17. Februar 2003 Freenet - lange Zeit als „kleiner Ableger“ des ehemaligen Börsenstars Mobilcom belächelt, scheint sich nun daran zu machen, die in deutliche Schwierigkeiten geratene Mutter zu überflügeln. Mit einer Marktkapitalisierung von 162 Millionen Euro ist die Freenet-Aktie mittlerweile schon mehr als halb so schwer, wie die leicht gewordene Mobilcom mit 238 Millionen Euro.
Während sich die Mobilcomaktie auf Grund des UMTS-Abenteuers und einer diffusen Strategie längst von ihren Höhenflügen verabschiedet hat und nur knapp dem Dasein als Penny-Stock entronnen ist, scheint die Freenet-Aktie in jüngster Vergangenheit in Fahrt zu geraten. Seit seinem Tief im Oktober des Jahres 2002 bei 3,40 Euro hat das Papier satte 166 Prozent auf 9,05 Euro zugelegt, allein in der vergangenen Woche etwas mehr als 50 Prozent. Zumindest charttechnisch scheint damit eine Art von Trendwende etabliert worden zu sein, die nach einer Bodenbilden bei etwa vier Euro erfolgte. Das Fundament besteht einerseits aus einer Bargeldposition von über 65 Millionen Euro - oder umgerechnet 3,6 Euro je Aktie - und dem Erreichen der Gewinnzone zum Ende des vergangenen Jahres.
Übernahme des Festnetzgeschäftes nur konsequent
Nun kommt ein Vorvertrag über den Kauf der Festnetzsparte von Mobilcom hinzu. Der scheint nur konsequent zu sein, hat Freenet bisher doch 90 Prozent des Umsatzes eingebracht. Die Festnetzsparte umfasst sowohl den bestehenden Kundenstamm als auch die gesamte Netzinfrastruktur von Mobilcom: ein deutschlandweiter Highspeed Glasfaser Backbone, Vermittlungs- und Einwahltechnologie für Sprache und Daten sowie ein über 1000qm großes Rechenzentrum. Ferner auch das Call-by-Call Geschäft für Telefonie, die rund 900.000 Pre-Selection Kunden der Mobilcom, sowie die Geschäftskunden mit Access-Produkten, Virtual Privat Networks, Rechenzentrumsleistungen wie Server Housing oder Hosting sowie die 50prozentige Beteiligung am City Carrier KielNET.
Freenet möchte mit der Übernahme des Festnetzes der Mobilcom zu einem der führenden Internet-Telekommunikationsunternehmen Deutschlands werden. Die Zahlung des Kaufpreises in Höhe von 35 Millionen Euro soll in vier Raten von zwei Mal 7,5 Millionen Euro in diesem Jahr und zwei Mal zehn Millionen Euro im kommenden Jahr und ohne Kapitalmaßnahmen erfolgen. Gleichzeitig sollen in den kommenden zwölf bis 18 Monaten 25 Millionen Euro in das Netz investiert werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Ab dem Jahr 2004 rechnet Freenet dann mit einem Umsatz von über 600 Millionen Euro. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) strebe die Gesellschaft mehr als 75 Millionen Euro, beim Vorsteuerergebnis rund 40 Millionen Euro an.
Nur Gewinnsprung könnte Bewertung rechtfertigen
Das hört sich schlüssig und optimistisch an. Allerdings muss sich erst noch zeigen, ob die hochfliegenden Pläne auch umsetzbar sind. Denn zwischen Wollen und Können besteht ein kleiner Unterschied. Mit T-Online, AOL Europa und MSN Europa stehen Mitbewerber im Raum, die den Markt teilweise dominieren und die sowohl finanziell als auch vom Ansehen her nicht ohne Weiteres geschlagen werden können. Die hohen Zuwachsraten der Vergangenheit dürften sich abflachen.
Vor diesem Hintergrund könnten die Kursgewinne der vergangenen Tage schon etwas viel Zukunftsfantasie vorweggenommen haben. Denn mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 32 auf Basis der durchschnittlichen Gewinnschätzungen für das Jahr 2003 ist die Bewertung relativ hoch und dürfte nur durch einen deutlichen Gewinnsprung rechtfertig werden.
Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Freenet-Aktie im vergangenen Jahr
Während sich die Mobilcomaktie auf Grund des UMTS-Abenteuers und einer diffusen Strategie längst von ihren Höhenflügen verabschiedet hat und nur knapp dem Dasein als Penny-Stock entronnen ist, scheint die Freenet-Aktie in jüngster Vergangenheit in Fahrt zu geraten. Seit seinem Tief im Oktober des Jahres 2002 bei 3,40 Euro hat das Papier satte 166 Prozent auf 9,05 Euro zugelegt, allein in der vergangenen Woche etwas mehr als 50 Prozent. Zumindest charttechnisch scheint damit eine Art von Trendwende etabliert worden zu sein, die nach einer Bodenbilden bei etwa vier Euro erfolgte. Das Fundament besteht einerseits aus einer Bargeldposition von über 65 Millionen Euro - oder umgerechnet 3,6 Euro je Aktie - und dem Erreichen der Gewinnzone zum Ende des vergangenen Jahres.
Übernahme des Festnetzgeschäftes nur konsequent
Nun kommt ein Vorvertrag über den Kauf der Festnetzsparte von Mobilcom hinzu. Der scheint nur konsequent zu sein, hat Freenet bisher doch 90 Prozent des Umsatzes eingebracht. Die Festnetzsparte umfasst sowohl den bestehenden Kundenstamm als auch die gesamte Netzinfrastruktur von Mobilcom: ein deutschlandweiter Highspeed Glasfaser Backbone, Vermittlungs- und Einwahltechnologie für Sprache und Daten sowie ein über 1000qm großes Rechenzentrum. Ferner auch das Call-by-Call Geschäft für Telefonie, die rund 900.000 Pre-Selection Kunden der Mobilcom, sowie die Geschäftskunden mit Access-Produkten, Virtual Privat Networks, Rechenzentrumsleistungen wie Server Housing oder Hosting sowie die 50prozentige Beteiligung am City Carrier KielNET.
Freenet möchte mit der Übernahme des Festnetzes der Mobilcom zu einem der führenden Internet-Telekommunikationsunternehmen Deutschlands werden. Die Zahlung des Kaufpreises in Höhe von 35 Millionen Euro soll in vier Raten von zwei Mal 7,5 Millionen Euro in diesem Jahr und zwei Mal zehn Millionen Euro im kommenden Jahr und ohne Kapitalmaßnahmen erfolgen. Gleichzeitig sollen in den kommenden zwölf bis 18 Monaten 25 Millionen Euro in das Netz investiert werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Ab dem Jahr 2004 rechnet Freenet dann mit einem Umsatz von über 600 Millionen Euro. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) strebe die Gesellschaft mehr als 75 Millionen Euro, beim Vorsteuerergebnis rund 40 Millionen Euro an.
Nur Gewinnsprung könnte Bewertung rechtfertigen
Das hört sich schlüssig und optimistisch an. Allerdings muss sich erst noch zeigen, ob die hochfliegenden Pläne auch umsetzbar sind. Denn zwischen Wollen und Können besteht ein kleiner Unterschied. Mit T-Online, AOL Europa und MSN Europa stehen Mitbewerber im Raum, die den Markt teilweise dominieren und die sowohl finanziell als auch vom Ansehen her nicht ohne Weiteres geschlagen werden können. Die hohen Zuwachsraten der Vergangenheit dürften sich abflachen.
Vor diesem Hintergrund könnten die Kursgewinne der vergangenen Tage schon etwas viel Zukunftsfantasie vorweggenommen haben. Denn mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 32 auf Basis der durchschnittlichen Gewinnschätzungen für das Jahr 2003 ist die Bewertung relativ hoch und dürfte nur durch einen deutlichen Gewinnsprung rechtfertig werden.
Der Chart zeigt die Kursentwicklung der Freenet-Aktie im vergangenen Jahr