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Warten auf die EZB
30. Aug. 2001 Wo kommt nur ein Lichtlein her?
Eine neue Umsatzwarnung von Sun Microsystems sorgt am Donnerstag für eine weiter negative Grundstimmung bei den Technologieaktien. Auch bietet die charttechnische Situation der großen US-Indizes wenig Anlass zur Hoffnung. Wegen der Ausdehnung der Geldmenge ziehen einzelne Marktteilnehmer sogar die von der Mehrheit für heute erwartete Zinssenkung der EZB in Zweifel. Um 13.45 Uhr weiß die Börse mehr, und dürfte sich bis dahin eher im negativen Terrain bewegen.
Rentenmarkt harrt auf Duisenberg
Nachdem der Euro-Bund-Future am Mittwoch trotz der besser als befürchtet ausgefallenen revidierten US-Wachstumsrate mit drei Ticks im Plus auf 109,02 Prozent geschlossen hat, dürften auch am Donnerstag die Konjunktursorgen stützen. Im Vorfeld der EZB-Sitzung dürften sich die Anleger jedoch zurück halten.
Euro in dünnem asiatischen Handel vor EZB-Entscheid kaum bewegt
Gegen 6.55 Uhr MESZ notiert der Euro mit 0,9078 Dollar nach 0,9099 Dollar im späten US-Geschäft. Die Unsicherheit, ob die EZB die Leitzinsen senken wird, habe viele Marktteilnehmer davon abgehalten, neue Positionen zu beziehen, sagten Händler. Es sei aber unklar, wie die Gemeinschaftswährung auf eine Zinssenkung reagieren würde. „Dass der Euro sich nun unter 91 US-Cents bewegt, signalisiert die Zweifel am Markt, dass es nach einer Senkung zu einer starken Kursrally kommen wird", sagte ein Händler der japanischen City Bank. Sollte die EZB die Zinsen nicht senken, könnte das den Markt enttäuschen und massive Euro-Verkäufe auslösen, sagte der Händler.
Börse Tokio auf neuem 17-Jahrestief
Die Börse in Tokio hat am Donnerstag ihre Verluste vom Vortag weiter ausgebaut. Gegen 6.35 Uhr MESZ lag der Nikkei-Index mit 0,49 Prozent im Minus bei 10.925,69 Zählern, nachdem er am Mittwoch zum ersten Mal seit 17 Jahren unter der psychologisch wichtigen Marke von 11.000 Punkten geschlossen hatte. Hauptgrund für die deutlichen Kursabgaben sind Händlern zufolge die schwachen Vorgaben von der Wall Street. „Die Entwicklung des Dow-Jones-Indexes ist Besorgnis erregend. Der Nikkei und der Dow scheinen nun darum zu konkurrieren, wer als erster die 10.000-Punkte-Marke unterschreitet", sagte ein Händler. Zu den größten Kursverlierern zählten Bankentitel. Die Papiere von Mizuho Holding fielen um acht Prozent auf 460.000 Yen. Aktien von UFJ Holdings verloren 6,64 Prozent auf 591.000 Yen.
Hongkong ebenfalls weiter im Minus
Auch die Hongkonger Börse wurde nach Händlerangaben am Donnerstag im Verlauf von den US-Vorgaben belastet. Der Hang-Seng-Index notierte mit 11.192,80 Punkten 0,44 Prozent im Minus. „Im Vorfeld der für Freitag erwarteten BIP-Zahlen für Hongkong zeigen sich Investoren zurückhaltend", sagte ein Händler. Die Aktien der Fluggesellschaft Cathay Pacific fielen mit einem Minus von 4,05 Prozent auf 8,30 HK-Dollar auf ein zwei-Jahres-Tief. Die Papiere des größten chinesischen Mobilfunkbetreibers China Mobile rutschten um weitere 1,81 Prozent auf 24,35 HK-Dollar.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss
Nachbörslich lastete die Warnung von Sun Microsystems, es werde sein Umsatzziel im laufenden Quartal wohl nicht erreichen, auf dem Markt. Die Aktie verlor sechs Prozent auf 12,62 Dollar und zog die meisten schweren Technologiewerte mit nach unten. Corning gaben 78 Cents auf 13,82 Dollar ab. Der Netzwerkzulieferer berichtete von Absatzrückgängen im Glasfasergeschäft und will 1.000 Stellen streichen. Der Computer-Distributor Tech Data erhöhte dagegen seine Gewinnprognose, was der Aktie 14 Prozent Plus auf 38,10 Dollar bescherte.
