Hier ein Posting von DimStar, der die letzten news von EM.TV zusammengefasst hat.
Wer kann dann noch ernsthaft an EM.TV zweifeln - bin auch davon überzeugt, dass der Einstieg bei Tele München richtig war - ein Medienkonzern braucht auch (zumindest) einen Sender !!
DimStar 23.10.99 05:45
Einmal abgesehen von den natürlich wichtigeren Themen Joint Venture
Junior.TV, TMG-Deal und dem Amerika-Einstieg, möchte ich nur kurz an
folgende punkte erinnern, die m.E. die Umtriebigkeit und herausragende
strategische Zielverfolgung der Firma verdeutlichen:
EM.TV verschaffte sich durch die Akquisition TFC Trickompany, der Beteiligung
an Constantin Film und zuvor durch die Beteiligungen an Yoram Gross und der
Akquisition Wavery BV das Know-how zur Spielfilmproduktion. TFC war
Produzent von „Werner-Beinhart“ und „Das kleine Arschloch“ und ist
Koproduzent von „Max und Moritz“. Unter den 5 Spielfilmen, die Constantin unter
die Top 10 im letzten Jahr gebracht hat, befinden sich obige 2. Es wird immer
üblicher, daß Spielfilme Trickfilmserien begleiten, denn so ergibt sich eine
weitere Möglichkeit der Vermarktung populärer serien.
EM.TV dürfte es gelingen, sich Zugang zu bestimmten internationalen Märkten
zu verschaffen, indem man Events wie die FIS Snowboard WM, die WWF und
die Tyson-Kämpfe vermarktet. EM.TV gelang mit den Joint-ventures
EM.TV-Images in Frankreich sowie EM.TV Talit in Israel im
Merchandisingbereich sowie mit der Vereinbarung mit Bejing TV bereits der
einstieg in einige interessante Auslandsmärkte und ist über Agenten in Kontakt
zu den wichtigsten Playern im weltweiten Medienbusiness.
EM.TV will an 350-400 Spielzeugläden Franchiselizenzen vergeben. Unter dem
Markennamen „Junior“ wird damit eine Einzelhandelskette entstehen. In diesem
Zusammenhang sei nochmal an die inzwischen aufgestockte
Mehrheitsbeteiligung an Igel Spielzeug erinnert. Igel hat keine eigene
Produktion, sondern schaltet Produzenten ein und fungiert als
Vertriebsgesellschaft mit ca 8.000 Kunden weltweit wie z.B. Vedes. Zu den
Spezialitäten von Igel Spielzeug gehört die Beschaffung aus Asien.
EM.TV plant darüber hinaus im Merchandising-Bereich durch Lizenzvergabe eine
Bekleidungslinie einzuführen.
EM.TV weitete die Kooperation mit Edel Music Anfang des Jahres aus, als diese
mit der Musiklizenz für die Junior-Bibliothek für 5 Jahre betraut wurde. Von den
Tonträgern des Soundtracks zur Zeichentrickserie „Sailor Moon“, die auf RTL2
läuft, sowie den Videokassetten, wurden 400.000 Stück ende letzten Jahres
verkauft. Edel baut seine Vertriebskraft durch den Vertrag mit Disney stark aus,
womit sich die Zusammenarbeit noch erheblich stärker für EM.TV auszahlen
dürfte.
EM.TV vergab an den Tivola Verlag eine Lizenz zur Auswertung ihrer Figuren
über CD-ROM im deutschsprachigen Raum. Geplant sind 45 verschiedene
Erscheinungen.
EM.TV gründete mit dem Egmont Verlag ein Joint Venture, um die umfangreiche
rechtebibliothek auch über medien wie Bücher, Comics oder Junior-Magazine
(geplant sind ca. 70 Publikationen in 99) zu vermarkten.
EM.TV hat einen Konzessionsvertrag mit der Expo 2000 (Hannover) geschlossen.
Neben der gelegenheit, sich als Event-vermarkter zu profilieren, ist aus der
vermarktung der Expo sowie dem verkauf von Merchandising-Artikeln mit
Umsatzerlösen i.H.v. 350 Mio DM zu rechnen. Nach Abzug von Fremdanteilen,
sonstigen Kosten und Steuern fürfte EM.TV mit 48 Mio DM profitieren. Allein aus
diesem Projekt ist mit einem Gewinnbeitrag von 20 cents in 2000 zu rechnen.
EM.TV verhandelt mit Internetunternehmen, die das Junior-Portfeuille über das
Web nutzen können. Ziel ist die allübergreifende Etablierung des Markennamens
„Junior“.
EM.TV beteiligte sich vor wenigen Wochen mit 50 % an der schwedischen Plus
Licens AB, dem marktführenden Lizenzunternehmen Skandinaviens und
Osteuropas, um die Kontakte dieses Unternehmens in diesem Raum mit einem
Einzugsbereich von über 440 Mio. Einwohnern und dreistelligen Wachstumsraten
zur Etablierung der Junior-Bibliothek zu nutzen.
EM.TV dürfte bestrebt sein, neben dem amerikanischen Markt den japanischen
Markt ins Auge zu fassen, da sich dort große Wachstumschancen verbergen.
