Funktionsweise Xetra-Handel?

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BruderBillGate.:

Funktionsweise Xetra-Handel?

 
10.08.04 23:10
Hallo Leute,

ich habe desöfteren eine Order ist Xetra-Systems gestellt, während einer Auktion.

sagen wir der indikative Kurs liegt bei 1.02 mit 1.000 Stück und ich stelle meine Order
sagen wir mal mit 600 Stück 1.02 ins System, leider wird die Order nur zu kleine Stücken oder gar nicht ausgeführt. Weiß einer von Euch, nach welchem Prinzip die Aktien während einer Auktion zugeteilt werden?

nehmen wir als Beispiel den Preis von 1.000 STück zu 1.02 und während einer Auktion verkauft jemand 1.000 Stück zu diesem Preis. und ich sehe es, und stelle auch meine Order zu 1.02 mit 600 Stück.

Schwachmat:

das prinzip ist ganz einfach:

 
10.08.04 23:22
es gibt a, b und c kunden, die nochmal in aaa, aa, a... eingeteilt werden.
nehmen wir mal deine beispiel-xetra-order: damit bist du ca. cc - ccc kunde,
also der letze im system.
addiere dieses beispiel mit deiner phantasie und du kannst dir ein
ungefähres bild machen, wie deine chancen auf gewinne stehen.

kauf dir lieber ein eis und deiner frau ein teures spielzeug. :)  
Pichel:

du machst deinem namen alle Ehre, schwachmat

 
11.08.04 08:13
das prinzip ist: wer zuerst kommt/da ist, mahlt zuerst. wie auch ohne auction. du kannst natürlich 1 cent tiefer einstellen, dann kommst du auf jedenfall dran, auch mit ,02 weil 400 Stücke mehr gesucht werden als dein VK, denn dann wird der nächste briefkurs gesucht


Gruß Pichel Funktionsweise Xetra-Handel? 1604775
BruderBillGate.:

Re

 
11.08.04 09:35
ganz schwache leistung schwachmat, setzen sechs.

@pichel

du meinst wohl eher 1 cent höher, das ist mir klar dann bekomme ich die stücke zu 1.03€.
aber wie läuft die zuteilung? ich dachte mir auch, wer zuerst kommt, malt zuerst, aber wie bereits erwähnt, auch wenn ich die order ins system zu 1.02 einstelle, wird sie manchmal zu kleinen stücken nixdestotrotz ausgeführt, und jetzt geht es mir nur, nach welchem schlüssel, werden die 1.000 stück auf die 1.600 stück-nachfrage bei den käufern aufgesplittet.  

verstehst du mich?
Schwachmat:

natürlich ist eine angemessene portion sarkasmus

 
11.08.04 10:57
in meiner antwort enthalten, dennoch kann sie so falsch nicht sein, weil ich seit einiger zeit mit einem team intensive recherche in sachen ausführungspraktiken bei börsengeschäften betreibe.
wie kann es also beispielsweise sein, daß eine solche 1000 stück aktien umfassende
xetra-order in 25 tranchen geteilt wird und die kosten für den kauf/verkauf
somit exorbitatant hoch liegen?
auch würde mich interessieren, wie es beispielsweise zu kursstellungen kommen kann,
die weit unter preis liegen? dazu habe ich hier bereits viele beispiele gepostet, aber niemals antwort erhalten.
letztendlich würde ich gerne noch wissen, wie es ausgerechnet bei großvolumigen börsentermingeschäften zu depot-vollsperrungen über mehrere wochen kommen kann,
welche mitunter zu 6-stelligen verlusten führen und der verantwortliche broker
im nachhinein per online-session-protokoll beweisen kann, daß der kunde online war?

fragen über fragen...

calexa:

@ schwachmat

 
11.08.04 11:08
Bezieht sich Dein Posting 5 auf das, was wir am Telefon besprochen hatten? Unglaublich! Was hälst Du von einem Telefonat morgen nachmittag?