Die September-Futures auf den Nasdaq 100 gaben 9,50 Punkte auf 1.500 Zähler ab, während die S&P 500-Futures sich mit einem Plus von 0,20 Punkten auf 1.152,60 kaum verändert zeigten.
Konjunkturängste drücken US-Aktienmärkte ins Minus
Anhaltende Sorgen der Anleger um die US-Konjunktur und die Unternehmensgewinne haben am Mittwoch die US-Aktienmärkte belastet. Nach der ersten Freude über besser als erwartet ausgefallene US-Wachstumszahlen habe sich bald wieder Pessimismus breit gemacht, berichteten Marktteilnehmer.
Der Dow Jones schloss 1,28 Prozent im Minus bei 10.090,90 Punkten, während die Nasdaq 1,17 Prozent auf 1.843,17 Zähler nachgab.
Die US-Wirtschaft wuchs nach Angaben des US-Handelsministeriums im zweiten Quartal deutlich langsamer als bisher angegeben, nämlich mit real 0,2 Prozent (bisherige Schätzung plus 0,7 Prozent) nach plus 1,3 Prozent im ersten Quartal. Der Markt hatte ein Null-Wachstum erwartet.
Wie am Vortag gab es im Dow nur zwei Werte, die nicht im Minus endeten: McDonalds legten um 0,3 Prozent auf 30,00 Dollar zu, und SBC Communications verteuerten sich um 0,2 Prozent auf 41,45 Dollar. Größte Verlierer waren United Technologies mit einem Abschlag von drei Prozent auf 69,00 Dollar.
An der Nasdaq standen unter anderem die Titel des Netzwerkausrüsters Juniper Networks im Mittelpunkt des Interesses. Die Titel verloren 6,95 Prozent auf 15,54 Dollar, nachdem die Investmentbank Merill Lynch die Gewinnprognosen für das Unternehmen für die Jahre 2001 und 2002 nach unten revidiert hatte. Unter den Tagesverlierern befanden sich auch einige Telekomwerte, nachdem die Firma Gartner Dataquest zuvor einen Bericht veröffentlicht hatte, wonach die Transporte von Mobiltelefonen per Frachtschiff im zweiten Quartal deutlich nachgelassen hätten. In der Folge verlor beispielsweise der US-Handyhersteller Motorola 1,82 Prozent auf 18,31 Dollar.
Die Aktien des israelischen Herstellers von Software für die Telekommunikationsindustrie, Comverse Technology, gaben 8,76 Prozent auf 26,05 Dollar nach. Das Unternehmen hatte über einen Gewinnrückgang von 20 Prozent vor Sonderposten im zweiten Quartal berichtet. Die auf forstwirtschaftliche Produkte spezialisierten Konzerne Mead und Westvaco gaben ihre Fusionspläne bekannt. Mead stiegen 6,59 Prozent auf 32,17 Dollar, Westvaco legten 7,56 Prozent auf 29,75 Dollar zu.