Vom Produzenten TOEI nimmt EM.TV bereits heute ein Paket für die
europäische Verwertung ab. Zahlreiche japanische Kassenschlager wie Pokemon
hat EM.TV bereits in ihre Bibliothek integriert. Thomas Haffa baute seinen
anfänglichen Erfolg mit dem Vertrieb der „Ninja Mutant Turtles“ in Deutschland
auf. Eine Kooperation mit einem bereits am Markt etablierten Unternehmen
(Rechtehändler, Produzent) käme in Betracht.
EM.TV arbeitet zudem an einem ganzen Schwung von Ko-Produktionen,
darunter mit Saban Int. an der Zeichentrickserie „Pigs Next Door“, die im Herbst
auf dem Fox Family Channel zur besten Sendezeit läuft. Auf der MIP TV d.J.
führte EM.TV Verhandlungen über 10 neue Ko-Produktionen. Knapp 400
Episoden wurden fest ausgehandelt, weitere 200 standen zum damaligen
Zeitpunkt noch in Verhandlung.
Nun möchte ich nochmals an die Bedeutung von Junior.TV erinnern, da ich öfters
die Erfahrung machte, daß einige Leute anhand dieser phantastischen
Geschäftspartnerschaft nicht wahrhaben wollten, was hier abläuft.
Die Kirch-Gruppe bringt in das Joint-Venture 19.740 Episoden Kinder- und
Familienprogramm lastenfrei ein, EM.TV eine Zahlung über 500 Mio DM sowie
Vermarktungs-Know-how. Beide Partner sind zu je 50 % an der Junior.TV GmbH
& Co KG beteiligt. Das operative Geschäft wird in den EM.TV-Räumen mit ca. 8
neuen Mitarbeitern betrieben. Ziel der Gesellschaft ist die Vermarktung o.g.
Bibliothek in der gesamten Verwertungskette (Video, DVD, Pay-TV, Free-TV,
Merchandising), das Betreiben zweier Kinderkanäle auf DF1 sowie die
internationale Etablierung des Markennamens „Junior“.
Zur Finanzierung betrieb EM.TV eine Kapitalerhöhung und nahm ein Darlehen
auf. Das Risiko aus diesem Joint-Venture konnte EM.TV durch einige
Bedingungen stark limitieren. So kassiert EM.TV solange 100 % der Einnahmen,
solange ihre Investition nicht refinanziert ist. EM.TV fungiert auch als Agentur für
Junior.TV und erhält für TV-Umsätze eine Provision von 30 % des Rohertrags,
für DVD/Merchandising 50 % des Rohertrags. Der Rohertrag beläuft sich unter
Minderung von Personal (8 Mas)- und Betriebskosten für die Sender auf ca. 95
% des Umsatzes. Diese Beträge gehen als Umsatz in die EM.TV-G+V ein. Das
Ergebnis der Junior.TV GmbH & Co KG geht bis zum Erreichen der
Investitionskosten i.H.v. ca. 545 Mio DM (incl. Zinsen) zu 100 % in das
Beteiligungserbebnis der EM.TV ein. Mit dieser Konstellation ist vorbehaltlich
einer schnellen Etablierung des Markennamens bis ca. 2002 zu rechnen. Nach
Erreichen der Investitionskosten geht das Ergebnis zu 50 % in das
Beteiligungserbebnis ein. Alles in allem ist langfristig mit einer Vorsteuermarge
von über 50 % aus dem Engagement für EM.TV zu rechnen.
Für Junior.TV sind 79 % der Ausstrahlungsrechte in 99 und mit deutlich höheren
Anteilen in den Folgejahren jeweils neu lizensierbar. Die meisten Filme sind
bereits schon zu 100 % abgeschrieben, d.h. bei einer Zweit- und
Drittverwertung kann der Umsatz bis zu 100 % als Ertrag verbucht werden.
Junior.TV wird das Ziel verfolgen den bereits bekannten Markennamen „Junior“
als Dachmarke für qualitativ hochwertige Familienunterhaltung zu etablieren. Es
wird in der heutigen Medienlandschaft, in der mittlerweile auch das Internet
einbezogen werden muß immer schwieriger ein Produkt wirksam zu
präsentieren. Läuft das Produkt allerdings unter einem allseits bekannten
Branding ist der Wiedererkennungswert ungleich höher. Der Wettbewerbsvorteil
für Junior wird somit darin liegen, daß die unter ihr vermarkteten Produkte im
Gegensatz zu individuellen Produkten z.B. bei Eltern sofort als Qualitätsprodukt
wahrgenommen werden. Zu Beginn des nächsten Jahres wird es bereits auf
SAT.1 zu einer „Dauerwerbesendung“ in Sachen Junior kommen. Ca. 1,5
Stunden pro Tag dürfte der Markenname in den nächsten 5 Jahren bei einem
der beliebtesten Sender Deutschlands on air sein. Die Etablierung der Marke
wird des weiteren durch zahlreiche Kooperationen innerhalb der
Wertschöpfungskette (siehe oben) vorangetrieben. Bereits nach der aggressiven
Kampagne auf der MIP-TV im Frühjahr d.J. war der Markenname bei
internationalen Programmeinkäufern in aller Munde.
