Konjunktur
Exportboom neigt sich dem Ende zu
Die deutschen Exporteure haben im Juni mehr Waren verkauft. Der Außenhandel dürfte im Frühjahr damit zwar das Wirtschaftswachstum noch angeschoben haben, die lange boomenden Ausfuhren dürften nach Ansicht von Experten aber wohl Schwung verlieren.
Saisonbereinigt stiegen die Ausfuhren im Vergleich zum Mai um 1,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Mit einem Warenwert von 73,5 Milliarden Euro hätten die Ausfuhren um 7,0 Prozent über dem Niveau vom Juni 2005 gelegen. Die Importe legten mit 60,2 Milliarden Euro um 15,8 Prozent zum Vorjahr zu, saisonbereinigt zum Mai um 3,5 Prozent. „So richtig viel Schwung ist da nicht mehr drin“, kommentierte Commerzbank-Analyst Matthias Rubisch die Daten. „Wir werden aber schon einen positiven Wachstumsbeitrag vom Außenhandel im zweiten Quartal haben.“
Inlandsnachfrage im Blick
Wegen der abkühlenden globalen Nachfrage erwarten Fachleute in der zweiten Jahreshälfte weniger Impulse für die deutschen Exporte. „Die deutsche Wirtschaft muß deshalb künftig aus eigener Kraft durch eine anziehende Inlandsnachfrage wachsen“, sagte Andreas Rees von der HVB.
Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit einem Exportanstieg von einem Prozent im Vergleich zum Vormonat gerechnet. Die deutsche Handelsbilanz schloß im Juni mit einem Überschuß von 13,3 Milliarden Euro, in der Leistungsbilanz verbuchte Deutschland ein Plus von 10,1 Milliarden Euro.
„Nun ist endgültig klar, daß der Außenbeitrag im zweiten Quartal kräftig zum Wachstum beigetragen hat“, sagte HVB-Experte Rees. Überraschend sei, daß das Wachstum nicht durch den Export von Dienstleistungen gestiegen sei wie von der Bundesbank vermutet. „Die ausländischen Touristen, die während der WM nach Deutschland kamen, nahmen nicht so viele Reiseleistungen in Anspruch wie erwartet.“ Für das zweite Quartal bleibt Rees mit einer Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt von 0,4 Prozent vergleichsweise pessimistisch. Sein Kollege Rubisch rechnet hingegen mit einem Plus von 0,7 Prozent.
Exportwachstum läßt nach
Übereinstimmend erwarten beide Volkswirte nur noch ein verlangsamtes Exportwachstum im Verlauf des Jahres. „Mittelfristig bleiben wir skeptisch, denn sowohl die Exporte als auch die Auslandsaufträge aus der vorigen Woche haben sehr stark an Dynamik eingebüßt“, sagte Rees. Auch Rubisch verwies auf eine nachlassende Dynamik der globalen Nachfrage. „Die Gangart der Weltwirtschaft wird schon etwas langsamer. So viel Schwung wie 2005 wird es nicht mehr geben, das war schon außergewöhnlich.“
Die Exporte in Drittländer wie die Vereinigten Staaten, die im ersten Halbjahr überdurchschnittlich zulegten, stiegen im Juni nur um 3,5 Prozent zum Vorjahr. Die Ausfuhren in die Euro-Zone kletterten um 7,0 Prozent, die Exporte in die EU-Länder außerhalb der Euro-Zone überdurchschnittlich um 13,3 Prozent.
Quelle: reuters
Euer
Einsamer Samariter
Exportboom neigt sich dem Ende zu
Die deutschen Exporteure haben im Juni mehr Waren verkauft. Der Außenhandel dürfte im Frühjahr damit zwar das Wirtschaftswachstum noch angeschoben haben, die lange boomenden Ausfuhren dürften nach Ansicht von Experten aber wohl Schwung verlieren.
Saisonbereinigt stiegen die Ausfuhren im Vergleich zum Mai um 1,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Mit einem Warenwert von 73,5 Milliarden Euro hätten die Ausfuhren um 7,0 Prozent über dem Niveau vom Juni 2005 gelegen. Die Importe legten mit 60,2 Milliarden Euro um 15,8 Prozent zum Vorjahr zu, saisonbereinigt zum Mai um 3,5 Prozent. „So richtig viel Schwung ist da nicht mehr drin“, kommentierte Commerzbank-Analyst Matthias Rubisch die Daten. „Wir werden aber schon einen positiven Wachstumsbeitrag vom Außenhandel im zweiten Quartal haben.“
Inlandsnachfrage im Blick
Wegen der abkühlenden globalen Nachfrage erwarten Fachleute in der zweiten Jahreshälfte weniger Impulse für die deutschen Exporte. „Die deutsche Wirtschaft muß deshalb künftig aus eigener Kraft durch eine anziehende Inlandsnachfrage wachsen“, sagte Andreas Rees von der HVB.
Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit einem Exportanstieg von einem Prozent im Vergleich zum Vormonat gerechnet. Die deutsche Handelsbilanz schloß im Juni mit einem Überschuß von 13,3 Milliarden Euro, in der Leistungsbilanz verbuchte Deutschland ein Plus von 10,1 Milliarden Euro.
„Nun ist endgültig klar, daß der Außenbeitrag im zweiten Quartal kräftig zum Wachstum beigetragen hat“, sagte HVB-Experte Rees. Überraschend sei, daß das Wachstum nicht durch den Export von Dienstleistungen gestiegen sei wie von der Bundesbank vermutet. „Die ausländischen Touristen, die während der WM nach Deutschland kamen, nahmen nicht so viele Reiseleistungen in Anspruch wie erwartet.“ Für das zweite Quartal bleibt Rees mit einer Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt von 0,4 Prozent vergleichsweise pessimistisch. Sein Kollege Rubisch rechnet hingegen mit einem Plus von 0,7 Prozent.
Exportwachstum läßt nach
Übereinstimmend erwarten beide Volkswirte nur noch ein verlangsamtes Exportwachstum im Verlauf des Jahres. „Mittelfristig bleiben wir skeptisch, denn sowohl die Exporte als auch die Auslandsaufträge aus der vorigen Woche haben sehr stark an Dynamik eingebüßt“, sagte Rees. Auch Rubisch verwies auf eine nachlassende Dynamik der globalen Nachfrage. „Die Gangart der Weltwirtschaft wird schon etwas langsamer. So viel Schwung wie 2005 wird es nicht mehr geben, das war schon außergewöhnlich.“
Die Exporte in Drittländer wie die Vereinigten Staaten, die im ersten Halbjahr überdurchschnittlich zulegten, stiegen im Juni nur um 3,5 Prozent zum Vorjahr. Die Ausfuhren in die Euro-Zone kletterten um 7,0 Prozent, die Exporte in die EU-Länder außerhalb der Euro-Zone überdurchschnittlich um 13,3 Prozent.
Quelle: reuters
Euer
Einsamer Samariter