Go Russia/schon gelesen??????

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klecks1:

Go Russia/schon gelesen??????

 
28.08.01 11:05
Go Russia!
 
Von Klaus Bockstaller
Aufgrund der zunehmenden Besorgnis über die wirtschaftspolitischen Probleme in Argentinien und in der Türkei verlief die Wertentwicklung auf den Emerging Markets im Juli weltweit schwach. Obwohl wir nicht unbedingt von einer großen Ansteckungsgefahr ausgehen, wird diese Besorgnis sich bei der Stimmung unter den Anlegern dennoch widerspiegeln.

Reibereien in der Türkei

Die Lage in der Türkei bleibt sehr sensibel. Eine Schlüsselposition zur Lösung der Probleme kommt der brüchigen Regierungskoalition zu, die ständigen Reibereien verheißen jedoch nichts Gutes. Die Schwäche in den Märkten spiegelt das fehlende Vertrauen in der Türkei, dass die momentane Wirtschaftskrise zu bewältigen ist. Ausländische Investoren haben einige Unruhe in den Markt gebracht, daher richten wir unsere Aufmerksamkeit weiter darauf, wie der Nachrichtenfluss von den einheimischen Investoren aufgenommen wird.

In Polen blieb die Wertentwicklung des Marktes schlecht. Der Zloty entwickelte sich besonders volatil, da er innerhalb der Region gegenüber Problemen aus Argentinien oder aus der Türkei als am meisten anfällige Währung gilt. Die Konjunktur zeigt eine alarmierende Abschwächung, sowohl durch die nachlassende Auslandsnachfrage als auch durch den schrumpfenden Inlandsverbauch bedingt, der unter den extrem hohen Realzinssätzen leidet.

Ungarn schlägt sich tapfer

Für die übrigen Länder der Region war die Widerstandskraft des ungarischen Marktes das herausragende Ereignis in diesem Monat. Bisher haben wir wenig Anzeichen für einen negativen Anschubeffekt durch den aktuellen Konjunkturrückgang in der Europäischen Union. Währenddessen verfolgt die Regierung eine konservative Wirtschaftspolitik und widersteht der Versuchung einer Richtungsänderung angesichts der Wahlen in weniger als einem Jahr. Ungarn war in diesem Monat der "sichere Hafen", da die Investoren aufgrund der sich verschlechternden Fundamentaldaten aktiv Gewichtungen in Türkei und Polen abbauten.

Anlagestrategie

Die einzige bedeutende strategische Veränderung im Juli wurde bei den russischen Aktienpositionen vorgenommen: Da der schwache Ölpreis Gewinnmitnahmen innerhalb des Sektors auslöste, haben wir unsere Gewichtung in Mineralölkonzernen abgebaut. Der Fonds reduzierte ebenso seine Position in Norilsk Nickel nach einer Periode nachhaltiger positiver Wertentwicklung. Die russische Konjunktur befindet sich immer noch auf einer sehr gesunden Basis und wir behalten unsere Übergewichtung dieses Marktes bei.

Die Lage in der Türkei bleibt nach wie vor äußerst ungewiss. Wir gehen davon aus, dass eine weitere Krise nicht zu vermeiden ist. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt schafft es die Türkei jedoch noch, sich gegen alle Widerstände zu halten. Wir glauben jedoch, dass je länger diese Entwicklung anhält, das Endergebnis desto schlimmer ausfallen wird. Bis wir an diesen Punkt gelangen - was nicht vor Ende des Jahres sein wird - wird der Markt sehr volatil bleiben und seine Bewegungen sich nicht immer auf klare Fundamentaldaten stützen. Unsere Anlagestrategie behält eine Nullgewichtung in der Türkei bei.

Die Perspektive für das weltweite Marktumfeld bleibt schwer durchschaubar und Anzeichen dafür, dass der derzeitige Konjunkturrückgang seinen Tiefpunkt erreicht, bleiben aus. Aus diesem Grund halten wir eine überdurchschnittliche Kasseposition. Die Bewertungen jedoch fallen zunehmend attraktiv aus und die ersten Anzeichen einer Verbesserung der globalen Perspektive werden ausgewählte Käufe innerhalb der Region auslösen, worauf ein Teil der Kasseposition verwendet werden wird.


27.08. - 19:12 Uhr  Artikel drucken | Artikel senden  
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