Worin liegt der Vorteil für Kirch ?
Zum ersten Male wird seine Rechtebibliothek professionell vermarktet
(Merchandising lag z.b. bislang völlig außen vor), wobei er von der
diesbezüglichen Kompetenz EM.TVs profitiert. Zum anderen war ihm die Zahlung
von 375 Mio DM (125 Mio DM flossen in Junior ein) wichtig, um Premiere
übernehmen zu können. Nun kann er sich insgesamt auf den Aufbau seiner
Sender konzentrieren.
Und für EM.TV ?
Die Marktmacht der EM.TV steigt und ermöglicht es in erheblich größerem
umfang packagedeals abzuschließen. Damit können auch weniger
hochqualitative Programme lizensiert werden, die allein gestellt kaum
lizensierbar wären. Von den ca. 12.000 Zeichentrickepisoden sind 59 % als
qualitativ hochwertig einzustufen.Will ein Sender bestimmte Filme von A oder
B-Qualität kaufen ist er gezwungen, nicht selbst ausgewählte Programme
minderer Qualität ebenfalls abzunehmen. Die Durchschnittspreise pro Episode
werden durch diese package-deals stark steigen, wie Junior mit den
überdurchschnittlichen Erlösen aus dem SAT.1-deal bereits bewiesen hat. Dieser
Effekt wird bei der Vermarktung anderer Inhalte durch die Einbringung von z.b.
tmg-Spielfilmen noch weiter beobachtet werden können. Ein weiterer Effekt
besteht in der schlichten Weltmarktführerschaft. In Europa ist es offensichtlich
bereits jetzt unmöglich, einen Sender mit Familienprogramm ohne Lizenzen von
Junior zu betreiben, wie der Deal mit Disney über 660 Episoden zeigt, die ihren
Familiensender in Deutschland lediglich zu 25 % aus eigenem Bestand bestreiten
können. Aus dem aktuellen Rechteportefeullie sind über 10.000 Episoden
europaweit lizensierbar. Der nächste europäische Anbieter, die spanische B.R.B.
kommt auf 2.500 Episoden. Mit ca 5.000 auf dem amerikanischem Markt
verwertbaren Episoden liegt EM.TV bereits zu diesem Zeitpunkt knapp vor Walt
Disney.
Nun komme ich zum Tele-München-Deal
EM.TV gelingt es, durch die 45 %-Beteiligung, ihre Wertschöpfungskette durch
die Zusammenarbeit mit den verschiedenen TMG-Töchtern zu erweitern, durch
Zugriff aus Rechten aus dem Erwachsenenmarkt seine Verhandlungsposition
gegenüber Sendern weiter zu verbessern und die Rechtebibliothek im
Kinderfilmmarkt zu stärken. Das Portefeullie der TMG-Gruppe umfasst ca 3.000
Zeichentrickepisoden sowie weitere 8.000 halbe Stunden
Kinder/Erwachsenen-TV-programm, 2.700 Filme (unter denen sich viele der in
den letzten erfolgreichsten befinden), Beteiligungen an der
Merchandising-Tochter CTM (starke Beziehungen zu MGM, Universal und S.
Spielberg), den Produzenten Clasart, Prisma, Tele-Time und MD Production,
sowie Beteiligungen an den Sendern TM3, RTL2, TV2 (Ungarn) und Wien1
(Österreich) und mit Concorde, einen der größten Independent-Filmverleiher mit
eigenem Videolabel.
Damit werden zahlreiche Synergieen bei der Filmbeschaffung, Produktion und im
Verkauf ermöglicht. Die hohe Qualität der Gesamtbibliothek ermöglicht es EM.TV
in verstärkter Weise package-deals mit Sendern abzuschließen, die die
Verkaufspreise und Margen weiter steigern werden. EM.TV gewinnt weiteres
Know-how und Partnerschaften im Bereich der Spielfilmproduktion und im
Marketingbereich. Wg. der 45 %-Beteiligung geht das Ergebnis der TMG in das
Beteiligungsergebnis ein und erhöht daher die Margen beträchtlich. Dem
gegenüber stehen lediglich 10,8 Mio neue Aktien. Der Kaufpreis wurde mit ca.
800 Mio DM beziffert, nach einem Analystentreffen schätzten die Teilnehmer den
TMG-Unternehmenswert auf 2,9 Mio DM; somit wird EM.TV relativ wenig für
ihren 45 %-Anteil zahlen. Bereits in 99 wird der Ergebnisbeitrag von TMG diesen
Verwässerungseffekt überkompensieren, da mit einem Ergebnisbeitrag von
knapp 20 Mio DM allein aus den 4 Monaten der Einbeziehung zu rechnen ist. Die
Finanzierung durch die Kapitalerhöhung verschlechtert die Bewertung der Aktie
also nicht. Der Markt reagierte im Kontext einer schlechten Allgemeinstimmung
mit einem Kursverfall von bis zu 30 % auf die Nachricht. Daß EM.TV hiermit ein
wichtiger Schritt auf dem Weg zum globalen Medienkonzern gelungen ist, schien
ebenfalls nicht von Interesse zu sein.
