Dax will kleine Gewinnserie ausbauen
19. Februar 2003 Dem Dax ist es zuletzt gleich drei Mal gelungen, Kursgewinne zu verbuchen. Mitten im Bärenmarkt sind das ganz ungewöhnte Gefühle. Und auch für den Handel am Mittwoch sind die Vorgaben mit einer im Plus geschlossenen Wall Street brauchbar. Auch unter technischen Gesichtpunkten könne es zunächst bis in den Bereich von 2.830 Punkten gehen, sollte der Widerstand im Bereich von 2.743/53 Punkten überwunden werden. meinte ein Händler. Angesichts mäßiger Umsätze wurde jedoch Vorsicht
angemahnt. Es bleibe die Frage, wie viele Käufe “echt“ und was lediglich auf die Eindeckung von Leerverkäufen zurückzuführen gewesen sei.
Anleihen bleiben in Wartestellung
In abwartender Haltung präsentierte sich zuletzt der Rentenmarkt. Daran wird sich vermutlich zunächst auch nichts ändern, so Händler. Das Thema Irak sei etwas in den Hintergrund getreten, das jüngste Auf und Ab beim Bund-Future sei eher “technisches Geplänkel“ gewesen. Der Bund sei kurzfristig aber noch etwas anfällig für sinkende Kurse, langfristig betrachtet sei der Aufwärtstrend aber noch eindeutig intakt, heißt es.
Euro etwas befestigt
Der Euro hat sich am Mittwoch bei impulslosem Handel oberhalb seines New Yorker Schlussniveaus vom Vorabend stabilisert. Der Euro notiert gegen 7.30 Uhr mit Kursen um 1,0725 Dollar nach einer letzten Notiz von 1,0680 Dollar am Vorabend im US-Handel. Zum Yen wurde der Dollar mit 119,00 Yen nach 119,03 Yen am Vorabend notiert. Im Mittelpunkt des Geschehens habe weiterhin der Yen gestanden, hieß es im Handel. Tokioter Händlern zufolge verhielten sich die Anleger vorsichtig, weil sie befürchteten, bei einem weiteren Anstieg des Yen-Kurses könnte die Bank von Japan (BoJ) mit Dollarkäufen einen für die schwache japanische Konjunktur zu hohen Kurs der Landeswährung zu drücken versuchen. Die Spekulationen um mögliche Interventionen der BoJ hätten zugenommen, nachdem der Dollar binnen zwei Tagen um fast zwei Prozent zum Yen gefallen war.
Börse Japan knapp behauptet
Knapp behauptet präsentierte sich der Tokioter Aktienmarkt am Mittwoch. Der Nikkei-225-Index verlor 0,2 Prozent auf 8.678 Yen, während der Topix-Index 0,4 Prozent auf 854 Punkte einbüßte. Der Nikkei-225-Index bewege sich im Moment in einer engen Spanne, es fehlten die Nachrichten, sagte ein Markteilnehmer. Zudem belaste die Auflösung von Überkreuzbeteiligungen, und die schwache Kursentwicklung im Bankenbereich. Die sehr festen Wall-Street-Vorgaben wirkten allerdings unterstützend. Bei den Technologiewerten und exportabhängigen Blue-Chips zeigte sich eine uneinheitliche Tendenz.
Börse Hongkong am Mittag etwas fester
Etwas fester zeigen sich die Aktienkurse am Mittwoch in Hongkong. Der Hang-Seng-Index erhöht sich bis zum Ende der ersten Sitzungshälfte um 0,4 Prozent auf 9.432 Punkte. Die Liste der Gewinner führen Li & Fung an und klettern um 1,9 Prozent. Das Unternehmen profitiere von seinem Engagement auf dem US-Markt, sagt ein Teilnehmer. Gewinnmitnahmen belasten dagegen Wharf. Nach einem 7,5-prozentigen Kursgewinn in den zwei vergangenen Tagen würden nun die Gewinne realisiert, Obwohl der Markt den vierten Tag in Folge im Plus notiert, sehen europäische Händler immer noch moderates Aufwärtspotenzial. Es müssten noch zahlreiche Short-Positionen gedeckt werden, heißt es.
