04.04.2007 13:43
Grammer AG: buy (HypoVereinsbank)
München (aktiencheck.de AG) - Der Analyst der HypoVereinsbank, Nathan Kohlhoff, stuft die Aktie von Grammer (ISIN
DE0005895403 (Nachrichten/Aktienkurs)/ WKN
589540) nach wie vor mit "buy" ein.
Wenn die Analysten behaupten würden, dass Grammer im Kreise der Automobilzulieferer im Moment nicht "en vogue" sei, dann sei es von Bedeutung, diese Aussage in den richtigen Kontext zu bringen. Grammer zähle nicht zu den schnell wachsenden Unternehmen. Die Positionierung bei Premiumherstellern habe dem Unternehmen aber verholfen, den Druck innerhalb der Industrie zu überstehen. Dieser habe bei vielen größeren Wettbewerbern (wie etwa Lear, Collins&Aikman) zum Konkurs geführt. Vor diesem Hintergrund habe Grammer in 2006 mit einem leichten Umsatzwachstum und einer EBIT-Marge von 4,4% gut abgeschnitten.
Während das Unternehmen von Sektortrends, wie Sicherheit profitiere sowie von der anhaltend starken Nachfrage für On- und Offroad Industriefahrzeuge, würden nur begrenzte Möglichkeiten zur Margenverbesserung durch neue technologische Fortschritte der angebotenen Produkte bestehen, zumindest nicht im Vergleich mit anderen Zulieferern. Grammer unternehme allerdings Anstrengungen in diese Richtung, wie etwa mit seinem MOTIS-Konzept für das LKW-Interieur oder die höhere Durchdringung der Crashaktiven-Kopfstützen CAK in Personenkraftwagen zu beobachten sei.
Grammer sei damit grundsätzlich mit den typischen Schwierigkeiten konfrontiert wie alle Lieferanten (intensiver Preiswettbewerb im Umfeld steigenden Lohn- und Materialkosten). Zudem würden lediglich begrenzte Mittel bestehen, diesen Entwicklungen mit zusätzlichen Produktinhalten signifikant entgegenzuwirken. Insofern sei die Gesellschaft erheblich von Produktivitätsverbesserungen abhängig, um die höheren Kosten zu kompensieren. Bislang sei dies durch Prozessverbesserungen und einer sukzessiven Verlagerung von arbeitsintensiven Tätigkeiten (v. a. Näharbeiten) nach Osteuropa gelungen.
Trotz eines schwächeren Chancenprofils im Vergleich zu anderen Zulieferern, die das Potenzial hätten, von aktuellen Sektortrends zu profitieren (vor allem bezüglich Themen wie Abgasemissionen), bleibe der Grammer-Titel attraktiv bewertet. Eine erfolgreiche Lösung für das Passagierbus-Segment (für H1/07 erwartet), werde in diesem Jahr einen Hauptbelastungsfaktor der Profitabilität beseitigen. Daneben habe das Unternehmen Gebote für Aufträge im Sitzbereich für bedeutende Nutzfahrzeuge abgegeben (ab 2009). Nach Erachten der Analysten seien diese für das Unternehmen erheblich profitabler als die letzte Sitzgeneration.
Die Analysten seien der Ansicht, dass die Aktie momentan einen guten Wert darstelle, allerdings könnte sich das Sentiment der Investoren noch verbessern. Während die Risiken hinsichtlich höherer Löhne, Wechselkurse und Rohstoffpreiserhöhungen weiterhin Bestand hätten, ebenso wie die Abhängigkeit von Schlüsselmodellen, seien die Analysten der Meinung, dass diese Risiken auf dem aktuellen Niveau kontrollierbar seien.
Die Analysten der HypoVereinsbank bleiben bei ihrem "buy"-Rating für die Grammer-Aktie. Das Kursziel senke man von 28 auf 27 EUR. (Analyse vom 04.04.07) (04.04.2007/ac/a/nw)Offenlegungstatbestand nach WpHG §34b: Das Wertpapierdienstleistungsunternehmen oder ein mit ihm verbundenes Unternehmen handeln regelmäßig in Aktien des analysierten Unternehmens. Das Wertpapierdienstleistungsunternehmen oder ein mit ihm verbundenes Unternehmen betreuen die analysierte Gesellschaft am Markt. Weitere möglichen Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Analyse-Datum: 04.04.2007