Zur Ausgangslage bzgl. des Amerika-Engagements:
Als warscheinlichste Variante sehe ich ein Sendefenster für Junior bei einem
amerikanischen cable network an. Nickelodeon, Fox Kids, Disney Channel oder
der Jim Henson Kermits Channel wären erste Adressen. Ein jackpot wäre eine
vereinbarung mit einem network wie NBC, ABC, Fox oder CBS, die allerdings
nicht auf Familienprogramme spezialisiert sind. Dieses ist noch keinem
ausländischen Unternehmen geglückt, wäre aber für EM.TV wg. der großen
Reichweite ein unglaublicher Expansionsschritt, was ich aber für unwarscheinlich
halte. EM.TV dürfte es gelingen ein Sendefenster für Junior dort zu installieren,
da die verhandlungsposition recht stark ist. Die Expansionspläne der
us-Entertainment-Konzerne führen zu erhöhter Programmnachfrage für ihre
künftigen europäischen Sender. EM.TV kann als europäischer Marktführer seine
Position in dieser Hinsicht verdeutlichen. Der einstieg bei constantin könnte auch
als Eintrittskarte in die Staaten durch den namen Bernd Eichinger genutzt
werden. er ist schließlich neben R. Emmerich einer der bekanntesten
ausländischen Produzenten in Hollywood.
Eine ausführliche Bewertung der Aktie vor dem Hintergrund der mit einer
Nettomarge von 48 % zuletzt erwirtschafteten Quartalsergebnisse möchte ich
hier nicht anstellen, mir ging es eher darum, das Verständnis dafür zu fördern,
auf welchem Weg dieses Unternehmen ist. Die eps liegen nach meiner
Schätzung bei 2,15 Euro in 2000, was einem KGV von 20 vor dem Hintergrund
eines m.E. mittel-langfristig erzielbaren Ergebniswachstums von 50 %
entspricht. Diese Schätzungen kann ich allerdings nach den Andeutungen der
Haffas bzgl. des Amerika-Einstiegs schon sehr bald vergessen. Das Ziel lautet
eindeutig global agierender Medienkonzern. Ich jedenfalls habe angesichts oben
aufgeführter Dinge keinen Zweifel an dem Erreichen dieses Ziels. Ein weiteres
Thema wäre der Medienmarkt im allgemeinen vor dem Hintergrund der
Digitalisierung des Fernsehens und dem WebTV, das den entsprechenden
Rechteinhabern nicht quantifizierbare Möglichkeiten verschafft, aber ich fürchte
das posting ist schon lang genug.
Ronny-D 23.10.99 07:11
Hi DimStar,
wie immer eine sehr gute Zusammenfassung von dir.
Ich möchte noch zwei Sachen ergänzen.
Zum einen sind die Filme noch nicht alle abgeschrieben, sondern wie du dich
bestimmt erinnerst, werden diese konservativ über 20 Jahre verteilt.
Darin spiegelt sich die überlange Verwertungsdauer von Kinderfilmen.
Die Zweit- und Drittverwertungen scheinen viele zu vergessen.
Wie ein Zinseszinseffekt.
Zum anderen eröffnet sich für EM.TV als Global Player immer mehr die Chance,
sogenannte Themenparks zu eröffnen.
Ganz im Sinne wie die Disneyparks.
Diese Phantasie scheint noch nicht weit verbreitet zu sein.
Natürlich nicht als Großinvestor, was die G+V über viele Jahren versauen würde
(Flop von Disneypark Paris in den ersten Jahren mit jede Menge nachschüssigem
Kapital), sondern als Beteiligung und was sonst, als Lieferant all der schönen
Merchandisingartikel und Lizensen.
Damit würde die Verwertungkette schlüssig zu Ende geführt.
Ganz nach dem Motto: Sollten die Kids mal nicht vor der Kiste sitzen, wollen sie
andersweitig beschäftigt werden. Und was wollen sie wiederfinden? Ihre Idole
aus der Kiste.
Wenn das käme, ich glaube dann würden die Haffas endgültig zu Idolen
hochstellisiert und gottähnlich auf Podeste gehoben. Ich hebe dann mit.
ronny-d
EM10000 23.10.99 09:47
Hallo DimStar
Danke für die aktualisierte Infosammlung und Bewertung der beeindruckenden
EM.TV-Story.
Am Montag werden ja die Zahlen für das 3.Quartal veröffentlicht. Es würde mich
nicht allzusehr wundern, wenn damit die Planzahlen für 99 schon erreicht sind.
Die derzeitige Situation ist aufgrund der vielfältigen, parallel laufenden
Aktivitäten (verbunden mit Kapitalmassnahmen) etwas schwierig einzuschätzen.
Ich denke aber, dass eine neuerliche Kursrally unmittelbar bevorsteht.
Berneckers langweilige, immer nach dem gleichen Muster gestrickte Statements
in der n-tv Telebörse sind ohne Substanz und können die (Kurs)Entwicklung von
EM.TV nur kurzfristig beeinflussen.
Ich vertraue einfach mehr auf die Manager-Qualitäten der Haffa`s (No Limits)
als auf die fantasielose Einstellung eines HB (viel zu teuer), der offensichtlich
nicht in der Lage ist, sich mit der einmaligen EM.TV-Story mal objektiv
auseinanderzusetzen.