US-Anleihen schließen fest
Erneut fest haben die US-Treasurys am Mittwoch im späten US-Geschäft notiert. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von fünf Prozent gewannen 16/32 auf 101-24/32 und rentierten mit 4,773 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5-3/8 Prozent erhöhte sich um 20/32 auf 100-5/32. Die Rendite sank auf 5,362 Prozent. Händler sprachen davon, dass sich die Flucht aus den leidenden Aktienmärkten in den sicheren Hafen der Anleihen intensiviere. Die revidierten Zahlen zum US-Bruttoinlandsprodukt, nach denen das Wachstum im zweiten Quartal bei 0,2 Prozent lag, änderten daran nichts
Medienschau
30. Aug. 2001
Unternehmensnachrichten
Sun Microsystems erwartet Umsatzdelle in laufenden Quartal
Der US-Computer-Hersteller Sun Microsystems sieht für das laufende erste Quartal den operativen Gewinn in Gefahr. Der Konzern teilte am Mittwoch mit, es sei ein Quartalsumsatz von 3,7 Milliarden Dollar nötig, um Gewinn zu machen. Sun-Finanzchef Mike Lehman sagte: „Wir bräuchten eine sehr gute September-Nachfrage, aber darauf würde ich nicht zählen.“ Der Umsatz sei hauptsächlich in Europa und Japan schwach gewesen, während der US-Umsatz nur knapp hinter den Erwartungen gelegen habe. Im zweiten Quartal erwarte Sun eine deutliche Umsatzerholung. Analysten hatten Thomson Financial/Frist Call zufolge den Quartals-Umsatz mit 3,8 Milliarden Dollar erwartet. Die Gewinnprognose lag bei zwei Cent je Aktie. (Reuters)
Syngenta mit stabilem Halbjahresgewinn
Der Schweizer Agrochemiekonzern hat im ersten Halbjahr 2001 einen stabilen Reingewinn von 400 Millionen Dollar erzielt nach pro forma 399 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sank auf 4,031 (Vorjahr 4,420) Milliarden Dollar,. Das Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) ging auf 1,059 (1,160) Milliarden Dollar zurück (Reuters)
Kyocera will 10.000 Arbeitsplätze im Ausland abbauen
Der japanische Elektronikteile-Hersteller will bis zum Ende dieses Jahres 10.000 Arbeitsplätze in seinen ausländischen Niederlassungen abbauen. Früheren Angaben zufolge will das Unternehmen vor allen in den USA Stellen streichen. In der vergangenen Woche hatte Kyocera die Nettogewinn-Prognosen des Konzerns für das laufende Geschäftsjahr (per Ende März 2002) auf 50 Milliarden Yen von zuvor 98 Milliarden Yen zurückgenommen. (Reuters)
Abit mit unverändert hohem Fehlbetrag trotz Umsatzsteigerung
Abit hat im ersten Halbjahr trotz einer deutlichen Umsatzsteigerung einen Konzernfehlbetrag auf Vorjahreshöhe verbucht. Der Anbieter von Inkasso-Software teilte mit, dass der Konzernfehlbetrag in den ersten sechs Monaten mit 11,5 Millionen Mark auf Vorjahresniveau geblieben sei. Dies habe im Wesentlichen an der Bildung latenter Steuern im Vorjahr gelegen. Der Halbjahresverlust pro Aktie habe sich im Vergleich zum Vorjahr allerdings auf 2,33 Mark von 2,55 Mark verringert. (Ad-hoc)
Corning will weitere 1.000 Stellen im Glasfaserbereich streichen
Der weltgrößte Hersteller von Glasfaserkabeln will 1.000 Stellen in seiner Faser-Sparte streichen. Corning teilte mit, man reagiere damit auf die schwache Nachfrage nach optischen Fasern und Kabeln. Das Unternehmen gab zudem bekannt, es erwarte für das laufende Jahr insgesamt für den Bereich optische Fasern ein Marktwachstum, das deutlich unter den bisher prognostizierten 15 Prozent liegen werde. (Reuters)
Buch.de verringert Verlust
Die buch.de internetstores AG hat im ersten Halbjahr bei höheren Umsatzerlösen ihren Verlust im operativen Geschäft verringert. Der operative Verlust hat sich in den ersten sechs Monaten auf 2,2 Millionen Euro von 3,4 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum verringert. Der Umsatz sei um 139 Prozent auf über 5,3 Millionen Euro gestiegen. Die Liquidität beziffert buch.de mit 8,5 Millionen Euro. (Ad-hoc)