So long,
Calexa
www.investorweb.de
Schwachmat:

calexa

 
11.08.04 11:30
ja, mein posting nr. 5 bezieht sich auf das was wir am telefon besprochen haben sowie auf weitere vorfälle und ungereimtheiten.
nähere informationen dazu gebe ich bei entsprechenden fortschritten weiter, bis dahin halte ich mich bedeckt.

wir stecken in einer tiefen kapitalmarktkrise infolge einer nie dagewesenen irrationalen kreditblase, in der market maker ihre höchsten prioritäten auf die schöpfung neuer geld-ressourcen legen, unzwar mit allen mitteln. d.h. es geht den makern darum, ihre faulen kredite so weit als möglich zu decken - wer diesen schaden letzendlich finanziert, wie und woher das geld dafür kommt, spielt keine rolle mehr. jeder eventuelle börsengewinner steht diesen prioritäten im weg, sodaß man mittel und wege kreiert, dies zu unterbinden.

das telefonat bekommen wir schon irgendwie auf die reihe...

gruß und besser short ;)  
BruderBillGate.:

re

 
11.08.04 11:33
@schwach


wenn du es selbst nicht weiß, fass dich bitte kurz, JA?
Schwachmat:

Billy Boy

 
11.08.04 12:47
ich fasse mich, wie es mir beliebt, KAPIERT?

die wahrheit mögen die meisten nicht hören,
weil sie für viele erschreckend ist,
doch die verdrängung wird langfristig sehr
viel größere schrecken auslösen.  
BruderBillGate.:

re

 
11.08.04 13:37
auf welche schrecken willst du denn heraus...

du redest vollständig am thema vorbei.


eröffne doch gleich ein thread für pseudowissenschaften und verschon mich und die anderen mit deiner schwammigen glücksglukose. danke!
Major Tom:

Oberste Prämisse ist die "Preis-Zeit-Priorität"

 
11.08.04 13:53
[...]

Orderzusätze bestimmen das Geschäft

Doch zurück zur Auftragsabwicklung. Wie ein Kunden-Wertpapierauftrag abgewickelt wird, hängt entscheidend von den so genannten "Orderzusätzen" ab. Mit diesen bestimmt der Auftraggeber, zu welchem Preis ein Wertpapier maximal gekauft oder minimal verkauft werden soll, zu welchem Zeitpunkt der Handel gemacht werden, an welcher Börse das Geschäft laufen, und damit letztlich auch wie der Kauf oder Verkauf ausgeführt werden soll.

Meist landet eine Order dann im XETRA-Handel, der zwei unterschiedliche Handelsphasen unterscheidet: Der fortlaufende Handel und die Auktionen. Im fortlaufenden Handel werden ständig im Computersystem auf Basis von Angebot und Nachfrage aktuelle Kurse ermittelt und die vorliegenden Aufträge abgewickelt, sobald ein passendes Gegenangebot auftaucht. Oberste Prämisse ist dabei die Preis-Zeit-Priorität - das heißt: Als erstes werden die Geschäfte untereinander abgewickelt, die vom Preis her zueinander passen. Dann gilt: Wer zuerst kommt mahlt zuerst.

Neben dem fortlaufenden Handel gibt es dann über den Handelstag verteilt vier Auktionstermine: Eine Eröffnungs- und eine Schlussauktion und dazwischen um 13.00 Uhr und um 17.30 Uhr die untertägigen Auktionen. Bei diesen Terminen werden alle Aufträge der einzelnen Wertpapiere zusammengefasst und analysiert. Dabei geht es vor allem um die Wertpapiere, die nur einen vergleichsweise niedrigen Tagesumsatz erreichen, und damit ein fortlaufender Handel nicht notwendig zu einem fairen Preis führen würde. Der Kurs, aus dem in dieser Gemenge-Lage dann das größte Handelsvolumen resultiert, wird als Einheitskurs festgelegt, und die Aufträge abgewickelt.