Gruss und gute Geschäfte
EM10000
Wer kann dann noch ernsthaft an EM.TV zweifeln - bin auch davon überzeugt, dass der Einstieg bei Tele München richtig war - ein Medienkonzern braucht auch (zumindest) einen Sender !!
DimStar 23.10.99 05:45
Einmal abgesehen von den natürlich wichtigeren Themen Joint Venture
Junior.TV, TMG-Deal und dem Amerika-Einstieg, möchte ich nur kurz an
folgende punkte erinnern, die m.E. die Umtriebigkeit und herausragende
strategische Zielverfolgung der Firma verdeutlichen:
EM.TV verschaffte sich durch die Akquisition TFC Trickompany, der Beteiligung
an Constantin Film und zuvor durch die Beteiligungen an Yoram Gross und der
Akquisition Wavery BV das Know-how zur Spielfilmproduktion. TFC war
Produzent von „Werner-Beinhart“ und „Das kleine Arschloch“ und ist
Koproduzent von „Max und Moritz“. Unter den 5 Spielfilmen, die Constantin unter
die Top 10 im letzten Jahr gebracht hat, befinden sich obige 2. Es wird immer
üblicher, daß Spielfilme Trickfilmserien begleiten, denn so ergibt sich eine
weitere Möglichkeit der Vermarktung populärer serien.
EM.TV dürfte es gelingen, sich Zugang zu bestimmten internationalen Märkten
zu verschaffen, indem man Events wie die FIS Snowboard WM, die WWF und
die Tyson-Kämpfe vermarktet. EM.TV gelang mit den Joint-ventures
EM.TV-Images in Frankreich sowie EM.TV Talit in Israel im
Merchandisingbereich sowie mit der Vereinbarung mit Bejing TV bereits der
einstieg in einige interessante Auslandsmärkte und ist über Agenten in Kontakt
zu den wichtigsten Playern im weltweiten Medienbusiness.
EM.TV will an 350-400 Spielzeugläden Franchiselizenzen vergeben. Unter dem
Markennamen „Junior“ wird damit eine Einzelhandelskette entstehen. In diesem
Zusammenhang sei nochmal an die inzwischen aufgestockte
Mehrheitsbeteiligung an Igel Spielzeug erinnert. Igel hat keine eigene
Produktion, sondern schaltet Produzenten ein und fungiert als
Vertriebsgesellschaft mit ca 8.000 Kunden weltweit wie z.B. Vedes. Zu den
Spezialitäten von Igel Spielzeug gehört die Beschaffung aus Asien.
EM.TV plant darüber hinaus im Merchandising-Bereich durch Lizenzvergabe eine
Bekleidungslinie einzuführen.
EM.TV weitete die Kooperation mit Edel Music Anfang des Jahres aus, als diese
mit der Musiklizenz für die Junior-Bibliothek für 5 Jahre betraut wurde. Von den
Tonträgern des Soundtracks zur Zeichentrickserie „Sailor Moon“, die auf RTL2
läuft, sowie den Videokassetten, wurden 400.000 Stück ende letzten Jahres
verkauft. Edel baut seine Vertriebskraft durch den Vertrag mit Disney stark aus,
womit sich die Zusammenarbeit noch erheblich stärker für EM.TV auszahlen
dürfte.
EM.TV vergab an den Tivola Verlag eine Lizenz zur Auswertung ihrer Figuren
über CD-ROM im deutschsprachigen Raum. Geplant sind 45 verschiedene
Erscheinungen.
EM.TV gründete mit dem Egmont Verlag ein Joint Venture, um die umfangreiche
rechtebibliothek auch über medien wie Bücher, Comics oder Junior-Magazine
(geplant sind ca. 70 Publikationen in 99) zu vermarkten.
EM.TV hat einen Konzessionsvertrag mit der Expo 2000 (Hannover) geschlossen.
Neben der gelegenheit, sich als Event-vermarkter zu profilieren, ist aus der
vermarktung der Expo sowie dem verkauf von Merchandising-Artikeln mit
Umsatzerlösen i.H.v. 350 Mio DM zu rechnen. Nach Abzug von Fremdanteilen,
sonstigen Kosten und Steuern fürfte EM.TV mit 48 Mio DM profitieren. Allein aus
diesem Projekt ist mit einem Gewinnbeitrag von 20 cents in 2000 zu rechnen.
EM.TV verhandelt mit Internetunternehmen, die das Junior-Portfeuille über das
Web nutzen können. Ziel ist die allübergreifende Etablierung des Markennamens
„Junior“.
EM.TV beteiligte sich vor wenigen Wochen mit 50 % an der schwedischen Plus
Licens AB, dem marktführenden Lizenzunternehmen Skandinaviens und
Osteuropas, um die Kontakte dieses Unternehmens in diesem Raum mit einem
Einzugsbereich von über 440 Mio. Einwohnern und dreistelligen Wachstumsraten
zur Etablierung der Junior-Bibliothek zu nutzen.
EM.TV dürfte bestrebt sein, neben dem amerikanischen Markt den japanischen
Markt ins Auge zu fassen, da sich dort große Wachstumschancen verbergen.
