(eigene Einschätzung - keine Weisheit)
Wenn man sich die Umsatzentwicklung so ansieht, stellt man fest, dass Fortum relativ stabile Umsätze fährt. Selbst in wirtschaftlich schlechteren Zeiten bleibt da eine gewisse Bandbreite vorhanden.
Man pendelt seit Jahren im Bereich der 6,1 - 6,4 Mrd €. Im Jahr 2009 sackte das Ganze ab auf 5,5 Mrd €. Beeindruckend, dass es nicht mehr war.
Wie sieht es mit den Kosten für die Umsätze aus ?
Im Krisenjahr lagen die Kosten bei 37 %. In der Spitze lagen sie bei 43 % und zuletzt bei 42 %.
Alles in allem ein relativ stabiler Bereich. Das macht die Sache auch etwas einfacher für die Bewertung. Was mir bis jetzt nicht so gefällt, ist das fehlende Umsatzwachstum. Auf der anderen Seite gefällt mir aber, dass man das im Unternehmen erkannt hat und deshalb auch eine höhere Ausschüttungsquote aufweist. Das Geld wird wenigstens zurückgeführt.
Die EPS bewegen sich im Bereich von 1,5 - 2 €. 2011 waren 2 Euro vorzuweisen. Das honorierte der Kurs auch mit rund 23 Euro in der Spitze. Sonst lagen wir im Bereich der 14 - 18 Euro. Ich denke, dass der Kurs dort nun auch verbleiben wird. Die Bewertung ist auf Gewinn und Wachstumsbasis absolut vernünftig. Es ist nicht von starkem Wachstum auszugehen und zusätzlich brechen Einnahmen von den Fernleitungsnetzen weg.
Als positive Überraschung bleibt immer noch Russland. Hier könnten langfristig noch höhere Gewinne warten. Gefahren bestehen eher kleine, da man jetzt schon nicht so viel damit verdient. Die Enttäuschung über noch weniger ist eher klein. Abschreibungsbedarf besteht aber dennoch. Daran halte ich fest. Aber das sind nur Buchanpassungen. Letztendlich muss man die Aktie aber auf Gewinnbasis bewerten.
Wer also einen konstanten Dividendenwert sucht, kann hier m.E. schon Geld anlegen. Man sollte nur kurstechnisch - ausser in großen Übertreibungen, die es ja immer wieder gibt - nicht allzu viel erwarten. Für mich bleibt die Range 14 - 18 das Maß.
Zur Bilanz:
Ist relativ sauber. "Intangibles" von 400 Mio € auch vertretbar. Die russischen Anlagen und deren Bewertung hab ich schon kritisiert. Die Verschuldung sollte etwas abgebaut werden. Man hat 8,7 Mrd € Finanzverbindlichkeiten. Keine Pensionsrückstellungen etc. berücksichtigt.
Man könnte also auch die Gewinne nehmen und erstmal konstant etwas von den Schulden abtragen. Hier ist man nämlich im Bezug aufs Ebidta etwas in der oberen Ecke. Das würde Zinszahlungen sparen und den Kurs beflügeln. Das dieser Schritt eingeleitet wird, darf bezweifelt werden, da die finnische Regierung mit im Boot sitzt. Sie will Dividenden und keine Kursanstiege. Man will ja nicht verkaufen und jede Dividende die gespaart wird, könnte in den Schuldenabbau investiert werden. Allerdings fällt dann die Dividende entsprechend geringer aus. Das wird so sicherlich nicht angestrebt.
Sonst ein interessantes Unternehmen in einem interessanten Markt mit wenig Wachstum aber konstanten Ergebnissen. Abgekoppelt von vielen politischen Einflüssen in Mitteleuropa.