Nachbörsliche Kursbewegungen in den USA
Im nachbörslichen Handel in den USA kletterte der Nasdaq-100 After Hours Indicator um marginale 0,09 Prozent auf 1.015,82 Punkte. Unter den Einzeltiteln reagierten Micron Technologie kaum auf die Nachricht, zehn Prozent ihrer Stellen abzubauen. Damit soll die Kostenstruktur an die gegenwärtige Marktlage angepasst werden, sagte der Speicherchiphersteller. Micron Technologie verloren im regulären Handel 0,4 Prozent auf 7,17 Dollar, und präsentierten sich nach Handelsschluss unverändert. LifePoint Hospitals legten nach der Vorlage von Geschäftsergebnissen um 7,6 Prozent auf 21,58 Dollar zu. Das Unternehmen hat im vierten Quartal einen operativen Gewinn von 0,45 Dollar ausgewiesen, und damit die Prognosen der Analysten um 0,08 Dollar übertroffen. Unter Hinzunahme von Sonderposten lag der Gewinn je Aktie bei 0,44 Dollar nach einem Gewinn je Aktie von 0,27 Dollar im Vorjahreszeitraum. Abercrombie & Fitch Co erhöhten sich um 1,6 Prozent auf 28,27 Dollar. Im regulären Handel legten die Titel bereits um 3,1 Prozent zu. Der Einzelhändler berichtete für das vierte Quartal einen Gewinn je Aktie von 0,93 Dollar und übertraf damit die Schätzungen der Experten um 0,03 Dollar.
US-Börsen schließen fester
Die US-Aktienmärkte haben am Dienstag nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende fester geschlossen. Die Kurse an der Technologiebörse Nasdaq holten ihre im bisherigen Jahresverlauf verzeichneten Verluste auf. Händler sagten, die Anleger hofften auf eine Fortsetzung der Kursgewinne vom vergangenen Freitag.
Der Dow-Jones-Index der 30 Standardwerte kletterte zum Handelsschluss 1,7 Prozent auf rund 8.041 Punkte, der technologielastige Nasdaq-Index stieg um 2,8 Prozent auf 1.347 Zähler. Der breiter gefasste S&P-500-Index schloss rund zwei Prozent fester auf rund 851 Zählern. Händler wiesen allerdings darauf hin, dass die Umsätze relativ gering seien. Viele Marktteilnehmer seien wegen des Schneesturms im Nordosten der USA dem Handel fern geblieben.
„Wir haben heute weitere Folgekäufe nach dem Anstieg vom Freitag gesehen. Wir waren überverkauft und haben viele schlechte Nachrichten verdaut", sagte Michael Palazzi, Geschäftsführer bei S.G. Cowen. Hugh Johnson, Chefinvestment-Officer bei First Albany Asset Management, fügte hinzu, die Anleger hätten nach den jüngsten kräftigen Kursverlusten wieder etwas Mut geschöpft. Offenbar setzten auch einige Investoren auf Kursgewinne bei den Technologiewerten im Anschluss an eine Lösung des Irak-Konflikts. Arnie Owen von Roth Capital Partners sagte: „Es gibt Hoffnungen, dass es eine diplomatische Lösung geben könnte. Eine friedliche Lösung würde für einige Zeit Kursgewinne mit sich bringen, aber dann müssen wir uns wieder den Fundamentaldaten zuwenden - und da ist der Trend uneinheitlich.“
Auch positive Unternehmensnachrichten trugen nach Händlerangaben am Dienstag zu den Kursgewinnen bei. Der US-Telekomausrüster Lucent Technologies hatte zuvor seine Umsatzziele für das zweite Geschäftsquartal bestätigt. Lucent-Aktien verteuerten sich um 5,3 Prozent auf 1,79 Dollar. Wal-Mart-Aktien schlossen nach einem Plus im Verlauf kaum verändert mit 49,08 Dollar. Der weltgrößte Einzelhandelskonzern hatte dank eines starken Auslandsgeschäfts im vierten Quartal mehr verdient als im Vorjahr und damit die durchschnittlichen Analystenerwartungen knapp übertroffen.
Microsoft-Aktien legten um 3,4 Prozent auf 24,96 Dollar zu. Der in diesem Jahr bereits angekündigte Aktiensplitt des Softwarekonzerns wurde mit Wirkung vom heutigen Dienstag vollzogen. Bei den Standardwerten gewannen die Titel des US-Finanzkonzerns JP Morgan Chase rund drei Prozent auf 22,50 Dollar, die Papiere des US-Pharma- und Medizintechnikkonzerns Johnson & Johnson stiegen rund 2,5 Prozent auf 53,06 Dollar und die Aktien des Chipkonzerns Intel legten rund 3,5 Prozent auf 16,71 Dollar zu.
US-Anleihen im späten New Yorker Geschäft gut behauptet
Gut behauptet zeigten sich die Anleihen am Dienstag im späten New Yorker Geschäft. Zehnjährige Anleihen mit einem Kupon von vier Prozent stiegen um 4/32 auf 99-14/32. Die Rendite fiel leicht von 3,95 Prozent auf 3,94 Prozent. Der mit 5,375 Prozent verzinste Longbond legte 1/32 auf 107-11/32 zu. Die Rendite blieb damit bei 4,89 Prozent. Die Notierungen schlossen damit deutlich über ihren Tiefständen. Als Ursache nannten Händler, dass Aktien nach der Rally wieder etwas zurückgekommen seien. Das Volumen sei gering gewesen.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
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Text: @cri