Papierkonzerne Mead und Westvaco wollen fusionieren
Die mittelgroßen US-Papierhersteller Mead und Westvaco wollen fusionieren. Beide Unternehmen teilten am Mittwoch mit, sie würden den Zusammenschluss im Wert von mehr als drei Milliarden Dollar (rund 6,5 Milliarden Mark) durch einen Aktientausch mit Barkomponente realisieren. Das neue Unternehmen mit dem Namen MeadWestvaco werde einen Gesamtumsatz von rund acht Milliarden Dollar haben. Es wäre damit an zweiter Position bei beschichteten Papieren hinter dem Weltmarktführer International Paper. (Reuters)
MLP wandelt Vorzugsaktien in Stammaktien am 10. September um
Der Heidelberger Finanzdienstleister will voraussichtlich am 10. September seine Vorzugsaktien in Stammaktien umwandeln. Die Vorzugsaktien würden noch bis zum 7. September gehandelt, teilte das Unternehmen mit. MLP setze damit einen Beschluss der Hauptversammlung vom November des vergangenen Jahres um. (Reuters)
Mediascape: Finanzvorstand Kai Weigert legt Amt nieder
Kai Weigert scheidet auf eigenen Wunsch zum 31. August 2001 aus der mediascape communications aus und legt gleichzeitig sein Amt als Finanzvorstand nieder. Kai Weigert stehe dem Unternehmen weiter als Berater zur Verfügung. Sein Aufgabengebiet werde vom Vorstandvorsitzenden Frank Brügmann übernommen. (Ad-hoc)
Wirtschaftsnachrichten
Rückgang der japanischen Industrieproduktion beschleunigt sich im Juni
Wie das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) am Donnerstag berichtet, sank die Produktion saisonbereinigt und gegenüber dem Vormonat um 2,8 Prozent nach einem Rückgang von 2,7 Prozent im Juni. Analysten hatten mit einem Rückgang von 2,2 Prozent gerechnet. Gegenüber dem Vorjahresmonat gab es ein nicht saisonbereinigtes Minus von 8,5 Prozent. Die japanische Industrieproduktion ist damit den fünften Monat in Folge zurück gegangen. (vwd)
Warten auf die EZB
30. Aug. 2001 Wo kommt nur ein Lichtlein her?
Eine neue Umsatzwarnung von Sun Microsystems sorgt am Donnerstag für eine weiter negative Grundstimmung bei den Technologieaktien. Auch bietet die charttechnische Situation der großen US-Indizes wenig Anlass zur Hoffnung. Wegen der Ausdehnung der Geldmenge ziehen einzelne Marktteilnehmer sogar die von der Mehrheit für heute erwartete Zinssenkung der EZB in Zweifel. Um 13.45 Uhr weiß die Börse mehr, und dürfte sich bis dahin eher im negativen Terrain bewegen.
Rentenmarkt harrt auf Duisenberg
Nachdem der Euro-Bund-Future am Mittwoch trotz der besser als befürchtet ausgefallenen revidierten US-Wachstumsrate mit drei Ticks im Plus auf 109,02 Prozent geschlossen hat, dürften auch am Donnerstag die Konjunktursorgen stützen. Im Vorfeld der EZB-Sitzung dürften sich die Anleger jedoch zurück halten.
Euro in dünnem asiatischen Handel vor EZB-Entscheid kaum bewegt
Gegen 6.55 Uhr MESZ notiert der Euro mit 0,9078 Dollar nach 0,9099 Dollar im späten US-Geschäft. Die Unsicherheit, ob die EZB die Leitzinsen senken wird, habe viele Marktteilnehmer davon abgehalten, neue Positionen zu beziehen, sagten Händler. Es sei aber unklar, wie die Gemeinschaftswährung auf eine Zinssenkung reagieren würde. „Dass der Euro sich nun unter 91 US-Cents bewegt, signalisiert die Zweifel am Markt, dass es nach einer Senkung zu einer starken Kursrally kommen wird", sagte ein Händler der japanischen City Bank. Sollte die EZB die Zinsen nicht senken, könnte das den Markt enttäuschen und massive Euro-Verkäufe auslösen, sagte der Händler.
