Staatsanwaltschaft klagt Stadtplan-Verlagserben Alexander Falk an
Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat Anklage gegen den früheren Internet-Unternehmer und Verlagserben Alexander Falk erhoben. Das habe die Behörde am Montag bestätigt, berichtet die Financial Times Deutschland. Hauptvorwurf gegen den seit Juni 2003 inhaftierten Falk sei Betrug in einem besonders schweren Fall, sagte ein Behördensprecher. Dafür drohten ihm bis zu zehn Jahre Haft. Sein Anwalt ging Ende vergangenen Jahres hart mit der Justiz ins Gericht.
Die Anklage war bereits seit Wochen erwartet worden. Dem Verlagserben wird vorgeworfen, durch Scheinumsätze in Höhe von mehr als zehn Millionen Euro den Umsatz und damit den Aktienkurs seiner ehemaligen Internet-Firma Ision AG kurz vor deren Verkauf künstlich in die Höhe getrieben zu haben.
Falk hatte von seinem Vater den Falk-Stadtplanverlag geerbt und 1995 verkauft; in Beziehungen zu dem Verlag steht Alexander Falk nicht mehr. Mit dem Erlös aus dem Verkauf entfaltete Falk allerlei unternehmerische Aktivitäten in den Bereichen Internet, Mobilfunk, Software, Rundfunk und Informationstechnik. Falk, der als ein Gewinner des Neuen Marktes galt, hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft Ision im Januar 2001 zu einem weit überzogenen Preis von 812 Millionen Euro an die britische Energis verkauft, die später in die Insolvenz musste. Ision machte vor dem Verkauf mit 800 Mitarbeitern 25 Millionen Euro Umsatz. (tol/c't)
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