniveau konstant bleibt). Im schlimmsten Falle werden diese Konsumentenkredite also faul, im besseren Falle können sie zurückgezahlt werden, aber wegen des momentan nicht vorhandenen Wachstums, gehen die Rückzahlraten der amerikanischen Konsumenten voll zu Lasten des gegenwärtigen Konsums (will heissen: sie sparen wie die Irren, um ihre Kredite zurückzahlen zu können).
Konsumieren sie weniger, verschärft das imho den augenblicklichen Zustand des Nicht-Wachsens der amerikanischen Wirtschaft, was wiederum zu mehr Firmenzusammenbrüchen der new-economy (siehe oben) beziehungsweise zum Faulwerden einer immer größeren Anzahl von Konsumentenkrediten führt.

Die hier beschriebenen Mechanismen gelten für jedes Land und gerade in Japan haben die faulen Kredite vor Jahren viel Schaden angerichtet (ja, ich weiß, daß in Japan noch viele andere erschwerende Faktoren dazukamen und ich will beide Länder auch nicht miteinander vergleichen :)

Aus oben genannten Gründen sehe ich aber eine wachsende Zahl fauler Kredite je länger die amerikanische Wirtschaft nicht wächst.
Was aber nun ist an faulen Krediten so schlimm?
Ganz einfach: Hat eine Bank Kredite vergeben, die im Nachhinein faul werden, bedeutet das, daß die Bank einen Großteil des verliehenen Geldes nie wieder sehen wird (trotz aller Konkurse und Pfändungen usw.)
Da das Geld weg ist, muß die Bank es aus ihren Büchern streichen.
Streicht sie es aus ihren Büchern, hat sie folglich selbst weniger Geld.
Hat sie weniger Geld, vergibt sie weniger Kredite (und meist noch teurer).
Vergibt sie weniger Kredite, schadet das dem Wachstum der Wirtschaft.

Wird dem Wachstum der Wirtschaft geschadet, beginnt der ganze Mechanismus der Firmenpleiten und Konsumentenkredite wieder von vorn.

Ich will nun hier nicht den Teufel an die Wand malen und bin (ältere Arivaner mögen es bezeugen) wahrlich kein Crashprophet. Ich habe aber meine Meinung der gegenwärtigen Situation in Amiland geschildert und bitte Jene, die diese Meinung nicht teilen, logisch das oben dargestellte System auszuhebeln - vielleicht (ganz sicher sogar) habe ich wichtige Einflussfaktoren übersehen. :)

Gruß,
Garion
Sherlock:

@Garion: Das Szenario ist durchaus nicht

 
25.02.01 16:09
unrealistisch. Allerdings meine ich, daß die wirtschaftlichen Zusammenhänge im Ganzen einfach zu komplex sind, um sie vorausahnen zu können. Das ganze ist ein chaotisches System und jede Theorie versucht nur, dieses Chaos durch Darstellung eines der relevanten Aspekte greifbar zu machen. Wie es sich wirklich entwickelt, kann niemand sagen. Meine Meinung ist, daß man sich an die Stochastik halten sollte und die besagt schlicht und einfach, daß nach stark gefallenen Kursen die Tendenz zum Aufwärtstrend wieder größer wird, egal nun zu welchem Zeitpunkt. Was haben wir davon, wenn jetzt lang und breit über Weltwirtschaftskrisen geredet wird, alle verkaufen, wenn die Kurse nach unten rauschen und sich alles wieder genauso schnell dreht und dann keiner mehr in Aktien investiert ist.
Dann geht das ganze Spiel von vorne los.

Sherlock
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