Börse Tokio auf neuem 17-Jahrestief
Die Börse in Tokio hat am Donnerstag ihre Verluste vom Vortag weiter ausgebaut. Gegen 6.35 Uhr MESZ lag der Nikkei-Index mit 0,49 Prozent im Minus bei 10.925,69 Zählern, nachdem er am Mittwoch zum ersten Mal seit 17 Jahren unter der psychologisch wichtigen Marke von 11.000 Punkten geschlossen hatte. Hauptgrund für die deutlichen Kursabgaben sind Händlern zufolge die schwachen Vorgaben von der Wall Street. „Die Entwicklung des Dow-Jones-Indexes ist Besorgnis erregend. Der Nikkei und der Dow scheinen nun darum zu konkurrieren, wer als erster die 10.000-Punkte-Marke unterschreitet", sagte ein Händler. Zu den größten Kursverlierern zählten Bankentitel. Die Papiere von Mizuho Holding fielen um acht Prozent auf 460.000 Yen. Aktien von UFJ Holdings verloren 6,64 Prozent auf 591.000 Yen.
Hongkong ebenfalls weiter im Minus
Auch die Hongkonger Börse wurde nach Händlerangaben am Donnerstag im Verlauf von den US-Vorgaben belastet. Der Hang-Seng-Index notierte mit 11.192,80 Punkten 0,44 Prozent im Minus. „Im Vorfeld der für Freitag erwarteten BIP-Zahlen für Hongkong zeigen sich Investoren zurückhaltend", sagte ein Händler. Die Aktien der Fluggesellschaft Cathay Pacific fielen mit einem Minus von 4,05 Prozent auf 8,30 HK-Dollar auf ein zwei-Jahres-Tief. Die Papiere des größten chinesischen Mobilfunkbetreibers China Mobile rutschten um weitere 1,81 Prozent auf 24,35 HK-Dollar.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach US-Börsenschluss
Nachbörslich lastete die Warnung von Sun Microsystems, es werde sein Umsatzziel im laufenden Quartal wohl nicht erreichen, auf dem Markt. Die Aktie verlor sechs Prozent auf 12,62 Dollar und zog die meisten schweren Technologiewerte mit nach unten. Corning gaben 78 Cents auf 13,82 Dollar ab. Der Netzwerkzulieferer berichtete von Absatzrückgängen im Glasfasergeschäft und will 1.000 Stellen streichen. Der Computer-Distributor Tech Data erhöhte dagegen seine Gewinnprognose, was der Aktie 14 Prozent Plus auf 38,10 Dollar bescherte.
Die September-Futures auf den Nasdaq 100 gaben 9,50 Punkte auf 1.500 Zähler ab, während die S&P 500-Futures sich mit einem Plus von 0,20 Punkten auf 1.152,60 kaum verändert zeigten.
Konjunkturängste drücken US-Aktienmärkte ins Minus
Anhaltende Sorgen der Anleger um die US-Konjunktur und die Unternehmensgewinne haben am Mittwoch die US-Aktienmärkte belastet. Nach der ersten Freude über besser als erwartet ausgefallene US-Wachstumszahlen habe sich bald wieder Pessimismus breit gemacht, berichteten Marktteilnehmer.
Der Dow Jones schloss 1,28 Prozent im Minus bei 10.090,90 Punkten, während die Nasdaq 1,17 Prozent auf 1.843,17 Zähler nachgab.
Die US-Wirtschaft wuchs nach Angaben des US-Handelsministeriums im zweiten Quartal deutlich langsamer als bisher angegeben, nämlich mit real 0,2 Prozent (bisherige Schätzung plus 0,7 Prozent) nach plus 1,3 Prozent im ersten Quartal. Der Markt hatte ein Null-Wachstum erwartet.
Wie am Vortag gab es im Dow nur zwei Werte, die nicht im Minus endeten: McDonalds legten um 0,3 Prozent auf 30,00 Dollar zu, und SBC Communications verteuerten sich um 0,2 Prozent auf 41,45 Dollar. Größte Verlierer waren United Technologies mit einem Abschlag von drei Prozent auf 69,00 Dollar.