Vom Produzenten TOEI nimmt EM.TV bereits heute ein Paket für die
europäische Verwertung ab. Zahlreiche japanische Kassenschlager wie Pokemon
hat EM.TV bereits in ihre Bibliothek integriert. Thomas Haffa baute seinen
anfänglichen Erfolg mit dem Vertrieb der „Ninja Mutant Turtles“ in Deutschland
auf. Eine Kooperation mit einem bereits am Markt etablierten Unternehmen
(Rechtehändler, Produzent) käme in Betracht.
EM.TV arbeitet zudem an einem ganzen Schwung von Ko-Produktionen,
darunter mit Saban Int. an der Zeichentrickserie „Pigs Next Door“, die im Herbst
auf dem Fox Family Channel zur besten Sendezeit läuft. Auf der MIP TV d.J.
führte EM.TV Verhandlungen über 10 neue Ko-Produktionen. Knapp 400
Episoden wurden fest ausgehandelt, weitere 200 standen zum damaligen
Zeitpunkt noch in Verhandlung.
Nun möchte ich nochmals an die Bedeutung von Junior.TV erinnern, da ich öfters
die Erfahrung machte, daß einige Leute anhand dieser phantastischen
Geschäftspartnerschaft nicht wahrhaben wollten, was hier abläuft.
Die Kirch-Gruppe bringt in das Joint-Venture 19.740 Episoden Kinder- und
Familienprogramm lastenfrei ein, EM.TV eine Zahlung über 500 Mio DM sowie
Vermarktungs-Know-how. Beide Partner sind zu je 50 % an der Junior.TV GmbH
& Co KG beteiligt. Das operative Geschäft wird in den EM.TV-Räumen mit ca. 8
neuen Mitarbeitern betrieben. Ziel der Gesellschaft ist die Vermarktung o.g.
Bibliothek in der gesamten Verwertungskette (Video, DVD, Pay-TV, Free-TV,
Merchandising), das Betreiben zweier Kinderkanäle auf DF1 sowie die
internationale Etablierung des Markennamens „Junior“.
Zur Finanzierung betrieb EM.TV eine Kapitalerhöhung und nahm ein Darlehen
auf. Das Risiko aus diesem Joint-Venture konnte EM.TV durch einige
Bedingungen stark limitieren. So kassiert EM.TV solange 100 % der Einnahmen,
solange ihre Investition nicht refinanziert ist. EM.TV fungiert auch als Agentur für
Junior.TV und erhält für TV-Umsätze eine Provision von 30 % des Rohertrags,
für DVD/Merchandising 50 % des Rohertrags. Der Rohertrag beläuft sich unter
Minderung von Personal (8 Mas)- und Betriebskosten für die Sender auf ca. 95
% des Umsatzes. Diese Beträge gehen als Umsatz in die EM.TV-G+V ein. Das
Ergebnis der Junior.TV GmbH & Co KG geht bis zum Erreichen der
Investitionskosten i.H.v. ca. 545 Mio DM (incl. Zinsen) zu 100 % in das
Beteiligungserbebnis der EM.TV ein. Mit dieser Konstellation ist vorbehaltlich
einer schnellen Etablierung des Markennamens bis ca. 2002 zu rechnen. Nach
Erreichen der Investitionskosten geht das Ergebnis zu 50 % in das
Beteiligungserbebnis ein. Alles in allem ist langfristig mit einer Vorsteuermarge
von über 50 % aus dem Engagement für EM.TV zu rechnen.
Für Junior.TV sind 79 % der Ausstrahlungsrechte in 99 und mit deutlich höheren
Anteilen in den Folgejahren jeweils neu lizensierbar. Die meisten Filme sind
bereits schon zu 100 % abgeschrieben, d.h. bei einer Zweit- und
Drittverwertung kann der Umsatz bis zu 100 % als Ertrag verbucht werden.
Junior.TV wird das Ziel verfolgen den bereits bekannten Markennamen „Junior“
als Dachmarke für qualitativ hochwertige Familienunterhaltung zu etablieren. Es
wird in der heutigen Medienlandschaft, in der mittlerweile auch das Internet
einbezogen werden muß immer schwieriger ein Produkt wirksam zu
präsentieren. Läuft das Produkt allerdings unter einem allseits bekannten
Branding ist der Wiedererkennungswert ungleich höher. Der Wettbewerbsvorteil
für Junior wird somit darin liegen, daß die unter ihr vermarkteten Produkte im
Gegensatz zu individuellen Produkten z.B. bei Eltern sofort als Qualitätsprodukt
wahrgenommen werden. Zu Beginn des nächsten Jahres wird es bereits auf
SAT.1 zu einer „Dauerwerbesendung“ in Sachen Junior kommen. Ca. 1,5
Stunden pro Tag dürfte der Markenname in den nächsten 5 Jahren bei einem
der beliebtesten Sender Deutschlands on air sein. Die Etablierung der Marke
wird des weiteren durch zahlreiche Kooperationen innerhalb der
Wertschöpfungskette (siehe oben) vorangetrieben. Bereits nach der aggressiven
Kampagne auf der MIP-TV im Frühjahr d.J. war der Markenname bei
internationalen Programmeinkäufern in aller Munde.
Worin liegt der Vorteil für Kirch ?