Das Orderbuch

Alle anderen Aufträge, die bis dahin nicht abgewickelt werden konnten, weil entweder das passende Gegenangebot fehlte, oder Orderzusätze das Geschäft verhinderten, landen im sogenannten Orderbuch. Dies ist in Zeiten elektronischer Handelssysteme heutzutage aber auch nichts anderes als eine computerisierte Auflistung aller bislang nicht getätigten Deals, die hier - getrennt in Kauf- und Verkaufsaufträge - auf das passende Gegenstück warten. Hier bleibt dann der Auftrag bis zu maximal 90 Tagen gespeichert, wenn der Anleger nicht per Orderzusatz eine anderweitige Zeitspanne (z.B. einen Tag) bestimmt hat. Spätestens aber nach 90 Tagen wird der Auftrag gelöscht. Ansonsten gilt auch hier die Preis-Zeit-Priorität.

[...]

PS Pichel hat das bereits in wenigen Worten zusammengefasst. :-)
sbroker:

der regelwortlaut ;)

 
11.08.04 14:14

Kernregeln des Matching in der Auktion Auf Basis der mit Ende der Aufrufphase fixierten Orderbuchlage wird der Auktionspreis ermittelt. Bezüglich der Preisermittlung in Auktionen werden Market-to-Limit Orders wie Market Orders behandelt. Iceberg Orders nehmen mit ihrem Gesamtvolumen teil und werden wie Limit Orders behandelt.

Der Auktionspreis wird der Preis, zu dem das höchste ausführbare Ordervolumen und der niedrigste Überhang je im Orderbuch vorhandenem Limit bestehen.

Sollte dadurch mehr als ein Limit mit dem höchsten ausführbaren Ordervolumen und dem niedrigsten Überhang zur Ermittlung des Auktionspreises in Frage kommen, wird für die weitere Preisermittlung der Überhang herangezogen:

Liegt der Überhang für alle Limite auf der Kaufseite (Nachfrageüberhang), wird der Auktionspreis entsprechend des höchsten Limits festgelegt.
Liegt der Überhang für alle Limite auf der Verkaufseite (Angebotsüberhang), wird der Auktionspreis entsprechend des niedrigsten Limits festgelegt.
Führt die Berücksichtigung des Überhangs zu keinem eindeutigen Auktionspreis, wird als weiteres Kriterium der Referenzpreis hinzugezogen. Dieser Fall tritt auf, wenn:

für einen Teil der Limite ein Angebotsüberhang und für einen anderen Teil ein Nachfrageüberhang vorliegen,
für alle Limite kein Überhang vorliegt (vgl. Beispiel 5).

Im ersten Fall wird für die weitere Preisermittlung unter den Limiten mit Angebotsüberhang das niedrigste oder unter den Limiten mit Nachfrageüberhang das höchste ausgewählt. Sodann wird in beiden Fällen der Referenzpreis für die Festlegung des Auktionspreises wie folgt herangezogen:

Ist der Referenzpreis höher als das höchste Limit oder gleich, wird der Auktionspreis entsprechend diesem Limit festgelegt.
Ist der Referenzpreis niedriger als das niedrigste Limit oder gleich, wird der Auktionspreis entsprechend diesem Limit festgelegt.
Liegt der Referenzpreis zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Limit, ist der Auktionspreis gleich dem Referenzpreis.

Stehen sich nur Market Orders ausführbar gegenüber, werden diese zum Referenzpreis ausgeführt
.
Wenn Orders sich nicht ausführbar gegenüberstehen, kann kein Auktionspreis ermittelt werden. In diesem Fall wird das beste Geld- und/oder Brieflimit (sofern vorhanden) veröffentlicht.

Das folgende Schaubild gibt einen Überblick, wie sich die Regeln für die Preisbildung
mögliche Orderbuchkonstellationen in der Auktion auswirken. Die Nummerierung in den Klammern des Schaubilds verweist auf das zugehörige Beispiel für diese Regel.

 

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