An der Nasdaq standen unter anderem die Titel des Netzwerkausrüsters Juniper Networks im Mittelpunkt des Interesses. Die Titel verloren 6,95 Prozent auf 15,54 Dollar, nachdem die Investmentbank Merill Lynch die Gewinnprognosen für das Unternehmen für die Jahre 2001 und 2002 nach unten revidiert hatte. Unter den Tagesverlierern befanden sich auch einige Telekomwerte, nachdem die Firma Gartner Dataquest zuvor einen Bericht veröffentlicht hatte, wonach die Transporte von Mobiltelefonen per Frachtschiff im zweiten Quartal deutlich nachgelassen hätten. In der Folge verlor beispielsweise der US-Handyhersteller Motorola 1,82 Prozent auf 18,31 Dollar.
Die Aktien des israelischen Herstellers von Software für die Telekommunikationsindustrie, Comverse Technology, gaben 8,76 Prozent auf 26,05 Dollar nach. Das Unternehmen hatte über einen Gewinnrückgang von 20 Prozent vor Sonderposten im zweiten Quartal berichtet. Die auf forstwirtschaftliche Produkte spezialisierten Konzerne Mead und Westvaco gaben ihre Fusionspläne bekannt. Mead stiegen 6,59 Prozent auf 32,17 Dollar, Westvaco legten 7,56 Prozent auf 29,75 Dollar zu.
US-Anleihen schließen fest
Erneut fest haben die US-Treasurys am Mittwoch im späten US-Geschäft notiert. Zehnjährige Titel mit einer Zinsausstattung von fünf Prozent gewannen 16/32 auf 101-24/32 und rentierten mit 4,773 Prozent. Der Longbond mit einem Kupon von 5-3/8 Prozent erhöhte sich um 20/32 auf 100-5/32. Die Rendite sank auf 5,362 Prozent. Händler sprachen davon, dass sich die Flucht aus den leidenden Aktienmärkten in den sicheren Hafen der Anleihen intensiviere. Die revidierten Zahlen zum US-Bruttoinlandsprodukt, nach denen das Wachstum im zweiten Quartal bei 0,2 Prozent lag, änderten daran nichts
Medienschau
30. Aug. 2001
Unternehmensnachrichten
Sun Microsystems erwartet Umsatzdelle in laufenden Quartal
Der US-Computer-Hersteller Sun Microsystems sieht für das laufende erste Quartal den operativen Gewinn in Gefahr. Der Konzern teilte am Mittwoch mit, es sei ein Quartalsumsatz von 3,7 Milliarden Dollar nötig, um Gewinn zu machen. Sun-Finanzchef Mike Lehman sagte: „Wir bräuchten eine sehr gute September-Nachfrage, aber darauf würde ich nicht zählen.“ Der Umsatz sei hauptsächlich in Europa und Japan schwach gewesen, während der US-Umsatz nur knapp hinter den Erwartungen gelegen habe. Im zweiten Quartal erwarte Sun eine deutliche Umsatzerholung. Analysten hatten Thomson Financial/Frist Call zufolge den Quartals-Umsatz mit 3,8 Milliarden Dollar erwartet. Die Gewinnprognose lag bei zwei Cent je Aktie. (Reuters)
Syngenta mit stabilem Halbjahresgewinn
Der Schweizer Agrochemiekonzern hat im ersten Halbjahr 2001 einen stabilen Reingewinn von 400 Millionen Dollar erzielt nach pro forma 399 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sank auf 4,031 (Vorjahr 4,420) Milliarden Dollar,. Das Ergebnis vor Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) ging auf 1,059 (1,160) Milliarden Dollar zurück (Reuters)
Kyocera will 10.000 Arbeitsplätze im Ausland abbauen
Der japanische Elektronikteile-Hersteller will bis zum Ende dieses Jahres 10.000 Arbeitsplätze in seinen ausländischen Niederlassungen abbauen. Früheren Angaben zufolge will das Unternehmen vor allen in den USA Stellen streichen. In der vergangenen Woche hatte Kyocera die Nettogewinn-Prognosen des Konzerns für das laufende Geschäftsjahr (per Ende März 2002) auf 50 Milliarden Yen von zuvor 98 Milliarden Yen zurückgenommen. (Reuters)