Zum ersten Male wird seine Rechtebibliothek professionell vermarktet
(Merchandising lag z.b. bislang völlig außen vor), wobei er von der
diesbezüglichen Kompetenz EM.TVs profitiert. Zum anderen war ihm die Zahlung
von 375 Mio DM (125 Mio DM flossen in Junior ein) wichtig, um Premiere
übernehmen zu können. Nun kann er sich insgesamt auf den Aufbau seiner
Sender konzentrieren.
Und für EM.TV ?
Die Marktmacht der EM.TV steigt und ermöglicht es in erheblich größerem
umfang packagedeals abzuschließen. Damit können auch weniger
hochqualitative Programme lizensiert werden, die allein gestellt kaum
lizensierbar wären. Von den ca. 12.000 Zeichentrickepisoden sind 59 % als
qualitativ hochwertig einzustufen.Will ein Sender bestimmte Filme von A oder
B-Qualität kaufen ist er gezwungen, nicht selbst ausgewählte Programme
minderer Qualität ebenfalls abzunehmen. Die Durchschnittspreise pro Episode
werden durch diese package-deals stark steigen, wie Junior mit den
überdurchschnittlichen Erlösen aus dem SAT.1-deal bereits bewiesen hat. Dieser
Effekt wird bei der Vermarktung anderer Inhalte durch die Einbringung von z.b.
tmg-Spielfilmen noch weiter beobachtet werden können. Ein weiterer Effekt
besteht in der schlichten Weltmarktführerschaft. In Europa ist es offensichtlich
bereits jetzt unmöglich, einen Sender mit Familienprogramm ohne Lizenzen von
Junior zu betreiben, wie der Deal mit Disney über 660 Episoden zeigt, die ihren
Familiensender in Deutschland lediglich zu 25 % aus eigenem Bestand bestreiten
können. Aus dem aktuellen Rechteportefeullie sind über 10.000 Episoden
europaweit lizensierbar. Der nächste europäische Anbieter, die spanische B.R.B.
kommt auf 2.500 Episoden. Mit ca 5.000 auf dem amerikanischem Markt
verwertbaren Episoden liegt EM.TV bereits zu diesem Zeitpunkt knapp vor Walt
Disney.
Nun komme ich zum Tele-München-Deal
EM.TV gelingt es, durch die 45 %-Beteiligung, ihre Wertschöpfungskette durch
die Zusammenarbeit mit den verschiedenen TMG-Töchtern zu erweitern, durch
Zugriff aus Rechten aus dem Erwachsenenmarkt seine Verhandlungsposition
gegenüber Sendern weiter zu verbessern und die Rechtebibliothek im
Kinderfilmmarkt zu stärken. Das Portefeullie der TMG-Gruppe umfasst ca 3.000
Zeichentrickepisoden sowie weitere 8.000 halbe Stunden
Kinder/Erwachsenen-TV-programm, 2.700 Filme (unter denen sich viele der in
den letzten erfolgreichsten befinden), Beteiligungen an der
Merchandising-Tochter CTM (starke Beziehungen zu MGM, Universal und S.
Spielberg), den Produzenten Clasart, Prisma, Tele-Time und MD Production,
sowie Beteiligungen an den Sendern TM3, RTL2, TV2 (Ungarn) und Wien1
(Österreich) und mit Concorde, einen der größten Independent-Filmverleiher mit
eigenem Videolabel.
Damit werden zahlreiche Synergieen bei der Filmbeschaffung, Produktion und im
Verkauf ermöglicht. Die hohe Qualität der Gesamtbibliothek ermöglicht es EM.TV
in verstärkter Weise package-deals mit Sendern abzuschließen, die die
Verkaufspreise und Margen weiter steigern werden. EM.TV gewinnt weiteres
Know-how und Partnerschaften im Bereich der Spielfilmproduktion und im
Marketingbereich. Wg. der 45 %-Beteiligung geht das Ergebnis der TMG in das
Beteiligungsergebnis ein und erhöht daher die Margen beträchtlich. Dem
gegenüber stehen lediglich 10,8 Mio neue Aktien. Der Kaufpreis wurde mit ca.
800 Mio DM beziffert, nach einem Analystentreffen schätzten die Teilnehmer den
TMG-Unternehmenswert auf 2,9 Mio DM; somit wird EM.TV relativ wenig für
ihren 45 %-Anteil zahlen. Bereits in 99 wird der Ergebnisbeitrag von TMG diesen
Verwässerungseffekt überkompensieren, da mit einem Ergebnisbeitrag von
knapp 20 Mio DM allein aus den 4 Monaten der Einbeziehung zu rechnen ist. Die
Finanzierung durch die Kapitalerhöhung verschlechtert die Bewertung der Aktie
also nicht. Der Markt reagierte im Kontext einer schlechten Allgemeinstimmung
mit einem Kursverfall von bis zu 30 % auf die Nachricht. Daß EM.TV hiermit ein
wichtiger Schritt auf dem Weg zum globalen Medienkonzern gelungen ist, schien
ebenfalls nicht von Interesse zu sein.