Abit mit unverändert hohem Fehlbetrag trotz Umsatzsteigerung
Abit hat im ersten Halbjahr trotz einer deutlichen Umsatzsteigerung einen Konzernfehlbetrag auf Vorjahreshöhe verbucht. Der Anbieter von Inkasso-Software teilte mit, dass der Konzernfehlbetrag in den ersten sechs Monaten mit 11,5 Millionen Mark auf Vorjahresniveau geblieben sei. Dies habe im Wesentlichen an der Bildung latenter Steuern im Vorjahr gelegen. Der Halbjahresverlust pro Aktie habe sich im Vergleich zum Vorjahr allerdings auf 2,33 Mark von 2,55 Mark verringert. (Ad-hoc)
Corning will weitere 1.000 Stellen im Glasfaserbereich streichen
Der weltgrößte Hersteller von Glasfaserkabeln will 1.000 Stellen in seiner Faser-Sparte streichen. Corning teilte mit, man reagiere damit auf die schwache Nachfrage nach optischen Fasern und Kabeln. Das Unternehmen gab zudem bekannt, es erwarte für das laufende Jahr insgesamt für den Bereich optische Fasern ein Marktwachstum, das deutlich unter den bisher prognostizierten 15 Prozent liegen werde. (Reuters)
Buch.de verringert Verlust
Die buch.de internetstores AG hat im ersten Halbjahr bei höheren Umsatzerlösen ihren Verlust im operativen Geschäft verringert. Der operative Verlust hat sich in den ersten sechs Monaten auf 2,2 Millionen Euro von 3,4 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum verringert. Der Umsatz sei um 139 Prozent auf über 5,3 Millionen Euro gestiegen. Die Liquidität beziffert buch.de mit 8,5 Millionen Euro. (Ad-hoc)
Papierkonzerne Mead und Westvaco wollen fusionieren
Die mittelgroßen US-Papierhersteller Mead und Westvaco wollen fusionieren. Beide Unternehmen teilten am Mittwoch mit, sie würden den Zusammenschluss im Wert von mehr als drei Milliarden Dollar (rund 6,5 Milliarden Mark) durch einen Aktientausch mit Barkomponente realisieren. Das neue Unternehmen mit dem Namen MeadWestvaco werde einen Gesamtumsatz von rund acht Milliarden Dollar haben. Es wäre damit an zweiter Position bei beschichteten Papieren hinter dem Weltmarktführer International Paper. (Reuters)
MLP wandelt Vorzugsaktien in Stammaktien am 10. September um
Der Heidelberger Finanzdienstleister will voraussichtlich am 10. September seine Vorzugsaktien in Stammaktien umwandeln. Die Vorzugsaktien würden noch bis zum 7. September gehandelt, teilte das Unternehmen mit. MLP setze damit einen Beschluss der Hauptversammlung vom November des vergangenen Jahres um. (Reuters)
Mediascape: Finanzvorstand Kai Weigert legt Amt nieder
Kai Weigert scheidet auf eigenen Wunsch zum 31. August 2001 aus der mediascape communications aus und legt gleichzeitig sein Amt als Finanzvorstand nieder. Kai Weigert stehe dem Unternehmen weiter als Berater zur Verfügung. Sein Aufgabengebiet werde vom Vorstandvorsitzenden Frank Brügmann übernommen. (Ad-hoc)
Wirtschaftsnachrichten
Rückgang der japanischen Industrieproduktion beschleunigt sich im Juni
Wie das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) am Donnerstag berichtet, sank die Produktion saisonbereinigt und gegenüber dem Vormonat um 2,8 Prozent nach einem Rückgang von 2,7 Prozent im Juni. Analysten hatten mit einem Rückgang von 2,2 Prozent gerechnet. Gegenüber dem Vorjahresmonat gab es ein nicht saisonbereinigtes Minus von 8,5 Prozent. Die japanische Industrieproduktion ist damit den fünften Monat in Folge zurück gegangen. (vwd)