Zur Ausgangslage bzgl. des Amerika-Engagements:
Als warscheinlichste Variante sehe ich ein Sendefenster für Junior bei einem
amerikanischen cable network an. Nickelodeon, Fox Kids, Disney Channel oder
der Jim Henson Kermits Channel wären erste Adressen. Ein jackpot wäre eine
vereinbarung mit einem network wie NBC, ABC, Fox oder CBS, die allerdings
nicht auf Familienprogramme spezialisiert sind. Dieses ist noch keinem
ausländischen Unternehmen geglückt, wäre aber für EM.TV wg. der großen
Reichweite ein unglaublicher Expansionsschritt, was ich aber für unwarscheinlich
halte. EM.TV dürfte es gelingen ein Sendefenster für Junior dort zu installieren,
da die verhandlungsposition recht stark ist. Die Expansionspläne der
us-Entertainment-Konzerne führen zu erhöhter Programmnachfrage für ihre
künftigen europäischen Sender. EM.TV kann als europäischer Marktführer seine
Position in dieser Hinsicht verdeutlichen. Der einstieg bei constantin könnte auch
als Eintrittskarte in die Staaten durch den namen Bernd Eichinger genutzt
werden. er ist schließlich neben R. Emmerich einer der bekanntesten
ausländischen Produzenten in Hollywood.
Eine ausführliche Bewertung der Aktie vor dem Hintergrund der mit einer
Nettomarge von 48 % zuletzt erwirtschafteten Quartalsergebnisse möchte ich
hier nicht anstellen, mir ging es eher darum, das Verständnis dafür zu fördern,
auf welchem Weg dieses Unternehmen ist. Die eps liegen nach meiner
Schätzung bei 2,15 Euro in 2000, was einem KGV von 20 vor dem Hintergrund
eines m.E. mittel-langfristig erzielbaren Ergebniswachstums von 50 %
entspricht. Diese Schätzungen kann ich allerdings nach den Andeutungen der
Haffas bzgl. des Amerika-Einstiegs schon sehr bald vergessen. Das Ziel lautet
eindeutig global agierender Medienkonzern. Ich jedenfalls habe angesichts oben
aufgeführter Dinge keinen Zweifel an dem Erreichen dieses Ziels. Ein weiteres
Thema wäre der Medienmarkt im allgemeinen vor dem Hintergrund der
Digitalisierung des Fernsehens und dem WebTV, das den entsprechenden
Rechteinhabern nicht quantifizierbare Möglichkeiten verschafft, aber ich fürchte
das posting ist schon lang genug.
Ronny-D 23.10.99 07:11
Hi DimStar,
wie immer eine sehr gute Zusammenfassung von dir.
Ich möchte noch zwei Sachen ergänzen.
Zum einen sind die Filme noch nicht alle abgeschrieben, sondern wie du dich
bestimmt erinnerst, werden diese konservativ über 20 Jahre verteilt.
Darin spiegelt sich die überlange Verwertungsdauer von Kinderfilmen.
Die Zweit- und Drittverwertungen scheinen viele zu vergessen.
Wie ein Zinseszinseffekt.
Zum anderen eröffnet sich für EM.TV als Global Player immer mehr die Chance,
sogenannte Themenparks zu eröffnen.
Ganz im Sinne wie die Disneyparks.
Diese Phantasie scheint noch nicht weit verbreitet zu sein.
Natürlich nicht als Großinvestor, was die G+V über viele Jahren versauen würde
(Flop von Disneypark Paris in den ersten Jahren mit jede Menge nachschüssigem
Kapital), sondern als Beteiligung und was sonst, als Lieferant all der schönen
Merchandisingartikel und Lizensen.
Damit würde die Verwertungkette schlüssig zu Ende geführt.
Ganz nach dem Motto: Sollten die Kids mal nicht vor der Kiste sitzen, wollen sie
andersweitig beschäftigt werden. Und was wollen sie wiederfinden? Ihre Idole
aus der Kiste.
Wenn das käme, ich glaube dann würden die Haffas endgültig zu Idolen
hochstellisiert und gottähnlich auf Podeste gehoben. Ich hebe dann mit.
ronny-d
EM10000 23.10.99 09:47
Hallo DimStar
Danke für die aktualisierte Infosammlung und Bewertung der beeindruckenden
EM.TV-Story.
Am Montag werden ja die Zahlen für das 3.Quartal veröffentlicht. Es würde mich
nicht allzusehr wundern, wenn damit die Planzahlen für 99 schon erreicht sind.
Die derzeitige Situation ist aufgrund der vielfältigen, parallel laufenden
Aktivitäten (verbunden mit Kapitalmassnahmen) etwas schwierig einzuschätzen.
Ich denke aber, dass eine neuerliche Kursrally unmittelbar bevorsteht.
Berneckers langweilige, immer nach dem gleichen Muster gestrickte Statements
in der n-tv Telebörse sind ohne Substanz und können die (Kurs)Entwicklung von
EM.TV nur kurzfristig beeinflussen.
Ich vertraue einfach mehr auf die Manager-Qualitäten der Haffa`s (No Limits)
als auf die fantasielose Einstellung eines HB (viel zu teuer), der offensichtlich
nicht in der Lage ist, sich mit der einmaligen EM.TV-Story mal objektiv
auseinanderzusetzen.
Gruss und gute Geschäfte
EM10000